Anrecht auf eine Klimaanlage

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Griaßt's enk,
    in einem Unternehmen in München herrschen derzeit in einigen Büros Temperaturen bis 33 °C.
    Der Betriebsrat hat mich gefragt, ob es ein Anrecht auf Klimaanlagen gäbe.
    Ich habe die DGUV 215-510 durchgelesen, dort aber nur Beurteilungshilfen gefunden.
    Letztlich sehe ich kein "Anrecht auf Klimaanlagen" oder kann jemand von Euch so etwas herleiten?

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • ANZEIGE
  • Letztlich sehe ich kein "Anrecht auf Klimaanlagen" oder kann jemand von Euch so etwas herleiten?


    http://www.bund-verlag.de/zeitschriften/…rbeitsplatz.php, vielleicht hilft es Dir weiter.
    Aber auch bei den Temepraturen lassen sich die nTOP-verfahjren gut umsetzen. In diesem Fall treffen diese nur den Arbeitgeber, da dieser das Arbeitsumfeld anbietet und bereitstellt.

    beste GRüße
    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,

    also mir ist nicht bekannt das es ein Anrecht auf Klimaanlagen in Büros gibt... Lasse mich aber gerne vom gegenteil überzeugen.

    Alle sagten: Es geht nicht. Da kam einer, der das nicht wusste und tat es einfach.(Goran Kikic)

    Wer nichts weiß, muß alles glauben. (Marie von Ebner-Eschenbach)
    „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
    (Sapere aude)

  • Hi...

    ich halte mich erst einmal immer an die ASR A 3.5 (Raumtemperaturen). Da gbt es durchaus Verweise auch bei höheren Außentemperaturen.

    Interessant wird es immer dann, wenn die Raumtemperaturen selbst bei hohen Außentemperaturen noch höher sind, oder wenn die Raumtemperatur die 35°C - Marke überschreitet.
    Natürlich haben dann auch technische Maßnahmen Vorrang vor weiteren Maßnahmen, aber...
    1. gibt es andere technische Maßnahmen, wie z.B. ein guter Sonnenschutz, der den Energieeintrag über die Fenster mindert
    2. sollten alle Maßnahmen auch verhältnismäßig bleiben. In tropischen gegenden, die die 30°C -Marke regelmäßig überschreiten sehe ich eine Klimaanlage ein. In unseren Graden, wo das nur für vielleicht 2 oder 3 Wochen im Jahr zutrifft macht das nun wirklich keinen Sinn mehr...

    Ab 35°C gelten pübrigens die Maßgaben für "Hitzearbeit"

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Hallo,

    also die ASR A 3.5 macht keine Vorgaben hinsictlich der technischen Ausstattung der Büros, insbesondere zu Klimaanlagen nicht.
    Wir haben es tatsächlich geschafft unser GL davon zu überzeugen, dass ein früher Arbeitsbeginn hier unterstützende Wirkung hat. Die Beschäftigten dürfen dann auch früher heim. Allerdings ist das nicht pauschal. Die GL behält sich vor, dies selbst zu entscheiden und zu veröffentlichen. Das hat dann den Eindruck als wäre es ein Gudsel der GL. Von mir aus! Mitarbeiter mit Kundenkontakt, wie unsere Berater, haben leider von den veränderten Öffnungszeiten keinen Gewinn. Die öffentliche darstellung und Erreichbarkeit muss weiterhin erfüllt werden. Beraterbüros deren Fensterfront südlich und süwestlich ausgerichtet sind, können ein Raumklimagerät erhalten. Das dient auch dem Schutz der Kunden. In einem Gebäude fahren wir demnächst ein Test mit nach außen Sonnenlicht reflektierenden Plissées.
    Alle anderen Tipps und Tricks wie "Wadenwickel" haben wir im Intranet veröffentlicht.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • ANZEIGE
  • Ein Anrecht auf eine Klimaanlage gibt es nicht. In Stuttgart ist eine solche Anlage für die Städtischen Einrichtungen in der Regel nicht möglich, da sie gegen das Klimaschutzkonzept verstößt. Hier sind Klimaanlagen nur in speziellen Ausnahmefällen erlaubt. Möglicherweise gibt es in Betrieben/Konzernen entsprechende freiwillige Selbstverpflichtungen die das reglementieren.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ich würde da ja ganz platt sagen: Gar kein Problem.

    Bei Temperaturen über 30°sinkt die Produktivität des typischen Büromitarbeiters um 80%. Ob der Chef die Leute dann da sitzen lassen will oder sie einfach freistellt macht betriebswirtschaftlich keinen wirklichen unterschied.

    Oder er kann eben ausrechnen, was eine Klimaanlage kostet / nutzt. In Verbindung mit einer besseren Dämmung und einer Prüfung / modernisierung der Heizungsanlage kann das ja dann evtl. Sinn machen?

    Man kann aber auch einfach mal versuchen in solchen Räumlichkeiten hoch bezahlte Spezialisten unter zu bringen und dann einfach die Kündigungen pro Tag als Maßstab für die Temperatur nehmen...


    Nur so am Rande: Warum müssen wir Deutschen eigentlich bei jedem Wind und Wetter immer arbeiten und die gleiche Leistung bringen? Als ob wir mit Gewalt versuchen die Natur zu ignorieren. Wenn ein Chef an einem Bullenheißen Tag spontan hitzefrei geben würde, täte das sicher Wunder für die Motivation und die Loyalität der Mitarbeiter. Dafür müsste ein Chef aber dir Firma führen, statt nur Kennzahlen zu wälzen. Stattdessen werden Mitarbeiter wie Produktionsmittel verwendet. "Diese Mensch-Maschine darf nur in Temperaturbereichen zwischen -5°C und +35°C verwendet werden" - na dann sind 34° ja noch Ok.

  • Auch wenn ich meinen senf hier schon dazugegeben habe, noch mal eine Anmerkung dazu...

    Wie schon gesagt, es handelt es sich in unseren Breitengraden um kurzzeitig auftretende, saisonale Belastungen. Natürlich muss man sich damit beschäftigen.
    Aber die Kollegen, die sich bei 35°C Aussentemperatur und ~31°C im Büro aufregen, sollten einmal einen Fuß in produzierende Bereiche setzen, wo z.B. heisse Maschinen laufen und zudem körperllich gearbeitet wird.
    Da zu klimatisieren ist oftmals alleine wegen der Raumvolumina nicht zu realisieren.

    Im Vergleich dazu dann über die Investition von Klimaanlagen in den Bürobereichen zu diskutieren, ist nach meiner Meinung nur noch bedingt verehältnismäßig.

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Thorsten S

    Da bin ich allerdings auch voll bei dir. Ich habe einen Hochsommer in einem Gewächshaus an einer Topfmaschine gearbeitet. Die Pflanzen hatten wir längst raus geräumt, weil die bei den Temperaturen sofort gestorben wären.

    Aber das war auch vollkommen idiotisch und unproduktiv. Und hätte mit wenig Aufwand viel besser gestaltet werden können, wenn der Wille dagewesen wäre.

  • ANZEIGE
  • Abgesehen davon gibt es viele Bereiche wo ich nicht einfach sagen, alle Hitzefrei. Was macht denn ein Krankenhaus. Die Verwaltung hat frei und die Mitarbeiter der Pflege und die Ärzte nicht. Was macht das Werk XYZ. Die Mitarbeiter der Verwaltung haben frei und die am Band oder an der Maschine stehen wie Torsten schon sagte bleiben dort. Dann bin ich mal auf die Stimmung im Unternehmen gespannt.

    :bremse:

  • Hallo a.r.ni,

    Klimaanlage als Pflicht gibt es leider nicht.
    Die Untersuchung der BAuA bezieht sich lediglich auf 4,5 h Arbeitszeit. Ferner werden verschiedene Maßnahmen ausprobiert um die Leistungsfähigkeit zu erhalten, bzw. zu verbessern.
    Bei der BAuA findet man dennoch eine hilfreiche Seite unter http://www.baua.de/de/Information…ommertipps.html

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Hi,

    viele Grüsse aus einem wohltemperierten Garten!

    Ich sehe den Schlüssel in der ASR. Dort sind einige Temperaturen angegeben, die dann aber auch irgendwo, leider, überschritten. Der Arbeitgeber kann dann noch mit Erleichterungen kommen: Getränke, eher Feierabend, ein Eis zwischendurch, etc. Das liegt aber in seinem Ermessen und ich sehe kein "MUSS" zur Klimaanlage.

    Hey Leute, wir haben Sommer, da kann es auch in D schon 'mal wärmer werden. :sonne2:

    Wir hatten den Fall an der Uni natürlich auch schon. Da hat der Kanzler (=Cheffe) es den Abteilungsleitern überlassen und die gaben teilweise Dienstbefreiung (=Hitzefrei). Jetzt sind aber findige Mitarbeiter auf die Idee gekommen, die an dem Hitzefrei-Tag eben Urlaub hatten und dann eben kein Hitzefrei hatten, dieses dann später einzufordern. ;( Ergebnis: ohne Kommentar.

    Meine Erfahrung zeigt: Ein guter Chef lässt mit sich reden und bringt auch viele Erleichterungen. Ein Anrecht auf diverse technische Änderungen kann auch der nicht (immer) zaubern.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • ANZEIGE
  • Moin,

    unser Haupthaus sitzt in einem uralten denkmalgeschützten Gebäude. Mit Mühe und Not haben wir es geschafft, unser Rechenzentrum zu klimatisieren, wobei die Abluft quer durch das Gebäude in eine unscheinbare Ecke geführt werden musste. Vollklimatisierung - keine Chance. Wir halten uns an die ASR. Wenn es draußen über 26°C sind und in den Büros die Temperatur auch über 26°C steigt, stellen wir als Kompensationsmaßnahme im Sinne der ASR Mineralwasser bereit. Parallel dazu lassen wir noch e-mails los, wie man das Arbeiten erträglicher gestalten kann (Gleitzeit nutzen, in andere kühlere Räume ausweichen etc.)

    Mehr geht bei uns einfach nicht, aber die Mitarbeiter würdigen unsere Bemühungen.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Grüß Dich, Frank,

    Mehr geht bei uns einfach nicht, aber die Mitarbeiter würdigen unsere Bemühungen.

    Danke für diesen Aspekt.Ich habe mir das heute auch gedacht - wenn man schon keine Abkühlung verschaffen kann, freuen sich Mitarbeiter, wenn sie erkennen, dass unsereins im Auftrag der Geschäftsleitung nach Lösungen sucht und somit die Klagen der Mitarbeiter ernst nimmt.

    ... das geht gut, solange die Mitarbeiter die Bemühungen würdigen ... und nicht sagen "er war stets bemüht" ... :Lach:

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Ein hoch auf Thorsten S. Wir haben ca. 800 Büroräume. Da ist eine Kimatisierung gar nicht möglich. Wir bräuchten ein eigenes Kraftwerk.


    a.r.ni: hast Du meine Mail erhalten?

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • ANZEIGE
  • Grüß Dich, Frank,
    Danke für diesen Aspekt.Ich habe mir das heute auch gedacht - wenn man schon keine Abkühlung verschaffen kann, freuen sich Mitarbeiter, wenn sie erkennen, dass unsereins im Auftrag der Geschäftsleitung nach Lösungen sucht und somit die Klagen der Mitarbeiter ernst nimmt.

    ... das geht gut, solange die Mitarbeiter die Bemühungen würdigen ... und nicht sagen "er war stets bemüht" ... :Lach:


    Moin,

    ich habe die Erfahrungen gemacht, dass es oftmals schon hilft, wenn die Beschäftigten erkennen "Es kümmert sich jemand und macht sich Gedanken". Natürlich können sich die Bediensteten ihr Mineralwasser selbst mitbringen, aber es ist etwas anderes, wenn ich mitteile, dass aufgrund der Hitze Mineralwasser für alle Beschäftigten bereitsteht. Das ganze verpackt in eine nette Nachricht mit ein paar kleinen Tipps, wie man mit der Hitze besser umgeht, und schon steigt auch das Verstädnnis dafür, dass wir keine technischen Maßnahmen wie Klimatisierung, Sprühnebel o.ä. umsetzen können. Das kommt bislang sehr gut bei der Belegschaft an.

    Parallel dazu lauffe ich rum und messe die Raumtemeperatur. Das bringt zwar absolut nichts, denn dass es über 26°C im Raum sind merkt ein Blinder, und die 35°C erreichen wir in den Räumen nicht, aber die Leute sehen, dass man sich um sie kümmert. Auch das macht für sie die Hitze subjektiv erträglicher. Natürlich gebe ich bei den Messungen auch Tipps, da die Temperaturunterschiede in den einzelnen Räumen teilweise erheblich sind. "Macht die Fenster früher zu", "Vielleicht kann einer der Mitarbeiter morgens eine Stunde früher anfangen und querlüften" etc.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.


  • Im Vergleich dazu dann über die Investition von Klimaanlagen in den Bürobereichen zu diskutieren, ist nach meiner Meinung nur noch bedingt verehältnismäßig.

    Die Frage ist auch, was nutzt ein klimatisiertes Büro, dass dann leer steht, weil der Betrieb dicht machen musste... Fordern kann man vieles.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)