Papierhandtücher vs Händetrockner mit Hochgeschwindigkeitsluftstrom

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  • Verwirrung, Verwirrung

    de Uil
    Dein Beitrag scheint mir einiges zusammen zu fassen. Die Argumentation kann ich gut nachvollziehen.
    Trotzdem bin ich von den verschiedenen Argumenten erschlagen.

    Mir fällt auf, dass im ersten Beitrag nichts von speziellen Betrieben steht.
    Natürlich gehe ich davon aus, dass ein normaler produzierender Betrieb gemeint ist.

    Hochsterile oder reine Räume müsste man wohl aus dieser Diskussion nehmen?
    Da ich nicht im Krankenhaus tätig bin, bin ich vielleicht in diesem Bereich zu unvorsichtig?
    Um die Info für alle Leser besser zu strukturieren, wäre eine Splittung von verschiedenen Bereichen vielleicht sinnvoll. Dies ist prinzipiell gemeint.

    Grüße
    Flügelschraube

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  • Flügelschraube

    Im medizinischer Bereich (theoretische jedenfalls) gelten ganz andere Standarts im Bezug auf Händewaschen bzw Händedesinfektion (hygienische und chirurgische http://de.wikipedia.org/wiki/H%c3%a4ndedesinfektion), daher denke ich auch nicht, dass dieser Bereich gemeint ist.

    Richtiges Händywaschen in Normalbetrieben ist sicher auch eine Schulungsfrage. Gerade durch die Grippewellen in den letzten Jahren gibt es inzwischen immer mehr Betriebe, die eine Anweisung auf der Toilette zu diesen Thema "richtiges Händewaschen"aushängen.

    Daher wäre als erstes wichtig zu klären, ob die Vorbedingungen bei den genannten Studien gleich waren. Welche Bedingunen herrschen im genannten Betrieb, wann/wie wurden die Proben genommen, etc.
    Bei nur mit Wasser betupften Händen bleibt immer ein pathogene Keimschicht übrig, die Trocknungsart ist dann unrelevant. Daher ist es teilweise schwierig die Themen voneinander zu trennen, da die einzelnen Faktoren voneinander abhängen...

    Grüßle
    de Uil

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)


  • Wenn man nun mit unzureichen gereinigeten Händen dieses Gebläse benutz, könnte dann nicht der Luftstrom die Keime "tiefer"in die Haut/Poren drücken+ Wärme=Poren auf? (o.k Karius und Baktus wurden durch den Luftstrom vertrieben).
    Wird hingegen bei "unzureichen gereinigten Händen" ein mechanisches Abtrocken durch Tücher durchgeführt, könnte dies eine zusätzliche mechanische Reinigung bewirken. (bei der Desinfektion im Medinzinbereich ist die Wischsprühdesinfektion auch wirksamer als nur eine Sprühdesinfektin).

    Zum ersten Satz:
    Keime werden nicht in die Haut "gedrückt". Eine Funktion des Organs Haut ist genau die Barrierebildung gegen z.B. Keime. Keime dringen nur in die Haut ein, wenn diese beschädigt ist. Deshalb ist ein guter Hautschutz so wichtig. Denn auch Schrunden und Risse stellen eine derartige Beschädigung dar.
    Das Problem ist aber weniger, dass Keime dermal aufgenommen werden. Vielmehr geht es darum zu verhindern, dass Keime "verteilt" werden:
    Bei unzureichender Hygiene wird die Haut mit Keimen besiedelt, die mit jeder Berührung von Gegenständen oder Menschen weitergegeben werden. Und wenn der Mensch, der sie aufgenommen hat nun in der Nase bohrt, dann ist schon mal die Nasenschleimhaut besiedelt. Zwar gibt es dort Flimmerhärchen, aber einen 100%igen Schutz bieten diese auch nicht, so dass bei einem Atemzug Keime in die Lunge gelangen können.
    Aber jetzt bitte auch keine Panik, je nach Virulenz (krankmachender Eigenschaft) des Keims ist dazu eine gehörige Portion Keimlast nötig. So ist die Virulenz von Tuberkeln wesentlich geringer wie die von Grippe-Viren.
    Und den Coli, den Du an der Hand hast, macht Dir in der Regel nichts. Das ist ein fakultativer Keim. (Im Darm macht er nix, kann aber andere Organe krank machen) Wenn der dann wieder via Gastrointestinaltrakt (Verdauungsweg, von Lipper bis After) inkooperiert wird, macht er bei dem, der ihn ausgeschieden hat, in aller Regel nicht krank.

    Zum zweiten Satz:
    Prinzipiell richtig, allerdings ist der Hauptgrund für ein Vorzug der Wischdesinfektion vor allem die geringere Belastung der Beschäftgten. Die inahalative Aufnahme des Gefahrstoffs Desinfektionsmittel ist damit deutlich reduziert.
    Anders sieht es bei der Hautdesinfektion vor Punktionen aus. Hier wird gesprüht und dann einmalig gewischt. Aber dazu wird ein zumindest sterilisierter Tuper verwendet.
    (CAVE: sterilisiert ist nicht gleich steril! Die gesamte Tuperrolle wird sterilisiert und dann in einem Behälter zur Einzelentnahme der Tuper vorgehalten)

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Mir fällt auf, dass im ersten Beitrag nichts von speziellen Betrieben steht.
    Natürlich gehe ich davon aus, dass ein normaler produzierender Betrieb gemeint ist.

    Hochsterile oder reine Räume müsste man wohl aus dieser Diskussion nehmen?
    Da ich nicht im Krankenhaus tätig bin, bin ich vielleicht in diesem Bereich zu unvorsichtig?
    Um die Info für alle Leser besser zu strukturieren, wäre eine Splittung von verschiedenen Bereichen vielleicht sinnvoll. Dies ist prinzipiell gemeint.

    Eine Abgrenzung in einzelne Bereiche dürfte sich hier schwierig gestalten und auch gar nicht so sinnvoll sein:

    Wichtig ist, dass ein Problembewusstsein entsteht. Du fragst Dich selbt, ob Du zu unvorsichtig bist.

    Grundsätzlich stellt ein Krankenhaus aber einen deutlichen Unterschied beispielsweise zu einem produzierendem Gewerke dar:

    • Im Krankenhaus hat man es mit einer Ballung an krankmachenden Keimen zu tun
    • Erschwerden kommen die Personen hinzu, dir dort "ihr momentanes Dasein fristen". Viele sind immungeschwächt.

    Insofern sind im Krankenhaus auch definitv desinfizierende Maßnahmen erforderlich. (Hygieneplan) In den Operationsabteilung noch effizienter wie in den pflegerischen Bereichen. Stichwort: Chirurgische Händedesinfektion. Dies dient aber weniger dem Schutz der Beschäftigten, denn der Patienten.

    Anders sieht es im Endemie- oder Epedemiefall aus. Dann sollte man sich auch anderer Orten überlegen, ob nicht weitergehende Maßnahmen sinnvoll sind. Und wenn es nur aus dem Grund ist, dass die noch anwesenden Beschäftigten nicht auch "dahingerafft" werden. Und solche Fälle haben wir ja nun öfters, z.B. saisonale Grippe (bitte aber nicht mit grippalem Infekt verwechseln), Noro-Viren (hier ist aber ein alloholisches Desinfektionsmittel mit mehr als 75% Allohol notwendig).
    Und es sei auch noch daran erinnert, dass die "normalen" Händedesinfektionsmittel die Haut weniger belasten, als das Händewaschen, wurde auch schon erwähnt.
    Hardy

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  • Moinmoin


    Das sollte eigentlich nur ein Bild sein, keine wissenschaftliche Erklärung. Händewaschen und Seife (alkalisch) macht ja gerade der Säureschutzmantel kaputt. Aber da beisst sich die Katze in Schwanz, dadurch wären ja auch die pathogen Keime entfernt. Wärend der Händwaschverweigerer einen intakten Schäureschutzmantel hat dafür aber mehr Keime an den Händen.
    Die Idee ist einfach, dass durch das Gebläse Keime besser in den miroskopischen Lücken und Spalten hängen bleiben.

    Als Resümee meinerseits, ist es wahrscheinlich sinnvoller die Ursache der Keimbelastung der Hände zu beseitigen (geeignetes Reinigen der Hände nach Toilettenbesuch) als die Trocknungsart zu ändern.

    Als Chance für Händewaschverwiegerer :Das Fraunhofer Umsicht Institut hat übrigens gerade ein antibakterielle Beschichtungsverfahren für Lichtschalter, Türklinken etc entwickelt (Oh Seitenzahl vergessen, Artikel ist auf Seite 7: http://www.fraunhofer.de/content/dam/zv…vorn_4-2013.pdf Das Fraunhofer Magazin kann man übrigens kostenlos abonnieren, sehr lesenswert auch für Laien, da es in vielen Bereichen einen Ausblick auf den Stand der Forschun gibt).
    Grüßle
    de Uil

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

    Einmal editiert, zuletzt von de Uil (2. Oktober 2013 um 21:47)

  • ...sehe aber doch gerade die Diskussionen um "Keimfreiheit" in diesem unserem Lande immmer wieder ausufern. Ich nehme hier explizit Bereiche mit erhoehten Hygieneanforderungen (Krankenhaeuser, Kuechen etc.pp) aus. In "normalen" Arbeits- und Lebensbereichen" sehe ich die Wahrscheinlichkeit, mich ernsthaft mit irgendetwas zu "verkeimen", nach wie vor als relativ ueberschaubar an (Jaaa, schlagt, beisst und peinigt mich ob dieser Aussage!!!)

    Immer wieder gerne in diesem Zusammenhang natuerlich auch die Argumentation, dass wir mit unserern "Hygienefimmeln" mangelhafter Abwehr erst Vorschub leisten ;)

    Wenn es also nicht gerade ein alter Stofflappen ist, der da auf der Toilette zum Abtrocken haengt, ist es m.E. relativ egal ob nun Papier oder Heisslufttrockner. Dies ist in meinen Augen. wie so oft, eine philosophische bzw. lobbygepreagte Frage - wie ja auch unterschiedliche Gutachten zeigen.

    In diesem Sinne einen "keimfreien" Abend
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • (Jaaa, schlagt, beisst und peinigt mich ob dieser Aussage!!!)

    ... Der Masochist zum Sadisten:
    "Quäl mich!"
    Der Sadist genüsslich: "Nein" :D

    Mach ruhig weiter so - bist ja unser "Ketzer". :thumbup:

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)


  • Für den Normalfall ist das sicher richtig, da macht nicht mal der Protenzsatz von Leuten was aus, die sich fast nie die Hände waschen. (außer für Immunschwache, die so alle 4 Wochen eine Erkältung haben):

    Es geht eher darum um Zeiten wie Hardy es erwähnte:



    Und wenn man dann erst was ändert, gibt es ggf. schon ein Produktionsausfall durch zu viel kranke MA:

    Grüßle
    de Uil

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

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  • ...wenn sich alle Leute, die eine solche Diskussion entfachen, mal fragen wuerden wie oft sie mit ihren schmierigen Fingern am Tag ueber ihr geliebtes Smartphone Display wischen und sich die Kiste dann, ebenso oft, ins Gesicht druecken, hat sich die Sache eh erledigt, oder :)

    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • ueber ihr geliebtes Smartphone Display wischen und sich die Kiste dann, ebenso oft, ins Gesicht druecken


    Guten Morgen,

    ^^
    Oder sich per Handschlag begrüßen...
    Oder beim Zeitungspapier umschlagen sich die Fingerspitze ablecken...

    Da passen doch auch diese Meldungen dazu:
    Göteborger Immunsystem
    Berliner Immunsystem

    Es ist doch schön, dass die Welt bunt ist. :thumbup:

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Guten Morgen zusammen,
    ob ich mir ständig mein Ekel-Smartphone ans Ohr oder meine Tastatur mit gammligen Essensresten antue, bleibt mir doch selbst überlassen. Hier geht es ja nicht darum, was man privat und zu Hause tut. Von meinen eigenen Keimen im privaten Umfeld erwarte ich höchstens einen Trainingseffekt, aber keine Erkrankung. Es geht hier doch um den öffentlichen Bereich, wo sich Keime vieler und oft auch Kranker befinden. Ob das nun der Salmonellen-Dauerauscheider oder der an Rotavirus Erkrankte ist, alle hinterlassen ihre Keime nach einem Toilettenbesuch an den Türklinken. Wer sich also in einer Toilette an die Hygienevorschriften und den gesunden Menschenverstand hält, wird sich also ganz ernsthaft fragen, was auf der Klinke hängt, wenn beim eigenen Händewaschen die Leute an einem vorbeigehen, ohne dies zu tun.

    Ich verwende zu Hause nur selten Desinfektionsmittel, war mit meinem Kind oft und gerne im Kuhstall, habe Haustiere und wohne eher ländlich. Trotzdem wird in öffentlichen Toiletten die Türklinke nach dem eigenen Waschen nur mit Tuch geöffnet.

    Grüße aus dem sonnigen und saukalten Heilbronn
    Jane

  • Irgendwie erinnert mich die Diskussion gerade an Sinn oder Unsinn von "Masern-Partys".

    Hardy

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    (Terry Pratchett)
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  • Hallo Zusammen,

    erstmal Danke für die vielen Nachrichten. Ich war letzte Woche in der Präsenzphase 3 zweite Woche. Keine Zeit um bei Sifaboard zu schauen. :138: :D

    Zu euren Antworten.

    Der Bericht kam von einer Kollegin in den Betriebsrat und dann zu mir.
    Wir sind ein Energieversorgungsunternehmen. Die Toiletten sind nur den Mitarbeitern zugänglich.

    Ich kann nächste Woche mal den gucken ob ich teilweise den Bericht online stellen kann. Getestet wurde ein Handtrockner vom Hersteller Dy.... die auch Staubsauger herstellen. Der Tüv hat die Prüfung durchgeführt.

    Die Kollegin wünscht sich Papiertücher zurück. Darauf hin hat Sie den Bericht irrgendwo her. Laut Stempeln und Prüfungsnummern gehe ich aber von einem glaubwürdigen Test vom Tüv aus. Prüfdatum muss ich nach gucken. Nicht im Kopf und bin diese Woche im Außendienst.

    Ich versuche Ihn mal online zu stellen. Dann können wir besser diskutieren.

    Gruß

    Stephan

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  • Hallo Moritz,


    ja genau diesen Bericht habe ich. Dann kann ich mir das Scanen und hochladen wirklich sparen.

    Wie soll man jetzt am besten damit umgehen?


    Gruß

    Stephan