Teppichmesser

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  • Moin, Gemeinde,

    in zwei meiner Unternehmen wurden diese Woche die eingesetzten Teppichmesser ("Cutter") besprochen.
    Es handelt sich jeweils um Sicherheitsmesser mit einziehbarer Klinge und automatischem Klingeneinzug bei Loslassen des Vorschubmechanismus.

    Mir gefallen die Messer nicht, weil bei einem Modell erst mit mehreren Verlagerungen des Messers in der Hand der Vorschubmechanismus erreicht wird und der Kraftaufwand für den Klingenvorschub beim eigentlichen Schneiden fehlt.
    Ich halte die Verletzungsgefahr sogar für höher, kann dies aber nicht anhand festgestellter Verletzungen belegen.

    Nach Rücksprache mit Mitarbeitern bin ich geneigt, wieder Messer mit arretierbarer Klinge zuzulassen.

    Wie sind Eure Erfahrungen mit solchen Messern?

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

    Einmal editiert, zuletzt von a.r.ni (11. April 2014 um 10:57) aus folgendem Grund: Korrektur nach Anmerkung von MichaelD

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  • Hallo a.r.ni,

    bei uns sind Messer mit feststehender Klinge verboten. Der Rückgang der Schnittverletzungen bestätigt, dass dies die richtige Entscheidung war.
    Konsequenz ist aber auch, dass für die unterschiedlichen Schneidvorgänge unterschiedliche Messer zum Einsatz kommen müssen. Wir testen derzeit Keramikmesser und haben, z.B. um Schrumpffolie aufzuschneiden, gute Erfahrungen damit gemacht.

    Fazit: Automatisch rückziehende Messer sind sicherer. Die Handhabung muss jedoch geübt werden und die Durchsetzung der Benutzung ist eine Herausforderung für die Vorgesetzten.
    Gruß, Niko

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Moin a.r.ni,

    ich empfehle immer Martor Messer, habe unfallstatistisch dort wo sie eingesetzt werden und zwar auch verschiedene Typen, die Unfallzahlen auf 0 bekommen! Keine offenen herumliegenden Messerklingen mehr, das war das Ziel im Bereich der Lager. ( Die packen Kleinteile aus und ein.) Mittlerweile sind wirklich alle alten Messer verschwunden. Alle sind glücklich und die Verbandbücher weisen nichts mehr auf. Früher z.B. war der Krankenstand durch Cuttermesser im Fahrzeugbau 4-5 ärztlich zu versorgende Schnittverletzungen auf 100 MA im Jahr. Es liegt aber auch daran, welches Messer ich wofür einsetze und was geschnitten werden muss. Technisch = Messerauswahl / Organisatorisch = Produktionsverfahren und Ort geändert / Persönlich = Unterweisung an den neuen Messern und durch Filme von Martor. Mittlerweile hab ich eine Mustertasche von Martor und in einer Firma/Lager hab ich den Spüitznamen Martorman.

    Das ist Prävention!

    Gruß Canislupus

    Gruß Canislupus

  • Hallo a.r.ni,

    ich kann die Aussage meiner Vorredner nur bestätigen. Ohne feststehende Klinge gehen die Verletzungen zurück. Nachdem man die Kunden überzeugt hat nicht mehr die billigen Varianten zu nutzen, sondern z.B. Martor oder Slice auch 0 Verletzungen!

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

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  • Hallo Zusammen,

    wie meine Vorschreiber schon berichtet haben setzen wir auch Mator Sicherheitsmesser ein. Feststehende Messer sind bei uns verboten.
    Seit dem Einsatz sind die Schnittverletzungen rückläufig!
    Die Akzeptanz bei den Mitarbeitern war am Anfang aber nicht gegeben. Gewohnheits- u. Übungssache.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • ...wie deine zwei Unternehmer ausgesehen haben, nachdem in ihnen eine Besprechung zum Thema "Cuttermesser" stattgefunden hat?!?!?! ;(

    (Hat lange gedauert aber nun, eh, eh, eh...)

    In diesem Sinne
    Der Michael

    PS: ...und nix fuer ungut - ich glaube wir verstehen uns schon, oder?!
    PSS: ...und nach a.r.ni's erfolgter Korrektur ist das Thema jetzt auch durch...

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Hallo,
    bei Cuttermessern/ Sicherheitsmessern kommt es vor allem auf die Schneidaufgabe an. So ist ein Messer mit einem vollautomatischem Klingenrückzug (Klinge springt nach dem Schnitt auch dann in den Griff zurück, wenn der Anwender den Auslöser noch betätigt) für Kartonagen oder andere dickere Schneidmaterialien sehr gut geeignet. Mit den gleichen Messer lässt sich aber z.B. Klebeband oder Folie nur unbefriedigend schneiden. Dafür ist dann entweder eine verdeckt liegende Klinge oder eine fixe Klinge besser geeignet.
    Als Experte für Sicherheitsmesser kann ich gerne eine nähere Beratung hier anbieten. Da müsstet Ihr mir nur Eure Anwendungen schildern.
    Hier wurde ja schon mehrfach martor als Hersteller genannt. Die sind in einigen Bereichen auch wirklich spitze. Seit einigen Jahren bekommt man aber die gleich Leistung auch von anderen Herstellern wie curt-tools, Klever Innovations, Tajima oder z.B. PHC.

    Gruß
    Tom

  • Moin,

    nachdem ich Skeptiker auf der letzten a+a ein Muster von slice bekommen habe, bin ich total auf diese Dinger fixiert. Stumpfe Keramik die schneidet und eine sehr lange Standzeit hat, suppie.

    Doch was einige schon sagten: Messer und Schnittgut und Schneidaufgabe müssen passen!
    In Bezug auf Werkzeug lohnt immer ein Stück aus einer namhaften Quelle. Qualität und Standzeit hat ihren Preis, der sich aber rechnet. Im Bereich der Sicherheitsmesser lebt zudem die Mechanik einfach länger und die Klinge flutscht in der Hosentasche nicht selber raus.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Hallo,

    für welche Schneidtätigkeiten werden denn die Sliceprodukte bei Ihnen eingesetzt. Ich habe diese bisher nur bei Folienherstellern im Einsatz gesehen. Allen anderen war die Klinge immer zu stumpf. Bei Kartonagen kommt ja noch hinzu, dass die Klinge relativ dick ist und daher der Schneidwiderstand recht hoch ist.

    Gruß
    Tom

  • Slice,

    die kleine Keramikklinge eignet sich sehr gut zum Papierschneiden und auch zum Aufschneiden und Anritzen von Kunststoffverpackungen (Säcken) aus PE.

    Trapezklingen, habe ich noch nicht gefunden. Diese sollen bei dem Hersteller jedoch auch im Angebot sein.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo,


    wir haben auch das Problem mit den Messern und habe eben mir mal die hier vorgestellten angeschaut. Dieses möchte auf unserer nächsten ASA-Sitzung mal ansprechen.

    Hat hier einer mal einen Preis für die Sicherheitsmesser?

    Grüße aus Neuwied

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  • Moin Stephan,

    wobei, zwei Antworten hoch, der gute w773360 sich sicherlich über die Nennung des 2. Namens freut (GF) und vielleicht auch einige Info's preisgeben kann?

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo Charlie,

    welche Messer meinst Du denn genau, die Du auf der nächsten ASA Sitzung mal ansprechen möchtest.
    Momentan sind viele Unternehmen dabei auf die verdeckt liegenden Klingen umzustellen. Damit können eben Personenverletzungen zu nahezu 100 % ausgeschlossen werden (auch keine Manipulation der Messer durch die Anwender möglich). Zusätzlich hat die Technik den Vorteil, dass auch Warenbeschädigungen verhindert werden, da es eben keine offene Klinge mehr gibt.
    Die Technik ist zwar schon viele Jahre auf dem Markt, aber bis vor kurzem waren diese Messer nur als Folienschneider zu gebrauchen und nicht für Kartonagen. Da es hier jedoch eine Weiterentwicklung im Kunststoffbreich gegeben hat, können die neuen Messer von Klever Innovations und von martor jetzt für alle Verpackungsmaterialien wie z.B. Karton, Folie, Umreifungsbänder, Klebeband, Säcke oder Papier eingesetzt werden.
    Dann braucht der Anwender auch nur noch ein Messer für "alle" Schneidtätigkeiten. Viele Anwender wehren sich ja gegen mehr als ein Messer "am Mann".


    @ Waldmeister. Nein, von Slice gibt es nur die zwei kleinen Trapezklingen. Eine "normale" Trapezklinge, also mit den Maße 52 x 18 x 0,6 mm, für die Standard Universal-, Teppich-, Sicherheitsmesser gibt es nicht. Ich hatte darüber ein Gespräch mit dem Geschäftsführer von Slice und er hat mir noch einmal bestätigt, dass die Klinge dann zu leicht brechen würde. Anbei ein schnelles Foto der beiden verfügbaren Klingen :)

    Gruß
    Tom

  • Hallo Tom,

    die Sicherheitsmesser von Martor.

    Wir verwenden noch die Teppichmesser für 0,99 Euro. Wurde auch schon von der Betriebsärztin mal angesprochen. Problem ist halt auch, wir verwenden Chainflex Kabel was von der Isolierung sehr hart ist und mit einem Kabelmesser nicht abzuisolieren geht. Selbst der Hersteller hat kein anderes Messer im Angebot. Hat zwar uns mal eins mitgebracht aber nichts gebracht. Leider müssen wir dieses Kabel einsetzten, da unsere Maschinen im Stahlwerk eingesetzt werden und hohe Temperaturen beim Arbeiten oder auch tiefe minus Temperaturen aushalten müssen. Haben aber bis jetzt sehr wenige Schnittverletzungen. BG hat uns auch mal auf die Sicherheitsmesser verwissen.

    Grüße aus Neuwied

  • @ Waldmeister. Nein, von Slice gibt es nur die zwei kleinen Trapezklingen. Eine "normale" Trapezklinge, also mit den Maße 52 x 18 x 0,6 mm, für die Standard Universal-, Teppich-, Sicherheitsmesser gibt es nicht. Ich hatte darüber ein Gespräch mit dem Geschäftsführer von Slice und er hat mir noch einmal bestätigt, dass die Klinge dann zu leicht brechen würde. Anbei ein schnelles Foto der beiden verfügbaren Klingen :)

    Moin,

    auf der letzten a+a hatte ich von slice Trapezklingen in der Hand. Dies waren ganz "normale" Abmessungen, also auch mit den zwei Aussparungen am oberen Rand und ohne abgerundete Ecken. Diese Klingen wollten mir die Leute vom Stand nicht geben. Es waren die Einzigen, die sie mithatten. :(
    Scheinbar sind diese Klingen dann nicht in den Vertrieb gegangen.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Hallo Zusammen,
    wenn ich es richtig verfstanden habe ging es in erster Linie um Teppich Verlegearbeiten, eventuell auch PVC?
    Habt Ihr mal über den Einsatz von handgeführten Elektroscheren nachgedacht?
    Der Vorteil: reduzierter Kraftaufwand, saubere Schnitte, reduzierte Verletzungsrisiken!
    Kosten: bei regelmäßiger Schneidarbeit sehr überschaubar, vor allem wenn die Reduzierung des Verletzungsrisikos eingerechnet wird
    Ich habe die Maschinen bei RH- Schneiddtechnik in verschiedener Ausführungen kennen gelernt. Die Leistungen der Maschinen sind beachtlich.

  • @ Waldmann
    Spannend. Das müssen dann wirklich Muster gewesen sein. Ich kann da ja noch einmal nachfragen. Vielleicht hatten sie damit dann auch die Erfahrung gemacht das die Klingen zu schnell brechen und mir deswegen vor kurzem die Aussage so noch gemacht.

    @ Charlie:
    Als ich noch bei martor tätig war, hatten wir häufiger Anfragen zum Abmanteln von Kabeln. Auch jetzt habe ich ab und zu noch diese Schneidanforderung. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Kabel (Material und Dicke) gibt es hierfür keine TOP-Lösung im Bereich der Sicherheitsmesser (egal von welchem Hersteller). Daher gilt es sich sicher wie möglich zu werden:
    1. keine Abbrechklingen verwenden (bei dem von Dir beschriebenen Kraftaufwand brechen diese zu leicht => große Verletzungsgefahr)
    2. Messer mit halbautomatischem Klingenrückzug verwenden, so dass die Klinge zumindest nach dem Schnitt nicht mehr offen/ frei steht
    3. Robustes Messergehäuse verwenden, damit es den Kraftschnitten gewachsen ist.
    4. Der beste Schutz für diese Anwendungen: Schnittfeste Handschuhe!

    Habt Ihr schon mal das Tajima VRex 103 ausprobiert? Das Messer sollte dafür gut geeignet sein und Tajima hat hervorragende Klingen, die sehr scharf sind sowie eine lange Standzeit haben.

    Gruß
    Tom