Ausbildung Sibe Sicherheitsbeauftragte

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  • Hi zusammen.

    Es gibt mal wieder nichts was es nicht gibt. Ich hatte gerade mit einer Aufsichtsperson der BGHM eine Begehung in einem Betrieb den ich betreue. Es ging um die Sicherheitsbeauftragten und deren Ausbildung.
    Die Aufsichtsperson gibt an, dass die Ausbildung der Sicherheitsbeauftragten sehr wohl auch die FASI machen kann. Als ausgebildete Person sei das von ihr vertretbar und durch die BG auf so toleriert.

    Ich hab dann auch noch die BG angerufen und mir das nochmal bestätigen lassen. Die sieht es tatsächlich so.

    Jetzt war ich immer der Meinung, und denke auch dass es in der DGUVV1 drinsteht, dass die Sibe auf nen Kurs der BG geschickt werden sollen und dann regelmäßig dort ausgebildet werden müssen. Zumindest wurde mir das in meiner FASI Ausbildung und auch bei dem tödlichen Arbeitsunfall letztes Frühjahr so erklärt und war für mich unumstößlich.
    Aussage der BG: Ich soll in die GB schauen und dann beurteilen wie ich die ausbilden will.... Da steh ich nun...

    NEIN! Ich hab jetzt nicht sofort die Dollars in den Augen und will Horden von Sibe ausbilden. Das muss ich mir jetzt echt nicht ans Bein binden.
    Macht das einer von euch? Kennt das einer von euch?

    Ich sähe das arg kritisch...
    Ich zitier mal aus der DGUV V1
    § 20 Bestellung und Aufgaben von Sicherheitsbeauftragten
    (3) Der Unternehmer hat den Sicherheitsbeauftragten Gelegenheit zu geben, ihre Aufgaben zu erfüllen, insbesondere in ihrem Bereich an den Betriebsbesichtigungen sowie den Untersuchungen von Unfällen und Berufskrankheiten durch die Aufsichtspersonen der Unfallversicherungsträger teilzunehmen; den Sicherheitsbeauftragten sind die hierbei erzielten Ergebnisse zur Kenntnis zu geben.

    Für mich ganz klar; Unfallversicherungsträger ist nicht die FASI.

    Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

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  • Moin Mike,

    ja, wir haben unsere SiBe´s selber ausgebildet und uns dabei an dem Schulungsprogramm der BG orientiert. Das bedeutet wir haben für uns irrelevante Themen ausgelassen und andere detaillierter besprochen. Aus unserer Sicht können wir ein den SiBe mit den Infos versorgen, die für ihn in unserer Firma relevant sind. Zu dem hat man 1-2 Tage Zeit eine solide Verbindung zum SiBe aufzubauen - somit sind nachher die Kommunikationswege kürzer.

    Unser TAB hat diese Ausbildung einwandfrei toleriert -und sah es sehr positiv.

    Bei der zitierten Stelle geht es darum, dass der Unternehmer dem SiBe Gelegenheit bieten muss an Untersuchungen teilzunehmen -da steht nichts von Ausbildung.

    Grüße,
    Holger

  • In meiner Meister Ausbildung hatten wir das Thema Arbeitssicherheit. Da war der Dozent eine Fachkraft für Arbeitssicherheit.
    Dieser hat uns alle zu während des Unterrichts zu Sicherheitsbeauftragten und Brandschutzhelfer ausgebildet. Danach gab es sogar ein schönes Zertifikat.
    Ich denke bei der IHK machen die das nicht ohne vorher die rechtliche Lage zu prüfen.

    Daher nehme ich an das man nicht zwingend zur BG muss um diese Qualifikation zu erwerben.

    "Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß." Zitat Werner Heisenberg (_)?

  • Hallo @Mike144

    in dem von Dir als Zitat genannten Satz (3) aus §20 der DGUV V1 erkenne ich jetzt nichts, was darüber Auskunft gibt, wer die Ausbildung der Sibe durchführen darf.

    Dann eher noch §20 der DGUV V1, Satz (6)
    Der Unternehmer hat den Sicherheitsbeauftragten Gelegenheit zu geben, an Aus- undFortbildungsmaßnahmen des Unfallversicherungsträgers teilzunehmen, soweitdies im Hinblick auf die Betriebsart und die damit für die Versicherten verbundenenUnfall- und Gesundheitsgefahren sowie unter Berücksichtigung betrieblicher Belangeerforderlich ist.

    Aber auch daraus lässt sich meines Erachtens nicht ableiten, dass nur von den BGs/UKs die Sibe ausgebildet werden dürfen. Und wenn Deine BG Dir das sogar (schriftlich?) bestätigt, dass Du Deine Sibe ausbilden darfst, ist doch nur noch die Frage, ob Du das machen und die Verantwortung dafür übernehmen willst. Könntest ja bspw. Deine geplanten Schulungsinhalte/-unterlagen der Aufsichtsperson vorab zukommen lassen und Dir bestätigen lassen, ob/dass die so in Ordnung sind.

    "Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant." (Georges Marshall)

  • Hallo zusammen,

    das könnte die SiFa machen, freilich, wenn sie sonst nichts weiter zu tun hat. :44: Ist auch praktisch für die BG, auch mit Blick auf die Kosten, die dann dem Unternehmen auferlegt werden.

    Aber man sollte sich mal an den Bildungsauftrag erinnern, den die BG in ihrem SGB VII festgeschrieben bekommen hat und die Kirche im Dorf lassen.

    Solch eine Info meines TAP würde ich als „nette“ Info zur Kenntnis nehmen und im „Rundordner“ ablegen. Er hätte mir auch was vom Wetter erzählen können. Damit wäre das für mich fertig. Es gibt keine Grundlage das auf die Unternehmen „umzuschichten“.

    Für mich ganz klar: könnte ich machen; werde ich aber auf überhaupt gar keine Fall.
    Schönes Wochenende und VG
    Martina


    Sozialgesetzbuch (SGB VII)
    Siebtes Buch
    Gesetzliche Unfallversicherung

    Stand: Zuletzt geändert durch Art. 1b G v. 4.4.2017 I 778

    § 23 SGB VII Aus- und Fortbildung

    (1) Die Unfallversicherungsträger haben für die erforderliche Aus- und Fortbildung der Personen in den Unternehmen zu sorgen, die mit der Durchführung der Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren sowie mit der Ersten Hilfe betraut sind. Für nach dem Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit zu verpflichtende Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit, die nicht dem Unternehmen angehören, können die Unfallversicherungsträger entsprechende Maßnahmen durchführen. Die Unfallversicherungsträger haben Unternehmer und Versicherte zur Teilnahme an Aus- und Fortbildungslehrgängen anzuhalten.

    (2) Die Unfallversicherungsträger haben die unmittelbaren Kosten ihrer Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sowie die erforderlichen Fahr-, Verpflegungs- und Unterbringungskosten zu tragen. Bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für Ersthelfer, die von Dritten durchgeführt werden, haben die Unfallversicherungsträger nur die Lehrgangsgebühren zu tragen.

    (3) Für die Arbeitszeit, die wegen der Teilnahme an einem Lehrgang ausgefallen ist, besteht gegen den Unternehmer ein Anspruch auf Fortzahlung des Arbeitsentgelts.

    (4) Bei der Ausbildung von Sicherheitsbeauftragten und Fachkräften für Arbeitssicherheit sind die für den Arbeitsschutz zuständigen Landesbehörden zu beteiligen.

    Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (W. Churchill)
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    Das Schwierige am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.
    Andre' Maurois

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  • Moin Mike,

    ich finde es absolut sinnvoll, wenn die SiBes im Betrieb ausgebildet werden, weil dann wirklich auf die Betriebsspezifika eingegangen werden kann und man direkt vor Ort in der eigenen Arbitsumgebung Beipsiele aufzeigen kann. Ich selbst habe einen SiBe-Lehrgang mitgemacht. Der erste Tag behandelte das duale Arbeitsschutzsystem, Versicherungsleistungen des Unfallversicherungsträgers, was macht der Unfallversicherungsträger eigentlich etc. Staubtrockene Theorie. Am zweiten Tag wurde es besser. Gefährdungen, Augen offen halten Anregungen geben etc.

    In dem Kurs saßen 20 Personen. Labormitarbeiter einer Uni, ein Bibliothekar, zwei Beschäftige der Straßenmeisterei, zwei Forstarbeiter und kein Einziger, der sich in dem gleichen Arbeitsumfeld wie ich bewegt. Das beste an dem Kurs war das Essen. *MetIg* Deswegen, eigene Ausbildung finde ich persönlich sehr gut, da man näher an der Praxis ist.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Moin,

    können, müssen, soll, wollen, .........

    Klar kann die SiFa die SiBe's ausbilden. Fachlich und menschlich dürfte das keine Frage sein.

    Wir machen es so:
    Unsere SiBe's bekommen einen Kurs (2 Tage) bei einem regionalen Dienstleister. Das kostet. Völlig ok, denn was "nix kostet, ist ja auch nix", so die Meinung von Vielen. Ich sehe es eher praktisch:
    Die SiBe's haben damit einen anderen, positiveren Stellenwert. Sie kommen mal aus der Bude raus und sehen jetzt Gleichgesinnte, die aus dem Umfeld kommen. Ergebnis: Alle kochen nur mit Wasser und alle haben Probleme. Da werden schon früh Kontakte geknüpft. Ein weiterer positiver Ansatz.
    Da wird auch über die Betriebsstruktur und die SiFa's hergezogen. Recht so! Alles doch nicht so schlecht im eigenen Betrieb?
    Später, wieder im Betrieb, werden die neuen Ansätze mitgebracht.

    Das allein ist doch schon die Kursgebühr wert.

    Weiterer Vorteil:
    Kurse bei der BG sind nicht zeitnah und oft überlaufen. Eine Kurzfristigkeit kriegt man da oft nur schlecht hin.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Jein
    bei uns organisiert die UK die Räumlichkeiten und die zuständige TAP ist die 2 Tage lang dabei und hält einen Vortrag
    Aber die restlichen Vorträgen machen wir.
    Dadurch lernen die künftigen Sibs gleich einige von uns kennen und haben evtl. später weniger Scheu uns zu kontaktieren.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • Hallo,

    also ich selbst Bilde Sibs für die Feuerwehren unseres Landkreises aus. Die Unfallkasse "Bildet" uns entsprechend fort, aber als Sifa ist das in der Regel nur 2 nette Tage bei der UK. Und die Teilnehmer waren begeistert. :D

    Auch in den Unternehmen wo ich war habe ich schon Sibs ausgebildet, da man es besser in die Abläufe des Unternehmens einbinden konnte und auch Inhaltlich anpassen, da unsere BG für die Sibs keine passende Fortbildungen angeboten hat.

    Gruß

    NewWave

    --- Wer schreit hört auf zu denken. --- Manche Dinge erledigen sich von selbst, wenn man ihnen genug Zeit gibt. --- Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. A.E. ---

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  • Es spricht ja nichts dagegen die SiBes bei der BG ausbilden zu lassen, zumindestens den Grundkurs. Das fachspezifische kann man dann im Unternehmen ausbilden.
    Ich persönlich bin leider so strukturiert, dass ich bei der Ausbildung von SiBes wenig objektiv und dadurch schon geneigt bin, SiBes in meine Richtung zu beeinflussen.
    Eine neutrale weitsichtige Ausbildung von Unabhänigigen (außerhalb des eignen Betriebes) empfinde ich effektiver. Betriebsblindheit noch nicht mit eingerechnet.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Hallo Zusammen,

    ich habe auch schon Sicherheitsbeauftragte nach BG Vorbild ausgebildet weil die Unternehmen angeblich nicht zwei Tage auf ihre Fachkräfte verzichten wollten, alles in Absprache mit unsern AP der BG.
    Wir haben die Ausbildung in 4 Wochen durchgezogen 4 Stunden pro Woche hat allen gut gefallen und zum Abschluss war die AP der BG mit dabei.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • Ist die Ausbildung der/des SiBe nicht eine überbetriebliche? Wenn die/der potentielle SiBe von vorneherein die Unternehmensbrille aufgesetzt bekommt, halte ich das für ungünstig. Was fängt der/die SiBe mit einer Ausbildung bei einem Unternehmenswechsel an, wenn diese auf das Untenhmen abgestimmt ist? Besser wäre sicherlich eine mehrstufige Qualifizierung ähnlich wie bei den Personen zum Führen von Kranen, Flurförderzeugen, Hubarbeitsbühnen etc.

    "Sei achtsam auf dem Weg zur Schicht, auf der Strasse schläft man nicht!"

    "Wenn es einen Weg gibt, es besser zu machen: finde ihn." Thomas Alva Edison (1847-1931)

  • Ich finde es sogar enorm wichtig den SIBES die Betriebsbrille aufzusetzen, wenn der Betrieb gewechselt wird muss eben nachgeschult werden, die Grundlagen sind ja immer gleich

    Gruß

    Harald

    "Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten,
    Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."

    "Bessser auf neuen Wegen etwas stolpern, als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten"

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  • Hallo Zusammen,

    auch bei uns werden die Sicherheitsbeauftragten durch die AP der BG und die SiFa ausgebildet. Die Aufsichtsperson der BG sehe ich teilweise als Dienstleister
    deshalb wurde sie eingeladen die Ausbildung mit zu gestallten. Was sie auch tat.
    Die Themen wurden geteilt und gleichzeitig konnte sich AP über die Qualität der Schulung ein Bild machen.
    Wie schon auch in anderen Beiträgen erwähnt ist, wurden die Basisthemen und betriebsspezifische Themen mit Beispielen behandelt.


    Gruß aus Nordhorn!
    Sigi

  • Ich als SIBE sage mal

    Extern ist Vorteil das ich auch mal andere Meinungen kennen lerne und "frei" sprechen kann

    Intern ist natürlich Vorteil das ich betriebsbezogene Themen genauer behandeln kann

    Somit würde ich immer für beides plädieren um einfach auch die eigene Sicherheit zu bekommen das man nicht nur verschaukelt wird oder auch einfach andere neue Impulse setzen zu können die man im Lehrgang erhalten hat von "Mitschülern" z.B denn zwischen Betriebs Brille und Betriebsblind ist es oftmals ein schmaler Grad je nach Betrieb

    Mfg Dierk

    Elektriker aus Leidenschaft :thumbup:

  • Hi,

    wir haben immer öfter Anfragen von Kunden, die ihre Sicherheitsbeauftragten "betriebsspezifisch" aus- und fortgebildet haben wollen und führen diese Aus- und Fortbildungen beim Kunden durch. Kam bisher immer gut an, gab noch keine Probleme und das Vorgehen wird seitens der BGen in seltenen Fällen einfach toleriert, in den meisten Fällen jedoch sogar explizit gelobt.
    Neben dem fachlichen Teil hat es sich übrigens bewährt, auch einen "pädagogischen" Teil zur Kommunikation mit einzubauen (z.B. wie spreche ich einen sich falsch verhaltenden Mitarbeiter an, wie kann ich den Mitarbeiter zum umdenken bewegen...).

    schöne Grüße