Beiträge von Bochumer

ANZEIGE
ANZEIGE

    Es ist zu bedenken, dass wir mit der V3 im Falle eines Vorfalls eine ganz andere, bedeutendere Pflicht nicht erfüllt haben, nämlich die BetrSichV. Gemäß dieser haben Prüfungen durch befähigte Personen, die weisungsfrei arbeiten, durchgeführt zu werden. Hier reicht es dann noch nicht einmal, wenn ein ausgebildeter Elektriker prüft, sondern muss dieser sich auch regelmäßig durch Schulung oder berufliche Tätigkeit (=prüfen) seine Fachkunde erhalten. Das ergibt sich aus §2 BetrSichV und ist *hier* einleitend ganz verständlich erklärt.

    [...]

    Die BGN in Mannheim war zu meiner Zeit ein guter Schulungsträger, genau wie die Bildungsstätte der BGN in Reinhardsbrunn. Ein Idyll im Grünen. Freu dich drauf.

    [...]

    Das hilft mir dabei, mich noch erwartungsvoller auf den Start zu freuen.

    Die Stätte Reinhardsbrunn sieht auf Google natürlich unschlagbar aus. :love:

    [...]

    Als SiFa gibt es ja kein Richtig oder Falsch. Nur gar nicht gemacht oder zu wenig gemacht.

    Wenn Du das vermeidest hast du alles gut gemacht,

    Danke für deinen Zuspruch. Die Sache mit dem "lieber überhaupt etwas getan, als gar nichts" ist mir in der Tat schon häufiger begegnet. Ich werde mir das besonders zu Herzen nehmen. |?

    Danke für eure Rückmeldungen! <3

    Es ist in der Tat so gedacht, dass im Vorfeld und am Anfang die Bewertungen hochgradig subjektiv sind. Erst im weiteren Verlauf, mit Erfahrungen des jetzt noch völlig Unbekannten, lassen sich nach und nach Vergleiche ziehen und Empfehlungen für die angehenden Kolleginnen und Kollegen ableiten. Selbst die Abschlussbewertung hat aufgrund individueller Dispositionen einen hohen subjektiven Charakter. Jedoch lassen sich dann schon eher allgemeingültige Empfehlungen ableiten, wie beispielsweise in einem Lernfeld besonders aufmerksam zu lernen oder sich immer wieder zwischendurch bewusst eine Pause zu gönnen oder auch, selbst ein Tagebuch zu verfassen, weil es so unfassbar viel Freude bereitet. ;)

    Ich möchte zur Verdeutlichung meine erste Einschätzung der Ausbildung im Vorfeld veröffentlichen. Es wird in der Folge dann wahrscheinlich nach den einzelnen Lernort-Blöcken (SOL/SEM/PRA) ein entsprechendes Review analog zu dieser ersten Einschätzung geben, ergänzt um Segmente der behandelten Themen und Aufgaben sowie der erlernten und angewendeten Werkzeuge und Techniken. Dabei habe ich ein Augenmerk darauf, nicht zu viele Details zu leaken, sondern alles im Kontext der gewählten Kriterien zu betrachten. Es soll am Ende eine Orientierungshilfe über Höhen und Tiefen des Ausbildungsverlaufs entstehen.


    Erwartungen an die SiFa-Ausbildung

    06.01.2023

    Zeitaufwand **** 4/5 (hoch)

    In meinen bisherigen nebenberuflichen Weiterbildungen habe ich mich in Motivationsspitzen belesen, wovon aber nicht viel Substanz hängenblieb. Ansonsten wurde kurz vor Prüfungen kompakt gelernt und immer zufriedenstellend bestanden. Das würde unter Berücksichtigung der Anwesenheiten einen oder zwei Sterne bedeuten. Da ich vom (neuen) SiFa-Ausbildungskonzept aber einen tatsächlichen Theorie-Praxis-Transfer erwarte, ich also im laufenden Betrieb Brücken zur Ausbildung zu schlagen erwarte, wird der Zeitaufwand erwartungsgemäß höher sein. Im Laufe des Arbeitstages Notizen zu erstellen, diese am Ende des Tages zu reflektieren und zu einer Dokumentation zusammenfassen, wird, bei entsprechend stetig hoher Motivation, seine Zeit in Anspruch nehmen. Aufgrund meiner Erfahrungen in der nebenberuflichen Weiterbildung, meiner Selbstorganisation und meiner derzeitigen Motivation schätze ich meine benötigten und verfügbaren Zeitkapazitäten als ausreichend mit kleinen Reserven ein.

    Anspruch **** 4/5 (anspruchsvoll)

    Es wird wie in jeder Ausbildung sein. Im Prinzip ist es möglich, am Ende zu bestehen. Mein Ziel besteht hier aber darin, zu einer kompetenten und professionellen SiFa zu werden. Das bedeutet dann, eben nicht ausschließlich punktuell und prüfungsrelevant zu lernen, sondern Themenkomplexe umfassend zu begreifen und zu verinnerlichen, auch wenn sie zunächst trocken und weniger interessant erscheinen. Auch wenn ich das Gesamtniveau der Ausbildung als anspruchsvoll einschätzen würde, erwarte ich insgesamt ein etwas niedrigeres Niveau als bei der üblichen Zulassungsvoraussetzung (Studium/Meister/Techniker).

    Anwendbarkeit ***** 5/5 (sehr hoch)

    Jede Ausbildung verspricht eine hohe Verzahnung von Theorie und Praxis sowie die umgehende Anwendbarkeit des Erlernten. Selten entspricht das der Realität. Die Existenzberechtigung der Ausbildung zur SiFa kann aus meiner Sicht jedoch nur in der Anwendbarkeit liegen. Regelwerke zu beschaffen, lesen und verstehen ist für jedermann möglich. Die Methodik, aus den vorliegenden Informationen aber strukturiert Vorgehensweisen und Handlungsempfehlungen abzuleiten, ist schließlich, was die Fachkraft für Arbeitssicherheit ausmacht. Die Praktika als Bestandteil der Ausbildung werden im Arbeitsumfeld durchgeführt und sollten unmittelbar zu Resultaten führen.

    Lernumfeld ***** 5/5 (sehr konstruktiv)

    Es wird häufig davon ausgegangen, dass in Lerngruppen und Netzwerken mehr und nachhaltigeres Wissen generiert wird. Das lässt sich unter Betrachtung verschiedener Lerntypen und dem Lern- bzw. Ausbildungsziel sicherlich diskutieren. Da die Ausbildung bis zum branchenspezifischen Teil sicher generalistisch angelegt ist, wird ein reger Austausch mit Teilnehmenden und Absolventen verschiedenster Branchen nicht zum Nachteil sein. Zudem wird durch die betriebliche Unterstützung und der Verfügbarkeit eines Mentors und weiterer Expertise im Arbeitsschutz ein insgesamt sehr aktivierendes Lernumfeld angenommen.

    Soziale Komponente *** 3/5 (sozial mäßig verträglich)

    Es ist bei nebenberuflichen Weiterbildungen immer von Vorteil, wenn der Betrieb informiert ist und das Vorhaben unterstützt. Das private Umfeld, insbesondere die Familie, respektive Partner:in, müssen jedoch voll und ganz dahinter stehen. Über einen nicht unerheblichen Zeitraum verringert sich die aufgrund der beruflichen Tätigkeit sowieso schon knappe gemeinsame Freizeit. Das kann nur mit einem hohen Verständnis der betroffenen Personen, dem Bewusstsein über und die Aussicht auf die Endlichkeit dieser Phase und letztendlich einem guten Zeitmanagement funktionieren. Dieses Spannungsfeld wird dennoch unweigerlich zu Konflikten und Kompromissen, entweder zum Nachteil der Ausbildung oder des sozialen Umfeldes, führen.

    Motivation ***** 5/5 (sehr hoch)

    Meine Gedankenwelt kreist derzeit häufig um die Ausbildung und in welchen Bereichen ich mir von ihr hilfreiches Werkzeug erhoffe. Ich befasse mich gedanklich mit unterschiedlichen Szenarien und verspüre immensen Tatendrang. Ich lese kreuz und quer und schreibe viel nieder. Kurz: Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Erfahrungsgemäß wird dieses Motivationsniveau im Laufe der Ausbildung mehr oder weniger stark schwanken. Das hängt davon ab, wie weit Erwartungen und Realität voneinander abweichen und wie es mir gelingt, damit umzugehen und motiviert zu bleiben. Ich bin aber grundsätzlich der Ansicht, dass die Ausbildung und die in Aussicht stehende Tätigkeit meinen Alltag bereichern werden.

    Nach dem heutigen Beratungsgespräch mit Führungskraft und Aufsichtsperson nahm diese nun offiziell meine Anmeldung auf. Wenn also nichts ungewöhnliches mehr passiert, starte ich ab April bei der BGN in Mannheim.

    Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung und bin sehr gespannt, endlich loszulegen. Bis zum Start heißt es aber zunächst noch, bewusst die Freizeit zu genießen.

    Ich habe mich in den vergangenen Tagen aufmerksam in dieses wunderbare Forum eingelesen und mir kam dabei eine Idee, zu der ich gerne eure Meinung hören würde.

    Mir ist aufgefallen, dass es immer wiederkehrende Fragen zum Ablauf der Ausbildung und zur Herangehensweise an die verschiedenen Lernfelder und deren einzelnen Etappen gibt. Es gibt auch bei Vielen Bedenken, ob die vorgegebene Zeit neben der beruflichen Tätigkeit wirklich ausreicht und ob sie nicht besser "vorlernen" sollten. Die Lernbegleitenden und anderen Teilnehmenden scheinen da auch nicht so wirklich hilfreich zu sein und es scheinen viele Bedenken, Ängste und ein diffuses Gefühl von Druck zu bestehen. Einige stellen sich auch im Vorfeld bereits die Frage, wie anspruchsvoll und zeitaufwendig die nebenberufliche Ausbildung ist und ob sie sich überhaupt anmelden sollten.

    Ich habe bereits einige nebenberufliche Ausbildungen absolviert (siehe in meinem Profil unter "Über mich") und werde daher, sollte ich die noch ausstehende Zulassung zur Ausbildung bei der BGN tatsächlich erhalten, ein Tagebuch über die Ausbildung verfassen. Das war unabhängig von der Anmeldung in diesem Forum geplant und ist dazu gedacht, mir in Zukunft begegnenden (jungen) Menschen eine Orientierungshilfe zu geben und ihnen das Thema Arbeitsschutz schmackhaft zu machen.

    In diesem Tagebuch werde ich die Ausbildung im Vorfeld und jeweils nach einzelnen, noch festzulegenden Etappen nach festgelegten Kriterien einschätzen bzw. bewerten. Dazu gehören derzeit:

    - Zeitaufwand

    - Anspruch

    - Anwendbarkeit

    - Lernumfeld

    - soziale Komponente

    - Motivation

    Ich höre gerne eure Meinung zu der Idee allgemein und Vorschläge zu den möglichen Inhalten.

    Wir hatten kürzlich eine unangekündigte Begehung durch die Bezirksregierung, Dezernat Arbeitsschutz.

    In der Werkstatt wird ein Verlängerungskabel mit Kabelbindern über eine Tür geführt. Nicht zulässig, sagte der Kollege Arbeitsschutz, der auch gelernter Elektriker ist. Kabel müssen immer entlastet geführt und abgehangen werden, z.B. durch ein Rohr. Mit einem Kabelbinder ist eine theoretische Beschädigung der Leitungen möglich. Zitat: Das ist doch logisch.

    Er hat das im Abschlussbericht am Ende nicht als zu beseitigen aufgeführt. Dennoch der Hinweis, dass es auch die Ansicht gibt, das sowas gar nicht geht.

    Hallo liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

    ich bin zwar keine SiFa, dennoch seit vielen Jahren mit Herzblut als Arbeitsschützer tätig. Ich würde mich gerne vorstellen, dann könnt ihr entscheiden, ob ihr mich dennoch in eurem Kreise aufnehmen wollt.

    Meine aktuelle Tätigkeit hat mich zu der Erkenntnis geführt, dass ich meine Kompetenzen gerne erweitern und mich im Arbeitsschutz austauschen und vernetzen möchte. Dieses Forum scheint mir ein guter Ort dafür zu sein.

    Mein Weg zum Arbeitsschutz

    Ich habe im Jahr 2001 meine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerwirtschaft begonnen und 2004 abgeschlossen. In meinem Ausbildungsbetrieb (Großbetrieb mit >10.000 MA) war ich in der Folge bis 2021 tätig, habe viele verschiedene Aufgaben und Positionen durchlaufen und mich auch nebenberuflich stetig weitergebildet. In 2013/2014 habe ich dann Grund- und Aufbauseminar SiB bei der BGHW in Essen-Werden besucht, bin in der Folge zum Sicherheitsbeauftragten bestellt worden und habe dieses Amt bis zu meinem Ausscheiden gerne ausgefüllt. Rückblickend sehe ich kritisch, dass ich in dieser Zeit ebenfalls in Leitungspositionen war und unser Arbeitsschutz zentral organisiert war. Meine Möglichkeiten, progressiven Arbeits- und Gesundheitsschutz zu betreiben, wie ich es am liebsten getan hätte, waren zu der Zeit sehr beschränkt. Ich war ein bestellter SiB, um den Erfordernissen gerecht zu werden, mein Wirken im Arbeitsschutz war aber letztendlich auf meine Weisungsbefugnis beschränkt.

    Beruflicher & privater Neustart - auch als Arbeitsschützer

    Ab 2021 erfolgte dann eine berufliche Neuorientierung, mit der ich auch privat einiges neu sortiert habe. Schlussendlich bin ich seit Oktober 2022 in einem kleinen Unternehmen mit derzeit rund 80 MA tätig. In meiner Anfangszeit gab es noch einen hauptamtlichen (24h/Woche) SiB, der aber noch in 2022 seinen baldigen Ruhestand ankündigte und mit dem Jahreswechsel dann bereits vollzog. Man trat auf der Suche nach einer Nachfolge dann an mich heran, was ich umgehend zusagte. Die Interpretation eines SiB ist in einem kleinen Unternehmen aber wohl etwas anders als der Erfinder es im Sinne hatte. Ich kümmere mich als SiB eigentlich um alles, was das Thema Arbeitsschutz berührt. GBU erstellen und fortführen, BAen aktualisieren, Fristen überwachen und Termine koordinieren für Prüfungen und Wartungen UVV, Qualifizierungen und Unterweisungen MA, Arbeitsmedizinische Vorsorge, sogar die Führerscheinkontrolle der MA. Alles natürlich parallel zu meiner Tätigkeit als einziger Logistiker. Und ich gehe in dieser allumfassenden Tätigkeit derart auf, dass ich nebenher auch noch die ISO 45001 Zertifizierung initiiert habe, innerhalb kürzester Zeit implementieren konnte und mich nun zusätzlich auch noch Arbeitsschutzmanagementbeauftragter nennen darf.

    Meine Pläne für die Zukunft im Arbeitsschutz

    Nach über 20 Jahren in der Logistik ist die Begeisterung für das Thema natürlich ein wenig der Routine gewichen. Der Arbeitsschutz ist meine neue Leidenschaft. Ich sauge alles in dem Themenkomplex auf und lese sogar in meiner Freizeit etwas oder schaue Filme dazu. Daher liegt für mich die Ausbildung zur SiFa nahe, was ich nun auf den Weg gebracht habe. Es wird sich zeitnah ergeben, ob ich zur Ausbildung bei der BG zugelassen werde. Meine Motivation liegt darin, dass ich meine Aufgabe fundiert und professionell ausfüllen möchte. Meine Kolleginnen und Kollegen sollen wissen, dass sie sich jederzeit mit allen Anliegen an mich wenden können und ich alles zu tun bereit bin, um Arbeitsbedingungen zu optimieren, Gefährdungen zu minimieren und Gesundheit und Wohlbefinden bei der Arbeit zu verbessern. Ich erwarte von der Ausbildung weniger, Fachwissen vermittelt zu bekommen. Das heutige Wissen über Gesetze, Verordnungen und Regeln ist aus meiner Sicht in wenigen Jahren schon obsolet. Ich erhoffe mir, sehr viel über Methodik zu erlernen. Wir haben derzeit eine externe SiFa, die ich sehr schätze. Mein Bestreben ist nicht, diese nach abgeschlossener Ausbildung zu ersetzen, sondern mit ihr zu einer kompetenten SiFa heran zu wachsen und auch in Zukunft zusammen zu arbeiten.

    Die Arbeitswelt wandelt sich stetig. Wir werden immer mehr zu Generalisten, die überall und zu jeder Zeit einsetzbar sein sollen. Für uns Arbeitsschützer ist der aktuelle Wandel mit den großen Herausforderungen Fachkräftemangel, Alterung der Gesellschaft, Klimawandel, Migration und Digitalisierung eine große Chance, die Arbeitswelt von morgen entscheidend mitzugestalten. Die Möglichkeit unseres Tätigwerdens in großen und kleinen Unternehmen ist rechtlich verbrieft. Diese Chance möchte ich in Zukunft so gut es geht nutzen und ausreichend weise werden, dass sowohl Chefs als auch Azubis meine Beratung für wertvoll erachten und sich daran orientieren.

    Zu guter Letzt habe ich auch eine Hoffnung und ein Versprechen, verbunden mit der Anmeldung im SiFaboard. Ich hoffe, hier Einblicke in andere Branchen und Unternehmen zu erhalten. Dieser Zugriff ist aus verschiedenen Gründen auf formellen Wegen schwierig. Mein Versprechen soll sein, mich so viel wie möglich einzubringen und nichts meines echten oder vermeintlichen Wissens für mich zu behalten. Dabei lasse ich mich gerne bestätigen oder korrigieren.

    Ich freue mich auf den Austausch mit euch!

    Glück auf!