Mehrfachsteckdose & Kabelbinder

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  • Moin zusammen,

    ich brauche mal elektrotechnische Fachkunde...

    Situationsbeschreibung:

    Ein Büroschreibstisch hat nur Zugang zu einer Wandsteckdose.

    Der dort tätige MA betreibt seinen Rechner, Monitor, Telefon und Deckenfluter über eine 5fach-Steckdosenleiste (Mehrfachsteckdose). Das Dingelchen hat einen Schalter, den er gut ereichen kann und auch benutzt.

    An den Steckern wird nicht weiter herumgesteckt. - Warum auch, ist ja alles versorgt?

    Anmerkung: Die zulässige Leistung wird nicht (annähernd) erreicht und es liegt keine Reihenschaltung mehrerer Steckdosenleisten vor.

    Die Mehrfachsteckdose, also das Gehäuse, hat er mit Kabelbindern an der Tischunterseite festgemacht. (Sitzt auch gut fest)

    Das Zuleitungskabel ebenso...

    Ich trau mich fast nicht zu fragen, ob das Zulässig ist...

    Gehäusebeschädigung ist auszuschließen, soviel Kraft kann man mit einem Kabelbinder nicht erreichen.

    Der Metallrahmen leitet entstehende Wärme zudem besser ab, wie eine Teppich.

    Meine Frage bezieht sich eher auf das Kabel, dass ebenfalls mit Kabelbindern festgemacht ist

    Ihre Begründung: Macht das Reinigen unter dem Tisch leichter und sieht ordentlicher aus.

    Auch wenn ich nicht daran glaube, dass das Kabel wie auch immer beschädigt werden kann: Ein Schreibtisch bewegt sich ja durchaus.... (Ich muß meinen regelmäßig etwas zurecht rücken)

    Fällt das mit dem Befestigen und der Art und Weise unter "bestimmungsgemäße Benutzung"?!

    Spontan sehe ich da nicht wirklich Probleme, ausser vielleich beim Kabel.

    Aber vielleicht übersehe ich auch etwas.

    Wir haben ja Elektriker hier im Forum. Ihr seid gefragt. :doppelthumbsup:

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

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  • Hallo Micha,

    ich sehe in der Art und Weise, wie deine Mitarbeiterin sich eingerichtet hat keine Beanstandung. Klar könnte man bedenken äußern, in Bezug auf das Befestigen des Kabel am Metall. Läge der Mehrfachstecker am Boden und das Kabel lief lose über den Tisch des Fusses, schätze ich die Gefahr einer Beschädigung der Isolierung aber höher ein, wie ein sauber verlegtes Kabel.

    Gruß Andy

    Willkommen in meiner Welt. *SpiEi*

  • Wenn Dir nicht wohl dabei ist, denk mal über einen Spiralschlauch nach. Der lässt sich über das Kabel der Mehrfachsteckdose wickeln und schützt es. Die Befestigung mit Kabelbinder sollte damit genauso funktionieren, da der Schlauch nicht viel dicker ist, als das Kabel.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Wie ich schon sagte: Ich sehe da nicht wirklich Probleme, wollte aber trotzdem Wissen, wie der Schwarm darüber denkt.

    Bisher habt Ihr meine Meinung bestätigt.

    Das mit dem Schutzschlauch ist eine interessante Anregung, aber in dieser Situation sehe ich auch dafür keinen wirklichen Bedarf.

    Hallo Micha,

    ich sehe in der Art und Weise, wie deine Mitarbeiterin sich eingerichtet hat keine Beanstandung. Klar könnte man bedenken äußern, in Bezug auf das Befestigen des Kabel am Metall.

    Das sehe ich entspannt.

    Läge der Mehrfachstecker am Boden und das Kabel lief lose über den Tisch des Fusses, schätze ich die Gefahr einer Beschädigung der Isolierung aber höher ein, wie ein sauber verlegtes Kabel.

    Auch da bin ich absolut bei Dir. Und eine Stolperfalle gibt es auch nicht.

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • Hallo,

    hört sich "mitgedacht" an.

    Was mir dazu einfällt ist die Steckdosenleiste. Für den gewerblichen Bereich gibt es die nicht für 5 Euro. Warum? Die Leitungen sind dicker. Hier sollte wenigstens 1,5 mm² Querschnitt vorhanden sein. Die Steckdosen haben einen Kinderschutz (beide Anschlußlöcher öffnen sich nur mit einem Stecker und nicht mit einer Nadel = Berührungsschutz). Das gute Stück hat entsprechende Prüfzeichen? Steckdosenleisten werden durch die DGUV Geräteprüfungen mit überprüft? Steckt ein bekannter Hersteller dahinter?

    Die Idee des zusätzlichen mechanischen Schutzes (Schlauch o.ä.) wurde schon gesagt.

    Kabelbinder sauber und bündig abschneiden, das sind sonst kleine Messerklingen, die schneiden können.

    Stolperschutz?

    Damit hast du ja fast deine Gefährdungsbeurteilung.

    Lasse die Kirche im Dorf! Oft sind es Kaskadierungen und Überlastungen die bei den Leisten nicht gefallen.

    Und von einer festen Verlegung mit dem flexiblen Kabel will ich auch nicht reden.

    Bleibt locker. :thumbup:

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Moin..

    Ich seh das auch oft. Ich seh das eher positiv. Keine Überlastung und die Kabel sind weg aus dem Stolperbereich...

    Ich seh da überhaupt kein Problem.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Mike

  • Völlig einverstanden mit den Kabelbindern.

    Auf Kabelbrücken werden sie ja auch mit Kabelbindern befdestigt, da gab es bei uns bisher keine Probleme und wir haben davon echt viele ;)

    Ein sauber aufgeräumtes Kabel ist besser als ein loses ;)

    Krieg ist Verbrechen!

  • Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

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  • Steckdosenleisten werden durch die DGUV Geräteprüfungen mit überprüft?

    Ja (noch nicht geprüft, wird aber im Rahmen der regulären Prüfung dann mitgemacht)

    Dazu noch ein Hinweis: Je nachdem, wer bei Euch die zur Prüfung befähigte Person ist und welche Erfahrungen die gemacht hat:
    Ich empfehle grundsätzlich eine Eingangsprüfung. Hin und wieder kommt es vor, daß auch bei Markenprodukten mal ein Schweißpunkt fehlt und der PE (Schutzleiter) unterbrochen ist.

    Wird das vor dem Einsatz festgestellt, kann man leichter reklamieren und der Hersteller freut sich noch über den Hinweis auf mögliche Qualitätsmängel.

    Und nein: Das sind Einzelfälle. Dann ist man aber froh, wenn der Prüfer das findet und nicht erst einer der Mitarbeiter, der eine zufällig defekte Zuleitung einsteckt.

    Und ja: So ein Karton voller Mehrfachsteckdosen ist frustrierend, aber irgendwann ist man froh, daß man es gemacht hat.

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Ja, stimmt. Aber da kann ich nur meckern.

    Wie in vielen anderen Betrieben auch, wird 1x im Jahr (durch externe DL) geprüft.

    Alles seit der letzten Prüfung "neu" angefallene wird dann mit aufgenommen.

    Da kann ich mit ruhigen Gewissen hier anders sprechen. Bei uns werden alle elektrischen Arbeitsmittel bei Neuanschaffung getestet.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
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  • Wir hatten kürzlich eine unangekündigte Begehung durch die Bezirksregierung, Dezernat Arbeitsschutz.

    In der Werkstatt wird ein Verlängerungskabel mit Kabelbindern über eine Tür geführt. Nicht zulässig, sagte der Kollege Arbeitsschutz, der auch gelernter Elektriker ist. Kabel müssen immer entlastet geführt und abgehangen werden, z.B. durch ein Rohr. Mit einem Kabelbinder ist eine theoretische Beschädigung der Leitungen möglich. Zitat: Das ist doch logisch.

    Er hat das im Abschlussbericht am Ende nicht als zu beseitigen aufgeführt. Dennoch der Hinweis, dass es auch die Ansicht gibt, das sowas gar nicht geht.

    Aus Bochum. Und aus Liebe.

  • Hallo,

    bitte unterscheiden. Beim "Festbinden" der x-fach Leiste (=fixieren) geht es doch darum eine Gefahrenstelle, z.B. das Stolpern, zu beseitigen.

    An dieser Stelle interessiert den Arbeitsschützer sicher nicht die Art der Kabelverlegung. Arbeitsschutz lebt mit einem Restrisiko. Das ist hier ok.

    Für die Elektrofachkraft ist eine professionelle Kabelverlegung natürlich anders. Also, nicht ok. Die möchte eine Steckdoseneinheit schön eingebaut und fest angeschlossen. Hier sicherlich nicht notwendig. Ich würde einmal sagen, die Nutzung der Leiste ist temporär.

    Was ist jetzt richtig oder gar korrekt?

    Für mich, Arbeitsschützer und Elektrofachkraft, wäre hier alles ok. Wie immer bitte das Bild, die Situatiom betrachten und hier fixiert der Kabelbinder eine Stolperfalle.

    Die Crux an den Steckdosenleisten ist das Kaskadieren. Durch ein x-faches Hintereinanderschalten gibt es immer neue Kontaktstellen. Jede ausgeleierte und/oder oxidierte Kontaktstelle erhöht den Widerstandswert der Strecke FI-Schalter, Leitung, über die Leisten und wieder zurück. Irgendwann ist dann der Widerstand so hoch, da kann ein 30mA-FI nicht mehr sicher auslösen. Darum geht es.

    Eine theoret. Beschädigung durch Kabelbinder ist nicht. Wie soll das gehen? Eine praktische wäre möglich. Bei Bewegung wird geschäuert, bei Zug wird geschäuert und gestreckt, durch den UV-Anteil im Licht kann der Weichmacher des Kabel entweichen, usw. Somit würde ich die Logik des Prüfers hinterfragen. Nicht allgemein, sondern genau in dem Fall.

    Munter bleiben!

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Ihr habt also die Leitung um die Tür herumgeführt und dabei diese mit Kabelbindern fixiert?

    Woran habt ihr die Kabelbinder befestigt? Veröffentliche doch mal ein Bild.

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    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

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  • Hallo

    Dein Anfangsgedanke ist schon richtig, so wie es auch einige Kollegen hier schon darlegten:

    Das ist so gut und keine Gefahrenquelle.

    Allein die Bezeichnung Kabelbinder zeigt auch dem Nichtfachmann, wofür der Hersteller dies konzipiert hat.

    Man sollte auch einfach mal durchatmen, die Kirche im Dorf lassen und nicht zwangsmäßig versuchen nun hieraus Gefahren herzuleiten - Arbeitssicherheit lebt von Akzeptanz und geistig gesunde Leute müssen dann rebellieren, wenn man denen mit solch Erbsenzählerei kommt.

    Kabelbinder sind für manche Dinge aber tatsächlich nicht geeignet, wenn man z.B. Einzeladern mit Kabelbindern wegen der "Optik" im Sicherungskasten zusammenbindet:

    Hier hätte man gleichgerichteten Stromfluss=gleichgerichtete Magnetfelder, die sich (abhängig von der Stromstärke) summieren und voneinander abstoßen.

    Dadurch wird die Isolierung gestresst, weil sie von den Kabelbindern entgegen des Ausbreitungswunsches zusammengehalten werden -> DAS und solche Details sind die Dinge, die einem Prüfer auffallen müssten, weil niemand darauf achtet (versteckte Gefahren).

    Fazit zu Deiner Frage:

    Die Art und Weise der Befestigung fällt unter "bestimmungsgemäße Benutzung"

    „Im Hafen ist ein Schiff sicher, allerdings wurden Schiffe nicht dafür gebaut!“

  • ...und du sprichst hier von" Kirche im Dorf lassen. Wow. Wir haben früher die "Kabelbäume" in den UVT mit Wachsbändern gebunden. Wie hoch wird denn der Stress durch die abstoßenden Wirkungen in den einzelnen Adern?

    Da würde ich genauso wie oben eher eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit sehen.

    Aber jeder hat da so seine Erfahrungen und Meinungen.

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    Gruß Mick

  • Hallo Mick

    Danke für Deine Meinung und Erfahrungen...wie Du sagst:

    Da hat jeder seine Eigenen.

    Doch Physik bleibt ein Naturgesetz.

    Bei "Kabelbäumen" (Bezeichnung für eine Bündelung einzelner Leitungen, die Signale oder Arbeitsströme übertragen) handelt es sich um Leitungen und/oder Kabel in denen Hin- und Rückleiter enthalten sind.

    Als Fachmann erkennst Du sicher, dass dort die Stromrichtungen und daraus resultierend die magn. Felder entgegengesetzt sind und sich somit bei gleicher Stromstärke gegenseitig aufheben, so dass kein Restmagnetismus vorhanden bleibt (schau auch mal das Funktionsprinzip eines RCD (FI)-Schalters / Stichwort "Summenwandler")

    In dem Falle ist die Wahrscheinlichkeit nicht nur gering, wie Du schreibst, sondern sogar 0

    Dir auch weiterhin alles Gute :P

    „Im Hafen ist ein Schiff sicher, allerdings wurden Schiffe nicht dafür gebaut!“