Gefährdungsbeurteilung Formvorgabe?

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  • Hallo Zusammen,

    ich bin derzeit dran Gefährdungsbeurteilungen zu machen. Gibt es eine Vorgabe über die Dokumenten-Form?

    Speziell möchte ich wissen ob es ausreicht, wenn man in einer Exceltabelle die folgenden Überschriften nutzt und darunter fortgeschrieben alle Tätigkeiten/Arbeitsbereiche aufschreibt oder es notwendig ist, dass man für jeden Arbeitsbereich eine eigene Tabelle / Blatt verwendet..

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    Viele Grüße

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  • Hi,

    grundsätzlich gibt es keine vorgegeben Form.Theoretisch kannst du eine Serviette nehmen, Datum, Ort, Teilnehmer, Gefahren, Maßnahmen etc.. drauf schreiben und fertig.

    Aber so wie du die Frage stellst, lässt mich vermuten das du bisher wenig damit zu tun hattest, oder?

    Es geht hier nicht nur um eine Struktur die mit irgendwelchen Inhalten gefüllt wird. Die Gefährdungsbeurteilung ist die Basis um die auszuübenden Tätigkeiten auch "sicher" auszuführen.

    Gruß

    Peter

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Wie mein Vorredner schon angemerkt hat gibt es keine vorgeschriebene Form. Mit deinem Bild kann man definitiv arbeiten. Du kannst auch wie von dir beschrieben ALLES in eine reinpacken. Wichtig ist natürlich die Gesamtheit aller Punkte zu erfassen und passende Maßnahmen zu liefern und noch viel wichtiger, diese auch umzusetzen und zu kontrollieren. Lieber eine GBU die etwas chaotisch ist und dafür umgesetzte Maßnahmen die funktionieren als umgekehrt.

    Bist du selbst FaSi ? Habt ihr eine FaSi am Standort oder von extern? Die stehen bei solchen Sachen bei und leiten dich durch alles durch.

  • Wie mein Vorredner schon angemerkt hat gibt es keine vorgeschriebene Form. Mit deinem Bild kann man definitiv arbeiten. Du kannst auch wie von dir beschrieben ALLES in eine reinpacken. Wichtig ist natürlich die Gesamtheit aller Punkte zu erfassen und passende Maßnahmen zu liefern und noch viel wichtiger, diese auch umzusetzen und zu kontrollieren. Lieber eine GBU die etwas chaotisch ist und dafür umgesetzte Maßnahmen die funktionieren als umgekehrt.

    Bist du selbst FaSi ? Habt ihr eine FaSi am Standort oder von extern? Die stehen bei solchen Sachen bei und leiten dich durch alles durch.

    Hallöchen,

    vielen Dank für Eure schnelle Beantwortungen.

    Ich bin selbst nur SiBe und Führungskraft und unsere SiFa ist extern beauftragt.

    Mit der Tabelle komme ich wunderbar zurecht. Gibt halt viele Vorlagen und Beispiele auf vielen Seiten der BG und jeder Arbeitsplatz für sich selbst in einem Dokument verpackt.

    Gruß

  • Zum Thema: Kann ich alles in eine GB verpacken, oder muss ich jedes Mal ein neues Blatt/Dokument/Tabelle erstellen...

    Auch hier kommt es darauf an... In kleineren Betrieben geht das. In größeren Betrieben mit diversen Kombinationen an Tätigkeiten und Arbeitsbereichen wird diese Tabelle schnell unübersichtlich und unspezifisch... das Dokument würde so zu einem "ich hab da halt eine GBU" verkommen.

    Diese GBU soll doch dazu dienen, die Gefährdungen zu identifizieren und Maßnahmen festzulegen, die bei folgenden Revisionen überprüft werden. Nach 5 Jahren weiß doch Meister Eder nicht mehr, welches Prüfintervall sich hinter "ist regelmäßig zu Prüfen" an Maschine 01 in Leichtbau-Halle 3 verbirgt und ob das auch für die baugleiche Maschine 02 in der Kühlkammer in Halle 4 gilt... Ich habe da schon 30 seitige Tabellen gesehen, in denen Häcksler mit 2 Zeilen abgespeist worden sind...

    Ich persönlich finde modulare GBU charmant... eine für das ganze Allgemeine (Ersthelfer, Brandschutz, Unterweisung, Weiterbildungen...) und dann spezifische für bestimmte Tätigkeiten und Maschinen... diese kann man je nach Bereich kombinieren und anpassen.

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

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  • Die modulare Gefährdungsbeurteilung ist definiv übersichtlicher und oft auch "treffender".

    Wir haben eine tätigkeitsbezogene Beurteilung wo wir die verschiedenen "Arbeitssysteme" z.B "AS-Organisation", "innerbetrieblicher Transport", "Schweißwerkstatt", "Unterhaltsreinigung", etc. mit separaten Tabellen beurteilen.

    Je nach Tätigkeit werden dann Gruppen gebildet, (z.B. Administrativ tätige MA, Instandsetzer, Reinigungspersonal, etc.) denen die relevanten Arbeitssysteme zugeordnet werden. GGf. muss man an den Schnittstellen der verschiedenen Arbeitsysteme noch mal nacharbeiten.

    Zusätzlich gibt es noch Module, wo besonder Anforderungen abgebildet werrden, z.B. objektbezogenbe Beurteilungen für Arbeitsmittel oder Module für biologische oder chemische Arbeitsstoffe, Strahlenschutz etc.

    Jede Führungskraft kriegt dann eine Übersicht was für den jeweiligen Verantwortungsbereich relevant ist, welche BAen erforderlich sind, welche MA-Gruppen welche Unterweisungen oder arbeitsmedizinische Vorsorge benötigen, wie das mit Prüfpflichten für Arbeitsmittel ist usw. usf.

  • Deine Tabellenüberschriften sehen schon mal gut aus. Ich bewerte immer das Risiko VOR Maßnahmen, setze dann die Maßnahmen ein und bewerte noch mal neu.

    Außerdem fange ich immer mit einer GBU der Gefärhdugnen an, die höchstwahrscheinlich immer vorkommen. In den von mir betreuten Betrieben ist das oft heben, tragen, ziehen, schieben usw. Damit halte ich die arbeitsplatz- arbeitsbereichs oder spezifischen GBU sauber und muss nicht jedes Mal alles neu betrachten. Es sei denn, dass dueh z.B. einen Arbeitsbereich spezifische Bedingungen hinzukommen.

  • Hallöchen,

    vielen Dank für Eure schnelle Beantwortungen.

    Ich bin selbst nur SiBe und Führungskraft und unsere SiFa ist extern beauftragt.

    Mit der Tabelle komme ich wunderbar zurecht. Gibt halt viele Vorlagen und Beispiele auf vielen Seiten der BG und jeder Arbeitsplatz für sich selbst in einem Dokument verpackt.

    Gruß

    Moin...

    Ich bin auch "externe" FASI; berate also Führungskräfte so wie dich. Mal als blöde Frage (klar.. hier bekommst du Hilfe)... aber wieso hilft dir deine FASI nicht?

    Gibt es denn für euer Unternehmen schon eine "Vorlage" oder ein Konzept für das Erstellen, Durchführen und Auswerten von den GB?

    DAS würde ich eigentlich von so jemandem erwarten.

    Oder auch eine Schulung, wie man das "angeht".

    Welchen Gefährdungskatalog nutzt ihr? BG Metall? BG RCI?

    Oder hast du/ihr vielleicht schonmal was von der Gefährdungsbeurteilung GefDok KMU gehört?

    Ansonsten... nach meinem Dafürhalten steht in der Liste alles notwendige drin. Jetzt musst du halt mal schauen was bei euch so "los" ist.

    Schnapp dir nen Gefährdungskatalog (ich bevorzuge den aus dem Merkblatt A016 bzw. A017 der BG RCI; gibts auf der Seite der BAUA oder der BG RCI) Und wenn du es "rund" machen willst nimmst du auch ncoh das GefDok KMU, das darauf basiert und machst die GB damit.

    Aber an DEINER Stelle würde ich zuerst mal die FASI ranholen. Der hat einen Beratungsauftrag.

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

    Einmal editiert, zuletzt von Mike144 (19. Januar 2024 um 12:01)

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  • Man sollte nach Umsetzung der Maßnahme die Gefährdung nochmals beurteilen.

    Kommt halt drauf an, wie du "(Offene) Maßnahmen" ausfüllst bzw. führst....

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

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    Mike

  • Mike hat vollkommen recht. Eigentlich ist eine Gefährdungsbeurteilung schnell und unkompliziert auszufüllen. Aber bei der Erstellung einer Excel Tabelle solltest Du Dir schon von Euerer FaSi helfen lassen.

    Viel Spaß

  • Vielleicht noch ein Denkanstoß...

    Es gibt für verschiedene Branchen schon vorgefertigte GB je nach Branche. Das sind teils "Durchklickdinger"... Sie sind jetzt nicht besonders "geil", erfüllen aber ihren Zweck und sind (was sehr wichtig ist) akzeptiert.

    z.B.

    Die BGW bietet eine GB für Friseure. Suchen, anmelden, anlegen, und dann führt dich das Programm da durch. Zum Schluss kommt eine fertige GB raus die von der GAA akzeptiert ist (branchenüblich)

    Genauso gibt es sowas für die Branche Tierarzt; da gibt es was.

    Die LZK BaWü bietet ein komplettes AS Management mit Dokumenation, Gefährdungsbeurteilungen etc. für Zahnarztpraxen/Kieferorthopädische Praxen. Das wurde zusammen mit der BGW erarbeitet und wird denen kostenlos zur Verfügung gestellt...

    u

    s

    w

    .

    .

    Das nutze ICH z.B. auch bei der Unterstützung von solchen Branchenteilnehmern... Man muss es halt wissen.

    Und dir (ohne dir zu nahe zu treten) Nicht-Fachmann ist so etwas nicht bewusst...

    Aber das erwarte ich SEHR wohl von einer externen FASI.

    DU musst bei der Erstellung mitwirken, aber WIE das geht, woran du dich orientieren kannst und sollst, was praktikabel ist und was nicht sollte dir diene exteren FASI sagen. Dafür ist sie da.

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

  • Moin @xoykn, eure Voraussetzungen sind doch gut.

    Du als Führungskraft und SiBe kennst die Arbeitsplätze sehr gut. Das kann die externe Fasi nicht wissen, muss sie aber auch nicht. Die Fasi wiederum gibt Dir das Rüstzeug an die Hand, das Du derzeit noch nicht kennst und hilft Dir, das Wissen in eine GBU umzusetzen.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

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  • Ich bewerte immer das Risiko VOR Maßnahmen, setze dann die Maßnahmen ein und bewerte noch mal neu.

    Ich habe auch schon GBU gesehen, in denen Gefährdungen vorher bewertet wurden - Maßnahmen festgelegt - anschließend mit der Bewertung des Restrisikos die GBU abgeschlossen wurde... Sehr oft im Forschungsbereich...aus rot wurde z.B. gelb... wie es aber in der nächsten Revision weiter geht, habe ich nicht mehr mitbekommen (ob man dann bei gelb anfängt und versucht in den grünen Bereich zu kommen - es bei gelb inkl. Erläuterung belässt - oder was anderes damit macht) :/

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

  • wie es aber in der nächsten Revision weiter geht, habe ich nicht mehr mitbekommen (ob man dann bei gelb anfängt und versucht in den grünen Bereich zu kommen - es bei gelb inkl. Erläuterung belässt - oder was anderes damit macht)

    Wenn das Restrisiko gelb ist, muß bei uns der GF dafür unterschreiben, daß er es akzeptiert.

    Ist halt ne Konzernvorgabe.......

  • Ich bin selbst nur SiBe und Führungskraft und unsere SiFa ist extern beauftragt.

    Was mich zunächst stört, ist die Funktion SiBe + Führungskraft, das sollte getrennt werden.

    Verantwortlich für den Arbeitsschutz ist der Arbeitgeber und der delegiert in der Regel in der Linie an die Führungskräfte. Die SiBe unterstützen dann die Führungskräfte bei deren Aufgaben. Ist man beides in Personalunion, so darf man sich selbst unterstützen und kontrollieren, das geht irgendwie nicht.

    Fachlich, was Sicherheitsfragen angeht, ist der SiBe ja Laie und holt sich somit die Fachexpertise von der SiFa ab. Daher von dort einfordern. Möglicherweise gibt es im Betrieb ja schon eine entsprechende Vorlage für die Gefährdungsbeurteilung, ansonsten sollte die SiFa ein Muster liefern können. Auch ist hier Unterstützung durch die SiFa in der Regel erforderlich, denn die kennt die gängigen Rechtsvorgaben zu den einzelnen Faktoren.

    Nachtrag: solltest Du Dich gründlich über das Thema informieren möchten, oder die SiFa nicht genügend Infos liefern, so gibt es bei der baua ein Handbuch zur Gefährdungsbeurteilung, welches sehr ausführlich ist.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

    Einmal editiert, zuletzt von AxelS (19. Januar 2024 um 14:07)

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  • Hallo zusammen,

    im mehreren Beiträgen wird eine Neubewertung nach Maßnahmenumsetzung beschrieben.

    Ich habe in meinen GBU eine spalte Wirksamkeitskontrolle, hier hat die verantworliche Person die Umsetzung der Maßnahme zu dokumentieren.Wenn eine Wirksamkeit nicht erreicht wird, dann wird die Maßnahme bzw, das Schutzziel neu bewertet.

    Gruß ASM10