LEK2-Tip: Stolperstein Gefährdungsermittlung

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  • Die "gefährlichen G-Worte" sind der schwierigste Stoff in der Ausbildung und in Praktikumsberichten stecken die schlimmsten Mängel oft in der Gefährdungsermittlung.

    Bei einer vorausschauenden Gefährdungsermittlung geht man von den Gefährdungsfaktoren aus, findet Gefahrenquellen, Gefahrbringende Bedingungen und die Gefährdungen.

    In den Praktikumsberichten geht das meistens schief:

    • Ungefähr ein Viertel der Teilnehmer ermitteln in der Gefährdungsermittlung gar keine Gefährdung! :(
    • Meistens stehen statt der Gefährdungen die möglichen Gesundheitsschäden da.
    • Oft werden neue Gefährdungsfaktoren erfunden.

    Empfehlung: vor der Gefährdungsermittlung die Begriffe noch mal in der S04 und im Glossar nachschlagen.

    Ein Beispiel mit Erläuterungen der Begriffe:

    • Arbeitsschritt: Nagel mit dem Hammer einschlagen.
    • Gefährdungsfaktor (aus der Tabelle 'Übersicht zu den Gefährdungsfaktoren'): Mechanisch, bewegte Arbeitsmittel.
    • Gefahrenquelle (Quelle der schädigenden Energie): der schnell bewegte Hammerkopf.
    • Gefahrbringende Bedingung (bringt den Menschen und die Gefahrenquelle zusammen): beim Hämmern den Nagel mit den Fingern halten.
    • Gefährdung (das was geschehen kann): Hammer auf den Daumen schlagen.
    • Gesundheitsschaden (Folge des Zusammentreffens von Quelle und Mensch): Quetschung des Daumens.

    Im nächsten Schritt sollen die Ziele sich auf die ermittelten Gefährdungen beziehen und nicht auf die Gefährdungsfaktoren.


    Sifa-Tutor -Harald Seffers-

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  • :D
    Dieses Beispiel hänge ich mir an die Pinnwand, so einleuchtend hat das noch keiner erklärt

    Gruß

    Harald

    "Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten,
    Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."

    "Bessser auf neuen Wegen etwas stolpern, als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten"

  • :D
    Dieses Beispiel hänge ich mir an die Pinnwand, so einleuchtend hat das noch keiner erklärt

    Gruß

    Harald


    Dem kann ich nur zustimmen.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hallo Harald.

    das ist doch ein "Super Leitfaden". :thumbup:

    Noch befinde ich mich in der Lek1 Phase (kurz vor der Prüfung),
    aber wenn es dann in die nächste Phase geht ist das eine optimale Orientierung.

    :62:

    Gruß aus dem Bergischen Land

    Dieter

  • Das ist doch einmal suuuuuuuuuuuper erklärt.


    Ein dickes und fettes Danke an Harald. :62::62::62:


    vom
    Waldmann

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Das ist mal ein wunderbares Beispiel, kann man sich nur gross an die Wand nageln (und ins Hirn :thumbup: )

    Vielen Dank dafür !

    Neueste Studien der EU kommen zu eindeutigem Ergebnis: "Man steckt halt nicht drin...!"

    Einmal editiert, zuletzt von ToBi (22. Juni 2012 um 20:44)

    • Offizieller Beitrag

    ... :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    ... danke, harald, für dieses aufklärende beispiel !!!!

    Gerade in der ausbildung hat man mit einer vielzahl neuer begrifflichkeiten zu tun, die man wissen, begreifen und richtig anwenden lernen muss. Da hast du hier vielen den (einen) stolperstein weggeräumt.

    @all: also immer in ruhe und mit sach- und fachverstand und natürlich mit der "BGV A 0" (dem gesunden menscherverstand) an die probleme herangehen und diese lösen.

    peter

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner-von-Siemens zugeschrieben)

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  • Moin zusammen,

    als ich für gefühlten 100 Jahren die Ausbildung gemacht hatte, waren die Dozenten selbst, die uns ja diese vielen fiesen "G-Wörter" beibrinden sollten, selbst nicht gerade sattelfest.

    Hat sich das eigentlich mittlerweile geändert?

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

  • G-Vokabeln & ein Blick in die Geschichte, wie alles anfing...

    Beim Tutorium der BGW sind Irritationen über die Bedeutung unserer "G-Vokabeln" natürlich Ende 2001, nach Beginn der Ausbildung in der Akademie der BGW in Dresden, massiv aufgeschlagen. Deshalb haben wir Tutoren uns damit besonders intensiv beschäftigt - wollen wir doch niemanden im Regen stehen lassen! Gerade bei der Anwendung in Praktikaberichten oder bei der Abschlusspräsentation war und ist Klarheit gewünscht. Diese Verbindlichkeit in Absprache mit den Dozenten konnte erst entwickelt und im Laufe der Zeit verschriftlicht werden, als ausreichend Erfahrungen vorlagen. Auch die Inhalte derLehrmedien wurden immer wieder neu definiert oder gemischt. Erinnern wir alte Hasen uns noch an das Denkmodell? Jetzt: Erklärungsmodell?

    Das Tutorium bietet in der Sifa-Ausbildung der BGW deshalb seit Jahren den sogenannten "Sifa-Fahrplan" an = Eine Übersetzungshilfe, die einem durch die Ausbildung hilft. Auch unsere Dozenten sind damit präpariert.

    Deshalb die einfache Antwort auf Deine Frage: Ja, unsere Dozenten sind sattelfest.

    Hildegard Schmidt

    Ergonomiecampus

  • Diese Erklärung ist echt mal nachvollziehbar und begreifbar....
    Kurz, Knapp, Kein Problem sich das so zum merken

    Super, vielen Dank :62:

    Liebe Grüße, Susi :002:
    Für (Schreib-)Fehler ist mein Handy verantwortlich..... 8)

    Vernunft ist manchmal nichts anderes als der Mut zur Feigheit. (G. B. Shaw)

  • Hallo!

    Nachdem dieser Tread wieder oben auf lag, muss ich doch antworten.
    Also die Erklärung ist toll und eigentlich völlig einleuchtend.
    Auch von mir ein Dankeschön.

    Mir fällt dabei noch etwas anderes ein:
    Mit 15 Jahren lernte ich, dass bestimmte Vorgänge zu effektivieren sind.
    Natürlich sollte alles immer effektiv abgewickelt werden, weil doch dann die Arbeitszeit wenig und die Kosten klein sind.
    40 Jahre später erklärte man mir, dass dies effizient heißt und nicht effektiv. Den Begriff hatte ich vorher noch nie gehört.

    Viele Dinge im Leben beschreiben wir halt nicht wirklich exakt. Unsere Lebenserfahrung zeigt uns, dass dies oft auch gar nicht so genau nötig ist.
    Sonst würden wir es ja anders machen.
    In Prüfungen ist halt einiges anders als in der alltäglichen Praxis.
    Das stellte ich zum ersten Mal in der Führerscheinprüfung fest. Es muss dem Prüfer sichtbar sein, dass man in den Rückspiegel sieht.

    Grüße
    Flügelschraube

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  • Danke für die Übersicht. Die werde ich mir die nächste Zeit in Sichtbereich pinnen. Ich muss jedes mal grübeln. Glaube nun kriege ich es in den Kopf. Danke

    Liebe neue Kollegen,

    bitte einmal darauf achten, wie alt die Beiträge sind und ob der Kollege oder die Kollegin noch aktiv im Forum sind.

    In diesem Fall hat die Aktivität bereits 2015 geendet.

    Eine Vorstellung im Forum wäre wünschenswert!

    Beste Grüße

    Andy

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!