Allgemeine Tragepflicht Schutzbrillen

Was andere machen, sollte nicht als Argument genutzt werden. Du solltest eher herausarbeiten, weshalb es wichtig ist, fortan Schutzbrillen im Unternehmen zu tragen. Das überzeugt wahrscheinlich am Ende mehr, als dass was andere machen..

...und wenn sich herausstellen sollte, dass es nicht nötig ist, solltest Du alles daran tun die Entscheider davon zu überzeugen, von diesem Schritt Abstand zu nehmen. Eine pauschale Pflicht ist wirklich keine grundsätzlich einfache Umsetzung. Denke auch daran was passiert, wenn Mitarbeiter später gegen die Vorschrift verstossen. Dann muß dies auch Folgen haben.

Hallo Zusammen,

ich kann Barn0711 nur zustimmen.

Vielleicht ist es aber auch so das die Tragepflicht für Schutzbrillen von oben angeordnet ist. Bei uns im Konzern (amerikanisch) gibt es auch Werke die eine Tragepflicht für Schutzbrillen, Sicherheitsschuhen und Helme haben obwohl die Mitarbeiter sagen dies sei völlig unnötig. Ich kenne einen Mitarbeiter aus einen französischen Unternehmen die betreiben die gleiche Strategie, wenn in diesen Betrieb jemand ohne seine PSA angetroffen wird gibt es Knallhart eine Abmahnung beim zweiten mal bekommt er seine Papiere.
Ich weiß jetzt werden sich einige wieder aufregen, aber wem nützt das! Über schlägt unter. Anders ist es einigen wenigen Mitarbeitern nicht bei zu bringen!!!!!!!!

Zitat von karoline

Hallo,

bei uns wird ab nächstem Monat die allgemeine Tragepflicht für Mitarbeiter, Besucher etc. eingeführt....

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies in einem Bürobereich durchzusetzen ist.
Im Produktionsbereich kann ich es mir dann wieder vorstellen, sofern entsprechende Gefährdungen vorherrschen. Wie ist man denn zu dem Entschluss gekommen? Gab es entsprechend gehäufte Vorfälle? Besteht ein erhöhtes Risiko? Was ist das für ein Betrieb (Metall/Holz/Chemie/Verwaltung)?
Einmal vorausgesetzt, dass die Gefährdungsbeurteilung eine entsprechende Notwendigkeit feststellen lässt, würde ich versuchen eine möglichst hohe Akzeptanz zu erreichen. Dies gelingt in der Regel, in dem man die Mitarbeiter im Vorfeld über die Planungen informiert und dann z.B. bei der Auswahl der zur Verfügung stehenden Modelle integriert. Es wird also ein Sortiment an Musterbrillen für Trageversuche beschafft und die Mitarbeiter dürfen dann auswählen. Am Ende gibt es dann einen Pool an Schutzbrillen, aus denen man sein bevorzugtes Modell auswählen darf.
Welche Regelungen gibt es denn für Brillenträger? Sollen diese eine Überbrille tragen oder werden hier angepasste Brillen angeboten?
Jetzt zu den Argumenten: Was ist Ihnen Ihr Augenlicht wert? Ganz gut ist es hier, wenn man Augenklappen zur Verfügung hat, dann kann jeder einmal für gewisse Zeit ein Auge damit abdecken und sehen wie er damit zurecht kommt oder auch nicht.

Moin,

ist schon eine komische Regelung, die ich persönlich nicht ganz nachvollziehen kann.
Bei bestimmten Arbeiten/Gefährdungen, ok. Doch generell?

Auf der anderen Seite schadet es doch nichts, oder? Rein präventiv ist es auch nicht schlecht, wenn hier eine gewisse Akzeptanz vorhanden ist. Die muß aber bei allen gleich sein. Also von der Spitze bis zum kleinsten Praktikanten. Dabei sollte jedoch das persönliche Wohlbefinden mit dabei sein. Es wurde schon gesagt, Brillenträger haben es hier ein wenig schwerer. Die Modelle Brille auf Brille sehen auch irgendwie "für den A...h" aus.

Munter bleiben.

Bei uns besteht nur Tragepflicht wenn ich dies in den erstellten Gefährdungsbeurteilungen innerhalb bestimmter Bereiche für nötig erachtet habe.Dies wird auch in unserem amerikanisch geführtem Unternehmen so umgesetzt.
Safety first ist eines unserer Leitlinien

Also eine generelle Tragepflicht sehe ich negativ...
Wieso sollen denn alle immer die Brille tragen??
Auch Büromitarbeiter vorm PC???
Wenn ihr viele Augenverletzungen habt versucht mal andere Brillen vielleicht werden eure einfach nicht akzeptiert.
Bietet ein breiteres Spektrum an...

Kein Problem! (Zuendappraider: Ich glaube hier schiesst Du ueber's Ziel hinaus - ich denke nicht dass wir ueber Bueros reden!!).

Grundsaetzlich ist eine Tragepflicht in einem "produzierenden" Betrieb sehr sinnvoll. Und es gibt meiner Meinung nach einen Haufen guter Gruende. Wo ziehe ich Grenzen?

Einige Beispiel:
- An einer Ecke wird, beispielsweise bei einer Reparatur, geschweisst, geflext usw. Allerdings laufen da i.d.R. auch Unbeteiligte vorbei. So, sag ich jetzt: "5, 10, 50, 100m Absperrbereich?", Stelle ich ein Schild auf: "Achtung! Reparaturarbeiten! Bitte ausnahmsweise gem. Gefaehrdungsbeurteilung eine Schutzbrille aufsetzen - gilt auch fuer Unbeteiligte?"
- Stapler, LKW Fahrzeuge fahren auf betrieblichen Wegen oder werden Be- oder Entladen. Staubentwicklung, herabwehende Teile, Schmutz etc.
- Ein MA arbeitet in einem mit "Schutzbrillentragepflicht" gekennzeichneten Bereich. Er unterbricht seine Arbeit, verlaesst den Flexbereich und nimmt die Brille ab. ("Puh, entlich! Aber zum Glueck muss ich sie ja nur in diesem Bereich tragen!"). Leider hat er was am Arbeitsplatz vergessen und dreht um, um "...nur mal schnell noch was zu holen" - vergisst aber leider die Brille wieder aufzusetzen, denn eigentlich ist er ja bereits "off"...

Ich erinnere mich noch sehr gut an meine erste Brille - also eine zum sehen ;-). Ich bin Tage und Wochen rumgelaufen mit einem Fremdkoerper im gesicht. Mittlerweile bin ich es nicht nur gewohnt; es ist sogar ein "Kleidungsstueck" geworden.

Was will ich damit sagen: Es gibt nicht nur schlechte "Gewohnheiten". das Tragen einer Schutzbrille muss letztentlich zu einer "positiven Gewohnheit" werden. Das erreiche ich, anfangs, haeufig nur durch genao solche Regelungen. Am Ende kann ich mit wenig Aufwand u.U. schwere Verletzungen vermeiden. Ich arbeite seit Beginn meiner Karriere (Ende der 70er!!!!) ausschliesslich in grossen Betrieben, in denen dies immer der Fall war. In dieser Zeit habe ich 2 Augenverletzungen erlebt!!

In diesem Sinne
Der Michael

Hallo karoline,

Beweise für eine generelle PSA-Pflicht im Betrieb findest Du in der petrochemischen und chemischen Industrie. Als ein Beispiel die BASF Leuna GmbH, die das Tragen von Schutzbrille, Schutzhelm, Arbeitsschutzschuhe S2 und langärmlige Kleidung im Werk generell vorgeschrieben haben. Bei Arbeiten auf Baustellen müssen S3 Arbeitsschutzschuhe getragen werden, Gehörschutz in den gekennzeichneten Bereichen. Da ich nicht sicher bin, ob die "Sicherheitsanweisung zum Tragen von persönlichen Schutzausrüstungen" hier gepostet werden darf, nur ein Link auf das Handbuch für Kontraktoren, in dem Du unter Punkt 14 den Beweis findest.
Weitere Betriebe der Petrochemie, bei denen Du auch solche Regelungen existieren, findest Du hier auf einen Blick.
Ob es sinnvoll ist den Mitarbeitern die Tragepflicht schmackhaft zu machen wage ich zu betweifeln. Aber das wurde hier ja bereits zur genüge diskutiert

Viel Erfolg und Akzeptanz bei der geplanten Maßnahme

Gruß
Stephan

Hallo,

derzeit gibt es bei uns auch noch diese generelle Tragepflicht von einer Schutzbrille. Gegenüber unserem Mutterkonzern haben wir jedoch so argumentiert, dass die Schutzbrille eine PSA ist und entsprechend der deutschen Gesetzgebung eine nachrangige Schutzmaßnahme ist. Siehe T-O-P!

Ja es gibt Restgefährdungen, wo es sinnvoll ist das Schutzbrillen getragen werden müssen. Diese sind aber zeitlich begrenzt und nur kurz. Das wurde für die MA aufgebarbeitet und so kommuniziert. Auch schützt eine Schutzbrille nicht zu 100% vor Gefahren, ferner kann sie auch zu einer Gefährdung führen, z. Bsp. für Staplerfahrer die ein Regal ein und aus laden. Das tragen einer PSA darf keine größere Gefährdung erzeugen. Thema Gefährdungsbeurteilung. Das müsst ihr für euch klären.

Warum wird in den meisten amerikanischen/kanadischen Unternehmen mit Schutzbrillenpflicht gearbeitet? Sie haben keine BG wie wir in Deutschland, das heißt sie müssen es selbst versichern und ein Auge sind ca. 5 Mio. €. Daher Schutzbrillentragepflicht und wenn der MA sie nicht auf hat und es passiert was, hat er halt Pech! Ach hier sieht es in Deutschland anders aus.

Bei der Beurteilung auch immer Regionale Forderungen mit berücksichtigen.

Gruß

Stephan