Hallo zusammen,
da ich leider bisher nichts erquickliches finden konnte, meine Frage an euch. Welche Kosten setzt ihr für einen Ausfalltag in Folge eines Arbeitsunfalles an? Gibt es irgendwo eine Aussage von DGUV o.ä., in der durchschnittliche Behandlungskosten mit eingeflossen sind?
Vorab Dank für eure Antworten.
VG Martina
Kosten Unfall-Ausfalltag
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Martina111 -
8. März 2014 um 21:01 -
Erledigt
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Ich würde da einen Krankheitstag nehmen. Und der wird mit? 300-500€ beziffert. Allerdings sind da keine Behandlungskosten dabei. Diese sond aber IMHO so individuell verschieden, dass da ein Durchschnitt kaum Aussagekraft hat. Von unterwegs.
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Hallo Martina,
da die Behandlungskosten von der BG übernommen werden, fließen diese imo nicht mit in die Kosten eines Ausfalltages für den Betrieb ein. Deshalb bleiben die von elschwoabos schon genannten 500€/Tag
Gruß
Stephan -
Hallo Martina,
da die Behandlungskosten von der BG übernommen werden, fließen diese imo nicht mit in die Kosten eines Ausfalltages für den Betrieb ein. Deshalb bleiben die von elschwoabos schon genannten 500€/Tag
Gruß
Stephan
War auch mein erster Gedanke. Aber ich weiß ja nicht wozu Martina die Daten benötigt. Volkswirtschaftlich gesehen fließen die Behandlungskosten schon in die Betrachtung mit ein.Hardy
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Moin zusammen,
ich war auch auf der "Suche" nach belastbaren Zahlen in dieser Richtung. Wenn man überhaupt etwas findet, dann liegt das in dem schon genannten Bereich.
Es gibt eine Statistik aus dem Jahr 2011 von der BAuA, die sich "Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfähigkeit 2011" nennt (Link habe ich leider nicht), vielleicht hilft die weiter.
Gruß aus dem Norden
nj1964
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Moin zusammen,
ich war auch auf der "Suche" nach belastbaren Zahlen in dieser Richtung. Wenn man überhaupt etwas findet, dann liegt das in dem schon genannten Bereich.
Es gibt eine Statistik aus dem Jahr 2011 von der BAuA, die sich "Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfähigkeit 2011" nennt (Link habe ich leider nicht), vielleicht hilft die weiter.
Das kann ich mir so nicht vorstellen:
Wir [TM] hatten in 2013 elf Arbeitsunfälle mit Krankheitsdauer über drei Tagen bei knapp 1000 Beschäftigten. Bei uns stehen eben die arbeitsbedingten Krankheiten im Vordergrund und nicht die Unfälle. Im produzierenden Gewerbe sieht das ganz anders aus.
Ich würde sagen, dass man das zumindest auf die Branche runterbrechen müsste um nur annähernd verwertbare Aussagen treffen zu können.Hardy
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Hallo zusammen,
mit 500€ liegt Ihr nicht schlecht. Eine Aussage eines TAB zu mir, sagte es seien rund 700€ am Tag komplett alles eingerechnet, auch die Behandlungskosten. Das war 2013.
Mit oberschwäbischen Sicherheitsgrüßen
Ritschi -
Moin,
ich hatte diese Thematik einmal in einem Referat. Was kostet Arbeitssicherheit?Kosten sind da immer so eine Sache. Ich würde die Lohnfortzahlung des AN, Behandlungskosten, Reha-Kosten, Maßnahmen, Ersatzlohnkosten für einen Reserve-AN, Mehr-Zeit für die Ersatzarbeit, schlechtere Auftragserfüllung in Qualität und Arbeitszeit, Image-Verlust bei Nichterfüllung des Auftrages, u.s.w., noch mit darein kalkulieren. Die reinen Stunden sind zuwenig!
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@Waldman:
Du hast grundsätzlich Recht. Diese Kosten gehören alle irgendwie dazu. Das Schwierige an dieser Betrachtung ist nur, dass man gewisse Aspekte wie Imageverlust oder Reha-kosten schätzen muss, und dadurch unweigerlich in den Bereich der Spekulation gerät.
Gruß aus dem Norden
nj 1964
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Denn das ist die entscheidende Frage. Um dem Chef zu verdeutlichen, was ein Ausfalltag kostet, darf man nur Zahlen nennen, die ihn auch betreffen.
Die von der BG oder sonstwem getragenen Kosten machen in dem Zusammenhang keinen Sinn.
Unter: http://www.baua.de/de/Information…eit/Kosten.html findet man etwas Zahlenmaterial zum "spielen".
Grüße von
DerStefan
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Moin nochmal,
DerStefan hat den Link gefunden, den ich nicht mehr parat hatte.
Gruß aus dem Norden
nj 1964
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Hallo zusammen,
wir rechnen mit ca. 52,00€/h. Das ist der durchnittliche Stundenlohn/Gehalt plus der Lohnnebenkosten.
Das scheint sich mit den vorher erwähnen 300€ - 500€ am Tag zu decken.
Und es reicht, wenn jemand mal wegen eines AU´s eine Woche zu Hause war, dem Chef große Augen zu verpassen. -
Gibt es irgendwo eine Aussage von DGUV
Hallo Martina,machst dich ja ganz schön rar hier.
Eine Aussage der DGUV kenne ich nicht. Aber an der TU Dresden gab es vor ein paar Jahren mal ein Forschungsprojekt (Prof. Benkhoff, Prof. Schmauder).
Falls du Kontakt aufnimmst, sage Prof. Schmauder einen schönen Gruß von mir.Hier der erste Link.
Auf Seite 46 sind die Benchmarks gelistet.
Und ab Seite 59 geht es ans Eingemachte. Die Studie kommt auf einen Durchschnittswert von 581 EUR/Fehlzeitentag (MIN: 224 EUR, MAX: 1519 EUR)
Die direkten Unfall-Behandlungskosten sind zwar auch nicht mit eingerechnet, aber das wirst du im deutschsprachigen Raum nur schwer finden (Behandlungskosten sind sozialisiert).Und hier mal noch ein anderer Ansatz. Aber der Wert von 455 EUR passt durchaus in das schon geschriebene...
Und am Beispiel von DOW sind die durchschnittlichen Behandlungskosten aufgeführt.Und das habe ich auch noch gefunden: Gerechtigkeit und Arbeitsschutz.
Gruß, Niko.
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da die Behandlungskosten von der BG übernommen werden, fließen diese imo nicht mit in die Kosten eines Ausfalltages für den Betrieb ein. Deshalb bleiben die von elschwoabos schon genannten 500€/Tag
Moin,
das ist nur bedingt richtig. Durch das Beitragsausgleichverfahren der BG wird ein Betrieb der mit der Unfallquote / Kosten über dem Branchendurchschnitt liegt im nächsten Abrechnungszeitraum Jahr mit höheren Beiträgen ,,belohnt''
Gruß Micha -
Moin,
das ist nur bedingt richtig. ...
das "bedingt richtig" trifft auch auf Deine Aussage zu: nicht jede BG hat solch ein Bonus-Malus-System wie die BG RCI
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Hallo Martina 111
bei uns hat ein Student das mal berechnen dürfen. Aber nicht die Ausfallkosten pro Tag sondern die Kosten für einen Anzeigepflichtigen Unfall.
Er kam eine Schnittmenge zwischen 6000 - 15000 Euro raus.
Der Verwaltungsangestellte war billiger der Facharbeiter/Aufsicht aus dem produzierenden Teil war teurer.Gruß RaBau
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Hallo zusammen,
zunächst erstmal allen, die sich bisher beteiligt haben, vielen Dank für eure Beiträge.
Nun, Zweck ist natürlich, große Augen entstehen zu lassen. Da das, besonders in der Arbeitssicherheit, am besten und schnellsten funktioniert, wenn da € stehen, ist ja ein offenes Geheimnis. Die Behandlungskosten etc. mit einzubeziehen, ist wahrscheinlich gar keine so glückliche Vorgehensweise - und wie Niko bereits geschrieben hat, sieht es da eher schlecht aus, mit belastbarem Zahlenmaterial.
Leider hatte ich bisher noch keine Zeit, mir die Berichte eurer Links in Ruhe anzuschauen.
Ich tu mich nur eben schwer damit, hierzu eine zuverlässige "Formel" festzulegen und die Kosten betriebsintern zu ermitteln. Schön wäre auch, wenn die "Formel" vergleichbar wäre, mit anderen Unternehmen. Jeder wird hier andere Parameter einfließen lassen, die ihm wichtig sind oder kostentechnisch zu Buche schlagen.
Jetzt werde ich meinen Gedankensalat erstmal ins Reine sortieren
Vielen Dank an euch.
Viele Grüße
Martina -
Nur ein Teil der ausfallbedingten Kosten ist leicht über eine Formel zu berechnen.
Stundenlohn + Lohnnebenkosten * Ausfallsunden = X
Ob Ersatzpersonal beschafft werden muss kann die Formel nicht beantworten, ob andere Mitarbeiter Überstunden schieben müssen auch nicht. Ob es einen Produktionsausfall gibt weil z.B. der einzige der die Anlage bedienen kann ausgefallen ist oder ob ein Liefertermin platzt und der Kunde "Strafzahlungen" verlangt ist auch immer im Einzelfall zu prüfen.
Auch der Aufwand durch "Bearbeiten der Unfallmeldung" , durch "Unfalluntersuchung" durch "Ausfallzeit wegen Gesprächen mit BG und Co." kann nie Centgenau über Formeln ermittelt werden.
Diese o.g. Zahlen von 500 €/Ausfalltag (+/- X) sind ein Durchschnittswert mit dem man gut arbeiten kann, da der Gesprächspartner i.d.R. nicht mit anderen Zahlen aufwarten kann.
Ist aber nur meine persönliche Meinung.
Grüße
DerStefan
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Hallochen,
ja mit den geschätzten Zahlen der Unfall- und Ausfallkosten kann man in der Tat bei jeder Unterweisung "Eindruck" hinterlassen. Wir haben wirklich mal alle Faktoren (Personalkosten, Berufgenossenschaftsbeitrag, Direkte Unfallkosten, Kosten für Arbeitsschutzmaßnahmen, Verwaltungskosten usw...) zusammen addiert und sind auf 630,-€ für einen durchschnittlichen Unfalltag gekommen!
Schöne Grüße aus Berlin!
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Das mit den großen Augen ist so ne Sache:
Man kann auch durchaus milde belächelt werden, trotz oder vielleicht gerade wegen der Quellenangabe...
Das Ergebnis steht immer im Verhältnis zur Beratungsresistenz.Hardy
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