Anstosskappe oder Helm?

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  • Hallo,

    ich habe da ein problem und würde gerne wissen wie ihr euch entscheiden würdet. Anstosskappe oder Schutzhelm?

    Problem: In unserem betrieb müssen grosse Werkstücke in eine Maschiene eingespannt werden und mit grossen Schrauben festgehalten werden. Beim anziehen dieser Schrauben steht der Werker praktisch unter dem grossen Schlüssel und zieht diesen zu sich hinunter. Im Normallfall sollte nicht viel passieren aber es passierte das jemand sich den schlüssel auf den Kopf gehauen hat und eine Platzwunde erlitt.

    Nun ist die Überlegung ob wir unseren Mitarbeitern Anstosskappen geben sollten. Es ist ja nicht wirklich ein freischwingender Gegenstand von dem die Gefahr ausgeht. Allerdings auch kein feststehender.

    In der BG193 steht: Industrie-Anstoßkappen sind Kopfbedeckungen, die den Kopf vor Verletzungen schützen sollen, die durch einen Stoß mit dem Kopf gegen harte, feststehende Gegenstände verursacht werden. Sie dürfen daher keinesfalls als Ersatz für Industrieschutzhelme verwendet werden.

    Würde die Kappe reichen? Was würdet ihr entscheiden?

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  • Hallo aba2304,

    wir haben die Empfehlung ausgesprochen, bei Arbeiten dieser Art die Anstoßkappe zu tragen.
    Die Akzeptanz ist inzwischen gut.

    Was nützt ein Helm, der nicht getragen wird? Nach einer kurzen Eingewöhnphase ist eine Antoßkappe angenehm zu tragen.

    Guß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Da der Schraubenschlüssel nicht wirklich feststehend ist , er muss ja bewegt werden, würde ich mich gegen die kappen entscheiden und Helme nehmen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe es allerdings genauso wie hbdfan, was nutzt eine Anstoßkappe, wenn kein wirklich guter Schutz vorhanden ist.
    Ein Industriehelm hat noch eine Pufferzone, die man bei der
    Anstoßkappe nicht hat, da geht der Schlag/Stoß direkt auf den Kopf- und Halsbereich.

    Alle sagten: Es geht nicht. Da kam einer, der das nicht wusste und tat es einfach.(Goran Kikic)

    Wer nichts weiß, muß alles glauben. (Marie von Ebner-Eschenbach)
    „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
    (Sapere aude)

  • Da der Schraubenschlüssel nicht wirklich feststehend ist , er muss ja bewegt werden, würde ich mich gegen die kappen entscheiden und Helme nehmen.


    würde ich so auch empfehlen. denn die Kappe hat keinen Puffer. Sie ist normal eher dazu gedacht sich in engeren Räumen vorm anstossen zu schützen und nicht davor dass einem etwas auf den Kopf haut. Helm fängt einen Schlag auf und schützt nicht nur vor Platzwunden sondern eben auch vor Gehirnerschütterung.

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    • Offizieller Beitrag

    Naja, ich denke mal, das Problem sollte an der Ursache in Angriff genommen werden.

    Trotz Helm oder Schutzkappe kann sich der Werker ja immer noch verletzen..z.B. wenn der Schlüssel abrutscht und ihn an der Schulter etc. trifft.

    Ich kenne es aus einer meiner Firmen, dort werden für diese Zwecke große Steckschlüßel mit Ratschenfunktion oder teilweise Druckluftschrauber mit verwendet. Es werden spezielle Schrauben für die Befestigung verwendet und die Schraubaufsätze sind durch Kugelstifte gegen abrutschen oder unbeabsichtigtes Lösen gesichert.

    Da es sich ja wahrscheinlich nicht um eine einmalige Tätigkeit handelt, würde sich die Umrüstung auf solche speziellen Befestigungen wohl rechnen..

    Gruß, Herbert

  • Hallo aba2304,

    herbert war schneller als ich. Am Besten packt man das Übel an der Wurzel.

    Aus leidvoller Erfahrung weiss ich aber, dass manchem Chef der Arbeitsschutz in der für uns idealen Form öfter mal zu teuer ist.

    Sollte das auch bei Dir der Fall sein, bleibt als "Plan B" tatsächlich nur die PSA.

    Um auf Deine eigentliche Frage zurückzukommen:

    Ich lese die BGR 193 in dem Punkt Stosskappen so: Kann der Mitarbeiter seinen Kopf selbst irgendwo anstossen, genügt als Schutz die Stosskappe. Sobald aber durch Abrutschen von Werkzeugen etc. etwas auf den Kopf fallen kann, muss ein Helm her.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

    • Offizieller Beitrag

    ... anstosskappen sind dafür gedacht, den kopf zu schützen, wenn dieser bewegt wird (z.b. in engen räumen) und dabei irgenwo "anstossen" könnte.

    ... helme sind dafür gedacht, den kopf zu schützen, wenn sich etwas in der arbeitsumgebung bewegt und dabei auf/an den kopft treffen könnte.


    peter

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner-von-Siemens zugeschrieben)

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  • Naja, ich denke mal, das Problem sollte an der Ursache in Angriff genommen werden.

    Trotz Helm oder Schutzkappe kann sich der Werker ja immer noch verletzen..z.B. wenn der Schlüssel abrutscht und ihn an der Schulter etc. trifft.

    Ich kenne es aus einer meiner Firmen, dort werden für diese Zwecke große Steckschlüßel mit Ratschenfunktion oder teilweise Druckluftschrauber mit verwendet. Es werden spezielle Schrauben für die Befestigung verwendet und die Schraubaufsätze sind durch Kugelstifte gegen abrutschen oder unbeabsichtigtes Lösen gesichert.

    Da es sich ja wahrscheinlich nicht um eine einmalige Tätigkeit handelt, würde sich die Umrüstung auf solche speziellen Befestigungen wohl rechnen..

    Gruß, Herbert


    so sehe ich das auch !
    vieleicht solltest du die Größe der Schrauben mal nennen! bis zu einer bestimmten Größe gibts sogar isolierte Schlüssel!(Elektrotechnik)

    lg vom sifa-1962

    Wer will , dass ihm andere sagen , was sie wissen ,der muss ihnen sagen , was er selbst weiß!

  • Nachdem ich mir auch einige Anstosskappen von verschiedenen herstellern angesehen habe ist mir aufgefallen das in fast jeder Produktbeschreibung drin steht das es nicht gegen herabfallende Gegenstände wirkt. Also habe ich dem Produktionslinienleiter des betreffenden Jobs geraten von den Kappen Abstand zu nehmen. Und so wie es aussieht hätten mir ja viele im Forum zugestimmt.


    Mit der Umrüstung, da bin ich noch nicht auf grosse gegenliebe gestossen.


  • Mit der Umrüstung, da bin ich noch nicht auf grosse gegenliebe gestossen.


    Man sollte den AG die Maßnahmenhierarchie auf den Allerwertesten tätowieren...

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Zitat

    Zitat von Hardy


    Man sollte den AG die Maßnahmenhierarchie auf den Allerwertesten tätowieren...

    Moin Hardy,

    ich stimme Dir insoweit zu, dass man den AG die Maßnahmenhierarchie ständig vor Augen führen muss.

    Allerdings halte ich die von Dir vorgeschlagene Stelle bestenfalls für etwas ungünstig, da sie in 99,9% aller Fälle aus anatomischen Gründen ohne zusätzliche Verwendung technischer Hilfsmittel von den Betroffenen nicht einsehbar ist. :D

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

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  • Allerdings halte ich die von Dir vorgeschlagene Stelle bestenfalls für etwas ungünstig, da sie in 99,9% aller Fälle aus anatomischen Gründen ohne zusätzliche Verwendung technischer Hilfsmittel von den Betroffenen nicht einsehbar ist. :D


    In der Tat scheinst du damit recht zu haben. Aber stell dir die Wirksamkeit vor, wenn er das täglich bei der Verrichtung seiner ehelichen oder außerehelichen Verpflichtungen vorgelesen bekommt. DAS brennt sich ins Hirn ein!

    Hardy, gnihihihi

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Ich habe mir einige Modelle angeschaut und ich denke auch, dass ein Helm effektiver ist, da er zum einem nicht nur vor herabfallenden Gegenständen schützt sondern auch die Gefahr der Gehirnerschütterung vermindert.

    Vom Tragekomfort würde ich an heißen Tagen auch eher den Helm vorziehen, da die Kappe eng anliegt und man darunter viel mehr schwitzt als unterm Helm.

    Speziell bei uns hat der Helm noch den weiteren Vorteil, dass die Korbbrille, die sehr oft benötigt wird, mit Halteclips daran befestigt werden kann :thumbup:

    Gruß Martin

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  • Hi,
    ich frage mich die ganze Zeit, ob es nicht besser wäre, mit einem Drehmomentschlüssel und dem korrekten Drehmoment zu arbeiten.
    Immer wieder muß ich beobachten, dass die Leute sich auf die Schlüssel stellen um die Schrauben anzuziehen, was natürlich völliger Unsinn ist.

    Bevor über die persönliche Schutzausrüstung geredet wird, sollte man versuchen, die Gefahr abzustellen.

    Gruß
    Schnecke004

    :282::256:

    _________________________________

    Heute erleben wir die schönen Erinnerungen von morgen

  • Jetzt muss ich ihn doch mal von Janz unten hervor holen.

    Meine Haus und Hofwerkstatt hatte Besuch von ihrem Arbeitsschützer. Nun hängen zwei Helme in der Werkstatt und die Mechaniker sollen diese aufsetzen wenn sie unter dem Fahrzeug arbeiten. Die Begeisterung ist Riesig und die Helme werden definitiv dort hängen bleiben. Frei nach dem Motto wenn was passiert schnell sauber machen und daneben legen. :cursing:

    Helm geht für mich garnicht, Anstoßkappe gewinnt da schon ein wenig meine Sympathie aber jeder Mechaniker stellt sich seine Bühne auf die beste Arbeitsposition ein also wo ist dann die Gefahr des Anstoßens. Sie rennen ja auch seit dem ersten Tag ihrer Ausbildung unter Autos rum.

    Bin gespannt auf eurer Meinungen und Erfahrungen den es kann ja sein nur weil man es noch nie gesehen hat heißt es ja nicht das es soetwas nicht gibt.

    Wünsche einen sicheren Tag
    Lars

    Arbeitsschutz kostet Geld Kranke ein Vermögen


    Sicherheitsfachkräfte … das sind die Mitarbeiter, welche ihren Arbeitsplatz immer am schnellsten aufgeräumt haben:
    :18: Sie brauchen nur den Mund zuzumachen :18:
    Zitat von meiner Mentorin

  • moin,

    womit ist die Helmtragepflicht denn begründet. Die muss sich doch aus der Gefährdungsbeurteilung ergeben. Oder gab es vielleicht einige Arbeitsunfälle bei denen sich die Mitarbeiter mit dem Kopf irgendwo gegengeknallt sind?

    Von was für einem Arbeitssschützer ist hier eigentlich die Rede? Die Sifa oder jemand von der Gewerbeaufsicht/Amt für Arbeitsschutz oder BG?

    Grüße

    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016