Überprüfung Erste-Hilfe Einrichtungen

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  • Moin,

    wie handhabt Ihr das bei der Überprüfung der Einrichtungen der Ersten-Hilfe? Es gibt von einigen Herstellern die Option, in festen Intervallen Prüfungen durchführen zu lassen. Das was fehlt, wird ergänzt, und was abgelaufen ist, wird ausgetauscht. Eigentlich eine prima Sache. Da die Kollegin, die dieses Sachgenbiet bislang betreut hat, in die wohlverdiente Rente gegangen ist und noch keine Nachfolge gefunden wurde, habe ich mich des Themas dieses Jahr angenommen.

    Vom Ablauf her eigentlich vollkommen entspannt. Stutzig wurde ich nur, als ich die Auftragsbestätigung für angeblich fehlendes oder abgelaufenes Material erhalten habe. Weitaus mehr als in den Vorjahren. Also habe ich mich dahintergeklemmt und die Lieferscheine aus den Vorjahren gezogen. Da werden Augenspülflaschen als abgelaufen deklariert, die vor gerade 13 Monaten getauscht wurden. Steriles Material, das angeblich abgelaufen ist, trägt einen Aufdruck haltbar bis 08/2026 usw. usw.

    Da werden ungefragt irgendwo Augenspülflaschen hingestellt, weil es so im Sicherheitsdatenblatt steht (ich frage mich, woher der Prüfer weiß, welche Stoffe wir in diesem Bereich einsetzen?). Wie sind Eure Erfahrungen mit solchen "rundum-sorglos-Paketen"? Ich tendiere im Moment dazu, alles selbst zu machen, zumal auch bei manchen Positionen Preise aufgerufen werden, die mich vom Glauben abfallen lassen.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Wir haben die Erste-Hilfe-Einrichtungen an unseren Standorten selbst überprüft, wobei ich einschränken muss, dass die Standorte personalmäßig < 50 Personen haben.

    Erste-Hilfe-Kästen sind versiegelt (Siegelaufkleber, beschreibbar) , für Bagatellverletzungen steht ein Pflasterspender bereit. Steriles Material haben das gleiche MHD.
    Fixierpflaster wird jährlich getauscht. (Oh... Da muss ich mal bei mir im Auto nachschauen...)

    Vollständigkeitsüberprüfung bei Siegelbruch.

    Bei uns prüfen das die Standortleitungen und lösen auch die (Nach-) Bestellungen aus.

    Es wäre aber eine Möglichkeit die Aufgabe an SiBe'n oder betriebliche Ersthelfer zu delegieren, welche die zu bestellenden Inhalte dann weitermelden.

    Edit: Auf dem Siegel wird Vermerkt wann die letzte Prüfung war (jährlich) und wann die sterilen Inhalte ablaufen.

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • Wir haben gerade das gleiche Thema in Diskussion. Die Überlegung war, dies auch durch die Ersthelfer in den jeweiligen Abteilungen prüfen zu lassen. Wird aber vermutlich nicht ganz klappen und wir liebäugeln auch damit einen Verantwortlichen zu bestimmen.

    Von den "Rundum-Sorglos-Paketen" halte ich nicht viel, da die Kosten i.m.A. nicht gerechtfertigt sind und man dies auch Intern lösen könnte.

    Möglichkeit wäre auch dies an die Abteilungsleiter abzuwälzen, aber ist immer die Frage ob man die mit noch mehr Aufgaben überschütten möchte. Kommt wohl auch immer auf die betriebliche Struktur an.

    Grüße,

    Andreas

    „Märchen erzählen Kindern nicht, dass Drachen existieren. Denn das wissen Kinder schon. Märchen erzählen den Kindern, dass Drachen getötet werden können." (G.K. Chesterton)

  • Das machen bei uns die SiBa´s. Wir begehen regelmäßig die Räumlichkeiten und prüfen z.B. Feuerlöscher, Notduschen usw. Das ist dann ein Punkt auf der Checkliste und melden das dann. Manche können auch bestellen und erledigen das dann selbst...

    Gruß

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  • Wir haben das auch extern vergeben. Einmal im Jahr kommt jemand und prüft das ganze Material. Unter dem Jahr gibt es eine Verantwortliche für die Nachbestellung von fehlenden Material.

    Bisher habe ich mich nicht so sehr darum gekümmert,

    Jetzt haben mich aber Ersthelfer angesprochen, dass man in unserem "großen" Verbandskasten nur schlecht das Material findet das sie benötigen.

    Ich habe mir den Inhalt jetzt genauer angesehen. Turns out, unser "großer" Verbandskasten ist nur ein kleiner nach der DIN Norm.

    Das bedeutet, dass ich jetzt unsere großen Kästen durch kleine Ersetzen lasse. Nächsten Montag kommt ein Mitarbeiter dieser externen Firma.

    Im großen und ganzen finde ich diese "rundum sorglos" Pakete vor allem am Anfang wenn die Erste Hilfe im Betrieb organisiert wird gar nicht so schlecht, trotzdem darf/soll man diesen externen Anbietern nicht blind vertrauen, sondern ihnen schon auf die Finger schauen.

    Life is what happend to you while you busy making other plans

  • Unsere Erfahrungen mit einem externen Dienstleister waren die gleichen, die Guudsje gemacht hat.

    Dazu kommt, dass einiges sowieso von uns erledigt werden muss: zwischendurch Pflasterkästen auffüllen, Material vorhalten für übersehene Kästen und für die Kästen in Bereichen mit Zutrittsbeschränkungen (Material wird an die MA geschickt, die den Kasten selbst auffüllen).

    Deshalb macht das die Sachbearbeiterin der Stabsstelle (nicht die Sifa): Material vorhalten und auf Abruf bereitstellen, regelmäßige Kontrollen der Kästen mit Austausch des Materials. Das ist nicht völlig sachfremd, weil sie auch die Ersthelfer-Organisation hat: Organisation der Kurse, Pflege der Listen, Erstellen der Aushänge.

  • Servus!

    Bei uns werden aktuell auch alle Verbandkästen versiegelt. Daneben kommt ein Pflasterspender bei dem die Wundauflagen und Klebeflächen frei einstellbar sind (wir hatten in der vergangenheit das Problem das die Pflasterspender für "eigenbedarf" ausgeräumt wurden). Wurde in der Fertigung ausgiebig getestet und für gut befunden. Auf die beschreibbaren Siegel wird das Ablaufdatum vermerkt und 1/4 Jährlich auf öffnung kontrolliert (+Dokumentiert).

    Gruß,

    Salamander

    - Sicherheit vor schnelligkeit -

  • Moin,

    das mit dem Siegel finde ich eine gute Idee. Unsere Schreibtischtäter benötigen in der Regel höchstens mal ein Pflaster, das sie aus dem Spender ziehen können. Die Koffer bleiben meistens unangetastet. So lässt sich mit einem Blick erkennen, ob man einen Blick in das Innere des Koffers werfen muss oder nicht.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Die Pflasterboxen haben bei uns auch drastisch den Schwund von Pflaster aus dem Kasten reduziert. Am Anfang verschwand dann auch schon mal eine ganze Spenderfüllung... aber auch das ließ sich regeln.

    Nebenbei, die Siegel nutzen wir auch. Interner läuft mit, so dass nichts überflüssiges geordert wird.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Bei uns kümmern sich die Ersthelfer direkt selbst drum. In regelmäßigen Abständen (6 Monate) werden die Kästen von denen kontrolliert. Dann wird über ein online-Formular beim Arbeitsschutz gemeldet. In der Regel haben wir einen kleinen Vorrat im Haus, den wir dann verteilen.

    Die bestellten Mittel werden nicht hinterfragt. Große Mengen werden nicht gebraucht.

    Augenspülflaschen werden von den jeweiligen Bereichsleitern direkt bestellt. Das betrifft lediglich die Gutachterstelle, Handwerker und Reinigung

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Hi,

    wir haben das so gelöst. Jeder Bereich hat einen Ansprechpartner der einmal im Monat prüft.

    Pflaster, Kältekompressen haben wir draußen, dafür muss der Koffer nicht geöffnet werden, denn der ist versiegelt.

    EInmal im jahr gehe ich mit unserem Dienstleister rum und kontrolliere mit ihm das auffüllen. Ich hatte nur schon zwei mal das Problem, dass der Kollege nicht genug Material zum auffüllen hatte, dann musste ich nochmal rum gehen zum austauschen. Daher gibts beim Termin ausmachen von meiner Seite den Hinweis genug Material mit zu bringen, sonst breche ich den Termin ab.

    IMG_4417[1].jpg

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  • Hallo nochmal,

    wir haben diese Pflasterspender Pflasterspender AKLA, gefüllt, hautfarben, Kunststoff, grün | kroschke.com
    Gibt es natürlich bei mehreren Anbietern und soll keine werbung für den versandhandel sein.

    Wir sind sehr zufrieden da die Pflasterlänge selbst bestimmt werden kann was besonders bei Fingerverbänden wichtig ist.

    Gruß,

    Salamander

    Der Preis spricht auch für sich.......

  • Hallo nochmal,

    wir haben diese Pflasterspender Pflasterspender AKLA, gefüllt, hautfarben, Kunststoff, grün | kroschke.com
    Gibt es natürlich bei mehreren Anbietern und soll keine werbung für den versandhandel sein.

    Wir sind sehr zufrieden da die Pflasterlänge selbst bestimmt werden kann was besonders bei Fingerverbänden wichtig ist.

    Gruß,

    Salamander

    Werden die Fingerverletzungen bei Euch gemeldet?

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    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Ein Dienstleister lohnt sich bei uns nicht. Der müsste schließlich auch überprüft werden und wir haben nur wenige Verbandkästen.

    Gerade läuft die Umstellung zu versiegelten Kästen (das Siegel enthält auch das Prüfdatum) mit separaten Pflasterspendern. Kontrolle des Kastens nur bei Siegelbruch, sonst Austausch des Kastens nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums.

    MIt der Methode werden wir auch die bisherige Kontrolle nach DGUV-Checkliste "Erste-Hilfe-Material" einstellen, da dieser Kontrollgang überflüssig sein wird.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

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  • Moin,

    so nachdem wir jetzt alles was der Dienstleister angeblich kontrolliert hat, nochmals kontrolliert haben, sind wir auf einen Punkt gestoßen, mit dem ich gar nicht gerechnet hätte. Wir haben in den unterschiedlichsten bereichen Defibrillatoren hängen.

    Dort, wo wir auch Kinder als Kundschaft haben (Theater, Bibliothek etc.) sind die AEDs auch mit den Kinderpads ausgerüstet. Jetzt habe ich festgestellt, dass immer nur eine Variante an den Defi angeschlossen werden kann. Standardmäßig sind bei uns die Elektroden für die Erwachsenen angekabelt.

    Den Stecker zu ziehen, um die Kinderpads einstöpseln zu können, ist sehr mühsam und nicht mal schnell mit einem Ruck so erledigt (wenn man nicht sowieso die Kabel bei dem Versuch, den Stecker der Erwachsenenpads herauszuziehen, abreißt).

    Jetzt stellt sich mir ernshaft die Frage, ob diese Kinderpads überhaupt Sinn machen. Veranstaltung, Kind fällt um, und einer der Besucher greift zum Defi, der auch für die Anwendung durch Laien vorgesehen ist. Der Laie muss jetzt folgendes wissen:

    • Es gibt extra Pads für Kinder bis 8 Jahre
    • Die Pads, die am AED angeschlossen sind, sind für Erwachsene vorgesehen
    • Um die Pads nutzen zu können, muss er die Erwachsenenpads abkabeln
    • Dann muss er die Kinderpads korrekt ankabeln, damit sie funktionieren
    • Dann muss er auch noch wissen, dass die Pads auf die Brust und den Rücken kommen

    Mal ehrlich. Das ist doch im Ernstfall von niemandem zu erwarten, das umzusetzen. Wie realistisch ist das bitte, dass das in einem Moment funktioniert, wo der Helfer (man verzeihe mir den Wortwitz) "unter Strom steht"?

    Umrüsten auf Defibrillatoren mit Kinderschalter? Das wird richtig teuer. Wir haben da nicht nur 1-2 hängen. Auf die Statistik bauen, dass ein Kammerflimmern bei Kleinkindern nur äußerst selten vorkommt und im Fall der Fälle mit den Erwachsenenpads "schießen"? Ich bin etwas ratlos und unschlüssig.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • ... eine klassische Frage an den Betriebsarzt...

    "Welche Unterschiede bestehen zwischen Kinderkörpern und Erwachsenenkörpern im Hinblick auf die Elektrische Leitfähigkeit?" - "Welche Schäden könnten ungewollt entstehen?" - "Was wiegt schwerer: Leichte Brandwunden an einem Kind mit immensem Selbstreparaturprogramm vs. Kind stirbt weil Anwender sich unschlüssig war..." Letzter Punkt ist ein wenig überspitzt, aber genau diese Unsicherheit wollen wir ja aus dem Weg räumen...

    Das ganze zielt auch ein wenig in folgende Richtung: Welche Unterschiede macht es, ob man eine 50 kg leichte Person da liegen hat, oder ob die Person 150 kg wiegt...

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker