Temperaturen von Heißgetränken

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  • Hallo zusammen,

    hat jemand Erfahrungswerte, wie heiß ein Heißgetränk aus einem Automat, bzw. Thermobehälter kommen darf.
    Wir haben Thermobehälter mit Thermostaten, da kommt der Kaffee zwischen 75° und 78° raus.
    Wir haben schon einen Beschäftigten, der sich daran verbrüht hat.
    Meiner Meinung nach würden 65° reichen.
    Gibt es diesbezüglich Vorgaben?

    Vielen Dank schon jetzt für eure Rückantwort. :)

    FK

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  • Die optimale Brühtemperatur für handgebrühten Kaffee liegt zwischen 92°C und 96°C.
    Bei Kaffee, Espresso und Co. aus dem Automat liegt die Brühtemperatur zwischen 88°C und 90°C.
    Geht du mit der Brühtemperatur herunter, bekommst du nur gefärbtes Wasser.

    Vorgaben gibt es ...
    das Gesetz zur Anwendung des gesunden Menschenverstandes.

    Wenn ein Mitarbeiter nicht versteht, das Getränke aus einem Vollautomaten heiss sind ... Sorry ... Ahm ... (_)?

    Die Einnahme eines Heissgetränks ist definitv eine eigenwirtschaftliche Handlung und fällt somit nicht in unseren Zuständigkeitsbereich.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Genau so, wer es nicht kann , muss eben kaltes Wasser trinken

    "Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten,
    Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."

    "Bessser auf neuen Wegen etwas stolpern, als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten"

  • Hallo kiefi1964,

    es gab mal einen Fall bei Mc Donalds in den USA, bei der sich eine Person am Kaffee stark verbrüht hat. Siehe hier. Ganz so ohne finde ich das Thema deswegen nicht.
    Bei Kaffee ist die optimale Brühtemperatur, wie von SO beschrieben, bei über 90°. So heiß wird der Kaffee aber weder getrunken, noch ausgegeben, Die Ausgabetemperatur beträgt (laut Melitta-Handelsvertreter) meist nur zwischen 70-75° Celsius.
    Bei Thermobehältern sollte das Getränk noch ca. 70° C haben.

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Hallo,

    die Amerikaner haben angeblich auch Hinweise, dass man Tiere nicht in Mikrowellen trocknen darf. Wie weit müssen wir die Menschen "bevormunden"? Wenn er beruflich Kaffee testet, darf man vielleicht darüber nachdenken. Ansonsten ist es Lebensrisiko.

    Viele Grüße,
    Olli

    Qualität ist nicht alles, aber ohne ist alles nichts. :D

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  • Hallo zusammen,

    hat jemand Erfahrungswerte, wie heiß ein Heißgetränk aus einem Automat, bzw. Thermobehälter kommen darf.
    Wir haben Thermobehälter mit Thermostaten, da kommt der Kaffee zwischen 75° und 78° raus.
    Wir haben schon einen Beschäftigten, der sich daran verbrüht hat.
    Meiner Meinung nach würden 65° reichen.
    Gibt es diesbezüglich Vorgaben?

    Vielen Dank schon jetzt für eure Rückantwort. :)

    Ich hoffe das dies irgendwie ein morgendlicher Scherz ist, oder bei dir Langeweile herrscht :D

  • Hallo,

    Vorgaben gibt es ...
    das Gesetz zur Anwendung des gesunden Menschenverstandes.

    Nur dass es das eben nicht gibt. ;(
    Das sagt der gesunde Menschenverstand. :P
    Oder wir haben hier viele (Gehirn-)kranke Kollegen.

    Wenn ein Mitarbeiter nicht versteht, das Getränke aus einem Vollautomaten heiss sind ... Sorry ... Ahm

    Naja. Die Getränke sind heiß - ok.
    Aber der Becher? Woher willst du wissen, wie heiß der Becher ist? Wir stellen Automatenbecher aus Pappe mit einer Isolierschicht für einen Marktführer her. Optisch siehst du am Becher keinen Unterschied. Den merkst du erst, wenn du den Becher in die Hand nimmst.
    Und jetzt verstehe ich schon, dass die Getränke heiß sind. Aber weiterhelfen tut das nicht wirklich.

    Ansonsten ist es Lebensrisiko

    Was ist das akzeptierte Lebensrisiko?
    Dass ich warme Finger bekomme? Dass ich meine Finger am heißen Kaffee verbrühe? Dass ich mir den heißen Kaffee über die Hand schütte? Dass ein kleines Kind sich den heißen Kaffee über das Gesicht schüttet? Dass ich den Kaffeebecher vor Schreck fallen lasse und in der Pfütze ausrutsche? usw. usw. ...

    Auch das hilft nicht wirklich weiter.
    Entweder wir wollen Verletzungen und Unfälle reduzieren - und dann müssen wir auch etwas dafür tun.
    Oder wir lassen eben alles wie es ist. Und sterben mit dem allgemeinen Lebensrisiko früher oder später. Wohl eher früher, dann hat auch die Rentenversicherung ein Problem weniger.

    Sorry für meinen Frust. Aber das musste raus. ?(
    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Hi...

    ich finde, mann sollte bei den Berufsbedingten Gefährdungen einfach mal" privates" Risiko und "berufliches" nebeneinanderstellen und vergleichen.
    - Hab ich das Risiko mich zu Hause am heißen Kaffee die Finger, Lippen, Zunge oder sonst was zu verbrühen? Bestimmt!
    - Ist das Risiko beim betrieblichen Kaffeeautomaten anders ausgeprägt? Höchstens über die Verwendung von Pappbechern an den Automaten - aber selbst da gibt es ja inzwischen Lösungen, dass man den Becher anfassen kann, ohne dass man sich die Pfoten verbrennt! (Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass diese auch bei Kiefie1964 verwendet werden).
    - Kommt der Kaffee deutlich heißer aus dem Automaten, als das bei privaten Maschinen der Fall ist? Wenn ja, muss man sich vielleicht noch mal mit der Justierung der Thermostaten beschäftigen - vielleicht istkann man da noch etwas "nachjustieren". Wobei die Aussage vom Beginn:

    Wir haben Thermobehälter mit Thermostaten, da kommt der Kaffee zwischen 75° und 78° raus.

    sich mit

    Bei Kaffee ist die optimale Brühtemperatur, wie von SO beschrieben, bei über 90°. So heiß wird der Kaffee aber weder getrunken, noch ausgegeben, Die Ausgabetemperatur beträgt (laut Melitta-Handelsvertreter) meist nur zwischen 70-75° Celsius.
    Bei Thermobehältern sollte das Getränk noch ca. 70° C haben.

    einigermaßen deckt...

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • och Niko .... Schoko-Keks?

    Guck mal hier: GMVV

    Entweder wir wollen Verletzungen und Unfälle reduzieren

    Unsere Aufgabe ist es, arbeitsbedingte Unfälle und Verletzungen zu reduzieren - nicht mehr und nicht weniger.

    Wenn das Trinken von Kaffee zu den arbeitsvertraglichen Pflichten gehört ... o.k. ...dann und nur dann müssen diese Gefährdungen berücksichtigt werden.

    Alles andere geht uns nichts an und fällt unter Art. 2 GG "Freie Entfaltung der Persönlichkeit". Du hast zwar das Recht auf körperliche Unversehrtheit, aber auch das Recht, dir ganz persönlich durch deine eigene Dummheit und Ignoranz Schaden zuzufügen.

    So what ... *schulterzuck* ... Kaffee? Schokokeks?

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hallo,

    Guck mal hier: GMVV

    Ich gehe davon aus, dass diese ironisch gemeint ist. Trotzdem inhaltlich dazu.
    Es stehen einige Signal-Worte in der Verordnung, die diese ad absurdum führen:
    - mündig
    - Staatsbürger
    - eindeutig
    - ausreichend Vorinformation
    - Lebenserfahrung
    - Gebiet der Bundesrepublik Deutschland

    Mit der Kombination dieser Punkte bleibt nur eine Handvoll Menschen übrig, die einen gesunden Menschenverstand nutzen können.

    Und das ist auch köstlich:
    ... wird der Informationshintergrund verstanden, über den die Mehrheit der durchschnittlichen Staatsbürger aufgrund alltäglicher Geschehnisse und allgemein erreichbarer Informationen verfügt...

    Du darfst dann gerne selbst entscheiden, welche Qualität dieser Informationshintergrund hat. :D
    Da kommt man dann über den kleinsten gemeinsamen Nenner nicht hinaus.

    Unsere Aufgabe ist es, arbeitsbedingte Unfälle und Verletzungen zu reduzieren - nicht mehr und nicht weniger.

    Meine Aufgabe ist das nicht. Nach meiner Stellenbeschreibung, nach meiner Zielvereinbarung und den aktuellen Aufgaben ist es weitaus mehr.
    Aber ok...
    Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass die o.g. Einschränkung nicht funktioniert. Und unsere Standorte, die das auch verstanden haben, sind auf einem sehr guten Weg. Z.B. seit vier Jahren wirklich und glaubwürdig unfallfrei.
    Wobei es einen Standort gibt, leider außerhalb Europa, der schon bei 11 Jahren ist.

    Und zum Thema:
    Ja. Es ist richtig und notwendig, sich über die Heißgetränke Gedanken zu machen. Wobei ich persönlich aus Qualitätsgründen nicht an der Temperatur des Getränks ansetzen würde, sondern an der Art und Weise der Verabreichung.
    Mein Ansatzpunkt: Welche Verhaltensweisen haben zur Verbrühung des Beschäftigten geführt? Können wir daran etwas ändern? Technisch - Organisatorisch - Persönlich.
    Und ich habe es schon erwähnt - wir produzieren Pappe mit reduzierter Wärmeleitfähigkeit.

    Gruß, Niko.
    PS. Wir haben Standorte zischen 60 und 1200 Mitarbeiter.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

    Einmal editiert, zuletzt von Niko (18. Mai 2016 um 11:40)

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  • Mit der Kombination dieser Punkte bleibt nur eine Handvoll Menschen übrig, die einen gesunden Menschenverstand nutzen können.

    :D In meinem Tätigkeitsbereich wird eine gewisse geistige Befähigung gefordert - auch wenn ich den Eindruck habe, das Qualität dieser Anforderung in 5-Jahres-Zeiträumen sinkt ...
    Aber egal.

    Nach meiner Stellenbeschreibung, nach meiner Zielvereinbarung und den aktuellen Aufgaben ist es weitaus mehr.

    Gehe ich recht in der Annahme, kein europäischer bzw. deutscher Mutterkonzern? 8)

    Die Frage ist halt immer, wo setzen wir die Grenzen zwischen beruflicher Tätigkeit und deren Gefährdungen und eigenwirtschaftlicher, privater Angelegenheit?
    Und, wie weit, in welchem Umfang greifen wir in die privaten Angelegenheiten der Mitarbeiter ein?

    Mal ein Beispiel (leider real!):
    Ein Mitarbeiter schafft es aus irgendwelchen Gründen fast im Jahresabstand, sowohl zu Hause als auch im Betrieb sich sein bestes Stück unter dem Toilettendeckel einzuklemmen und sich dadurch Verletzungen zuzuziehen. Genauso wie es dieser Mitarbeiter regelmäßig schafft, sich die Finger in (normalen) Bürotüren und zu Hause in Zimmertüren einzuklemmen. Er schafft es auch, sich beim Schreiben mit einem spitzen Bleistift im Gesicht zu verletzen oder sich beim Kaffeetrinken den Löffel ins Auge zu rammen.

    Wie weit gehe ich hier, um Verletzungen durch die ausgemachte private Dummheit des Mitarbeiters im betrieblichen Bereich zu verhindern?

    Gute Frage, nich? ?(

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hallo,
    leider sind wir vom Thema weg. Trotzdem...

    Gehe ich recht in der Annahme, kein europäischer bzw. deutscher Mutterkonzern?

    Wie kommst du nur darauf? :D
    Aber überzeugt haben mich die Leistungen, nicht nur im Arbeitsschutz, und die ganzheitlichen Ansätze für Verbesserungen (Produktion, Qualität, Arbeitsschutz, Umweltschutz, soziale Verantwortung, etc.).
    Und, unsere besten (best performing) europäischen Standorte sind nicht in Deutschland. Wobei es mich immer wieder begeistert, dass die besten Standorte im Arbeitsschutz auch die besten Produktions- und Qualitätszahlen haben.

    Und, wie weit, in welchem Umfang greifen wir in die privaten Angelegenheiten der Mitarbeiter ein?

    Wir greifen nicht "aktiv" in die privaten Angelegenheiten ein. Wir zeichnen und kommunizieren nur eine klare Erwartungshaltung, auch für den Arbeitsschutz. Dafür braucht man etwas mehr Zeit, aber es wirkt und ist nachhaltiger.
    Jeder kann sich dann entscheiden, wo und wie er einen Platz in unserer Firmenkultur hat. Es muss ja nicht für alle passen.
    Aber unsere Fluktuationsrate ist sehr niedrig und personenbedingte Kündigungen sind mir nicht bekannt.

    Persönliches Erfolgserlebnis war für mich einmal, als ein Instandhaltungsmitarbeiter in einer Schulung äußerte, dass er nun auch beim Rasenmähen zu Hause Sicherheitsschuhe trägt.
    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

    Einmal editiert, zuletzt von Niko (18. Mai 2016 um 13:11)

  • Gelebtes BBS, perfekt. :thumbup:

    Und genau an unserem Eingangsbeispiel sind die Grenzen von BBS darstellbar.

    Wenn einem Mitarbeiter aus unbekannten Gründen die dazu grundlegenden kognitiven, motivationalen und affektiven Fähigkeiten fehlen, hast du so gut wie keine Chance.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Ok, ich sags mal so

    - Armes Detschland -

    "Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten,
    Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."

    "Bessser auf neuen Wegen etwas stolpern, als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten"

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  • Welche Verhaltensweisen haben zur Verbrühung des Beschäftigten geführt? Können wir daran etwas ändern? Technisch - Organisatorisch - Persönlich.

    Ganz einfach.
    Automat für Heißgetränke kommt weg!

    Die Einnahme eines Heissgetränks ist definitv eine eigenwirtschaftliche Handlung

    und zwar genau aus diesem Grund.

    Ich würde daher fragen. Brauche ich diesen Automat? Wofür? Wann usw. Das Ergebnis wäre bestimmt, dass man den nicht braucht.

    Die Frage ist auch immer, wie weit geht der Arbeitsschutz.
    Teilweise führe ich Gespräch mit Mitarbeitern und E-Mail Korrespondenz die mir jedes Gesetz jede Vorschrift ins kleinste Detail auswendig aufsagen können und dann aber nicht wissen, wie ich einen Automaten für Heißgetränke bediene.

    Was passiert denn, wenn ich auf einem Bahnhof ein solches Heißgetränke zu mir nehme und mich verbrühe?
    Wenn darf ich dann verklagen? ;)

    In diesem Sinne erst einmal einen frischen heißen :49: oder :50:

    :bremse:

  • Moin,

    da gab es doch einmal etwas, das nannte sich GMV. ?(
    Wer es nicht kennt: Gesunder Menschen Verstand.

    Jeder hat doch (s)eine Sensorik.
    1. Annahme/Vermutung ist: Heissgetränk, könnte warm oder wärmer sein.
    2. Hand zum Behältnis (Tasse, Becher, o.ä.) und vorsichtig antasten
    3. Kontaktsensorik für die Temperatur ist schon in Aktion
    4. Jetzt kommt schon der Regelkreis: Zugreifen und Kraftdosierung in Abhängigkeit von der Temperatur
    5. Behältnis in Richtung Mund bewegen
    6. Zweiter Regelkreis: Checken des Dampfes per Lippen
    7. Ggfs. Runterkühlen durch Atem-Luftstrom
    8. Behältnis an die Lippen setzen
    9. Vorsichtige Kontaktaufnahme von Zunge und Heissgetränk
    10. Schluckgröße in Abhängigkeit von Mundvolumen und Temperatur zu sich nehmen
    11. Verweildauer in der Mundhöhle
    12. Wieder checken der Temperatur und ggfs. Mundinhalt schlucken
    13. weiter mit 5. bis völlige Leerung des Behältnisses

    Hört sich jetzt blöd an, ist aber so. Daher die einfache Frage: Muss das Trinken noch komplizierter werden, als es schon ist?
    Wer es nicht sofort schafft, der sollte eben üben. :D

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)