Einsatz von Kettensägen im Versand

Hallo!

Im Wald gibt es große Gefahren, die nicht direkt der Säge entstammen.

Die Kettensäge selber ist natürlich eine Gefahrenquelle erster Ordnung. In keiner Umgebung ist sie sicher.
Mein Nachbar hat sich bei einem Unfall, auf dem gepflasterten Hof, das Bein von hinten verletzt.
Da nützte selbst die getragene Schnittschutzhose wenig.

Welche Ideen Du in der GB entwickelst hängt von Dir, dem Ausbildungsstand der Akteure und dessen Zuverlässigkeit ab.
Erfahrungsgemäß kommt es beim Zersägen größerer Mengen von Paletten usw. schon mal zum unsicheren Stand auf Holzresten.
Schnittschutzhose, Helm mit Schutzgitter und Schallschutz sieht manchmal etwas übertrieben aus, sind es aber nicht.

Grüße
Flügelschraube

Hallo,

habt ihr mal geprüft ob nicht andere Säge wie Handkreissäge, Stichsäge, Handsägen sicherer wäre wie die Kettensäge?

Haben bei uns auch eine Kettensäge im Versand die aber mehr außerhalb bzw. Privat genutzt wird. Alle Mitarbeiter die diese Einsetzen haben durch uns eine Schnittschutzhose, Helm mit Gesichtsschutz / Ohrenschutz bekommen. Auch Fremdfirmen die bei uns Maschinen Verpacken, müssen diese PSA mitbringen und benutzen. Hatten hier davor im letzten Jahr einen Unfall, wo sich ein Verpacker mit der Kettensäge ins Bein gesägt hat. Sein Glück war nur, das der Schnitt nicht tief war. Haben Ihn mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus bringen lassen.

Also kann nur Raten, wenn Ihr diese einsetzen wollt. stellt die PSA den Mitarbeiter zur Verfügung. Habe noch 2 Dokumente gefunden die ich hier mal beigefügt habe. Die eine ist ne Betriebsanweisung.

Mfg

Roland Tatsch

Hallo zusammen,
es ist zwar lange her, aber ich habe da so (S)-T-O-P im Kopf...
Warum benötigt man im Versand eine Kettensäge? Ich vermute, um Paletten zu zersägen. Und dann?
VG Martina

@all,
diese Teile sind Mördermaschinen und gehören, wenn überhaupt, in erfahrene Hände + Schutzausrüstung + allem Anderen.

Man kann damit alles aus Holz und Fleisch superschnell sägen. Ich denke der Einsatz ist im Selbstbau von einzelnen speziellen Holzverpackungen zu suchen.

Neben den Gefahren durch die Kette, kommen noch weitere Probleme hinzu.

Motorkettesäge mit Benzinbetrieb = giftige Verbrennungsgase (ggf. Verbot des Betriebs in Hallen?), und Umgang mit bzw Lagerung von Hoch-/Leichtentzündlicher Stoffen,

Und in jedem Fall, auch bei Elektrokettensägen beachten, dass die Säge gegen unbefugte Benutzung zu sichern ist.

Außerdem dürften Lärmmessungen unausweichlich sein. Ebenso, je nach Holzart, muss an Vorsorgeuntersuchungen der Mitarbeiter (auch der MA in der Umgebung) gedacht werden. Holzstaub und Späne sind außerdem hinsichtlich ihrer Brandlast zu bewerten.

Und wegen der zu erwartenden Schwere von möglichen Verletzungen, sollte über Anzahl und Qualifikation der betrieblichen Ersthelfer nach gedacht werden.

Je nach Häufigkeit der Anwendung muss auch das Thema Vibration an Händen und Armen bedacht werden.

Und das ist nur ein kleiner Ausflug in die Welt der Arbeitssicherheit.

Gruß

DerStefan

Ich würde, wie von charlie23789 bereits vorgeschlagen, erst einmal überprüfen, ob die Kettensäge hier das beste Werkzeug darstellt. Ich kann mir vorstellen, dass eine Handkreissäge oder auch eine Säbelsäge hier durchaus geeignet sind, bei in der Regel weniger problembehaftetem Umgang.
Wenn es schon eine Kettensäge sein muss, dann natürlich mit der dazu passenden notwendigen PSA (die ist bei den anderen Sägen auch entsprechend erforderlich). Hierbei sollte man bedenken, dass am unteren Ende der Schnittschutzhose auch noch der Fuß entsprechend zu schützen ist, somit ist entsprechendes Schuhwerk ebenfalls zu tragen.
Kettensägen und Nägel, Schrauben oder andere Metallteile vertragen sich nicht besonders gut und führen zu weiteren Gefahren, die man bei üblicher Kettensägenarbeit im Wald eher selten antrifft.
Und beim Sägen fallen ja Holzstäube an, da hilft dann ein Blick in die TRGS 906 um festzustellen ob man krebserzeugende Harthölzer bearbeitet, denn dies sind nicht nur Eiche und Buche, wie man oft denkt. Auch das aus dem Modellbaubereich bekannte, leichte Balsa gehört zu den Harthölzern oder die Pappel, welche oft zu Sperrholz verarbeitet wird und noch einige mehr. Somit sind Staubminderungsmaßnahmen bzw. -absaugungen notwendig, was sich bei der Verwendung einer Kettensäge als schwierig erweist.

Ich kann Martina111, charlie23789 und tiefflieger nur ausdrücklich zustimmen.

Braucht es wirklich eine Kettensäge?
Oder sind die Mitarbeiter bei den zu erledigenden Arbeiten nicht besser mit einer Säbelsäge oder einer Handkreissäge bedient?

Selbstbau von Holzverpackungen oder Zuschneiden von Garniermaterial ist mit einer Kettensäge nicht möglich, das Teil ist einfach zu unpräzise ...

Wenn es denn wirklich die Kettensäge sein muss, ist hier faktisch schon fast alles gesagt.

Als Ergänzung zu @Tiefflieger:
Paletten (wenn es darum geht), gerade aus dem Ausland, sind fast immer mit Konservierungsmitteln oder auch Brandschutzmitteln behandelt oder mit Begasungsmitteln beaufschlagt. Euro-Paletten werden seit 2010 nach ISPM 15 behandelt. Das kann bei nicht nur gelegentlichen Arbeiten durchaus eine Rolle spielen.

Zitat von Safety-Officer

...Das kann bei nicht nur gelegentlichen Arbeiten durchaus eine Rolle spielen.

Auch bei der in einigen Betrieben üblichen "Verwertung" als Brennholz (im Betrieb oder zum Mitnehmen für die Mitarbeiter) stellt dies ein zu beachtender Punkt dar, sie sind in der Regel hierfür ungeeignet!

Ich versuche in solchen Fällen die Kettensägen durch solche Schwertsägen zu ersetzen. Die schneiden zwar nicht so schnell wie eine Kettensäge, dafür sind sie aber sicherer in der Handhabung.

Als alternative könnte ggf. auch ein Zugsäge (von der Art wie eine Tischsäge nur kleiner und das Sägeblatt wird in Richtung Bediener gezogen)zum Einsatz kommen. Ist aber eine Frage der Örtlichkeit..... ????

Hallo thoko,
wie ist es denn nun? Warum muss denn nun was genau mit einer Kettensäge zersägt werden?
VG Martina

Hallo,

man soll es nicht glauben das Problem hab ich jetzt auch bekommen.

Wir haben eine Kettensäge im Versand die aber nur max. 2 malim Betrieb genutzt wird. Der Leiter des Versandes und der Hausmeister sind bereits mit der PSA ausgerüstet. Sonst wird diese hauptsächlich Privat von Mitarbeiter eingesetzt.

Seit letztem Jahr haben wir einen Lehrling für Lagerlogistik. Vorgestern ging ich am Versand vorbei und sah wie der Lehrling mit der Kettensäge sägeübungen gemacht hat und der Leiter des Versandes stand neben dran. Beider ohne PSA!! Direkt angesprochen und haben dann aufgehört, aber zudem noch den entsprechenden Ausbilder angesprochen der von allen Wolken gefallen ist. Haben uns dann alle nochmal besprochen und gefragt kann man keine andere Säge benutzten. Antowrt war nein. Bin dann zu meinem Betriebsleiter den angesprochen und Antwort: Konnte ich nicht vorbei gehen ohne was zu sehen.

Naja, resultat war: Kettensäge muss bleiben und die anderen 2 Mitabreiter im Versand sollen jetzt ebenfalls die PSA bekommen.

Da wir aber dieses Jahr einen neuen Betriebsleiter bekommen habe ich Ihn mal angesprochen und gesagt bekommen, das es da noch Veränderungen im Versand geben wird im laufe des Jahres.

Mal sehen. Erstmal bestell ich jetzt die PSA wurde mir direkt vom Betriebsleiter genehmigt.

Grüße aus Neuwied

Zitat von charlie23789

...Haben uns dann alle nochmal besprochen und gefragt kann man keine andere Säge benutzten. Antowrt war nein. ...Naja, resultat war: Kettensäge muss bleiben und die anderen 2 Mitabreiter im Versand sollen jetzt ebenfalls die PSA bekommen....

Da hätte ich zuerst nach der Gefährdungsbeurteilug für die Sägearbeiten gefragt. Ich wette es gibt in dem Betrieb keine.
Die PSA kommt doch erst am Ende von T-O-P!

Zitat von charlie23789

Haben uns dann alle nochmal besprochen und gefragt kann man keine andere Säge benutzten. Antowrt war nein.

Bist du mir böse, wenn ich aufgrund deiner Schilderungen genau das nicht glaube?

Und zwar deswegen:

Zitat von charlie23789

Wir haben eine Kettensäge im Versand die aber nur max. 2 malim Betrieb genutzt wird. Der Leiter des Versandes und der Hausmeister sind bereits mit der PSA ausgerüstet. Sonst wird diese hauptsächlich Privat von Mitarbeiter eingesetzt.

Genau dort dürfte der Knackpunkt für das "Nein" liegen, oder?

Hallo Safety-Officer,

warum solllte ich böse sein??

Nee bin ich nicht.

Die Kettensäge wird auch von meinem Betriebsleiter benutzt (Privat) deshalb gebe ich dir recht bekomme ich diese nicht ersetzt. Dafür bekommen wenigstens die zwei Mitarbeiter die PSA, wo ich mir den Empfang bestätigen lasse und vermerkt ist das diese auch zu tragen ist.

Vielleicht habe ich mehr chancen wenn unser neuer Betriebsleiter im Amt ist, da hat schon veränderungen in der Abteilung vor.

Grüße aus Neuwied

Hallo zusammen,
da der Fragesteller ja offensichtlich das Interesse an der Lösungsfindung verloren hat, möchte ich nun aber doch nochmal nachfragen, auch wenn´s etwas aufdringlich wirkt. Mich interessiert das allerdings nun doch. Vielleicht kann es mir ja jemand anderes erklären. Kommt tatsächlich die Kettensäge zum Einsatz, um die EInwegpaletten in Ofen-Klappengröße der (privaten) thermischen Verwertung zu zuführen? Oder gibt es einen tatsächlich, die Gefährdungen rechtfertigen Grund, für den Einsatz dieses Arbeitsmittels?
Vorab Danke für die Erklärung.
Viele Grüße
Martina

HAllo MArtina111,

bei werden mit der Kettensäge Holz für Priavte verwendung unseres Betriebsleiter damit geschnitten, aber auch größere Balkan vom Herstellen von Kisten für Teile zu verschiecken. Der Hausmeister setzt diese ein um das Holzabfälle kleiner zuschneiden (was selten ist) damit mehr in den Holzcontainer passt. Nebenbei wird diese auch von diversen Leute mit nach Hause geholt.

Grüße aus Neuwied

Hallo,

was ist mit dem Kettensägeschein???

Gruß

sifa1959

Zitat von charlie23789

Nebenbei wird diese auch von diversen Leute mit nach Hause geholt.

Alter Frack... Das ist aber ganz übles Glatteis, meiner Meinung nach.
Wenn den Beschäftigten die das Ding mit nach Hause nehmen dort was passiert, wie sieht das mit der Haftung aus? Wenn die aufgrund eines technischen Defekts hochgeht und der Beschäftigte geschädigt wird? Oder er sägt sich mit einem geschäftlichen Gerät, was privat verwendet wird ins Bein? Da wird dir JEDE Versicherung einen Strick draus drehen. u.U. kommt dann die Versicherung auf die Geschäftsleitung zu zwecks Zahlung von Ansprüchen....

Aus meiner Sicht ist das ein absolutes No-Go. Ich würde das SCHLEUNIGST unterbinden.

Mike