Erfahrungen und Ratschläge - Tätigkeit & Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit

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  • Hi,

    ich will mal meinen Senf dazugeben. Deine Argumentation verstehe ich so, dass du davon ausgehst, dass die Ausbildung zur SiFa 2 Jahre Vollzeit beansprucht. Dem ist nicht so, weder nach der alten, noch nach der neuen Ausbildungsform. Da kannst du nebenbei sicher in deinem Job arbeiten. Die Zeit, die benötigt wird, um die einzelnen Themengebiete im Selbststudium durchzuackern, solltest du dir nehmen (wenn der Arbeitgeber diese dir von deiner Wochenarbeitszeit zur Verfügung stellen würde wäre das der Idealfall).

    Ich hab nach alter Ausbildungsform die Ausbildung absolviert und im Januar diesen Jahres abgeschlossen. Auch da war es so, ohne vernünftiges Zeitmanagement bist du aufgeschmissen. Aber es ist auch dann machbar.

    Wie das Ganze jetzt im Zusammenspiel mit Kinderwunsch funktioniert, da gibt es sicher die eine oder andere Möglichkeit, wie das planbar ist. Bedenke aber: Wenn du Gott lachen hören willst, dann mach einen Plan. Es klappt in 99,99999% der Fälle leider nicht wie geplant (Ich könnte da von unserer ersten Schwangerschaft und dem Plan meiner damaligen Freundin (und jetzigen Angetrauten) berichten ... "cool, errechneter Geb.-Termin Mitte Oktober, dann schaffe ich ja vorher noch die Prüfungsphase ..." Das Lachen wurde ignoriert ... zack, Frühchen, nix mit Prüfung schreiben ...). Aber man kann auch pausieren in Abstimmung mit der ausbildenden BG, besonders wenn der Grund Mutterschutz ist.

    Mein Tipp für dich, mach ne +/- Liste und dann entscheide. Ich an deiner Stelle würde es trotz aller möglichen Schwierigkeiten machen. Am Ende kennst du die Gegebenheiten ringsum eh am Besten, also kannst du da sicher am objektivsten sein.

    Wer am wenigsten erreicht hat, prahlt oft am lautesten. - MAFEA-Analyse der offiziellen Geschichte des Imperiums - aus: Der Herzog von Caladan

    So verdammt wahr!

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  • Die Bestellung von Personen zur Fachkraft für Arbeitssicherheit, die noch nicht über die erforderliche sicherheitstechnische Fachkunde im Sinne des § 7 Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) verfügen, ist möglich, wenn eine Ausnahmegenehmigung vorliegt. Voraussetzung hierfür ist, dass der Arbeitgeber sich verpflichtet, die Fachkraft in einer festzulegenden Frist entsprechend fortbilden zu lassen (§ 18 ASiG). Die Ausnahmegenehmigung kann der Arbeitgeber bei der zuständigen Arbeitsschutzbehörde beantragen. Dies bedeutet, dass eine Bestellung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit und damit die Aufnahme der Funktion als Sicherheitsingenieur, Sicherheitstechniker oder Sicherheitsmeister bei Vorliegen der vorgeschriebenen Basisqualifikation (Meister, Techniker oder Ingenieur) mit einer Ausnahmegenehmigung auch schon während der Qualifizierungsphase möglich ist.

    [...]

    So war das mir damals auch. Jede BG/UK bzw. TAP gibt unterschiedliche Auflagen -- ich durfte erst nach Absolvieren der Präsenzphase III bestellt werden.

    Unterbrechungen gab es bei uns im Kurs auch (eine davon tatsächlich eine Schwangerschaft), man rutscht dann einfach in einen späteren Kurs. Zu uns kamen im Laufe der zwei Jahre auch Personen dazu, die aus verschiedenen Gründen unterbrechen mussten. Hat alles super funktioniert.

    Das würde vermutlich nicht klappen, wenn Du einen "alten" Kurs besuchst und zwischendrin das Format umgestellt wird.

    Wenn der Kaiser nackt aussieht, dann ist der Kaiser auch nackt.

  • Der einzige Aspekt der mir noch Bauchschmerzen bereitet ist das Thema Familie.

    Du kannst die Ausbildung auch unterbrechen. Wir haben auch nachgefragt wie das ist, wenn man krankheitsbedingt etc. eine Unterbrechung braucht.

    Grüße,

    Andreas

    „Märchen erzählen Kindern nicht, dass Drachen existieren. Denn das wissen Kinder schon. Märchen erzählen den Kindern, dass Drachen getötet werden können." (G.K. Chesterton)

  • Hallo,

    Bei gerade mal 170 MA wird sich kein Vollzeitjob für eine SiFa konstruieren lassen

    Bei uns haben Standorte ab 100 MA eine Vollzeitstelle im Arbeitsschutz bzw. SiFa und ASM.

    Und ab 300 MA kommt eine weitere Stelle hinzu.

    Die Ausbildung ist zu schaffen. Das wird auch sicher bei der neuen Ausbildungsordnung so sein. Hier ist dann eher das Problem, das einige Details oder die Praktikabilität der Ausbildung noch offen sind.

    Die Unterstützung der Geschäftsleitung ist ein leidiges Thema. Das sollte dich aber nicht von der Ausbildung abhalten. Und nach der Ausbildung (und den Elternzeit(en) :gi: ) steht dir ja die ganze Welt im Arbeitsschutz offen. Und - es gibt Unternehmen, die bei 100 MA eine Vollzeitstelle anbieten. :doppelthumbsup:

    Gruß, Niko

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Hallo sjs,

    willkommen im Forum.

    Da sag ich doch auch mal was dazu 8o

    Ich bin 10 Jahre älter als du, habe ein Haus, zwei kleine Kinder und bin Meister. Ich habe die Ausbildung trotzdem geschafft ;)

    Ich denke darüber solltest du dir nicht so viele Gedanken machen, zumal du ja schon Erfahrungen hast.

    Ich bin mit null Kenntnissen in die Ausbildung gegangen. (Wennn man die Arbeitsschutzsachen aus der Meisterausbildung nicht berücksichtigt)

    Ich bin auch gleich bestellt worden. Mir wurde für die erste Zeit, eine externe FASI zur Seite gestellt, du hast ja die FASI vom anderen Standort als Ansprechpartner.

    Also nur Mut!!!

    VG

    André

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  • Hallo,

    Bei uns haben Standorte ab 100 MA eine Vollzeitstelle im Arbeitsschutz bzw. SiFa und ASM.

    Und ab 300 MA kommt eine weitere Stelle hinzu.

    Da kann ich nur gratulieren, wenn es bei euch so läuft. Ich kenne es eher so, dass du deine 1600 Stunden vollkriegen musst, um eine Vollzeitstelle zu füllen. So kleine Betriebe gibt es dann noch obendrauf für "mal eben mitmachen".

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • und beinhaltet nicht die fachspezifische Ausbildung, die muss bei der BG gemacht werden.

    Nein, auch bei externen Anbietern gibt es für einige BGen die Branchenspezifik.

    Warum?

    Corona bedingt wurden ja einige Kurse ausgesetzt oder reduziert, dementsprechend ist der Stau vorhanden und man landet auf einer Warteliste.

    Der einzige Aspekt der mir noch Bauchschmerzen bereitet ist das Thema Familie.

    Das würde ich nicht als großes Hindernis sehen. Wie bereits von anderen erwähnt, kann man in der Regel auch aussetzen und dann mit den nächsten Kurs fortsetzten. Dazu solltest du allerdings mit der neuen Ausbildungsform starten. Während dem Mutterschutz/Erziehungsurlaub ist Weiterbildung ja nicht verboten.

    Der Lernumfang ist in der Regel leistbar, denn die Weiterbildung ist ja darauf ausgelegt, nebenberuflich absolviert zu werden.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Moin,

    mit deinem Studium wirst du auch in vielen Themen bereits gute Grundkenntnisse und weit darüberhinaus haben. Auf dem Arbeitsmarkt ist das anschließend die perfekte Kombination Umwelt und Arbeitsschutz ... bspw. in großen Industrieanlagen etc..

    Die Hauptadressaten der Ausbildung sind zumeist lebenserfahrende Arbeiter aus den Betrieben, die auch schon länger aus dem Lernen raus sind. Du als junge Akademikerin wirst was das Volumen und die Inhalte angeht null Probleme haben. Zudem ist es "nur" berufsbegleitend ...

    trau dich, du wirst es nicht bereuen.

    Beste Grüße

    J.H.J

  • Zusatz:

    Hast du dir mal die Regelungen des § 4 DGUV Vorschrift 2 angeschaut, inwieweit das auf dich zutrifft und oder ob es mit "Erfahrungszeit" ggf. Abkürzungen gibt?

    Beste Grüße

    J.H.J

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  • Hallo sjs19,

    also ich bin fast 30 Jahre älter als Du und befinde mich gerade aktuell bei der LEK 3 nach dem neuen Ausbildungsformat. Ich bin der Dino in unserer Truppe ;)

    Ja, die Ausbildung dauert fast 2 Jahre und ist sehr praxisorientiert. Es entfällt dafür aber auch das „sture“ Auswendiglernen von Vorschriften, Regeln, Grundsätzen, usw.

    Beim Seminar ist viel Gruppenarbeit angesagt, beim selbstorientierten Lernen (SOL) musst Du Arbeitssysteme beschreiben und weiterbearbeitet (Grünpflege, Gruppenbüro, Dachreinigung). Beim Praktikum geht es um ein Arbeitssystem aus dem eigenen Betrieb. Alles machbar, vor allem durch die Unterstützung der Teilnehmer über die modernen „Medien“.

    Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die Zeiten im Lernplan stimmen leider vorne und hinten nicht. In unserer Truppe ist niemand dabei, der die SOL und PRA in der vorgegebenen Zeit (ca. 100 Tage ohne LEKs) schafft. Das ist zwar nicht schlimm, aber Dein Arbeitgeber sollte wissen, dass Du evt. (deutlich) mehr Zeit benötigst. Mein Arbeitgeber z.B. genehmigt mir zu den Prüfungen (PRA und LEK) immer zwei Tage Homeoffice, meine normale Arbeit bleibt somit natürlich liegen

    Anbei der Link zur BGHM und den Musterausbildungsplan:

    BGHM: Fachkraft für Arbeitssicherheit

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    Übrigens, unsere Aufsichtsperson von der BG hat mir bestätigt, dass ich nach der LEK2 theoretisch schon zur FaSi im Betrieb benannt werden darf, ich soll dann nur im März 2023 mein bestandenes Zertifikat nachreichen.


    Gruß

    tombra

  • jetzt ich! Hallo,

    auch ich habe hier begeistert von Deinem Werdegang und Deinen Planungen gelesen.

    Es ist ja Deine Privatsache. Ich habe die Ausbildung zur SiFa 1999 / 2000 im ersten Kurs nach damals neuem System durchlaufen (welches zurzeit zum 2. Mal abgelöst wird. Zwischendrin gab es wohl mal eine Anpassung).

    Die Ausbildung, egal welches Format diese hat, ist auf jeden Fall zu schaffen! Mit einem Masterabschluss eh.

    Das mit dem Nachwuchs ist Eure Sache. Aber, wenn du dich beeilst sind 2 Jahre Ausbildungsdauer machbar. Ich war in 1,5 Jahren durch. Wobei die erste Prüfung ich berufsbedingt ausfallen lassen hab müssen.

    QM / ASGS ist eine Traumverbindung und lässt sich wunderbar kombinieren und hervorragend arbeiten.

    Wenn dann noch andere Themen wie Immissions-, Gewässer-, Strahlen- und Brandschutz dazukommen... ach herrlich. Ich war schon alles, bis auf Gleichstellungsbeauftragter. :44:

    Es ist ja auch nicht gesagt, dass Du die nächsten 40 Jahre bei dieser Firma bleibst. Aber zum Lernen und Ausbilden scheint das iMo doch ideal. Ich war während meiner ersten Jahre bei einem großen südwestlichen Abfallentsorger / Recycler. Herrlich. Ich durfte alles machen und man hat mich machen lassen. Allerdings hat der Chef / GF alles mitgetragen..........!!!!

    Geh den Weg. Du wirst es kaum bereuen müssen.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Hej SJS,

    ich habe Anfang Mai meine Vollzeitausbildung beendet, kann also nicht aus der betrieblichen Praxis sprechen.

    Aber: den Kurs wirst du so oder so, ob neue oder alte Ausbildung schaffen, berufsbegleitend oder Vollzeit.

    Bei mir im Kurs waren zwei Chemiedoktores, mehrere Maschinenbauingenieure, freigestellte Betriebsleiter, QMler, andere Ingenieure, UMBler. Rein titel- und ausbildungsmäßig war ich da eher eines von den kleineren Lichtern.

    Durch das recht kleine Zeitfenster in dem alle LEKs zu schaffen waren, haben die meisten während des Kurses ordentlich geschwitzt, aber alle haben es geschafft und es hat deswegen einen unheimlich starken Zusammenhalt in der Gruppe gegeben. Da muss man einfach die Augen zumachen, die Pobacken zusammen kneifen und machen. Ist also eher eine Frage der Haltung, mit der man da rein geht.

    Zu deinen Kinderwünschen: es ist scheint mir nie der richtige Zeitpunkt dafür zu sein. Es immer etwas, was nicht passt. Bin selber 51 Jahre alt, habe noch zwei recht kleine Kinder (5 und 10 Jahre alt) und die Kinder kamen ungefähr so wie sie wollten. Wie ein Vorschreiber schon bemerkt hat, das ist nicht planbar.

    Was mich bei deiner Sache eher nachdenklich macht ist die Haltung des GFs. Klingt so nach Haltung zum Arbeitsschutz "Hauptsache als Führungskraft aus dem Vorsatz und auch der Fahrlässigkeit draussenbleiben". Ich weiß nicht in welcher Region du wohnst, aber bei uns und in hier im Rhein-Neckar-Gebiet gibt es im Umkreis von 50km mindestens 30 offene SiFA-Stellen, die zum Teil seit einem halben Jahr und länger unbesetzt sind. Manche bieten auch an, so wie bei dir jetzt, die Ausbildung berufsbegleitend zu machen. Vielleicht mal über einen Wechsel nachdenken.

    Man will ja am liebsten immer alles schön geplant und durchstrukturiert haben, weil das Leben schon anspruchsvoll genug ist (gerade in den letzten Jahren), aber du hast echt gute Ausgangsbedingungen und kannst da mit Mut und Vertrauen an die Sache gehen. Es kommt eh wie es kommen soll...*keks*

    Aber das sind nur meine kleinen Gedanken von einem der als SiFA noch nix gerissen hat...

  • Ich danke euch allen für eure Zustimmung, dass stimmt mich wirklich glücklich und mutiger, als die Tage zuvor.

    Ich würde dennoch gerne das Ganze nochmal absprechen. Irgendwie hatte ich echt die Tage "Schiss" bekommen :pinch: da ich das schon blöd finde, dass sich über die Ausbildung usw. keiner Gedanken gemacht hat.

    Übrigens habe ich mal die Grundbetreuung ausgerechnet J.H.J ich komme auf 192h also 8 Tage. Irgendwie kommt mir das aber recht wenig vor :/ dafür braucht man doch keine Vollzeitfasi oder? Und wenn es so wenige Stunden/ Tage wären, frage ich mich gerade, wieso der Arbeitsschutz derzeit von einer Abteilung allein umgesetzt wird. Zugegeben. Es ist alles top-aktuell bei uns. Ich habe nun die ganzen Kataster als Masterand (Gefahrstoff, Abfall usw.) aktualisiert. Es stehen noch neue GBU's an und immer wieder werden Betriebsanweisungen aktualisiert. Aber das in Unterstützung mit der Instandhaltung, weil die sich mit den Werkzeugen und Maschinen besser auskennen. Von daher ist der Aufwand also das was ich in der Firma kennengelernt habe, wirklich minimal. Daher bereitet mir die Ausbildung auch so Sorgen ^^ also mittlerweile dank euch nicht mehr, was den Schweregrad betrifft, sondern eher was das Zeitmanagement betrifft :/ Weil da Dinge in der Verordnung standen, die bei uns so gar nicht gefordert werden.

    Es gibt zwar Dinge die kommen immer mal rein, wie eben Hygiene usw. aber das ist (soweit ich das erkennen kann) bisher immer überschaubar gewesen.

    Das Problem ist nur tatsächlich die GF. Der Chef ist erst seit ein paar Monaten da, schon haben einige Kollegen gekündigt, weil sie nicht mit ihm zusammenarbeiten können und wollen. Er hat sich bisher nicht einmal in der Produktion blicken lassen und generell ist er charakterlich/ menschlich ein ungemütlicher und unfreundlicher Mensch. So eine Form von GF habe ich auch noch nicht kennengelernt. Daher bereitet mir das schon etwas Sorge- nicht das er am Ende sagt "Pech gehabt, dann musst du halt am Wochenende lernen". Klar die "Reißleine ziehen" geht ja bekanntlich immer, aber für mich wäre es jetzt natürlich besser, erstmal Fuß zu fassen, Erfahrungen zu sammeln, die Ausbildung zu machen und danach weiterzusuchen.

    "Am Ende kommt eine Unterbrechung nicht wegen dem Kind sondern wegen dem Chef zustande

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  • Lohsero logisch :doppelthumbsup: Danke dir! ich bezog das auf volle 24h. Du hast natürlich recht, es sind 24 Tage.

    Zumindest Grundbetreuung, bei der branchenspezifischen Betreuung kenne ich mich leider noch zu wenig aus. Aber ich würde mal behaupten das da noch so um die 10 Tage locker mit drauf kommen

  • Moin,

    du machst dir zu viele Gedanken - ohne es böse zu meinen. Wenn der Chef weniger inhaltliches Interesse hat, gibt es dir deutlich mehr Freiraum dein Zeitmanagement und alles selber zu organisieren. Am Ende musst du es sowieso auch im Bereich QM für dich selber organisieren. Beides keine Bereiche mit Fließbandtaktung ...

    Nutz diese Chance, andere bekommen Sie nicht oder müssen ewig für kämpfen.

    Beste Grüße

    J.H.J

  • Weil ich nichts von deinem Laden weiß, ist der GF schwer zu beurteilen. Mich würde aber interessieren, warum andere MA schon gegangen sind, welche Position sie inne hatten, was da bisher gelaufen ist. Aus dem Verlauf dessen kann man auch schon Rückschlüsse auf das was von ihm zu erwarten ist, ziehen.

    Ich hatte mal einen Betriebsleiter Deutschland über mir, vor dem hatten die meisten anderen MA die Buxen gestrichen voll weil der echt unangenehm sein konnte, sich nicht auf der Nase rumtanzen ließ und spitzfindige Fragen gestellt hat. Aber der Mann war so transparent wie ne frisch geputzte Schaufensterscheibe, ich wusste immer was er von mir als Filialleiter wollte und wir kamen deswegen auch prima miteinander aus.

    Was ich damit sagen will: so wie deiner das angeht sind ihm scheinbar die anderen egal, Hauptsache die Ergebnisse stimmen. Von moderner MA-Führung keinen Schimmer oder keinen Bock drauf.

    Ich beobachte das gerade bei uns im Ort bei einem bekannten Sozial- und Rettungsdienstleister. Da kam eine neue Chefin, sie hatte mit ihren knapp 40 Lenzen nie länger als zwei Jahren an einem Arbeitsplatz gearbeitet und hat erstmal die spitzen Schuhe angezogen und Tritte verteilt an alle, in denen sie eine Gefahr für ihre Karriere gesehen hat. Jetzt arbeiten dort fast nur ein paar kleine Indianer, Häuptlinge fast keine mehr... Und die Indianer gehen auch, freiwillig...

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  • huibuh

    Es waren ebenfalls Stellen in Führungsebenen und Kollegen die ebenfalls direkt unterstellt waren

    J.H.J du hast recht, ich mache mir Gedanken. Ich habe auch andere Zusagen erhalten und bin Berufseinsteigerin. Ich möchte zurecht jetzt etwas anfangen, was mir nicht nur einen Einstieg ermöglicht, sondern wo ich für mich auch das best mögliche rausholen kann.

    Und ganz klar, ich bin Berufsanfänger, ich muss doch erstmal lernen wie alles im Arbeitsleben abläuft zumindest jetzt mit meinem Abschluss. Ja ich habe schon gearbeitet. Es ist dennoch mein erster richtiger Job mit Master. Das ist alles aufregend, neu und gerade wenn man private Pläne hat, dann will man einfach keine falsche Entscheidung treffen.

    Zudem kann mir auch in dieser Firma (sollte alles wieder ganz anders kommen), dasselbe blöde Schicksal ereilen wie dem Kollegen vor mir (also der SiFa die gehen musste). Letztlich hat die HSE Abteilung jetzt alles sehr gut abgedeckt und theoretisch braucht es keine interne SiFa.

    Ich weiß, dafür bin ich im falschen Forum, aber viele belächeln mich auch dafür. Die Mehrzahl sagt mir "bist du doof? noch eine Ausbildung? wann willst'n endlich mal fertig werden? oder so generell? du hast einen Master... sieh doch erstmal zu Geld zu verdienen und Erfahrung zu sammeln". BITTE VERSTEHT MICH NICHT FALSCH!!! Ich finde euch alle super sympathisch und ich danke euch aus vollen Herzen. Mir macht HSE auch Spaß und ich kann mich darin gut vorstellen. Aber ja, ich höre auch von Freunden, Bekannten usw. auch Gegenwind, gerade wenn ich dazu sage, dass es mit dem Chef auch nicht so leicht ist. Das ihr mir helfen wollt und mir keine Entscheidung abnehmen könnt, weiß ich und ich kann auch sagen ich weiß es so sehr zu schätzen das ihr mir helft!!!!! Ich möchte nur einfach auf Nummer sicher gehen, wenn bereits jetzt alles so chaotisch anfängt. In der Probezeit rauszufliegen geht schneller wie man gucken kann, dass wissen sicher einige von euch.

    Was will eine Firma schließlich mit einem Berufsanfänger, der vielleicht gar keine SiFa machen kann? da sucht man doch gleich nach einen ausgebildeten. Und man selbst ist raus. Im aller dramatischsten und schlimmsten Fall. ?(

  • huibuh um es alles mal etwas genauer zu beschreiben.

    Der neue Chef ist da, war nicht einmal in der Produktion, ist unfreundlich zu jeden und zerschlägt unsere intern aufgebaute Kommunikation. Bevor er da war, war alles super! Jeder (auch die Produktion) war zufrieden. Unsere Kommunikation funktioniert einwandfrei! Und die Absprachen ebenfalls. Wenn ich sehe wie cool der Arbeitsschutz läuft, dass würde ich mir für andere Firmen wünschen (ich hab ja nun verschiedene Vergleiche). Der Arbeitsschutz läuft nicht nur intern über eine Person ab, sondern über mehrere. Über die HSE, Instandhaltung und der technischen Leitung. Das ist top! und wenn ich was gefunden habe, wo es was "zu meckern" gab (was echt verrückt ist, da es läuft und man sich praktisch keine Sorgen machen muss!) dann wurde das freundlich und diplomatisch kommuniziert. Da wurde nicht ewig um den heißen Brei geredet, da wurde direkt gehandelt und zwar von ALLEN Seiten. Also sowohl dem HSE Team, also beratend, als auch bei der entsprechenden Leitung, und beim Mitarbeiter. Also alles wie praktisch in einem Arbeitsschutz-Traum. Für den Einstieg absolut super!

    Und dann kam unser neuer Chef, machte von beginn an einen auf "ich habe keine Lust das ihr euch Duzt" und verschwand im Büro. Er stellt schräge Arbeitsschutzvorschläge und verlangt unfassbar unfreundliche und unmenschliche Dinge. Dinge, die vorher gelaufen sind - wie eben unsere interne Kommunikation - zerschlägt er. Das verrückte daran ist aber, dass er es zerschlagen will und über alles Bescheid wissen will, letztlich ist es ihm aber egal!

    Im Vorstellungsgespräch holte er sein Handy raus und fing an Nachrichten zu beantworten. Was ich erzählt habe, war ihm egal! Dann gab es eine völlig unsinnige Diskussion im Arbeitsschutz wo er starr verblieb ohne meine Vorschläge (die seitens meiner Kollegen aber sehr gut waren!) anzuhören oder zu respektieren. Er legt irgendwo wert auf Arbeitsschutz, andererseits sind ihm alle Menschen egal! Er fängt an intern zu lästern und uns gegeneinander aufzuspielen!

    Der Grund wieso ich das in der Firma überhaupt will: naja wie schon genannt, als Einstieg im Arbeitsschutz ist es wahrscheinlich perfekt! Oder auch nicht, dass weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass alles "läuft". Das HSE Team hat unglaublich tolle Arbeit geleistet und wir sind in allen top aktuell. Ich als SiFa habe zwar kaum Spielraum für sonstige Verbesserungen, außer vielleicht dokumentarisch. Generell ist es aber für mich im Arbeitsschutz super human! Da die Anlagen nicht zu schweren Verletzungen führen können, da sie wirklich nicht "böse und schlimm" sind. Ansonsten ist alles eben sowieso aktuell. Sei es BA's, Kataster, Warnschilder usw.

    Genau das macht es mir auch so schwer versteht ihr.

    Der Chef ist einfach (verzeiht mir!!!) ätzend! Er zerschlägt alles.

    Aber die Firma ist toll. Die (noch vorhandenen) Kollegen und Mitarbeiter sind toll. Der Job ist toll (bis auf die Kondition, aufgrund der Inflation sollte noch ein kleines bisschen mehr kommen).

    Es macht dort wirklich Spaß im Arbeitsschutz zu arbeiten.

    Und dann ist man im Vorstellungsgespräch, wird entweder ignoriert, "dumm" gemacht (im wahrsten Sinne des Wortes, ich meine er hat mich ja schließlich komplett in Frage gestellt obwohl meine Ideen, wie gesagt, gut waren) oder man lässt mich komplett im Dunklen stehen.

    Ein guter Kollege von mir verlässt jetzt die Firma. Aufgrund dieser "Umstrukturierung" wird ein weiterer Kollege dir Firma verlassen müssen. Meine Abteilung wird also komplett zerschlagen.

    Ich mein, ich bin diesen Menschen komplett zugeordnet, als Stabstelle. Ich möchte für mich "Sicherheit". Ich weiß die bekommt man wohl möglich nur im öD. Aber ich möchte mich jetzt nicht für die SiFa entscheiden und am Ende muss ich gehen, weil bspw. die Ausbildung nicht klappt! Ich habe insgesamt (mit Ausbildung) 10 Jahre gelernt, ich möchte jetzt irgendwo "ankommen" versteht ihr :(

  • Also ich weiß nicht, wieso fällt mir gerade der Spruch ein: "der Fisch stinkt vom Kopf" *IroAus*

    Vielleicht gehst du einfach mal mit einer guten Freundin ein Wochenende weg, den Kopf frei kriegen, die Sache aus der Distanz betrachten und auch auf andere Gedanken kommen... Dann kriegst du die ganzen Aspekte deiner Angelegenheit vlt. auch sortenrein getrennt und kannst eine Entscheidung treffen.