Geldwertevorteil --> Arbeitskleidung

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  • Die drei Grundlagen für die Gerichtsurteile

    Das Arbeitsschutzgesetz, die Biostoffverordnung und die sogenannte TRBA 250 (TRBA = „Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe“) sind für die Frage der Reinigung von Arbeitskleidung in der Pflege von Bedeutung. Hier die zentralen Passagen dieser Regelungen im Original:

    1. BIOSTOFFVERORDNUNG – § 1: Der Arbeitgeber hat „(…) vor Aufnahme der Tätigkeiten der Schutzstufe 2, 3 oder 4 in Einrichtungen des Gesundheitsdienstes in Abhängigkeit von der Gefährdungsbeurteilung wirksame Desinfektions- und Inaktivierungsverfahren festzulegen.“
    2. TRBA 250 – ZIFFER 4.2.7: „Schutzkleidung oder kontaminierte Arbeitskleidung darf von den Beschäftigten nicht zur Reinigung nach Hause mitgenommen werden.“
    3. ARBEITSSCHUTZGESETZ – § 3: „Kosten für Maßnahmen (…) darf der Arbeitgeber nicht den Beschäftigten auferlegen.“

    Die BGW weist darauf hin, dass die aktuelle Rechtsprechung keineswegs pauschal „die“ Pflege als komplette Branche in die Pflicht nimmt, sondern diejenigen Tätigkeiten betroffen sind, bei denen mit einem besonderen Kontaminationsrisiko zu rechnen ist.

    Vielen Dank für Deine Hinweise. Der zweite Teil ist aber hier nicht das Thema. Das ist mir durchaus bekannt und bewusst.

    Über den ersten Teil deiner Rückantwort habe ich mich gefreut.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

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  • Meine Güte...

    Wie bescheuert können Arbeitgeber sein?

    Wollt ihr den letzten Rest Motivation eurer Leute mit Gewalt killen?

    Und wenn jetzt jemand "legal compliance" ruft:

    ich bin gespannt auf die gerichtsfeste Berechnung des geldwerten Vorteils, der durch Nicht-Abnutzung der Privatkleidung auf dem Weg von und zur Arbeit entsteht....

  • Verdammt... naja gut. Also dann oute ich mich jetzt mal als Steuerhinterzieher.

    Ich benutze nämlich meine Arbeitsschutzschuhe S3 Halbschaft und meine gelbe Warnkleidungsjacke die ich vom Arbeitgeber als PSA für meine Begehungen überlassen bekommen habe, privat. Neulich habe ich BEIDES angehabt um meine Terrasse "abzuräumen" und teile neu zu betonieren.

    Und dann habe ich auch noch die PSA zu Hause gereinigt.

    Also.. nachher geht die Mail an die Steuerfahandung raus.

    Und an die Polizei.
    Ich bin nämlich auch ein Dieb. Ich hab nämlich die Warnjacke von meinem alten Arbeitgeber "mitgenommen", ohne zu fragen, ob er sie wiederhaben will....

    Und meine Arbeitshandschuhe sind meine "alten" Bundeswehrhandschuhe. Die muss ich dann auch noch zurückgeben

    und irgendwo hab ich auch noch ne Schutzbrille, die ich von ner Messe mitgebracht hab. Allerdings war ich da in dienstlichem Auftrag unterwegs... die ist eigentlich PSA für meine Begehungen, die ich auch "mitgenommen" hab.

    Ich melde mich für die nächsten Jahre hier im Forum ab. Ich denke ich wandere in den Bau.

    Wie läuft es denn dann mit den Schutzschuhen? Die meisten Arbeitgeber den ich kenne "zahlen" einmal im Jahr ein Paar Schutzschuhe. Ob abgenutzt oder nicht, und die dürfen die Leute dann mit heimnehmen. Und wenn die noch gut sind? Dann können die die ja einen Vorteil daraus schlagen... DAS können sich echt nur irgendwelche Büroleute ausdenken, die keine PSA brauchen und nur in ihre Bildschirme starren, während die Leute in der Produktion die PSA brauchen und Schicht arbeiten... (Sorry, bei sowas kommt mir die GALLE hoch!)

    Mal ehrlich... was haben die geraucht?!? - Geldwerter Vorteil PSA...

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

    Einmal editiert, zuletzt von Mike144 (12. Januar 2024 um 07:35)

  • Welche Finanzbehörde will sich mit sowas befassen? Dauern die Steuerbescheide dann noch länger, wenn die Beschäftigten die Tragedauer und den Abnutzungsgrad der Kleidung dokumentieren müssen (während der Arbeitszeit versteht sich) und das Finanzamt das für jede Person nachprüft? Unglaublich.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Meine Güte...

    Wie bescheuert können Arbeitgeber sein?

    Wollt ihr ........

    Das war nur eine Person. Da ging es auch um persönliches zwischen dieser Person und dem Technischen Dienst.

    Derjenige ist kurz danach auch in Pension gegangen. Das war unterste Kante.

    Das Problem ist, das wir zu diesem Thema "Geldwertevorteil" eine neue Kollegin vom Finanzamt haben. Die hat zu uns gewechselt und berät den AG zum Thema Steuern.

    Diesbezüglich sitzen und die Rechnungsämter im Nacken. Die sind da extermst genau hinguckend.

    Schlimm ist, dass die Kollegin direkt auf den Zug aufgesprungen ist.

    Selbst die Parkgebühren für unsere Stellplätze mussten erhöht werde. Auch aus irgendeinem Steuergrund.

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    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
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    Gruß Mick

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  • Das Problem ist, das wir zu diesem Thema "Geldwertevorteil" eine neue Kollegin vom Finanzamt haben. Die hat zu uns gewechselt und berät den AG zum Thema Steuern.

    Moin,

    das kann die Dame aus Steuersicht gerne machen. Der Arvbeitgeber stellt aus einem bestimmten Grund Kleidung und PSA. Zur Sicherheit der Beschäftigten bzw. für ein einheitliches Erscheinungsbild der Beschäftigten oder weil die Beschäftigten das Firmenlogo auf den Designeroveralls spazieren tragen sollen oder......

    Wenn es eine Ansage gibt, dass Arbeitskleidung nicht mit nach Hause genommen werden darf, ist diese umzusetzen; unabhängig von irgendwelchem Steuergedöns. Egal ob das nur aus einem Wunsch des Arbeitgebers resultiert oder aus rechtlichen Vofrgaben wegen Kontaminationsverschleppung u.ä.

    Bei der PSA handhaben wir das bei uns so, dass tatsächlich ein Vorteil entsteht - und zwar für den Arbeitgeber. Bei uns ist es ausdrücklich erlaubt, dass PSA auch privat genutzt wird. Das sieht unsere Unfallkasse übrigens genau so.

    Wenn Karl Napp zu Hause die Terasse mit Waschbetonplatten pflastert und ihm eine Platte auf den Mittelfußknochen fällt, fehlt er mir im Betrieb. Da soll er doch lieber die S3-Schuhe mit hach Hause nehmen und auch dort bentuzen.

    Alle Beschäftigten, denen wir Pflegecreme zur Verfügung stellen, können diese gerne mit nach Hause nehmen und abends sich um die Hautpflege kümmern.

    Wenn Karl Napp bei uns den ganzen Tag Gehörschutz trägt, weil er im Lärmbereich arbeitet, dann kann er den Gehörschutz gerne mal mit nach Hause nehmen, wenn er zwei seiner Waschbetonplatten zuschneiden muss.

    Menschen, die PSA privat nutzen, werden diese auch dort nutzen, wo sie eigentlich gebraucht wird. Bei der Arbeit! Wenn dann ein Steuerfanatiker kommt, führe ich diese Diskussion gerne, darauf wäre ich gespannt.

    Wir haben Beschäftigte, die Warnschutzkleidung tragen. Natürlich sollen sie diese gerne auch, gerade in dieser Jahreszeit tragen, wenn sie frühmorgens mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren oder abends mit dem Hund beim Gassigehen eine Straße überqueren.

    Bei der Arbeitskleidung aber ganz klar: Wenn es Vorgaben gibt, dass Arbeitskleidung, aus welchen Gründen auch immer nicht den Betrieb verlässt, dann ist das gesetzt, und wer sich nicht daran hält muss mit den Konsequenzen leben.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Guudsje

    für mich ist das kein Thema. Das wäre bei mir nie aufgepoppt. Wie haben da aber so ein paar

    Experten, die sich daran hochziehen und Example statuieren. Ganz schlimm.

    Konsequenzen gibt es bei uns nicht (Punkt)!

    Da machen der PR und die GL nicht mit. Als GL würde ich dieses Thema sofort von der AGENDA streichen. Aber unsere GL macht das einfach nicht.

    Betriebsgastronomie ist ein ähnliches Thema. Andere DRVen interessiert die Minusgeschäfte derer nicht. Unsere müssen auf Heller und Pfenning selbst wirtschaften. Ich bin immer wieder erstaunt, was bei anderen DRVen geht und bei uns nicht.

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  • Moin Kollegen

    Normalerweise lese ich hier nur still mit. Aber da geht mir dann doch...

    Als erstes fällt mir Wertschätzung auf. Da wird Arbeitskleidung gestellt, gepflegt... und dann möchte man den Kollegen noch Geld aus der Tasche ziehen? Sorry aber genau diese Kleinigkeiten sorgen dann für "besonders gutes Klima".

    Zweites: Wenn ich hier Arbeitskleidung trage, dann wird die auch schmutzig. Damit werde ich meinen Allerwertesten garantiert nicht auf die Ledersitze in meinem Auto schwingen. Abgesehen davon das an der Kleidung auch Gefahrstoffe haften können. :31:

    CU WF

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  • Zweites: Wenn ich hier Arbeitskleidung trage, dann wird die auch schmutzig. Damit werde ich meinen Allerwertesten garantiert nicht auf die Ledersitze in meinem Auto schwingen. Abgesehen davon das an der Kleidung auch Gefahrstoffe haften können.

    Leider sind nicht alle so vernünftig. Benutze zu Arbeitsende mal öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe von großen Fabriken. Da findest du genug wer weiß womit Kontaminierte Kleidungen. Und selbst wenn es "nur" weiße Farbe eines Malers ist, will ich die nicht an meinen Privatklamotten haben. Ein Kumpel von mir arbeitet in einer Autowerkstatt. Dem seine Klamotten bleiben alleine stehen wenn er sie auszieht. Und der fährt so in seinem Auto.

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • ....... Ein Kumpel von mir arbeitet in einer Autowerkstatt. Dem seine Klamotten bleiben alleine stehen wenn er sie auszieht. Und der fährt so in seinem Auto.

    Na dann sind doch die Farben getrocknet. Da passiert dann nichts mehr, da ausgehärtet.

    (....aber ich weiß, was Du sagen möchtest)

    Wir hatten mal einen Nachbarn. Der war bei der StOV im Heizwerk einer Kaserne. Die hatte damals noch Koks. So schwarz, wie der nach der Arbeit war, ist der auf dem Nachhauseweg in die Stammkneipe, seine Frau getroffen, ein paar Schorrle geleert und dann zusammen im Taxi Heim.

    :Lach: :Lach: :Lach:

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    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
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    (Leo Tolstoi)

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    Gruß Mick

  • Wir hatten mal einen Nachbarn. Der war bei der StOV im Heizwerk einer Kaserne.

    Kannst nicht schreiben, kannst nicht lesen....

    Tja.. das war halt früher so. Ich denke mittlerweile sind wir ein paar Schritte weiter.

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

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    Mike

  • .... Ich denke mittlerweile sind wir ein paar Schritte weiter.

    Wirklich?

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    Gruß Mick

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  • Ein Kumpel von mir arbeitet in einer Autowerkstatt. Dem seine Klamotten bleiben alleine stehen wenn er sie auszieht. Und der fährt so in seinem Auto.

    ... wäre das in manchen Fällen nicht schon ein Gefahrgut-Transport... je nachdem wieviel Liter pro Kleidungsstück das sind... :/ Wenn das Drogenschmuggler machen (also etwas mit dem Gefahrstoff tränken), dann ist es sogar kriminell... ;)

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker