verbandsbuch

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  • hallo
    werden auch verletzungen ( arbeitsunfall ) eingetragen,obwohl kein verbandsmaterial benutzt worden ist ?
    werden auch arbeitsunfälle ( verletzungen ) eingetragen obwohl eine meldung an die berufsgenossenschaft gemacht worden ist , zb länger wie drei tage krankgeschrieben ?
    danke

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  • Zitat

    Original von sibevio
    hallo
    werden auch verletzungen ( arbeitsunfall ) eingetragen,obwohl kein verbandsmaterial benutzt worden ist?....

    ja, denn es soll auch der Identifizierung von potentiellen Unfallquellen dienen. Außerdem läßt sich EH auch ohne Verbandmaterial leisten.

    Zitat

    Original von sibevio
    ...werden auch arbeitsunfälle ( verletzungen ) eingetragen obwohl eine meldung an die berufsgenossenschaft gemacht worden ist , zb länger wie drei tage krankgeschrieben ?
    danke

    eigentlich würde die Unfallmeldung die Eintragung im Verbandbuch ersetzen, wenn in der Unfallmeldung möglicherweise dazu Angaben gemacht würden. Das macht für mich keinen Sinn, und auch der Platz auf der Unfallmeldung selbst, läst das gar nicht zu.
    Für mich spielt noch ein anderer Aspekt eine Rolle, um diese Frage mit - nein - zu beantworten. Das Verbandbuch stellt auch eine Art "Rückversicherung" für den Ersthelfer dar. Das dieser sich im Rahmen seiner EH Leistung selbst einer Gefährdung aussetzt, ist nicht auszuschließen. Als Beispiel sei hier mal HIV oder Hepatitis genannt. Rückwirkend muss hier ein Zusammenhang herstellbar sein. Deshalb würde ich in jedem Fall jede EH Leistung eintragen lassen.

    die BGR A1 sagt im § 24 folgendes:
    "......
    4.6.6 (6) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass jede Erste-Hilfe-
    Leistung dokumentiert und diese Dokumentation fünf Jahre lang verfügbar gehalten wird. Die Dokumente sind vertraulich zu behandeln. Die lückenlose Aufzeichnung der Ersten Hilfe liefert eine wichtige Grundlage für die Planung und Organisation der Ersten Hilfe und des betrieblichen Rettungswesens. Die Aufzeichnungen dienen auch als Informationsquelle zur Identifizierung von Unfallschwerpunkten im Betrieb. Daneben besteht ein versicherungsrechtlicher Aspekt, da hiermit im Einzelfall der Nachweis für das Vorliegen eines Arbeitsunfalls geführt werden kann.
    Zu diesem Zweck sind folgende Angaben zu dokumentieren:
    – Namen des Verletzten bzw. Erkrankten,
    – Datum/Uhrzeit des Unfalles bzw. Gesundheitsschadens,
    – Ort,
    – Hergang,
    – Art und Umfang der Verletzung/Erkrankung,
    – Namen der Zeugen,
    – Datum und Uhrzeit der Erste-Hilfe-Leistung,
    – Art und Weise der Erste-Hilfe-Maßnahmen,
    – Name des Erste-Hilfe-Leistenden.
    Die Form der Erfassung der zu dokumentierenden Daten ist nicht festgelegt. Für die Dokumentation der Erste-Hilfe-Leistung kann insbesondere das „Verbandbuch“ (BGI 511-1) oder der „Meldeblock“ (BGI 511-3) verwendet werden. Bei der Dokumentation der Erste-Hilfe-Leistung handelt es sich um Daten, die gegen den Zugriff Unbefugter zu sichern sind. Dies kann insbesondere durch organisatorische Maßnahmen, z.B. schriftliche betriebliche Anweisungen, erfolgen. ....."

    Viele Grüße
    Martina

    Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (W. Churchill)
    ----------------------------------------
    Das Schwierige am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.
    Andre' Maurois

  • Zitat

    Original von Martina111

    eigentlich würde die Unfallmeldung die Eintragung im Verbandbuch ersetzen........

    Viele Grüße
    Martina

    Hallo Martina,
    ich finde es bemerkenswert, daß Du Verbandbuch und nicht Verbandsbuch schreibst.
    So ist es richtig!!! Super.

    Gruß
    Schnecke004

    Gruß
    Schnecke004

    :282::256:

    _________________________________

    Heute erleben wir die schönen Erinnerungen von morgen

  • Hallo Schnecke004,

    :39: vielen Dank für die "Blumen"!
    Liegt vermutlich daran, dass ich selbst ein "Verbinder" (Sani) bin...


    VG Martina

    Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (W. Churchill)
    ----------------------------------------
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    Andre' Maurois

  • Hallo sibevio,
    unbedingt solltest du auch verletzungen bei denen kein Blut fließt ;) eintragen. Habe auch mal den Fall gehabt, das sich ein Mitarbeiter gestossen hatte und auch erst der Meinung war, das man dies nicht eintragen müsste. Am Wochende hatte er so heftige Schmerzen, das er ins Krankenhaus gefahren ist. Hier stellte sich herraus, das eine Rippe angebrochen war. Also lieber einmal zuviel als zu wenig eintragen.
    Gruß
    Andi

    Gruß
    andi

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  • Hi,

    zu a) ja, unbedingt empfohlen
    zu b) Tendenz nein, unter der Betrachtung von Martina als Rückversicherung für den Ersthelfer aber vielleicht doch sinnvoll, wenn die Nennung in der Unfallanzeige nicht gemacht wird oder nicht ausreicht.

    Also auch von mir ein Danke an Martina für die Erweiterung des Horizonts.


    Gruß
    Markus
    ... kein Verbinder...

  • als beweis sollte grundsätzlich alles eingetragen werden.
    letztendlich bleibt es doch jedem selbst überlassen was er/sie
    einträgt.

    Gruß vom Kelten

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Zitat

    Original von kelte
    ...letztendlich bleibt es doch jedem selbst überlassen was er/sie
    einträgt.

    Gruß vom Kelten

    Möchte eigentlich nicht schulmeistern, aber so möchte ich das auch nicht "stehen lassen". Es gibt schon Vorgaben, wer was einzutragen hat und das ist gut so. (siehe Beiträge vorher)

    Viele Grüße
    Martina

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    Andre' Maurois

  • schon klar das es vorgaben gibt aber wer hält sich
    daran ich mache seit jahren Unterweisungen doch bei
    den meisten bleibt nur ein müdes lächeln bei dem
    Thema Verbandbuch.

    Gruß vom Kelten

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

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  • Hallo,

    es ist auch zur Identifizierung von potentiellen Unfallquellen dienlich wenn beinahe Unfälle eingetragen werden, wenn es in einem Bereich zur Häufung kommt, kann dort gegengelenkt werden.

    Denn der beste Unfall ist der, der nicht eintritt und im Vorfeld vermieden werden kann... :9:

    Das Thema Verbandbuch wird leider in sehr vielen Unternehmen belächelt, dass ändert sich leider erst wenn etwas passiert ist und kein Beweise der Kausalität zwischen Unfall und versicherten Arbeitszeitraum erbracht werden kann... was leider auf persönlicher Erfahrung basiert. :3:

    Grüße aus dem nördlichen Hamburger Speckgürtel


    Michael

    Sifa mit Leid und Seele

  • Hallo Kelte,
    sei mir bitte nicht böse, aber dann solltest du dringend deine Unterweisung ändern.
    Wenn man dieses Thema schon belächelt.... Ich weiß, es klingt banal, aber es ist extrem wichtig. Und glaub mir, ich weiß wovon ich rede – ich hab eine Truppe von Sanis „unter mir“, von denen es sich keiner wagen würde, irgendwas nicht zu dokumentieren. Nicht deshalb, weil ich sie sonst mindestens einen Kopf kürzer machen würde (was ich wohl aber tun würde), vielmehr deshalb, weil sie um die Konsequenzen wissen.
    Mach dich fit in diesem Thema, das ganze Programm: BGB – Haftung, Garantenstellung etc., Pflicht und Kür der Ersten Hilfe – und: was passiert, wenn der Ersthelfer, Sani o.a. durch seine EH Leistung selbst so geschädigt wird, dass er berufsunfähig ist. Was willst du so jemandem sagen, wenn er ein Jahre später vor dir steht und dich fragt, „warum hast du mir das nicht gesagt, du hast die Kenntnisse?“ Was meinst du macht die BG, wenn man den Zusammenhang nicht herstellen kann? Kennst du die Regelungen, wann jemandem eine BU - Rente überhaupt noch zusteht? Ich möchte da nicht in deiner Haut stecken, wenn der Kollege seine Kinder vom Harz IV- Satz ernähren muss.
    Bei mir wird ins Verbandbuch eingetragen, weil ich mir auch in ein paar Jahren noch, morgens ohne größere Probleme in den Spiegel schauen möchte, fertig.

    Viele Grüße
    Martina

    Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (W. Churchill)
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    Andre' Maurois

  • Hallo,
    man muß die Konsequenzen den Mitarbeitern deutlich machen. Wenn es nicht eingetragen wird geht es möglicherweise später nach einem Unfall nicht nur ihrer Gesundheit schlecht, sondern auch noch ihren Finanzen und ihrer Lebensqualität, da die BG die möglicherweise sehr teuren Maßnahmen nicht bezahlt.
    Also lieber 5 Minuten investieren! Nach einem Unfall mit Unfallmeldung sollte auch eine Unfallanalyse gemacht werden, damit zukünftig derartige Unfälle vermieden werden können.
    So machen wir das hier und es zahlt sich aus.

    Gruß Frank

  • Hallo zusammen,

    ich sehe das auch so wie Frank. Ich kenne einen "Fall" den ich kurz schildern möchte.
    Ein MA hat sich eine kleine Risswunde am Finger zugezogen. War erst nicht weiter schlimm. Nach ca. einer Woche hat sich die Wunde entzündet, und es kam letztendlich durch unglückliche Umstände soweit , dass der Finger teilamputiert werden musste.
    Der Unfall war NICHT im Verbandsbuch eingetragen. Der MA hat keine Anerkennung als Arbeitsunfall bekommen, und ist nach längerem Rechtsstreit, auf erheblichen Kosten sitzen geblieben.
    Auch für unsere Arbeit als SIFA ist es wichtig, aus den Eintragungen im Verbandsbuch Unfall-Beinahunfallhinweise zu bekommen, um präventiv tätig zu werden.

    Gruß Siggi

    Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • Zitat

    Original von Schnecke004
    ....ich finde es bemerkenswert, daß Du Verbandbuch und nicht Verbandsbuch schreibst.
    So ist es richtig!!! Super.....

    Hallo Schnecke 004,

    ich habe den Ball aufgenommen und geprüft, was wir verwenden. Und siehe da, Verbandsbuch und Verbandskasten wird viel häufiger verwendet als Verbandbuch und Verbandkasten.

    Hat mir jemand einen eher lockeren und amüsanten Ansatz, wie ich die Mitabeiter dazu bringe, korrekt Verbandbuch und Verbandkasten zu verwenden?

    Gruß, Niko.

    PS.: Auch das Deutsche (Bayerische?) Rote Kreuz verwendet VerbandSkästen. ;)

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Zitat

    Original von Niko
    Hat mir jemand einen eher lockeren und amüsanten Ansatz, wie ich die Mitabeiter dazu bringe, korrekt Verbandbuch und Verbandkasten zu verwenden?


    Spontan fiel mir Karl Valentins Diskussion über
    "Semmelnknödeln" ein, wo er einräumt, dass es keine
    "Lebernknödel" gibt ... :rolleyes:

    Aber wie man das hier übertragen kann?
    Bei den BGn heißt die BGI 511-1 auf jeden Fall "Verbandbuch" ...

    Vielleicht fällt jemandem in einem anderen Forum etwas ein ... ich gehe mal fragen ... ;)
    Die Antwort kann dauern, bis dort alle Streits wieder abgeebbt sind ... :3:

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Zitat

    Original von a.r.ni
    [Spontan fiel mir Karl Valentins Diskussion über
    "Semmelnknödeln" ein, wo er einräumt, dass es keine
    "Lebernknödel" gibt ... :rolleyes:


    Hallo,
    klasse. Aber ich glaube, darauf reagieren die Sachsen eher reserviert ... :45:

    Zitat

    Original von a.r.ni
    Die Antwort kann dauern, bis dort alle Streits wieder abgeebbt sind ... :3:

    "abgeebbt" . Schönes Wort. Wieviele e's? Wieviele b's?
    Geht darüber der Streit?

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Zur Vollständigkeit:
    V: Karl Valentin
    L: Liesl Karlstadt


    V.: ...deln!
    L.: Was 'deln'?
    V.: Semmelnknödeln heißt's!
    L.: Ich hab ja g'sagt Semmelknödel.
    V.: Nein, Semmelnknödeln!
    L.: Nein, man sagt schon von jeher Semmelknödel.
    V.: Ja, zu einem -- aber zu mehreren Semmelknödel sagt man Semmelnknödeln.
    L.: Aber wie tät' man denn zu einem Dutzend Semmelknödel sagen?
    V.: Auch Semmelnknödeln -- Semmel ist die Einzahl, das mußt Ihnen merken, und Semmeln ist die Mehrzahl, das sind also mehrere einzelne zusammen. Die Semmelnknödeln werden aus Semmeln gemacht, also aus mehreren Semmeln; du kannst nie aus einer Semmel Semmelnknödeln machen. [...]"
    "V.: [...] solang die Semmelnknödeln aus mehreren Semmeln gemacht werden, sagt man unerbitterlich Semmelnknödeln.
    K.: Du sagst es aber auch nicht richtig; jetzt hast grad g'sagt Semmelnknödeln.
    V.: Nein, ich hab g'sagt Semmelnknödeln.
    K.: Richtig muß es eigentlich Semmelknödeln heißen; die Semmel muß man betonen, weil die Knödel aus Semmeln gemacht sind -- überhaupt, das Wichtigste ist der Knödel; Semmelknödeln müßt es ursprünglich heißen.
    V.: Nein, das Wichtigste ist das n zwischen Semmel und Knödeln.
    K.: Ja, wie heißt es dann bei den Kartoffelknödeln?
    V.: Dasselbe n, Kartoffelnknödeln.
    K.: Und bei den Schinkenknödeln? Ah --
    V.: Da ist's genauso -- da ist das n schon zwischendrin, es gibt keine Knödeln ohne n.
    K.: Doch, die Leberknödeln.
    V.: Ja, stimmt! -- Lebernknödeln kann man nicht sagen!"

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Zitat

    Original von Niko
    "abgeebbt" . Schönes Wort. Wieviele e's? Wieviele b's?
    Geht darüber der Streit?


    Nein, ich werde mir von "unseren" Linguisten sagen lassen müssen, dass sich die Sprache eben verändert und wenn die Mehrheit "Verbandsbuch" sagen möchte, dann wird der Begriff in den Duden aufgenommen - und dann ist er "richtig" ... so wie jeder Blödsinn die Chance hat, "sprachlich richtig" zu werden ... und solche Aussagen erzeugen dann z. T. geharnischte Antworten derjenigen, die den Sprachzustand schützen möchten ...
    Aber das ist alles ein gaaaaaaaaaaanz anderes Thema ...
    :40:

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Zitat

    Original von Niko
    Hat mir jemand einen eher lockeren und amüsanten Ansatz, wie ich die Mitabeiter dazu bringe, korrekt Verbandbuch und Verbandkasten zu verwenden?


    Im anderen Forum kamen zwei Antworten schneller, als die Linguisten reagieren konnten ... und für mich gilt dann "duck - und weg!".

    Also. Dieses S ist ein sogenantes Fugen-S.
    1. Foristin "Frau Musterfrau" schreibt dazu:
    Das Fugen-s taucht ja häufiger auf, wo es nichts zu suchen hat, z.B. beim Schaden(s)ersatz. Offenbar lassen sich manche Wörter mit Fugen-s müheloser aussprechen als ohne, auch wenn es "eigentlich" falsch ist. Manchmal ist es vielleicht auch eine regionale Besonderheit (Schweinsbraten / Schweinebraten). Vermutlich ist in solchen Fällen Hopfen und Malz verloren, denn die Leute reden wie sie reden, auch wenn sämtliche DIN-Verordnungen ächzen. Es ist auch nahezu unmöglich, jemanden dazu zu bringen, statt "Pflaster" "Wundschnellverband" zu sagen. Vor langer Zeit hatte ich mal mit einem Projektleiter eine Diskussion, ob es Erholungssuchende oder Erholungsuchende heißt. Er plädierte für Erholungsuchende, denn die Suchenden suchten ja Erholung und nicht "Erholungs". Die Begründung war natürlich ein Schmarrn, denn es heißt ja auch arbeitslos und nicht arbeitlos, obwohl es brotlos und nicht brotslos heißt.

    Zur eigentlichen Frage:

    Es kommt vielleicht darauf an, welchen Humor die Mitarbeiter pflegen. Notfalls könnte man sie ja darauf hinweisen, daß es auch nicht "Bierskasten" heißt.

    2. Forist MMA1 hat kurz und trocken eine gute Idee:
    "Man kann das Fugen-s einsparen, und wir müssen schließlich sparen, wo wir können. Die Steuerverwaltungen tun es auch, indem sie bei Einkommen-, Erbschaftsteuer usw. ebenfalls das Fugen-s einsparen."

    So, wenn weitere Vorschläge kommen, schreibe ich noch etwas dazu ...

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • oh, mal wieder kulturelle Weiterbildung, schön! :D

    Fugen -S- sparen oder nicht... Meine Erklärung dafür wäre eigentlich ganz herkömmlich simpel. Es ist ein zusammengesetzes Substantiv. Verband und Buch. Hieße es Verbands, statt Verband, wäre es auch mit der Mehrzahl schlecht. Verbändse?, Verbändes? Bischen viel sächsisch.... :D :D
    Aber humorvoll ist die Erklärung auch nicht, und wohl am wenigsten für Sachsen... :D ;)

    Liebe Grüße
    Martina

    Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (W. Churchill)
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    Andre' Maurois