Arbeitsplatzorientierte Gefährdungsbeurteilung

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  • Guten Morgen zusammen,

    bei uns im Unternehmen wurden wohl noch nie Arbeitsplatz- bzw Arbeitsablauforientierte Gefährungsbeurteilungen durchgeführt.

    Ich bin jetzt am Vorbereiten und zusammentragen der relevanten Vorschriften die hier greifen. Im ersten Schritt sollen die Bildschirmarbeitsplätze der verschiedenen Abteilungen beurteilt werden.

    Z.B.: DGUV 215-410 Bildschirm- und Büroarbeitsplätze; ASR A-1.2; 1.6; 1.7; 2.3; 3.4; 3.5; 3.6 usw.

    Jetzt die Frage: Gibt es einen offiziellen Vordruck bei der BGHM, oder Formular dafür? Auf der HP konnte ich leider nichts finden. Nur die Gefährungsbeurteilungen KFZ-Werkstätten allgemein :/

    Oder muss ich mir das "Formular" dann selber zusammen basteln, unter berücksichtigung geltender Vorschriften und technischer Regeln?

    Beste Grüße aus Nürnberg

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  • Guten Morgen Stefan,

    hast du schon mal bei der VBG gesucht, hier würde ich Informationen zu Büroarbeitsplätzen bevorzugt vermuten.

    Gruß

    Andy

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!

  • Oder muss ich mir das "Formular" dann selber zusammen basteln, unter berücksichtigung geltender Vorschriften und technischer Regeln?

    Die Frage ist doch wie möchtest Du es in Zukunft bei euch in der Firma handhaben


    Viele Grüße aus Fürth

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Moin Stefan,

    schau mal in die DGUV Branchenregel 115-401. Die finde ich sehr gut aufgebaut und auch für Laien verständlich aufbereitet, so dass man das auch mal einem Fachfremden zum Lesen unters Kopfkissen legen kann. Wenn Du Dich dort durchhangelst, bist Du schon ein ganzes Stück weiter. Dann noch Eure Betriebsspezifika eingebaut, un schon sieht die Welt wieder besser aus. :)

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Wir haben bei uns einen umfangreichen Fragebogen entwickelt, der leider dadurch auch recht lange wurde (12 Seiten). Diesen Fragebogen sollen die Mitarbeiter vor Ort ausfüllen. Jeweils nur ja/nein/entfällt als Ankreuzfelder. Bei Fragen, die dann eine Aktion verlangen, da eben nicht sicherer Zustand zu erwarten ist, ist das Ankreuzfeld grau hinterlegt.

    In der Anleitung dann die Info, dass bei grau hinterlegtem Feld Maßnahmen notwendig sind.

    Die Bereiche füllen also selbst aus, was für einige Personen schon schwierig ist. Dann kommen die Bogen zur SiFa und im Anschluss wird der Arbeitsplatz gemeinsam besprochen, besonders eben die grau hinterlegten Felder und angesehen, welche Maßnahmen man da ergreifen kann.

    Der Zeitaufwand ist nicht zu verachten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • ...bei uns im Unternehmen wurden wohl noch nie Arbeitsplatz- bzw Arbeitsablauforientierte Gefährungsbeurteilungen durchgeführt.

    Moin,

    Bildschirmarbeitsplätze sind als belastungsarm anzusehen. Würde es keine Arbeitsplätze mit einer höheren Gefährdung geben, die bevorzugt behandelt werden kann/sollte?

    Bei uns reiten viele Vorgesetzte auch auf den Bildschirmarbeitsplätzen rum, schicken aber gleichzeitig aber Mitarbeiter alleine in irgendwelche Gruben.

    Ansonsten würde ich aber auch mit der genannten Branchenregel eine zusammengefasste Checkliste erstellen. Würde mich da aber auch auf das Wesentliche konzentrieren. Je nachdem, wie ausführlich du in der Gbu erklärst, dürften es deutlich weniger als 12 Seiten sein.

    Gruß Roland

  • Moin,

    Bildschirmarbeitsplätze sind als belastungsarm anzusehen. Würde es keine Arbeitsplätze mit einer höheren Gefährdung geben, die bevorzugt behandelt werden kann/sollte?

    Bei uns reiten viele Vorgesetzte auch auf den Bildschirmarbeitsplätzen rum, schicken aber gleichzeitig aber Mitarbeiter alleine in irgendwelche Gruben.

    Ansonsten würde ich aber auch mit der genannten Branchenregel eine zusammengefasste Checkliste erstellen. Würde mich da aber auch auf das Wesentliche konzentrieren. Je nachdem, wie ausführlich du in der Gbu erklärst, dürften es deutlich weniger als 12 Seiten sein.

    Moin,

    aus den Büros kommen die meisten beschwerden, daher wollen wir hier erstmal ansetzen und dann Stück für Stück sämtliche Arbeitsplätze abarbeiten.

    Da wartet noch allerhand Arbeit auf uns, aber irgendwo müssen wir mal anfangen.


    Vielen Dank an alle, ich denke ich kann damit erstmal arbeiten.

    Sollte ich weiter Fragen haben, melde ich mich nochmal |?

  • Wenn aus den Büros die meisten Beschwerden kommen, würde ich eher auf interne Probleme der Mitarbeiter tippen. Also Unzufriedenheit, Unter-/Überforderung, problematisches Führungsverhalten. Das äußert sich erfahrungsgemäß in solchen Beschwerden. Oft ist auch "Zugluft" ein Indikator dafür.

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  • Bildschirmarbeitsplätze sind als belastungsarm anzusehen.

    Warum haben dann viele "Büroarbeiter" Probleme mit dem Rücken, der Schulter und den Armen?

    Die Rückläufe meiner Fragebogen zeigen, dass viele Büroarbeitsplätze nicht richtig eingerichtet sind und daher Probleme bereiten. Auch scheint nicht allgemein bekannt zu sein, wie man seinen Bürostuhl richtig einstellt, Maus und Tastatur anordnet und den Bildschirm in Höhe und Winkel korrekt anordnet.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Warum haben dann viele "Büroarbeiter" Probleme mit dem Rücken, der Schulter und den Armen?

    Die Rückläufe meiner Fragebogen zeigen, dass viele Büroarbeitsplätze nicht richtig eingerichtet sind und daher Probleme bereiten. Auch scheint nicht allgemein bekannt zu sein, wie man seinen Bürostuhl richtig einstellt, Maus und Tastatur anordnet und den Bildschirm in Höhe und Winkel korrekt anordnet.

    Hallo AxelS,

    das gesundheitliche Probleme durch Bildschirmarbeit entstehen will ich nicht abstreiten. Mit belastungsarm meinte ich eher, dass hier nicht mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen zu rechnen ist (Schadensschwere), wenngleich durch Bewegungsmangel oder Vorschädigungen Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates ausgelöst oder verschlimmert werden können (im Hinblick auf das Berufskrankheitengesehen spielt Bildschirmabeit keine Rolle).

    Durch einfache ergonomische Maßnahmen können die Beschäftigten meist selbst mögliche Belastungen ohne großen Aufwand und zuverlässig beseitigen bzw. verhindern.

    Ich hab dafür eine Information geschrieben mit Fotos und Erklärungen. Quasi eine Checkliste ohne Kästchen...

    Gruß Roland

  • (im Hinblick auf das Berufskrankheitengesehen spielt Bildschirmabeit keine Rolle

    Kein Wunder, schon mal in die Liste der Berufskrankheiten geschaut?

    Da gibt es keine entsprechende Position dafür, somit ist eine Anerkennung äußerst schwierig bis unwahrscheinlich.

    Aber nach den Statistiken der Krankenkassen führen Muskel-Skeletterkrankungen zu über 25% der Arbeitsunfähigkeitstage.

    Befrage doch einfach einmal Büroarbeiter ab 50 Jahre zu ihrem Rücken.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Warum haben dann viele "Büroarbeiter" Probleme mit dem Rücken, der Schulter und den Armen?

    Die Rückläufe meiner Fragebogen zeigen, dass viele Büroarbeitsplätze nicht richtig eingerichtet sind und daher Probleme bereiten. Auch scheint nicht allgemein bekannt zu sein, wie man seinen Bürostuhl richtig einstellt, Maus und Tastatur anordnet und den Bildschirm in Höhe und Winkel korrekt anordnet.

    Bei meinen Begehungen in den Verwaltungen meiner Kunden ist die Kontrolle der Büroarbeitsplätze und das Anregen von korrekter Stuhl-, Tisch- und Monitoreinstellung ein fester Punkt. Bisher haben alle Mitarbeiter, bei denen ich erneut vorbeikam, sich dafür bedankt und mir von Verbesserungen an Körper und auch Geist berichtet.

    Es ist erstaunlich, in wievielen Köpfen imemr noch die alten Vorgaben zur Monitorposition rumgeistern und wieviele Mitarbieter Monitore erhöhen. Bei einem Kunden lag unter jedem Monitor mindestens ein Paket Papier á 500 Blatt.

  • Hallo Zusammen,

    Der BA und ich begehen regelmäßig unsere Büroarbeitsplätze, verteilen Infomaterial und klären die Mitarbeiter auf. Am Anfang ist alles klasse und die Mitarbeiter sind begeistert von den Info,s

    Schaut man dann aber eine Woche später vorbei ist alles beim Alten. Fragt man dann die Mitarbeiter warum es wieder wie früher gemacht wird bekommt man meistens die Antwort die alten Einstellungen waren besser.

    Die meisten Mitarbeiter klagten über Muskelkater im Hals-Wirbel-Nacken Bereich und über Kopfschmerzen.

    Das man sich an die neuen Einstellungen erst gewöhnen muss und eine Besserung der Beschwerden erst nach einer gewissen Zeit eintreten wird nicht akzeptiert. Leider!

    Da konnte der BA auch nicht überzeugen aber wir geben nicht auf und informieren weiter.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • Guten Tag zusammen,

    googelt bitte mal so Stichworte wie "Sitzen ist das neue Rauchen" oder ähnliches.

    Es geht hier schon lange nicht mehr "NUR" um Rücken, sondern um alle Organe, um Diabetes, um Krebs und so weiter.

    https://www.welt.de/gesundheit/art…Gesundheit.html

    Sicherlich fallen da auch noch private Lebensumstände mit rein, doch sprechen da ein paar Studien

    aus meiner Sicht eine ziemlich brutale Sprache.

    Und da auch wir, so nehme ich mal an, eher sitzend unser Geld verdienen: Bewegen, Bewegen, Bewegen!

    Schönes Wochenende

  • Moin,

    meine Erfahrung ist ähnlich. Zu Beginn wollen alle eine ergonomische Maus, den Monitor umstellen usw... Ich hatte noch den Vorschlag einen gemeinsamen Druckerraum zu nutzen, dass die Damen mehrmals täglich aufstehen müssen...

    Am Ende alles beim Alten: die Maus strengt an, der Monitor muss wieder hoch, die Tastatur angekippt....und auf gar keinen Fall kann auf den persönlichen Drucker verzichtet werden

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  • Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, wie hier bereits geschildert wurden. Es gibt einige wenige Kolleginnen und Kollegen, die die 'neuen' Einstellungen beibehalten. Diese gaben tatsächlich auch positive Rückmeldungen, das sie deutliche Verbesserungen spüren und weniger über Kopf-, Nacken- oder Schulterschmerzen klagen. Aber bei vielen war / ist es so, das sie alles so einstellen, wie es vorher war. Die Vorteile der elektrisch höhenverstellbaren Tische wird nur selten genutzt. Manche denken, man will ihnen böses antun.

    Ich merke aber langsam ein Umdenken im Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, seit dem ich folgendes probiert habe. In den Arbeitsschutzunterweisungen und im internen Netzwerk zeige ich Erfahrungsberichte von ehemals 'Betroffenen'. Diejenigen, die jetzt keine (oder weniger) Probleme mehr haben, schilderten ihre Erfahrungen von der Umgewöhnung bis zur Verbesserung der persönlichen Situation in einem kurzen Video. Vielleicht dient das hier für einige als Anregung. Alle wird man jedoch nie erreichen, glaube ich.

    Beste Grüße

    René

  • In den Arbeitsschutzunterweisungen und im internen Netzwerk zeige ich Erfahrungsberichte von ehemals 'Betroffenen'. Diejenigen, die jetzt keine (oder weniger) Probleme mehr haben, schilderten ihre Erfahrungen von der Umgewöhnung bis zur Verbesserung der persönlichen Situation in einem kurzen Video

    Wir machen das ähnlich nur ist bei den Unterweisungen ein aktuell betroffener MA dabei .

    Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.