Handwerksbetrieb muss wegen strenger Auflagen schließen

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  • Laut einem Bericht der HNA muss eine Gensunger Fleischerei wegen der strengen Auflagen, die aus der neuen Betriebssicherheitsverordnung resultieren, bald schließen. Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung und ähnlich lächerlich überzogene Forderungen werden vom RP Kassel gefordert. Auflagen, die einen kleinen 10 Mann-Betrieb vor unlösbare Probleme stellt und zur Aufgabe zwingt. :96:
    Ich glaube die Arbeit wird uns nie ausgehen...

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

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  • Hi,

    danke für den Beitrag, werde meinem Schefe nun auch die Schließung unseres Krankenhauses empfehlen. Morgen kommt eh die BG, dann können wir das direkt mit dem klären.

    Hardy

    P.S.: Wer Ironie findet, darf sie getrost behalten.

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Es ist erstaunlich, das das Amt für Arbeitsschutz erst jetzt dorthin gefunden hat, nach 4 Jahren. Die BG wird doch sowieso erst aktiv wenn einer in der Zerlegung alle Sehnen durch hat, weil er kein Kettenhandschuhe getragen hat. Was sich da in den Kleinunternehmen als UNTERNEHMER tummelt ist wirklich sehr erstaunlich, Ein Gründerkurs hätte vielleicht einiges verhindert. Wenn mit lange bestehenden Regeln im Arbeitsschutz, also kein neues Zeugs (Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung, Explosionschutzdokument, Gefahrstoffmanagement usw.) so gearbeitet wird taucht bei mir gleich die Fragen nach Hygiene, Finanzamt und Buchführung auf(Es gibt nix Besseres als Bargeld in der Ladenkasse!). Aber er hat ja ein Hintertürchen bei einem anderen Unternehmen. Vielleicht hatte er so viel Angst vor PAPA zu sagen - Ich will die Bude nicht!!!

    ... kuck hin was de machst! --> Obacht geben - länger leben!

  • Autsch!

    Ich habe dazu soeben einen Leserbrief an die Verfasserin geschrieben:

    Sehr geehrte Frau Feaux de Lacroix,

    die "immer strengeren Auflagen" sind nicht immer strenger. Es ist wohl nur so, daß das Amt für Arbeitsschutz nach Jahren der Duldung (endlich!) langsam beginnt, die gesetzlichen Pflichten des Unternehmers einzufordern.

    (Zitat): Demnach sollte Blossey unter anderem:

    • eine Gefährdungsbeurteilung erstellen, in der festgehalten wird, inwiefern seine Mitarbeiter am Arbeitsplatz gefährdet werden könnten und welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind,

    • alle Mitarbeiter hinsichtlich des Arbeitsschutzes unterweisen,

    • Sicherheitsdatenblätter für alle im Betrieb eingesetzten Gefahrstoffe - etwa Reinigungsmittel - vorhalten,

    • Handläufe an den Treppen anbringen,

    • neue Feuerlöscher anbringen,

    • sicherstellen, dass Fluchtwege und Notausgänge gekennzeichnet sind und ständig freigehalten werden.

    Das sind völlig normale Unternehmerpflichten, die JEDER Unternehmer in Deutschland zu erfüllen hat. Völlige Selbstverständlichkeiten, die er übrigens für wenige hundert Euro pro Jahr auch bei den einschlägigen Dienstleistern einkaufen kann, wenn ihm der Aufwand für die Erfüllung seiner gesetzlichen Pflichten persönlich zu groß erscheint.

    Es ist beeindruckend, mit welcher Frechheit sich Einzelpersonen Sonderrechte ausbitten. Die für ihn untragbaren Forderungen wurden von ihm offensichtlich seit Jahren nicht erfüllt, was dem Unternehmer einen Wettbewerbsvorteil einbrachte. Seine Mitbewerber werden die bestehenden Gesetze, Verordnungen und Regeln vermutlich nicht so dreist ignoriert haben.

    Übrigens stellt sich mir die Frage, ob man überhaupt bei Herrn Blossey kaufen sollte; warum sollte er andere Vorschriften wie z. b. die Hygienevorschriften ernster als die Arbeitssicherheit nehmen? Die Schließung des Unternehmens könnte daher durchaus im Sinne des Verbrauchers sein.

    Zurück zum wirtschaftlichen Vorteil: Der ist allerdings gar nicht so groß. Wenn einer der 10 Mitarbeiter mal ein paar Tage im Jahr wegen Schnupfens ausfällt, ist das bereits erheblich teurer. Richtig teuer wird es in einem solchen Betrieb, wenn ein Unfall passieren und der Mitarbeiter deshalb ein paar Tage ausfallen sollte.

    Aber selbst das lässt sich noch steigern: Der Herr Blossey steht schon seit Jahren mit einem Bein im Gefängnis und weiß es nur nicht. Wenn z. B. ein nicht unterwiesener Mitarbeiter mt seiner Hand in eine Maschine gerät. Zu erklären, wie die sicher zu bedienen ist, ist dem Unternehmer ja zu viel Mühe. "Kleine Betriebe könnten die Vorgaben einfach nicht umsetzen." Ich frage mich eher, wie ein kleiner Betrieb überhaupt funktionieren kann, OHNE diese selbstverständlichen Vorgaben umzusetzen.

    Der Herr Blossey handelt wie ein Autofahrer, der sagt: "Ich fahre ja gerne schnell und da ist mir die Versicherung für das Auto einfach zu teuer, deshalb fahre ich lieber ohne Versicherungsschutz!"


    Mit freundlichen Grüßen
    ...
    Fachkraft für Arbeitssicherheit

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

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  • Hallo,

    ich glaube diese Forderungen sind wohl eher ein guter Anlass für den Inhaber
    den Laden zu schließen. Es ist keine Forderung dabei, die man nicht innerhalb
    von wenigen Tagen und mit einem sehr überschaubaren Betrag stemmen
    könnte.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo zusammen,

    nun müssten sich nur noch ein paar Sifas bereit erklären die Fleischerei (gegen einen kleinen Unkostenbeitrag) zu Unterstützen.

    Damit die Fleischerei bestehen bleibt und das in Zusammenarbeit mit der Presse ....eine bessere Werbung gibt es nicht

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Hallo Zusammen,

    ja, leider wird es diese Fälle immer wieder geben dabei könnte man wie schon gesagt wurde mit wenig Aufwand helfen!!!
    Leider gibt es viele Unternehmer die beratungsresistent sind und es werden immer mehr. Es fehlt halt an Ausbildung und am Wissen. Im Handwerk kann man sofort nach der Ausbildung die Meisterausbildung mit wenigen Lehrgängen machen und sich dann selbstständig machen. Früher musste man noch mindestens 5 Gesellenjahre nachweisen und die Meisterausbildung dauerte 2,5 Jahre aus guten Grund.
    Vielen Kleinunternehmern fehlt halt das nötige wissen woher sollte es auch kommen Beratung wollen sie ja keine oder einen Sicherheitsfuzzi wird nicht geglaubt weil er ja nur abkassieren will. Zusätzlich kommt noch dazu, dass sich das Gewerbeaufsichtsamt und die BG,en sich sehr sehr rah machen. Immer größer werdende Bezirke und mehr zu betreuende Unternehmen für eine Aufsichtsperson. Einige Betriebe haben noch nie Besuch von ihnen bekommen obwohl sie schon 10 Jahre bestehen. Auch wenn man es mit den Unternehmern gut meint und ihn über die Mängel im Unternehmen aufklärt wird man teilweise beschimpft und als Sicherheitsfuzzi hingestellt, erst wenn die Behörden dann nach langer Zeit aufmerksam werden muss der Sicherheitsfuzzi die Kohlen aus dem Keller holen, aber es darf dann nichts kosten und muss ganz ganz schnell gehen.

    Ich bin sicher das die Mehrzahl der Unternehmen die Bestimmungen locker erfüllen kann, aber es gibt nun mal in jeder Unternehmung immer mal Schwarze Schafe! In der Industrie wie auch im Handwerk!

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • 6 x 7.500,- € Strafe = 45.000,- € Strafe. Das schafft er nicht, da muss er dichtmachen.

    AAAAABER

    10 Beschäftigte x 2,5 h Betreuungszeit = 25 Stunden Regelbetreuung im Jahr

    25 h x 60,- €/h = 1500,- € /a

    Wenn eine externe FASI / BA also für 60,- €/h die Regelbetreuung übernehmen würde, käme er mit 1500,- € / Jahr hin und könnte 30 Jahre (ohne Inflation / Preissteigerung) die FASI beauftragen. Und das Ganze ntürlich auch noch steuerlich geltend machen.

    Nordhessen ist mir zu weit weg, aber vielleicht könnte jemand von Euch :D

    Fettflecken werden wie neu, wenn man sie täglich mit Butter bestreicht...

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  • Ich bin mal auf die Antwort von Frau Feaux de Lacroix gespannt. ;)

    "Sei achtsam auf dem Weg zur Schicht, auf der Strasse schläft man nicht!"

    "Wenn es einen Weg gibt, es besser zu machen: finde ihn." Thomas Alva Edison (1847-1931)

  • Hallo,

    Im Handwerk kann man sofort nach der Ausbildung die Meisterausbildung mit wenigen Lehrgängen machen und sich dann selbstständig machen. Früher musste man noch mindestens 5 Gesellenjahre nachweisen und die Meisterausbildung dauerte 2,5 Jahre aus guten Grund.

    da im Fleischerhandwerk der Meisterzwang besteht, müsste eigentlich das
    Fachwissen um die gesetzlichen Anforderungen vorhanden sein.

    Aber ganz unabhängig davon, auch ohne Meisterzwang gibt es x-Berufe
    in denen eine Selbstständigkeit ohne irgendwelche Anforderungen
    begonnen werden kann und es funktioniert auch.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo,

    eine längere, oder bessere Ausbildung hätte hier nichts genutzt. Er ist als Metzgerssohn großgeworden, hat also mehr Erfahrung als die meisten nach 5 Gesellenjahren.
    Leider gibt es, vor allem wenn die Geschäfte nicht gut laufen, überall schlechte Beispiele.

    Auch wenn ich die nordhessische Wurstkunst immer in den Himmel lobe, hier ist es imo kein großer Verlust für das Metzgerhandwerk.
    Er hat auch Streß mit dem Eichamt, wegen der Verkaufsvorgänge.

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

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  • Es könnte ja das Prämienverfahren der BGN einführen :44:


    Mit der Prämie könnte er dann die Maßnahmen finanzieren

    Ja, feine Sache, das Prämienverfahren. Man kann FASI und BA sicherlich nicht damit bezahlen, aber man kann den Schmerz lindern. 25,- € pro Beschäftigtem sind doch ne Hausnummer.

    Fettflecken werden wie neu, wenn man sie täglich mit Butter bestreicht...

  • Es ist ein Anreiz sagen wir es so.


    Je nach Betrieb werden aber schon üppige Forderungen gestellt, die ich auch nicht mal so eben erledigen kann

    Naja, von null auf hundert geht kaum, aber man hätte ein Ziel
    :D

    Fettflecken werden wie neu, wenn man sie täglich mit Butter bestreicht...

  • Ich frage mich, was die BG kontrolliert hat? Das das Amt für Arbeitsschutz mehr sieht als die BG verwundert michdoch etwas.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

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  • Ich frage mich, was die BG kontrolliert hat? Das das Amt für Arbeitsschutz mehr sieht als die BG verwundert michdoch etwas.

    *hust hust*
    Ist es nicht so, dass die BG von diesen Betrieben finanziert wird *hust hust*
    Dann kann man schon einmal ein Auge zu drücken, oder nicht?


    Nee jetzt mal Ernsthaft @Mick1204 kann ich auch nicht verstehen, entweder dieses übliche :49: trinken und wieder gehen oder die BG wollte es einfach nicht sehen.

    :bremse:

  • Wahrscheinlich gab es zum Friehstick eene ordentliche Schlachteplatt, mit Saumaache, Griewwe- und Leberworscht un zum Middach Worschtsalat mit Gebrätelte........

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Wahrscheinlich gab es zum Friehstick eene ordentliche Schlachteplatt, mit Saumaache, Griewwe- und Leberworscht un zum Middach Worschtsalat mit Gebrätelte........

    Danke für die Warnung Mick. Ich wusste bisher nicht das man von dem Genuss dieser Speisen blind wird. :D
    Gruß
    Dirk

    Die Zeit ist ein großer Lehrer.
    Das Unglück: Sie tötet ihre Schüler

    Es ist einfacher ein Atom zu spalten als ein Vorurteil (Albert Einstein)