Hygieneeimer auf Männertoiletten

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  • Hallo zusammen,

    in der ASR 4.1 unter 5.4 steht "In von Männern genutzten Toilettenräumen ist mindestens ein Hygienebehälter mit Deckel in einer gekennzeichneten Toilettenzelle bereitzustellen."

    wie geht ihr mit diesem Thema um?

    setzen das die Betriebe wirklich um ?

    wie verpflichtend ist das Ganze? Es heißt ja man kann abweichen wenn das Schutzziel trotzdem erreicht wird.

    in unseren Betrieb gibt es Kollegen die das für sinnlos sehen und deshalb nicht umsetzen wollen.

    mit freundlichen Gruß

    D.H.


    Ein guter Anwalt mit einem Aktenkoffer kann mehr stehlen als zehn Männer mit Maschinengewehren.

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  • Na, die Kernfrage ist wieder: Welche Priorität lege ich an?

    Gehe ich auf Mindestanforderungen für Rechtskonformität? Oder schaue ich, was meine Mitarbeiter jetzt oder in Zukunft brauchen, um mit einem guten Gefühl ins Büro zu kommen?

    Auf das Thema wurde vor ein paar Jahren durch die Betriebsärztin aufmerksam gemacht.

    Wir haben das für uns betrachtet und dann entschieden, die Ausstattung gleichzustellen. Damit entfällt die Kennzeichnung und auch ein möglicher Rückschluß auf die Benutzer.

    Heißt: In jeder Toilettenkabine steht ein geschlossener Abfalleimer mit Müllbeutel, zusätzlich vorne ein großer für die Papierhandtücher und sonstige Abfälle.

    In der Damentoilette haben wir dann zusätzlich noch ausgewählte Hygieneartikel bereitgelegt. Die Auswahl haben natürlich die Mitarbeiterinnen selbst getroffen. Die wissen am besten, was sie im Notfall (und das ist es unter Umständen) brauchen.

    Die Kosten sind minimal, die Rückmeldungen der Mitarbeiter natürlich auch erstmal. Aber wir sind überzeugt, daß das einfach dazugehört.

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Bitte auch folgendes bedenken:
    Wir haben hier für 7 Damen eine einzige Toilette.
    Wenn ich muss und die Toilette besetzt ist oder ich es nicht noch quer durch die Produktion schaffe(n will), gehe ich auch auf eine Herren-Toilette!

    Bisher kam es da noch nie zu Problemen. Und wenn doch mal einer schief guckt, sag ich, dass ich mich heute so männlich fühle...
    Wobei ich generell die Einteilung bei Einzel-Anordnung nicht verstehe. Statt m/w könnte man da auch ganz auf die Kennzeichnung verzichten oder einfach ein "mit Pissoir"-Aufkleber anbringen.
    Dann hätten wir die ganzen Diskussionen nicht!

    „Ich habe 26 eklatante Sicherheitsverstöße gezählt!...27!!!!!!!!“ (frei nach Melman Mankowitz, Madagascar)

  • in unseren Betrieb gibt es Kollegen die das für sinnlos sehen und deshalb nicht umsetzen wollen.

    Moin,

    hältst Du es für sehr wahrscheinlich, dass jemand im Kollegenkreis outet, dass er den Hygieneeimer lieber nutzen würde, als die Toilettenschüssel? :/

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Wobei ich generell die Einteilung bei Einzel-Anordnung nicht verstehe.

    Tatsächlich sehe ich immer wieder auch Unisex-Toiletten.

    Speziell in den Umspannwerken ist die Anzahl der Toiletten begrenzt, also teilt man sich die vorhandenen Kabinen.

    Bisher problemlos, da alle respektvoll miteinander umzugehen wissen. Allerdings sind da auch Monteurinnen dabei. Die haben da so oder so wenig Hemmungen. ;)

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Bei uns wird das auch immer öfter gemacht. ich finde das ganz gut so. Meist allerdings nur auf einer Toilette.

    Habe allerdings auch erst darüber nachgedacht, als ein Kollege ganz offen über seine OP und die damit einhergehende Problematik einer Inkontinenz darüber gesprochen hat.

    Im Zuge der Nachhaltigkeit könnte man komplett auf Unisex-Toiletten umstellen. Auf jedem Volksfest geht die Damenwelt auch zu den Herren wenn die Schlangen zu lange sind.

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • ist es denn generell verpflichtend was in der ASR steht?

    hab hier auch unterschiedliche Meinungen

    mit freundlichen Gruß

    D.H.


    Ein guter Anwalt mit einem Aktenkoffer kann mehr stehlen als zehn Männer mit Maschinengewehren.

  • Kuck mal, in jeder ASR steht ganz am Anfang:

    tue das so dann bist du safe - tue es anders, dann weise nach, dass du auch safe bist

    Hier in Beamtensprech:

    Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten beim Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten wieder.

    Sie werden vom Ausschuss für Arbeitsstätten ermittelt bzw. angepasst und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Gemeinsamen Ministerialblatt bekannt gemacht.

    Diese ASR A4.1 konkretisiert im Rahmen ihres Anwendungsbereichs Anforderungen der Verordnung über Arbeitsstätten. Bei Einhaltung dieser Technischen Regel kann der Arbeitgeber davon ausgehen, dass die entsprechenden Anforderungen der Verordnung erfüllt sind.Wählt der Arbeitgeber eine andere Lösung, muss er damit mindestens die gleiche Sicherheit und den gleichen Schutz der Gesundheit für die Beschäftigten erreichen.

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

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  • Moin,

    die ASR ist keine Rechtsnorm und entfaltet somit keine originäre Rechtsverbindlichkeit. Aber, was ist denn das Problem, solche Behälter berietzustellen? Werden Sie genutzt, muss man sie leeren/tauschen lassen. Werden sie nicht genutzt, muss man sie nicht leeren/tauschen lassen.

    Werden sie nicht genutzt, aber benötigt, landet der Kram im Lokus. Wir haben hier immer wieder das Problem, das, obwohl Behälter zur Verfügung stehen, Binden und anderer Kram in der Scjhüssel runtergespült wird. Dementsprechend oft haben wir die Rohrreiniger hier im Haus. Unser Facilitymanagement ist hellauf begeistert. :rolleyes:

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • ist es denn generell verpflichtend was in der ASR steht?

    Im Vorwort der ASR ist ja in der Regel zu finden: "Diese ASR AX.Y konkretisiert im Rahmen ihres Anwendungsbereichs Anforderungen der Verordnung über Arbeitsstätten. Bei Einhaltung dieser Technischen Regel kann der Arbeitgeber davon ausgehen, dass die entsprechenden Anforderungen der Verordnung erfüllt sind. Wählt der Arbeitgeber eine andere Lösung, muss er damit mindestens die gleiche Sicherheit und den gleichen Schutz der Gesundheit für die

    Beschäftigten erreichen."

    => verpflichtend ist es nicht, allerdings wenn man sich daran hält gilt die Vermutungswirkung. Klar kann man davon abweichen, dann muss man aber unter Umständen den Beweis liefern, dass man mindestens das gleiche Schutzniveau erreicht. Warum also davon abweichen und sich somit oftmals Mehrarbeit aufbürden?

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • ist es denn generell verpflichtend was in der ASR steht?

    Nun ja, die ASRen geben "den erforderlichen Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene ... wieder" und "entfalten" eine "Vermutungswirkung" (ich liebe die Sprache der BAuA).

    Verpflichtung besteht nicht, aber ihr müsst prüfen, ob der Bedarf an solchen Eimern besteht und ob diese Eimer einen heutigen Standard der Hygiene erfüllen können. Dann gilt der Grundsatz "Sollen heißt müssen, wenn man kann".

    Wo diese Eimer nie vermisst wurden und noch nie die Toilette verstopft war, müssen sie meines Erachtens auch nicht stehen.

    Fragt jemand danach, zum Beispiel wegen eines Inkontinenzproblems, wird der Anspruch der ASR wirksam und ein Eimer gehört auf die Herren-Toilette.

    So würde ich argumentieren.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • glaubst du denn wirklich das sich dort einer dazu meldet??

    mit freundlichen Gruß

    D.H.


    Ein guter Anwalt mit einem Aktenkoffer kann mehr stehlen als zehn Männer mit Maschinengewehren.

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  • Moin,

    ich bin da voll bei caterpilar :saint:

    *IroAN*

    Wenn es jemandem peinlich ist, über seine Inkontinenz, künstlicher Darmausgang etc. zu sprechen, gibt es auch keinen Bedarf an solchen Behältern. Wenn der Kram erst mal den Weg durchs Rohr über die Grundstückgrenze geschafft hat, ist die Verstopfung nicht unser Problem, und die Leute in der Kläranlage sind es sowieso gewohnt, sich mit Scheißdreck rumzuärgern. *IroAus*

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • ist es denn generell verpflichtend was in der ASR steht?

    glaubst du denn wirklich das sich dort einer dazu meldet?

    Moin,

    die Frage ist: Was willst Du?

    Etwas für Menschen machen, die etwas benötigen oder evtl Gott sei Dank noch nicht benötigen oder jeder Diskussion aus dem Weg gehen und Dich auf die Position: "Das ist dort in Stein gemeißelt, verbindlich und somit zu befolgen und umzusetzen, weil euch sonst die gefürchtete Haftungskeule der BG trifft und ihr alle ins Gefängnis müsst, wo ihr elendiglich zugrundegehen werdet" zurückziehen?

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Über dieses Thema habe ich schon so oft im Stillen drüber nachgedacht.

    Es gibt ja nicht nur die Inkontinenz. Es gibt auch Menschen, die gerne feuchtes

    Toilettenpapier benutzen und dieses nicht die Spülung runterrauschen lassen wollen.

    Das freut die Klärwerker. Das Zeug bekommst du selten aus dem Wasser.

    Bei einer Verweildauer von ca. 20 Stunden in der Anlagen, ist dieses Tuch auch nicht aufgelöst oder ähnliches.

    Dann doch lieber der Eimer.

    Ich sehe da nur wieder das Problem der Reinigungskraft --> ich höre schon unsere Führungskräfte:

    Wer soll die Eimer und die Tüten bezahlen? Was soll die Reinigungsdame denn noch alles machen?

    Wohin mit den Abfällen? Das ist ja ekelhaft....... bla bla blabla......

    [die Antworten zu meinen Fragen kenne ich]

    Unsere FKs bekommen ja noch nicht einmal mein von mir verfasstes Abfallkonzept umgesetzt. Dabei spiegelt es lediglich das Abfallgesetz wieder. Ich hatte mit dem Brandschutzchef der St. Speyer schon die Stellplätze für selbstlöschende Mehrkammerbehälter in den Fluren festgelegt.

    Alles fertig. Ich warte seit mehr als 5 Jahren auf di Umsetzung.

    Da wäre mal eine geheime Info durch die Mitarbeiter recht hilfreich.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

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  • Der Mensch muss einfach nur verstehen, dass selbst wenn er zu 100% Umweltschutz betreibt, die Erde und ihre Resourcen schädigt.

    er muss nur morgen nach dem Schlafen pinkeln gehen. Schon sind wieder 15 Liter Trinkwasser vernichtet.

    Wir gehören nicht auf diesen Planeten.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Ich sehe da nur wieder das Problem der Reinigungskraft --> ich höre schon unsere Führungskräfte:

    Wer soll die Eimer und die Tüten bezahlen? Was soll die Reinigungsdame denn noch alles machen?

    Wohin mit den Abfällen? Das ist ja ekelhaft....... bla bla blabla......

    Und deshalb macht das bei uns nicht die Reinigungsfirma, sondern ein weiterer "Fachbetrieb". Und stellt uns jährlich zusätzlich eine fünfstellige Summe für die Herrentoiletten in Rechnung. Zur Kontrolle der leeren Behälter.

    Wir können auch nach sorgfältiger Recherche unter Einbeziehung der SBV nicht ausschliessen, dass diese Behälter mal benötigt werden.

    Deshalb haben wir in jedem Toilettenraum eine Kabine mit Hygienebehältern ausgestattet und nicht jede Kabine.

    * SBV = Schwerbehindertenvertretung

  • Und deshalb macht das bei uns nicht die Reinigungsfirma, sondern ein weiterer "Fachbetrieb". Und stellt uns jährlich zusätzlich eine fünfstellige Summe für die Herrentoiletten in Rechnung. Zur Kontrolle der leeren Behälter.

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    Wir können auch nach sorgfältiger Recherche unter Einbeziehung der SBV nicht ausschliessen, dass diese Behälter mal benötigt werden.

    Deshalb haben wir in jedem Toilettenraum eine Kabine mit Hygienebehältern ausgestattet und nicht jede Kabine.

    * SBV = Schwerbehindertenvertretung

    Das ist eine gute Idee.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick