Bericht an die Führungskraft

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  • Hallo zusammen,

    bevor ich zu meiner eigentlichen Frage komme, möchte ich mich kurz vorstellen.

    Ich komme aus dem schönen Frankenland und bin nun seit ca. 2 1/2 Jahren als Mitarbeiter im Arbeitsschutz tätig. Durch meine Ausbildung zum Maschinenbautechniker war ich vorher im Bereich der technischen Dokumentation und Maschinensicherheit unterwegs. Durch Zufall bin ich dann zum Arbeitsschutz gekommen.

    Seit Januar 2022 befinde ich mich in der Ausbildung zur Sifa und bin gerade mitten im Praktikum.

    Nun zu meiner eigentlichen Frage.

    Als Abgabe ist nach dem Praktikum ein Praktikumsreport und ein Bericht für die Führungskraft gefordert.

    Der Inhalt des Reportes ist für mich einigermaßen verständlich, nur beim Bericht für die Führungskraft hänge ich gerade. Was genau soll da inhaltlich verfasst werden? Eine Beschreibung des Arbeitssystems wäre aus meiner Sicht Quatsch, denn das sollte die Führungskraft eigentlich kennen. Ebenso ist die Ermittlung und Beurteilung der Gefährdungen/Belastungen ausführlich in separate Dokumente ersichtlich. Somit wird die Luft für 3-5 Seiten immer knapper.

    Über einen kleinen Gedankenanstoß durch euch, wäre ich sehr dankbar. Vermutlich stehe ich nur auf dem Schlauch und mach mir gerade selbst das Leben schwer😄

    Danke und Grüße aus Mittelfranken

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  • Hallo Fred.F,

    herzlich :515:in der Anstalt im Forum und weiterhin viel Erfolg bei der Ausbildung!

    Zu der Frage kann ich leider nichts beisteuern, da nach dem "alten System" ausgebildet.

    Aber es gibt einige Mitglieder hier, die Dir da sicherlich Anregungen zu geben können.

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • Willkommen hier im Forum!

    Genau kann ich Dir das aber leider nicht sagen, versuch doch einfach mal Kontakt mit deiner AP aufzunehmen. Die kann Dir genau sagen was denn letztendlich gefordert ist.

    Grüße,

    Andreas

    „Märchen erzählen Kindern nicht, dass Drachen existieren. Denn das wissen Kinder schon. Märchen erzählen den Kindern, dass Drachen getötet werden können." (G.K. Chesterton)

  • Guten Morgen Fred,

    im Bericht an die Führungskraft solltest Du deine Praktikumsarbeit sowie die Ergebnisse kurz und informativ anreißen. Beachte das die Führungskraft nicht ins Detail wissen möchte, wie Du zu welchem Ergebnis gekommen bist.

    Seh es als Dokumentation über deine erbrachte Leistung als SIFA.

    Mein Bericht an die FK vom PRA2 mit LEK2 war wie folgt gegliedert:

    Einleitung, Ablauf Praktikum, Ziel, Organigramm, Abgrenzung, Ermitteln Einwirkungen, Beurteilung Einwirkungen, Arbeitsschutzziele nach Handlungsbedarf priorisieren, Abschlussbemerkung.

    Sei kreativ :)

    Hier mal ein Hinweis zum Ziel des Berichtes:

    Ziel ist es, der Führungskraft sowie allen weiteren Beteiligten entsprechende Gefahren, Belastungen und Ressourcen aufzuzeigen, welche in der zukünftigen Planung berücksichtigt werden können. Zeitgleich dient dieser Bericht als Leistungsnachweis für meine Arbeit als zukünftige Sifa.

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  • Die Führungskraft ist ja in der Regel diejenige, die entscheidet, welche Lösung verwendet wird. Somit sollten da die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Lösungsvorschläge dargelegt werden.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Der Bericht an die FK ist das, was man im echten Leben dem Entscheidungsträger vorlegt, alles andere ist ausbildungsspezifisches Beiwerk (wie habe ich mich gefühlt, etc.).

    Also: Beurteilung der Arbeitsbedingungen (Ermittlung und Beurteilung), Zielformulierungen und mögliche Maßnahmen.

    Das sollte der "Lernbegleiter" aber auch wissen....

  • Danke für den Link.

    Kleiner Hinweis: Die SMART-Formel findet auf die Arbeitsschutzziele keine Anwendung. Hier reicht SMT, also spezifisch messbar, terminiert. Attraktiv ist der Schutz der eigenen Gesundheit ja immer und realistisch sind die Ziele auch; es geht ja darum, den Stand der Technik einzuhalten und der ist nunmal realistisch (sonst wäre es ja nicht Stand der Technik).

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  • Attraktiv ist der Schutz der eigenen Gesundheit ja immer und realistisch sind die Ziele auch;

    Aus Sifa-Sicht ist das so, nur kann man das (zumindest aus meiner Erfahrung) nicht auf alle Führungskräfte übertragen. Ich würde nicht von SMART abweichen, auch da es genau so gelehrt wird.

    Wenn der Kaiser nackt aussieht, dann ist der Kaiser auch nackt.

  • Attraktiv ist der Schutz der eigenen Gesundheit ja immer und realistisch sind die Ziele auch

    Warum werden dann Schutzeinrichtungen manipuliert und sichere Arbeitsverfahren wider besseren Wissens nicht durchgeführt?

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Warum werden dann Schutzeinrichtungen manipuliert und sichere Arbeitsverfahren wider besseren Wissens nicht durchgeführt?

    Das ist doch ein anderes Thema. wir schrieben über die Formulierung von Schutzzielen und ich hatte um ein Beispiel für ein SMART formuliertes Arbeitsschutzziel gebeten.

    Gleichwohl beantworte ich die Frage: Die Schutzmaßnahmen werden unterlaufen, weil deren Sinn nicht adäquat erkannt wird und man glaubt, sich das Leben einfacher machen will. Was hier versagt hat sind Unterweisung und Kontrolle.

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  • Guten Morgen,

    laut aussage der Lernbegleiter würde eine Formulierung der Ziele in SMT ausreichen.

    Ich bin trotzdem der Meinung (so bin ich auch die gesamte Ausbildung sehr gut gelaufen), dass eine Formulierung in SMART weitere Faktoren abdecken kann.

    A (Attraktiv/Akzeptanz)= Hier kann man einen kleinen Anreiz schreiben, welcher den Beteiligten ein besseres Gefühl vermittelt. Wenn Personen welche maßgeblich am Umsetzungsprozess beteiligt sind, sich besser mit dem Projekt identifizieren können, so ist eine Akzeptanz vorhanden.

    R (Realistisch)= Ob ein Ziel bei manch Formulierung Realistisch ist, lasse ich hier mal im Raum stehen. Realistische Ziele orientieren sich immer auch am Unternehmen. Wenn wenig finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, werden eventuelle Umsetzungen unrealistisch, da das Unternehmen es sich nicht leisten könnte. Selbstverständlich ist die Arbeitssicherheit immer ganz oben im Unternehmen anzuordnen aber hierzu bedarf es auch Kompromisse (natürlich keine Kompromisse bei der Gesundheit).

    Hier mal ein einfaches Beispiel für die Formulierung nach SMART (http://www.google.de)

    pasted-from-clipboard.png

    Nur mal so als Hinweis: Wenn ich in der Ausbildung zur SIFA (neue Ausbildung) Probleme mit Aufgaben etc. habe, stehen die Lernbegleiter eigentlich immer fachlich zur Seite. Ich weiß nicht, warum dies nicht angenommen wird. Auch wenn die neue Ausbildung rein nach dem Kompetenzmodell abläuft, wird niemand im dunkeln gelassen. (Diese Aussage bezieht sich auf die Ausbildung bei der BGN).

    Viele Grüße

  • Attraktiv ist der Schutz der eigenen Gesundheit ja immer und realistisch sind die Ziele auch

    Das ist doch ein anderes Thema.

    Nein, ist es nicht.

    Der Schutz der eigenen Gesundheit ist für viele offensichtlich nicht attraktiv, sonst würden Dachdecker und Gerüstbauer nicht ohne entsprechende Schutzmaßnahmen in schwindelnden Höhen agieren oder andere Beschäftigte technische Schutzeinrichtungen manipulieren.

    Bei vielen Beschäftigten ist da die Risikowahrnehmung deutlich eingeschränkt.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ich hoffe das geht jetzt nicht zu weit vom eigentlichen Thema des Threads weg.

    In unserer alten Lerneinheit P14 dreht sich alles um SMT. Die Dozenten haben das zu SMART erweitert und sogar noch ein Anhängsel empfohlen. Dann hatten wir SMART-PS.

    P...positiv formuliert

    S...schriftlich vereinbaren

    SMT sind harte Fakten, A und R 'weich' und demnach schwer umzusetzen zumal jeder Mensch das anders bewertet.

    [...] weil deren Sinn nicht adäquat erkannt wird und man glaubt, sich das Leben einfacher machen will. [...]

    Schutzmaßnahme nicht A?

    Schutzmaßnahme nicht R? (realistisch/realisierbar kann ja auch bedeuten "schränkt den Prozess nicht unnötig ein")

    Tatsächlich ist immer der Adressat des Zieles mit zu betrachten. Für die oberste Leitung ist -- machen wir uns nichts vor-- die Gesundheit des einzelnen MA irgendwo weit weg, meist nicht von primärem Interesse (also nicht A). Möglicherweise aber die Abwendung von (weiteren) Strafen. Oder verringerte Ausfallzeiten (ROP). Oder Arbeitgebermarke. Oder oder oder.

    Der Schutz der eigenen Gesundheit ist für viele offensichtlich nicht attraktiv, sonst würden Dachdecker und Gerüstbauer nicht ohne entsprechende Schutzmaßnahmen in schwindelnden Höhen agieren oder andere Beschäftigte technische Schutzeinrichtungen manipulieren.

    Sehe ich auch so. Oftmals verzögern/behindern (suboptimale) Schutzmaßnahmen den Arbeitsablauf. Wenn's wirklich nicht anders umsetzbar ist, dann muss das mit A irgendwie kompensiert werden, sonst hält sich keiner dran. Oder eben permanent die SMT überwachen.

    Wenn der Kaiser nackt aussieht, dann ist der Kaiser auch nackt.

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  • Arbeitsschutzziele beziehen sich darauf, den Stand der Technik, also den gesetzlichen Mindeststandard erreichen. Das ist per se attraktiv und auch realistisch.

    PS: aus unsicherem Verhalten kann man nicht ableiten, dass dem Menschen seine Gesundheit egal sei. Sie erkennen nur das Ausmaß des Risikos nicht/stehen unter sozialem Druck/wissen nicht, wie sie sich besser verhalten können.

    Aber lasst es uns gut sein lassen.

  • Bericht an die Führungskraft (5-10 Seiten) war bei uns auch so ein Thema.

    Letztendlich ist es eine Zusammenfassung deiner Ermittlung und Bewertung an die Führungskraft. (Verantwortlichen des Arbeitssystem)

    Kurze Einleitung welches Arbeitssystem (Tätigkeit) betrachtet wurde.

    Welche Gefährdungen und Belastungen du ermittelt und bewertet hast (wo sind die Baustellen für die Führungskraft)

    Dann kannst du noch die Ziele vorstellen.

    Dargestellt überwiegend als Tabelle.

    Bestanden und weiter in SOL5 *schnaps*

  • Man muss bei der neuen Sifa Ausbildung unterscheiden, was zu den Aufgeben der Sifa gehört, und was einfach nur ein "Bedienen der Ausbildung" ist. Die Bericht an die FK ist doch das, was man im echten Leben auch macht. Daher ist sie in meinen Augen das wichtigste Dokument. Der Bericht an den Lernbegleiter ist Bestandteil der Ausbildung und dient dazu, ein bewusstes und planmäßiges Vorgehen zu üben.