Umsetzung der BGVA3 Prüfung

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  • Moin Kollegen,

    kann mir jemand auf die Sprünge helfen, stehe gerade im Wald und finde die Bäume nicht :(

    Elektrische Prüfung von ortsveränderlichen Betriebsmittel (mit Stecker) gemäß VDE 0701/0702 ist klar.

    Elektrische Prüfung von ortsfesten Betriebsmitteln gemäß ????

    Schon mal vielen Dank für die Hilfe :thumbup:

    Grüße

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  • Hallo fasi oder hasi,

    vllt. hilft dir die DIN VDE 0105 - 100 weiter.
    Ist mir in dem Zusammenhang noch in Erinnerunggeblieben [hab 2008 mal die Elektrofachkraft gemacht...].

    Vllt. helfen dir diese Links etwas weiter:
    http://www.gossenmetrawatt.com/gmc/deutsch/se…r%C3%BCffristen
    Nachfolgender Link ist eine Gegenüberstellung der 'alten' DIN VDE 1050 - 100 und der neuen - sie bietet einen Einblick in den Bereich 'Wiederkehrende Prüfungen' (hab leider das original Dokument [DIN VDE 1050 - 100] nicht vorliegen).
    http://www.sicher-schalten.de/app/download/1…df?t=1406488255 Punkt 5.3.101

    Ich hoffe ich konnte etwas weiterhelfen und habe mich nicht komplett vergaloppiert.

    Gruß,
    Simon

  • ...

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

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  • Moin FaSi oder Hasi,

    die Prüfungen für ortsveränderlich werden nach VDE 701/702, Betriebssicherheitsverordnung und DGUV Vorschrift 3 (ehemals BGV A3). Desweiteren müssen noch diverse BGIen und TRBSen eingehalten werden.

    bedingt durch die gehäufte Anzahl muss der Prüfer auch eine "befähigte Person" sein und das Thema Prüfer/prüfen/befähigte Person wird mit der neuen Betriebssicherheitsverordung (01.01.2015)noch verschärft......

    Hoffe geholfen zu haben,

    Arn.im

  • ...Elektrische Prüfung von ortsfesten Betriebsmitteln gemäß ????


    BGV A3, dort wird doch im Anhang auf die entsprechenden Normen verwiesen.

    Betriebssicherheitsverordnung als erstes. Hinzu kommen noch div. andere z.B.Druckbehälterverordnung usw....


    Was hat die Druckbehälterverordnung mit einer elektrischen Prüfung zu tun?

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Moin,

    die Vorredner sagten es schon.

    Wichtig: Abstand von Prüfung zu Prüfung. In einem gewissen Rahmen, der durch den Einsatz und die Fehlerquote festgesetzt wird, regelst du das über die Gef.beurteilung.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Normen für Ortsfest:
    Arbeitsschutzgesetz: § 5 (Gefährdungen)
    Technische Regeln für Betriebssicherheit TRBS 1111
    Technische Regeln für Betriebssicherheit TRBS 1201

    DIN VDE 0100 Teil 100 Juni 2009, Errichten von Niederspannungsanlagen
    DIN VDE 0100 Teil 410 Juni 2007, Errichten von Niederspannungsanlagen. Schutzmaßnahmen – Schutz gegen elektrischen Schlag
    DIN VDE 0100 Teil 600 Juni 2008, Errichten von Niederspannungsanlagen, Teil 6: Prüfungen
    DIN VDE 0105 Teil 100 Oktober 2009, Betrieb von Starkstromanlagen, Allgemeine Festlegungen, 5.3.3.1 Wiederholungsprüfungen
    Die Aufzählung ist jedoch aus dem Bauch herraus ohne Vollzähligkeit und zeitliche Aktualität der Normen.

  • Moin Fasi oder hasi
    die Antwort steckt in Deiner Frage, daher eine kleine Zusammenstellung, bevor Du alle Vorgaben blätterst. Aber vorweg, eine ganz gemeine Fangfrage:
    Ist der montierte Flachbildschirm im Flugzeug ortsveränderlich oder ortsfest?

    Beste GRüße aus dem Rheinland
    Thomas


    Prüfung elektrischer Betriebsmittel und Anlagen nach BGV A3
    Die Unfallverhütungsvorschrift BGV A3 (bisher BGV A2) der Berufsgenossenschaften schreibt vor, dass der Unternehmer dafür Sorge zu tragen hat, dass elektrische Anlagen und Betriebsmittel auf deren ordnungsgemäßen Zustand geprüft werden. Hinzu kommen die gesamten Regelwerke der DIN VDE und den Technischen Prüfverordnungen der Bundesländer

    Warum wird geprüft?
    Unfälle durch defekte elektrische Geräte können immense wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen. Die Prüfung der Geräte entlastet den Unternehmer von der Haftung durch Unfälle, die auf defekte Elektrogeräte zurückzuführen sind. So schließen z.B. Brandschutzversicherungen eine Haftung aus, wenn eine Betriebsstätte oder Teile davon durch einen Brand zerstört werden, der von einem nicht geprüften Elektrogerät verursacht wurde.
    Auch die Berufsgenossenschaften schließen eine Haftung aus, wenn Personen durch ein solches ungeprüftes Gerät dauerhaft zu Schaden oder gar zu Tode kommen.

    Was wird geprüft?
    Ortsfeste elektrische Betriebsmittel
    sind fest angebrachte oder nur schwer bewegbare Betriebsmittel ohne Tragevorrichtung. Dazu gehören auch elektrische Betriebsmittel, die vorübergehend fest angebracht sind und über bewegliche Anschlussleitungen betrieben werden.

    Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel
    sind dadurch charakterisiert, dass sie während des Betriebs bewegt werden oder leicht von einem Platz zum anderen gebracht werden können, während sie an den Versorgungsstromkreis angeschlossen sind.

    Stationäre Anlagen sind solche Elektroanlagen,
    die mit ihrer Umgebung fest verbunden sind, wie z.B. Installationen in Gebäuden, Baustellenwagen, Containern und auf Fahrzeugen.

    Nichtstationäre Anlagen sind dadurch gekennzeichnet,
    dass sie nach Gebrauch abgebaut und am neuen Einsatzort wieder aufgebaut werden können. Hierzu gehören z.B. Anlagen auf Bau- und Montagestellen sowie fliegende Bauten.

    Als elektrische Geräte gelten z.B.:
    Computer, Drucker, Scanner, Rechenmaschinen, elektr. Schreibmaschinen, Kaffeemaschinen, Verlängerungskabel, Kühlschränke, Papierschredder, elektr. Küchengeräte in Kantinen, elektr. Werkzeugmaschinen wie Handbohrmaschinen, Elektrotacker, Lötgeräte, Schwingschleifer, Dreieckschleifer, elektr. betriebene Sprühpistolen, Trennjäger, Flexgeräte, Elektroschlagschrauber, Schleifböcke, Ständerbohrmaschinen, Handschweißgeräte usw.

    Wie wird geprüft?
    Alle Prüfungen werden mit speziellen, regelmäßig kalibrierten Messeinrichtung nach folgenden DIN VDE Bestimmungen durchgeführt:
    DIN VDE 0702, DIN VDE 0100, DIN VDE 0105, DIN VDE 0113

    Prüfablauf:
    a) Elektrische Betriebsmittel:
    Sichtprüfung: Feststellung, dass beim zu prüfenden Gerät keine äußerensicherheitsrelevanten Mängel vorliegen.
    Zustand der Isolierungen.
    Zugentlastung und Biegeschutz der Anschlussleitungen
    Messen: In Abhängigkeit vom jeweiligen Prüflingstyp und der
    Schutzklassenzuordnung müssen folgende Messungen durchgeführ werden:

    • Messung des Schutzleiterwiderstandes
    • Messung des Isolationswiderstandes
    • Messung des Ersatzableitstroms
    • Messung des Berührungsstroms
    • Messung des Schutzleiter- bzw. Differenzstroms
    Funktionsprüfung: Das elektrische Gerät ist auf einwandfreie Funktion zu prüfen.
    Kennzeichnung der geprüften und für in Ordnung befundenen Betriebsmittel mit einer Prüfplakette.
    Dokumentation: Es wird ein schriftlicher Prüfbericht erstellt, in dem alle geprüften
    Betriebsmittel mit den entsprechenden Messwerten aufgeführt sind.

    b) Elektrische Anlagen:
    Sichtprüfung,: Schwerpunkte:

    • Ist der Schutz gegen direktes Berühren aktiver Teile noch vorhanden?
    • Entsprechen die Maßnahmen zum Schutz bei indirektem Berühren noch den
    Errichtungsnormen?
    • Sind die Überspannungs- und Überstrom-Schutzeinrichtungen vorhanden, richtig eingestellt oder bestückt?
    • Sind die Überstrom-Schutzeinrichtungen dem Leiterquerschnitt entsprechend
    bemessen und bestückt?
    • Sind die Schaltpläne, Beschriftungen der Stromkreise, Betriebsanleitungen
    vorhanden und zutreffend?
    • Sind Einrichtungen zur Unfallverhütung und Brandbekämpfung vorhanden?
    • Sind z.B. Schutzvorrichtungen, Feuerlöscher, Sicherheitskennzeichen vorhanden und entsprechen diese in Anzahl, Auswahl sowie Erhaltungszustand den Anforderungen.
    • Ist der Zustand von Erdungsanlagen nach DIN VDE 0141 gegeben?
    Messen:

    • Nennwerte (Spannung, Strom)
    • Schleifenimpedanz und Abschaltstrom
    • Erdungswiderstand
    • RCD-Prüfung (Fehlerspannung, Nennfehlerstrom)
    • Isolationswiderstand
    • Durchgängigkeit und Widerstand des Schutz- und
    • Potentialausgleichleiters
    • Drehfeld
    Erproben:

    • Isolationsüberwachungsgeräte sowie FI- (RCD) und FU-Schutzschalter
    • Wirksamkeit von Schutzeinrichtungen
    • Funktionsfähigkeit von erforderlichen Melde- und Anzeigeeinrichtungen
    Kennzeichnung der geprüften und für in Ordnung befundenen Anlagen mit einer
    Prüfplakette.
    Dokumentation:

    • Es wird ein schriftliches Prüfprotokoll mit allen relevanten Angaben
    erstellt.

    Prüffristen
    Anhand der Tabelle in § 5 BGV A3 können Prüffristen ermittelt werden, wenn die elektrischen Anlagen und Betriebsmittel einer normalen Beanspruchung durch Umgebungstemperatur, Staub, Feuchtigkeit oder dergleichen ausgesetzt sind. Dabei wird unterschieden zwischen ortsveränderlichen und ortsfesten elektrischen Betriebsmitteln und stationären und nichtstationären elektrischen Anlagen.
    Bei Abweichung von der normalen Beanspruchung z.B. durch besondere Umgebungsbedingungen bzw. mechanische Belastungen müssen die Prüffristen ggf. verkürzt werden.
    a) Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen und Betriebsmittel

    Anlage/Betriebsmittel:____________________________________

    Prüffrist:________________________________________________

    Art der Prüfung:_________________________________________

    Prüfer:_________________________________________________


    Elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel

    4 Jahre

    auf ordnungsgemäßen Zustand

    Elektrofachkraft


    Elektrische Anlagen und
    ortsfeste elektrische
    Betriebsmittel in „Betriebs-
    stätten, Räumen und
    Anlagen besonderer Art”
    (DIN VDE 0100-700)

    1 Jahr

    auf ordnungsgemäßen Zustand

    Elektrofachkraft


    Schutzmaßnahmen mit Fehlerstrom-Schutzein-richtungen in nicht-stationären Anlagen

    1 Monat

    auf Wirksamkeit

    Elektrofachkraft oder
    elektrotechnisch unterwiesene Person bei Verwendung geeigneter
    Mess- und Prüfgeräte


    Fehlerstrom-, Differenzstrom und Fehlerspannungs-Schutzschalter
    -33 - in stationären Anlagen
    - in nichtstationären
    Anlagen

    6 Monate
    arbeitstäglich

    auf einwandfreie Funktion durch Betätigen der Prüfeinrichtung

    Benutzer


    b) Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel


    Anlage/Betriebsmittel

    Prüffrist
    Richt- und Maximal-Werte

    Art der
    Prüfung

    Prüfer


    Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel (soweit benutzt)

    Richtwert 6 Monate, auf Baustellen 3 Monate. Wird bei den Prüfungen eine Fehlerquote < 2 % erreicht, kann die Prüffrist entsprechend verlängert werden.

    auf ordnungs-gemäßen Zustand

    Elektrofachkraft, bei Verwendung geeigneter Mess- und Prüfgeräte auch elektrotechnisch unterwiesene Person


    Verlängerungs- und Geräteanschlussleitungen mit Steckvorrichtungen


    Anschlussleitungen mit Stecker

    Maximalwerte:
    Auf Baustellen, in Fertigungsstätten und Werkstätten oder unter ähnlichen Bedingungen ein Jahr,


    Bewegliche Leitungen mit Stecker und Festanschluss

  • Thomas

    Prüfung elektrischer Betriebsmittel und Anlagen nach BGV A3
    Die Unfallverhütungsvorschrift BGV A3 (bisher BGV A2)


    Hi,
    ich mach mal kurz den "Klugscheißermodus" an, wegen "BGV A3 Prüfung und Bezeichnung":

    zuerst war die BGV A2, dann wurde daraus die BGV A3 und aus der wurde nun die DGUV Vorschrift 2.... bin mal gespannt, wann die nächste Namensänderung kommt!!

    Arn.im

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  • Moin zusammen,
    wie wäre es mal mit totaler Verwirrung zum Thema BGV A3:
    besteht ein technischer Zusammenhang zwischen der BGV A3, inhaltlich allen bekannt und TRGI 2008, in Bezug der ortsveränderlichen und ortsfesten elektrischen Betriebsmittel, Steuer- und Regelungen.

    Kleiner Hinweis: Darf denn die UV im HAR untergebracht werden nach DIN :?:


    Dann mal viel Spass :thumbup:

    Beste GRüße
    Thomas