Weiterbildung ja oder nein ?

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  • :moin:*TeTa*

    Hallo, mein Name ist stefan 36 Jahre jung und wohnhaft in Mittelhessen.
    Ich Bin mir total unsicher wegen der Sifa Weiterbildung.
    Aber von vorne :
    Ich bin industriemeister seit 2016, habe aber leider nie als solcher gearbeitet, ( 80 Bewerbungen ) und bin seit Anfang 2017 bei einer großen pharmazeutischen Firma angestellt als normaler Arbeiter ( Geld wurde gebraucht , da ungeplant Nachwuchs kam )
    Bin schon lange am überlegen ob es sich lohnt die Weiterbildung zur sifa zu absolvieren....
    Da ich mir den Meister komplett alleine bezahlt habe, und leider keinen Job gefunden habe, besteht natürlich nun die Angst das es bei der sifa genauso abläuft. Und als Familien Vater mal eben 6000€ ist halt so eine Sache.
    Habe vielleicht 2/3 Job Angebote gefunden ( bei Frankfurt ) , was aber nun nicht wirklich viel ist.
    Das würde bedeuten das ich sehr wahrs viele km abreißen müsste , falls ich überhaupt einen Job als sifa bekomme.
    Wie sind eurer Erfahrungen ? Habt ihr sofort einen Job als sifa bekommen ?
    Und wie sieht es gehaltsmässig aus ? Es soll sich ja auch lohnen.

    Das andere Thema ist die Weiterbildung an sich.

    Favorisiert habe ich aktuell m plus Management in bonn , 3/4 Monate in Block Unterricht mit Übernachtungen für imsgesamt 6000€.
    Ein Kollege hat die sifa Ausbildung dort gemacht , allerdings übers Arbeitsamt, und arbeitet nun in Gießen bei der Bad.
    Hat jemand in Hessen die Weiterbildung gemacht , und oder könnte mir sagen wo und wieviel diese gekostet hat?
    Habe Google schon extrem malträtiert, aber es geht nix über ein Forum wo man sich austauschen kann....

    So danke Schonmal , bin sehr gespannt auf eure Antworten!
    Schönen Sonntag

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  • Es ist wie so häufig: ...es kommt darauf an...

    Grundsätzlich ist Neues lernen nie verkehrt und erweitert den Horizont. Die Motivation dahinter sollte allerdings nicht ausschließlich Karriereaspekte haben. Wenn du das wirklich möchtest, dann tu es.

    Du wirst hier, ebenso wenig wie in andere Bereichen eine Jobgarantie haben, aber erfahrungsgemäß sind hier die Aussichten für qualifiziertes, erfahrenes Personal nicht schlecht. Gehaltspannen hast du allerdings ziemlich große. Das geht von 30 k€ bis zu 100 k€...

    Wie ist denn dein Stellenwert beim jetzigen AG? Versuch doch mal einen Deal...

    In diesem SInne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Ich bin industriemeister seit 2016, habe aber leider nie als solcher gearbeitet ...

    Das ist schon die erste Hürde: Damit erfüllst Du die Voraussetzung für die Tätigkeit als SiFa nicht. Nachdem was man so hört und liest wird das zwar nicht überall so eng gesehen, aber es wird es zusätzlich erschweren, einen Job zu finden.

    Als Selbstzahler die Qualifikation zu machen sehe ich aus eigener Erfahrung dagegen positiv, ich habe es selber so gemacht. Mich hat 2014 der Spaß inkl. Fahrtkosten usw. etwa 4.000 € gekostet und das Geld war schnell wieder drin. Ich persönlich bin der Meinung, wenn die Kosten innerhalb von 1, 2 oder 3 Jahren durch ein höheres Nettoeinkommen wieder reinkommen lohnt sich das, denn man arbeitet ja etliche Jahre mehr mit dem nun höheren Einkommen.

    Anders als mein Namensvetter würde ich den Karriereaspekt nicht ganz ausblenden. Klar, auch ich bin aus Leidenschaft und Überzeugung in der Arbeitssicherheit tätig, aber die finanzielle Seite sollte bei einem Familienvater auch passen. Meist stimmt aber die simple Faustregel "höhere Qualifikation = höheres Einkommen". Natürlich kann es auch anders laufen, eine Garantie gibt einem keiner.

    Mein Rat: Frag vor allem Deine Frau. Sie muss das mittragen, sonst wird das nichts. Sie muss hinter Dir stehen.


    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

  • Man könnte sehr viel zu dem Thema schreiben...

    Auch wenn dich der Bereich der Arbeitssicherheit sehr interessiert würde ich mir zuerst einen Job als Meister suchen.

    Wenn du dann als Meister arbeitest hast du 1. ein besseres Gehalt und kannst 2. vielleicht sogar über die Firma die Weiterbildung zur Sifa kostenlos und berufsbegleitend machen.

    Das ist meine persönliche Meinung...

    Was mich vielleicht noch interessieren würde in was für einer Fachrichtung hast du deinen Industriemeister gemacht?

  • Problem: "Industriemeister" ist die unterste Stufe von "Meister" :(
    Nicht besonders gesucht...

    Ich würde mich bei den ganzen externen Dienstleistern bewerben, am besten lokale Ingenieurbüros. Vielleicht investieren sie in Dich und Du kannst eine gute SiFa werden. Dein Gehalt wird anfangs mies sein (~35K), aber wenn Du erfahren bist, kannst Du mehr und mehr verlangen :)

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  • Hallo danke für die Antworten.
    Beim jetzigen Arbeitgeber wird nur noch bedarf ausgebildet ... aktuell keine vakante Stelle, und auch nichts geplant.
    Ausbildet bin ich als Industriemeister Metall.
    Da ich aber wie geschrieben schon 80 Bewerbungen raus gehauen habe , ist die Chance jetzt noch etwas zu bekommen sicherlich kleiner geworden.
    Aber , wie soll man Erfahrung sammeln, wenn man nicht die Chance dafür bekommt?

  • Hallo Bronco 10,

    sich weiter zu bilden lohnt sich immer und du investierst in dich selber !

    WOW....das die Sifa-Ausbildung 6000 € kostet, kaum zu glauben...da muß ich meinem Arbeitgeber ja bald dankbar sein...

    Sicher wird jetzt das halbe Forum auf mich einschlagen aber wenn du bereit bist, diese Summe zu investieren und du schon Industriemeister bist, schau doch mal nach Möglichkeiten, die dich Vertikal (weiter nach oben) qualifizieren würden !?

    Als Sifa bist du meines Erachtens nach ziemlich festgelegt....ich spüre schon die Schläge der anderen User hier... :)

    Frag doch mal deinen Arbeitgeber, welche Qualifikation dich im Unternehmen weiter bringen würde oder frag mal die IHK od. die Handwerskammer...mir würde da spontan als weiter Qualifikation der "Technische Betriebswirt IHK" einfallen oder evtl. ein Fernstudium in Abendschule....

    Grüße,

    Heinz

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

  • bei uns in den Werken ist die Meisterebene auch abgeschafft. Man möchte zwar die Qualität gerne haben, aber eben nicht die Stellen schaffen. Irgendwie folgt das wohl einem großen Trend.
    Qualifizierungen selbst bezahlen ist zwar ehrenwert aber meine Meinung: du bist ohne Erfahrung immer die zweite Wahl.
    Und wenn dein jetziger AG keine FaSi mehr ausbilden möchte, dann sollte dir das ein Zeichen sein.
    Die freien Büros nehmen inzwischen die Absolventen der Technikerschulen. Dort wird AS auch mit zum Abschluss gebracht.

    Aber vielleicht solltest du einen Umstand nutzen, der auf dich zu kommt ohne das du ihn gerufen hast und nicht mit der Brechstange . Bei mir war es ein Arbeitsunfall mit Personenschaden, die Landesbehörde stand vor der Tür und man stellte fest, man hat nicht einmal eine FASi am Standort. Das war mein Einstieg zur Ausbildung, die hat natürlich bei der BG stattgefunden und war für mich kostenlos.
    So kannst auch gehn.

    Ich habe 22€/h in Berlin mit Ost-Tarif, habe auch noch die Instandhaltung hier und 2 weitere Standorte in der Verantwortung. Habe jetzt eine Stelle mit AÜ in Aussicht, bei der 27€/ bei einer 35h -Woche gezahlt werden. Da könnte ich mir ein Wechsel noch einmal vorstellen. 100T€ das sind sicher Altverträge, an die keiner mehr ran kommt.


    Grüße

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  • Hat jemand in Hessen die Weiterbildung gemacht, und oder könnte mir sagen wo und wieviel diese gekostet hat?

    Hab die Ausbildung beim TÜV Süd gemacht, die arbeiten mit m plus zusammen. Am Stück habe
    ich es jedoch nicht gemacht, sondern konventionell. War von der Flexibilität her für mich besser umzusetzen.
    Kosten verteilen sich dann auch, klar es kostet etwas aber es ist eine berufliche Weiterbildung also wieder gut
    steuerlich nutzbar.
    Bei den Ausbildungsblöcken waren aber auch immer "Neueinsteiger" von Dienstleistern wie z.B. BAD
    In den Kursen waren auch immer Teilnehmer, die das ganze privat finanziert haben.
    Wir hatten auch wechsler dabei, die der BG angefangen haben und dann wegen Jobwechsel auch den Ausbildungsträger
    wechseln mussten, die fanden den TÜV als besseren Ausbildungspartner.

  • Hallo Bronco10,

    wie MichaelD schon sagte es kommt darauf an.

    Im allgemeinen werden in der Wirtschaft erfahrene SiFas bevorzugt. Als SiFa Anfänger ohne Erfahrung hat man da nicht so gute Aussichten einen gut bezahlten Posten zu ergattern. Das Geld kommt erst mit der Erfahrung, vorallen mit der Leistung und den Benefit für den Arbeitgeber. Erfahrungen kannst Du bei kleinen Arbeitssicherheitsfirmen sammeln allerdings werden die Dir am Anfang weniger Gehalt als Du jetzt bekommst bieten können.
    Aber Weiterbildung hilft einen immer weiter. Hast Du mal versucht den AG zu fragen ob Du die SiFa Ausbildung trots wenig Aussicht auf einen betreffenden Job über das Unternehmen zu machen? Einige Unternehmen machen das weil die Ausbildung bis auf die Präsentswochen für sie nahezu kostenneutral bei der BG ist.
    Die Ausbildung selber finanzieren geht auch aber ich denke als Familienvater eher schwierig aber wenn das Geld über ist okay.
    Wenn die Familie/Frau mitspielt geht alles. Ich kann ein Lied davon singen ich habe meine Fortbildungen alle auf den 2 Bildungsweg gemacht wenn da dann die Familie nicht mitspielt kann man schnell scheitern. Viele meiner Mitstreiter haben dieses Problem gehabt und aufgegeben.

    Bitte verstehe mich nicht falsch, ich gebe lediglich meine Erfahrungen weiter. Mir hat jede Weiterbildung viel gebracht. Las die Ohren nicht hänger und entscheide mit bedacht.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • Moin Bronco10,

    Ich wiederhole gern, was hier schon viele gesagt haben: Weiterbildung schadet nie!

    Natürlich solltest Du überlegen, wie es danach weitergehen kann, denn als SiFa hast Du nach der Ausbildung nur die Methoden und das Handwerkszeug für die Arbeit an der Hand. Inhaltlich kommst Du nur im Praktikum voran. Das bedeutet, dass die Weiterbildung sinnvoll fortgesetzt werden sollte.

    Bist Du in einem Betrieb SiFa, wirst Du in diesem Betrieb alles über die Technik lernen und kannst Deine Fortbildung daran ausrichten. Als Beispiel müsstest Du als SiFa bei Deinem aktuellen Arbeitgeber Fortbildung zur Gefahrstoffverordnung machen. Ein Dienstleisterbüro, das noch SiFas sucht, wird sicher lieber Leute nehmen, die solche Fortbildungen schon haben.

    Also: Fortbildung immer, aber nicht ohne Blick für das, was danach kommt. Deine Situation macht die Entscheidung nicht leicht. Vielleicht hilft Reinhards Tipp weiter?

    Gruß,
    Thomas.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.