Mobbing, Bossing

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  • Hallo Zusammen,

    ich habe eine Frage zum Thema Mobbing.

    Habt Ihr diese Fälle auch und müsst/ sollt Ihr euch darum kümmern bzw. wie geht Ihr mit dem Thema um.

    Und noch schlimmer wart Ihr davon schon mal betroffen.

    Die Frage hat den Hintergrund das ich selbst Momentan davon betroffen bin und einfach Infos suche wie man damit adäquat umgeht. So langsam geht es an die Substanz und die Gesundheit.

    Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

    Francis Picabia 1879-1953

    Viele Grüße Mario

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  • Hi,

    bisher nur am Rande damit konfrontiert, da ein Kollege, der Ständig von seinem Vorgesetzten zur anständigen Arbeitsausführung aufgefordert wurde, dachte dies wäre Mobbing. Es lag aber wirklich nur daran, das er sogar zu den einfachsten Arbeiten eine schlechte Leistung gebracht hat. Er wurde dann in eine andere Abteilung versetzt, in der er seiner Leistung entsprechend auch gut untergekommen ist.

    Will sagen, Mobbing ist nicht immer das, was man allgemein hin hört. Daher stell dir die Frage, ist das wirklich schon Mobbing? Ich will damit nicht dich in Frage stellen aber bevor härtere Geschütze aufgefahren werden können, muss Mobbing dies belegbar sein.

    Wie z.B. ständige Herabsetzung vor Kollegen, andauerndes zuweisen von Aufgaben die nicht der Qualifikation entsprechen, verbreiten von Gerüchten, Ausschließen oder Ignorieren bei Besprechungen oder Team-Aufgaben etc..

    Hierfür benötigst du angefertigte Notizen, bestenfalls mit namentlich aufgeführten Zeugen. Damit würde ich, falls vorhanden, zum Betriebsrat gehen. Alternativ kannst du einen Fachanwalt aufsuchen oder dich über Kurse und soziale Medien erst mal in dem Thema schlau machen und Tipps bekommen, wie man geschickt vorgehen kann.

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Dank für euere Antworten.

    Es ist mir nicht leicht gefallen diese Frage hier zu stellen.

    Ich bin als Qualitäter und als nunmehr gut 20 Jahre als Sifa einiges gewohnt und auch recht Stressresistent aber das ganze geht zieht sich mit Höhen und Tiefen seit gut 2,5 Jahren dahin. Seit gut einen halben Jahr intensiv.

    Ich führe ein Tagebuch und auch Priolisten. Ich führe am Mittwoch ein Gespräch mit unserem Personalrat, Mal sehen ob da was konstruktives rauskommt.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

    Francis Picabia 1879-1953

    Viele Grüße Mario

  • Wenn mich an einer Situation mit einem Kollegen/Vorgesetzten etwas stört dann bin ich immer direkt auf den zugegangen und hab gesagt: "Pass mal auf. Dies und das bringst du so rüber. Ich habe den Eindruck das... Was stört dich... Wie können WIR es anders machen" Oft hilft ein klärendes Gespräch. Das bringt normal das Gegenüber auch zum umdenken und anders handeln.

    Wenn sich nix ändert dann würde ich wie PeKe geschrieben hat: Beweise sammeln (Notizen mit Datum, Uhrzeit, Vorfall) und damit zum BR. Aber dem gleich sagen das du eine schnelle Klärung willst und wenn sich innerhalb einer gewissen Frist nichts ändert du zu einem Anwalt gehst. Habe schon Fälle erlebt wo der BR gesagt hat: "Das kann nicht sein, da täuschst du dich, du übertreibst" und nichts unternommen hat. Nicht einmal nach einem psychischen Zusammenbruch des Betroffenen. Erst als auch der BR ein Schreiben vom Anwalt bekommen hat ist er in die Gänge gekommen.

    "Do it or do it not. There is no try. If you fail learn for the next time"

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  • Hallo,

    Ich würde empfehlen:

    Betrieblich: Vorgesetzten (Betriebsleiter / Leitende SIFA o.ä..) ansprechen (schriftlich) und fragen: "meinst Du es wäre sinnvoll sich gerade mit der SIFA anzulegen?"

    Leute suchen, denen es ähnlich geht - geteiltes Leid ist halbes Leid...

    Dann Betriebsarzt / Betriebsrat und Chef informieren.

    Privat: Anwalt / Hausarzt


    Danach kommt dann halt die Jobsuche.

  • Hi,

    als Sifa habe ich bereits Betriebe mit Mobbing-Fällen betreut und das Thema gehört aus meiner Sicht auch zu jeder Beurteilung psychischer Belastungen.

    Die DGUV stellt diverse Publikationen zum Thema bereit und dort sind auch Ansprechpartner zu diesem Thema zu finden. Der BAuA-Ratgeber "Wenn aus Kollegen Feinde werden" und die DGUV Fachbereich Aktuell FBORG003 enthalten auch konkrete Hilfestellungen.

    Wenn du dir nicht sicher bist, ob es Mobbing / Bossing ist, nimm Kontakt zu einer Beratungsstelle auf und kläre das mit Fachleuten ab. Je nach Bundesland und Betrieb oder Gewerkschaftszugehörigkeit gibt es diverse Hilfsangebote (z.B. MobbingLine NRW, ver.di Mobbingberatung...), nutze sie!

    Wenn sich der Verdacht erhärtet oder bestätigt empfehle ich den Betroffenen folgendes

    - führe ein Mobbingtagebuch mit detaillierten Beschreibungen der Vorfälle und ihrer Wirkung auf dich,

    - such dir eine Vertrauensperson in der Belegschaft (zum Auskotzen und ggf. als Zeuge bei der weiteren Eskalation),

    - hol den Personalrat mit ins Boot (er hat hier aus meiner Sicht eine Unterstützungspflicht aufgrund § 80 BetrVG),

    - hol dir weitere Unterstützung bei einer Mobbingberatungsstelle (aus meiner Sicht im ersten Schritt hilfreicher als der Gang zum Fachanwalt, den würde ich erst danach antreten),

    - wenn es nicht mehr erträglich ist hol dir außerdem ärztliche / therapeutische Unterstützung.

    Viel Erfolg im Kampf gegen das Mobbing!

    schöne Grüße

  • Vielen Dank für die Tipps und aufmunternden Worte. Es ist eben sehr schwer einzuschätzen ob das alles tatsächlich stattfindet und wenn dann auch beschämend das man in dieser Situation doch eher alleine und hilflos ist.

    Extrem schwierig finde ich das Menschen mit denen man viel Zeit verbringt und von den man denkt das da mehr ist als das man nur den Namen kennt sich eher wegducken.

    Es ist schon echt gut wenn man dann Unterstützung erfährt durch BR, PR, Gewerkschaften oder hier in einer tollen Community.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

    Francis Picabia 1879-1953

    Viele Grüße Mario

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  • Sehr unschöne Situation... Kinder sind kindlich grausam, aber Erwachsene sind Deppen.

    Erfahrungsgemäß wirst du nicht das Verhalten einer Gruppe ändern - auch nicht mit Unterstützung von BR, Personal etc. Ich glaube Du kannst intern versuchen aus diesem Umfeld raus zu kommen, oder Du suchst Dir eine ganz neuen Betrieb. Alternativ kannst Du dich natürlich auch aufreiben...


    Ja, ich höre schon den Aufschrei: "Nein, Du kannst dich doch nicht wegducken!", "Niemals, dann haben die ja erreicht was sie wollen!" ...

    ...aber ich habe mir (m)einen Blick für Realitäten zu eigen gemacht und wenn eine solche Situation wirklich schlimm ist, dann hilft kein Kuscheln, kein Anwalt, kein ei, ei - machen und keine Community, wenn sich die Betroffenen nicht selbst kaputt machen wollen...

    Nochmal, nicht schön...


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Ja das ist ein Teil der Erkenntnis die schon gewonnen habe. Es hört sich jetzt eventuell doof an aber ich bilde mir ein etwas auf Zeit "spielen" (Reha, Krankheit) zu können da ich in 3 1/2 Jahren in Rente darf.

    Ansonsten bleibt das ist auch mein Gedanke in einem neuen Betrieb bei null wieder anzufangen.

    Tröstend ist, das gerade in unserem Tätigkeitsbereich Fachkräfte gesucht sind und sich damit eine Frage nach "Zeit der Arbeitslosigkeit" in der Form nicht stellt.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

    Francis Picabia 1879-1953

    Viele Grüße Mario

  • "Nein, Du kannst dich doch nicht wegducken!", "Niemals, dann haben die ja erreicht was sie wollen!"

    Das ist aber für den Betroffenen oft die schnellere und somit besser verträgliche Lösung. Bei der aktuellen Arbeitsmarktlage tendenziell erst recht.

    da ich in 3 1/2 Jahren in Rente darf.

    Es ist eben die Frage, ob Du Dir das noch so lange antun möchtest? Ja, in dem Alter ist ein Jobwechsel oft auch nicht einfach, aber 3,5 Jahre unter unerträglichen Bedingungen weiter agieren könnte dazu führen, dass Du die Rente nicht mehr oder nicht mehr bei entsprechender Gesundheit erreichst.

    Ich hatte vor ein paar Jahren eine ähnliche Situation, die mir viele schlaflose Nächte bereitet hat, mit entsprechenden Folgen. Der Schlussstrich war ein regelrechter Befreiungsschlag.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ja das ist ein Teil der Erkenntnis die schon gewonnen habe. Es hört sich jetzt eventuell doof an aber ich bilde mir ein etwas auf Zeit "spielen" (Reha, Krankheit) zu können da ich in 3 1/2 Jahren in Rente darf.

    Aber Dein Ziel sollte sein die Rente auch halbwegs fit zu erreichen! Ich möchte nicht dann auf die Füße sabbernd hinter meinem Rollator herlaufen. Also nicht aushalten sondern die Situation ändern! (Ich bin übrigens 60 und habe den Schritt bereits hinter mir)

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  • Bei mir festigt sich diese Erkenntnis immer mehr, im Moment ist noch ein Rehaantrag offen da will ich erst das Ergebnis abwarten, strecke aber schon meine Fühler aus.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

    Francis Picabia 1879-1953

    Viele Grüße Mario

  • Ich bin in einer ähnlichen Situation. Ob es Mobbing/Bossing ist ist Ansichtssache. Nur so viel dazu, ich bin mir mit meiner Chefin nicht einig und Sie lässt spüren wer am längeren Hebel sitzt. Da ich allerdings um einiges Jünger bzw. weiter weg von der Rente bin hab ich mich für den Jobwechsel entscheiden.

  • Hallo Shalimar,

    in diese Richtung wird es auch bei mir gehen, ich habe morgen ein Gespräch mit dem Personalrat. Ich denke aber das sich hier keine echte Lösung abzeichnet.

    Das erkennen ist echt schwer, ich habe auch extrem lange gehadert und mich erstmal versucht zu informieren woran erkennt man das Verhalten und leider haben sich einige Punkte (4 von 9) genau wie beschrieben dargestellt.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

    Francis Picabia 1879-1953

    Viele Grüße Mario

  • Ich bin in einer ähnlichen Situation. Ob es Mobbing/Bossing ist ist Ansichtssache. Nur so viel dazu, ich bin mir mit meiner Chefin nicht einig und Sie lässt spüren wer am längeren Hebel sitzt. Da ich allerdings um einiges Jünger bzw. weiter weg von der Rente bin hab ich mich für den Jobwechsel entscheiden.

    Hi Shalimar , d.h. deine freiwerdende Stelle ist nicht zu empfehlen.....

    Wenn ich mir die Bewertungen z. B. bei Kunu.... für meinen AG ansehen, zieht sich Bossing/Mobbing durch alle Bereiche...und die genannten Instanzen....bei uns...

    .*SarkAn*:44:*SarkEnd*

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

    Einmal editiert, zuletzt von de Uil (23. April 2024 um 15:45)

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  • Bei uns ist die Bewertung sogar für den ÖD schlecht:Lach:

    Ich sag mal so. Ich bin nicht die richtige Person für meinen Arbeitgeber. Wer strenge Hierarchien gut findet für den ist es vielleicht was.