Beinaheunfälle Erfassung und Dokumentation

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  • Guten Tag liebe Mitstreiter,

    mein (Vor)gesetzter (Produktionsleiter) möchte das in unserem Unternehmen Beinaheunfälle dokumentiert und gemeldet werden da er diese monatlich diese zu unserer Zentrale melden muss (Die Zahl der Beinaheunfälle hat er sich in der Vergangenheit willkürlich ausgedacht*DueEi*). Dieser ( Zentrale in GB) bin ich unterstellt und mein Kollege (ebenfalls FaSi) hier vor Ort knipst Fotos und schreibt eine Mail mit Anhang und heftet alles ab. Er hat sich vewhement geweigert Beinaheunfälle so zu dokumentieren. Bei Audits war alles ok.

    Die Intention meines Produktionsleiters ist falls mal gefragt wird das er was vorweisen kann....*IroAN*

    Nun zu meiner Frage: Hat jemand ein ähnliches Aufgabenspektrum und wie verhält es sich bei euch?

    In welcher Detailtiefe dokumentiert Ihr Beinaheunfälle?

    Dokumentiert Ihr mit Bildern und Excel ?


    Grüße:62: und einen schönen Tag.

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  • Kenne das aus meiner alten Chemiebude die "Near Miss" wurden auf einem Zettelchen ausgefüllt. Jede Abteilung hatte einen kleinen Block auf dem verschiedene Infos abgefragt wurden. Diese wurden wiederum weitergegeben und ein Mitarbeiter hat alle Punkte sowie Maßnahmen in einer DACH-weiten Excel eingepflegt. Jeden Monat gab es einen Award für die beste Meldung (keine Ahnung wer die ausgesucht hat, gab jedenfalls 50€ für Amazon).

  • Wir nutzen ein EDV Meldesystem indem BU´s erfasst und aufgearbeitet werden.

    Je nach BU kann dies den Umfang einer ganz "normalen" Ereignisuntersuchung darstellen, bis hin zu einem Dialog bei "Kleinigkeiten"

    Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, das wir bei einer geringen einstelligen Zahl tatsächlich größere potentielle Auswirkungen identifiziert und dafür Maßnahmen abgeleitet haben. Das meiste ist jedoch knapp und bündig abzuwickeln.

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Bei uns werden alle Arbeits-, Bagatell- und Beinaheunfälle gemeldet und an alle Standorte weltweit verteilt. Es sind enthalten: Ereignisbeschreibung, Ursachen, Abstellmaßnahmen (Sofort und langfristige), Fotos usw... kommen wöchentlich ca. 20 Stk. Und bei ganz wenigen konnte ich einen Bezug zu uns herstellen und hier was ableiten/verbessern.

    "Do it or do it not. There is no try. If you fail learn for the next time"

  • Die Zahl der Beinaheunfälle hat er sich in der Vergangenheit willkürlich ausgedacht *DueEi*

    Das ist aber wirklich ne ziemlich seltsame Sache. Welchen Sinn soll das haben? Besonders wenn es keine Doku dazu gibt bzw. keine Gegenmaßnahmen! Und Prämien für die den "Besten Near Miss" ist doch schon ziemlich schizo!

    Wir machen an beiden Standorten alle zwei Monate zu dritt (Sifa, technischer Leiter, Produktionsleiter bzw. Abteilungsleiter) eine dokumentierte Begehung und entschärfen mögliche Gefahrenstellen sofort. Beinaheunfälle bekommen die gleiche Analyse wie ein Unfall.

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

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  • Gar nicht.

    Wenn man sich die gängigen Unfallpyramiden ansieht hätten wir sonst tausende Fälle zu bearbeiten.

    Auf dem Dampfer befinde ich mich auch, meine Lösung ist bis dato da es hier gerade auf GB abgeprüft wird, Excel mit das wie Wo und Bild hinterher und ohne Maßnahmen da ich diese sofort adressiere. Danke für eure Antworten:62:

  • Wir haben sowohl Unfallmeldungen, Beinaheunfallmeldungen und Betriebliches Vorschlagswesen über MS Forms abgewickelt. Es gibt nur wenige Meldungen, die ich ggf. mit Foto und Beschreibung abarbeite und in Excel dokumentierte.

    Bei den Betriebslichen Vorschlagswesen ist die Dokumentationstiefe etwas höher, aber ansonsten vergleichbar. Leider kommen zu wenig rückmeldungen auch zu den "kleinen" Unfällen, wie schnittverletzungen.

  • Hallo. Wie ich (damals) von Mitschülern aus meiner SIFA-Ausbildungszeit gehört habe - treibt das "Beinahe-Unfälle sammeln zu müssen" - teilweise seltsame Blüten...

    So werden Unfälle fingiert oder ausgedacht.

    -- Stahlteil / Werkstück auf den Tisch, ganz nah an die Außenecke... FOTO --


    An sich ist die Idee der Beinahe-Unfälle natürlich gut... wenn mit ihr richtig umgegangen wird.

    Gruß DS

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  • Dies ist, wie so oft, eine Frage der Kultur. In Betrieben, denen es mit Sicherheit auf allen Ebenen ernst ist, treibt das Near Miss Reportung auch keine Stilblüten. In den anderen Betrieben ist es so überflüssig wie ein Kropf.

    Natürlich kann das Beachten von Beinaheunfällen dazu beitragen, eine kulturelle Entwicklung im Unternehmen zu fördern. Dies erfordert aber weitreichende, flankierende Maßnahmen, Toleranz, Arbeit und viel, viel Geduld...


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • In meinem letzten Betrieb hatte jeder Mitarbeiter das Jahresziel, zwei Near Miss zu melden.
    Somit kamen immer im August (letzter Monat des Geschäftsjahres) mehrere Meldungen, wegen der Corona-MNS-Regel dann etliche á la:
    "Er hatte seine Maske nicht richtig auf. Ich sprach ihn an, er bedankte sich, setzte sie richtig auf und ging weiter."

    Das wirklich wichtige war nicht dabei...

    „Ich habe 26 eklatante Sicherheitsverstöße gezählt!...27!!!!!!!!“ (frei nach Melman Mankowitz, Madagascar)

  • bin heute aufgefordert worden die Liste zu schicken,


    hab mich entschieden jeden Vorfall mit Foto zu dokumentieren und einen Satz dazu mit Ortsbeschreibung und diese lege ich in unser Siba Ordner ab monatlich. Über Sinn und Zweck bilde ich mir kein Urteil.*IroAN* Ich kann jedenfalls das ganze selbst steuern....*IroAus*

  • Guten Abend,

    na dann machst du eigentlich ein Begehungsprotokoll um Gefährdungen im Betrieb zu finden.

    Also du dokumentierst deine Arbeit.

    Das Meldesystem über Beinahunfälle soll ja eigentlich von den Mitarbeitern Rückmeldung bekommen über unsichere Handlungen, Beinahunfälle.

    Wie MichaelD schon schrieb, es hängt schwer von der Fa. und von der inneren Einstellung der Firmenstruktur ab.

    Was AxelD schreibt ist nicht von der Hand zu weisen, aber ich sage mir immer, wenn es nur 100 Meldungen gibt die Qualität haben und wir damit div. Ereignisse, Berufskrankheiten, Unfälle und anderes verhindern kann, sage ich mir immer Super da haben wir was gekonnt.

    Aus eigener Erfahrung sehe ich das immer zwiegespalten.

    1. Ich bin ein absoluter Fan, davon wenn die Mitarbeiter Dinge zurückmelden, weil dann kommt es von der Front.
    2. Ich bin ein absoluter Gegner von Vorgaben zu meldender near misses. Irgendwann wird der BMW ausgelobt.
    3. ich bin ein absoluter Gegner, wenn man sich ext. Leute in den Betrieb holt um interne Prozesse zu beobachten und dieses mit einem Meldesystem hinterlegt.
    4. Jeder der in der Bewertung und den Umgang mit Meldungen eingebunden ist, muss sich tlw. Ketten anbinden, damit die Mitarbeiter nicht überschüttet werden mit nachfolgenden Maßnahmen zu den gemeldeten Dingen. Ansonsten verliert man die Mitarbeiter.
    5. Man muss eine Lösung finden im Umgang mit absoluten Sch....hausmeldungen.

    So das in einer kurzen Statusmeldung. Schönes Wochenende.


    RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau

    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)

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