Weg in die Sifa Selbständigkeit

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  • Nur mal so: Gehe mal davon aus, dass ca. 50 - 65% deiner Einnahmen im Endeffekt nicht auf deinem Konto landen, sondern neben deinen Nebenkosten wie Telefon, Porto, EDV, Miete, KFZ usw. auch bei den Sozialversicherungen und beim Finanzamt....

    Jetzt kannst du schon mal grob ermitteln, wie viel Einnahmen du brauchst, um deinen gewünschten "Netto-Kontostand" am Jahresende zu erreichen.

    Fettflecken werden wie neu, wenn man sie täglich mit Butter bestreicht...

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  • 1. Ja. Alle selbstständigen Sifas die ich kenne, mich eingeschlossen, sind eher auf der Suche nach Personal als nach Kunden......

    Hallo Stephan,
    sucht Ihr dieses Personal als Angestellte/Mitarbeiter oder als Kooperationspartner?

    "Sei achtsam auf dem Weg zur Schicht, auf der Strasse schläft man nicht!"

    "Wenn es einen Weg gibt, es besser zu machen: finde ihn." Thomas Alva Edison (1847-1931)

  • @A_B Sowohl als auch.


    ...Du kannst nur die Arbeitszeit für/beim Kunden als Betreuungszeit nach DGUV abrechnen...

    Eventuell habe ich Dich falsch verstanden, aber man kann natürlich auch Bürozeit in Rechnung stellen.

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Eventuell habe ich Dich falsch verstanden, aber man kann natürlich auch Bürozeit in Rechnung stellen.

    Richtig! Sollten natürlich kundenspezifische Aufgaben sein, wie z.B. die Erstellung von Betriebsanweisungen. Ich kann dem Kunden nicht die Arbeitszeit für Marketingmaßnahmen in Rechnung stellen :D

    Wie sieht bei euch das Verhältnis zwischen Vor-Ort-Beratung und Büroarbeit aus? Man sagt ja immer so schön, es sollte im Verhältnis 70:30 oder 60:40 sein. Bei mir überwiegt jedoch meistens die Vor- und Nacharbeit.

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  • Hallo Leute,

    ich möchte mal das Thema etwas aufgreifen. Auch mich würde mal interessieren, wie die aktuellen Stundensätze in Baden-Württemberg für eine externe SiFa sind. Hier meinte jemand, dass es erheblich auf die Branche ankommt. Was ist denn eine "Lukrative" Branche und was kann man da verlangen? Bzw. was macht man, um nicht zu einer Alibi-SiFa zu werden, nach dem Motto: Ich brauche Geld, der Unternehmer eine SiFa. Also kassiere ich das, was ich kann, für einen Minimum an Arbeit und dafür bei vielen hundert Kunden.

    Gott seit Dank bin ich Atheist

  • Grüß Gott,

    Auch mich würde mal interessieren, wie die aktuellen Stundensätze in Baden-Württemberg für eine externe SiFa sind.

    eine pauschale Aussage zu erhoffen, ist optimistisch (um es freundlich auszudrücken)

    Bei Anbietern stecken i.d.R. unterschiedliche Leistungen im "Stundensatz".
    Der eine hat vielleicht einen Stundensatz von 50 €/h - und berechnet die Anreise mit 35 €/h & 0,45 €/km, zzgl. Übernachtungskosten,
    der andere kalkuliert vielleicht kunden- und standortbezogen mit einem Stundensatz von bspw. 73 €/h (incl. Reisekosten) -
    ein anderer kann den Kunden bei einer "Rundfahrt" mitnehmen und kalkuliert die Reisekosten wieder anders ...
    also: wenn Dir jemand sagt: "in BW verlangt man 65 €/h" sollte man noch nachfragen, was das bedeutet (z.B. "incl. Reisekosten oder kommt das extra und welcher Anteil 'vor-Ort-Temin gg. Bürozeit' ist geplant") ...

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Okay, jetzt wird es spannend. Wieso sollte es bei einer SiFa eine größere/längere Anreise geben?
    Doch eigentlich aus einem Grund: Weil keine SiFa aus der Umgebung das machen kann, was die anreisende kann. Dann wäre aber der Stundensatz von 50€/h relativ wenig.

    Ich verstehe aber deinen ersten Einwand nicht. Denn selbst § 612 BGB spricht von "ortsüblichen" Preisen. Also gehe ich davon aus, dass es auch einen ortsüblichen Preis für eine SiFa gibt. Und ob jetzt die Anfahrt oder die Büroarbeit in dem Stundensatz versteckt ist oder nicht, unterm Strich wird die Arbeit von SiFas die Unternehmer ähnlich viel kosten - es sei denn, die können sich gut verkaufen oder bieten einen Mehrwert oder können Ihre Dienstleistung in einer gefragten Nische erbringen.

    Gott seit Dank bin ich Atheist

  • Moin,

    das Thema Stundensatz hatten wir schon öfter.

    Du musst dir erst mal darüber im klaren sein, was du brauchst.
    Was brauchst du zum Leben + Versicherung + Mieten + Bürokram + Auto + Rücklagen + Werbung +Fortbildung + Gewinn + ?????

    Ist die Summe dann realistisch, wenn sie durch die Stundenanzahl geteilt wird?

    Schweres Thema.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Ich empfehle jedem der sich selbstständig macht doch erst mal einen Lehrgang in Buchhaltung zu machen. Lernen wie man ermittelt welchen Stundenverrechnungssatz man benötigt. Was man in diesem alles mit berücksichtigen muss.

    Und was von einer Sifa erwartet wird kann man zum Beispiel gut aus Stellenangeboten herauslesen. Meistens soll es die Wollmilcheierlegende Sau sein.

    Was kann man sonst noch hinzufügen? Achso, längere Anreise ist gang und gäbe. Die meisten die externe Sifas beschäftigen sind solche die verteilt Filialen haben oder selber auf Montagen Arbeiten (Bau, Anlagenbau, usw..). Gut ist auch sich mit verschiedenen Headhuntern (Star, Hays usw.) zusammenzu tun.

    Reisbereichtschaft sollte auf alle Fälle vorhanden sein wenn ich auf eigenen Beinen stehen will.

  • ...........und ein "standing" zu haben.

    Wissen, das man gut ist und diese Leistung dann auch gut verkaufen.

    Ich schlage mich immer an den Kopf, wenn ich sehe, wie eine SiFa mit Brief + Titel + Fachkunde + anderen Zetteln weniger bekommt, wie der Handwerker mit einem Lehrberufsabschluss, der nie eine Fortbildung besucht hat.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Moin,

    Wieso sollte es bei einer SiFa eine größere/längere Anreise geben?

    Foristin Andrasta hat schon einen wesentlichen Grund genannt: Niederlassungen eines Auftraggebers - für solche Fälle macht man eine Mischkalkulation.
    In meinem Fall entstehen zudem längere Anreisen, weil ich einem Unternehmensverbund angehöre, der bundesweit tätig ist - und wir Kunden haben, die Dienstleistungen (Gefahrgut + Arbeitsschutz) aus "einer Hand" haben möchten.

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)


  • Du musst dir erst mal darüber im klaren sein, was du brauchst.
    Was brauchst du zum Leben + Versicherung + Mieten + Bürokram + Auto + Rücklagen + Werbung +Fortbildung + Gewinn + ?????

    Ist die Summe dann realistisch, wenn sie durch die Stundenanzahl geteilt wird?

    In deiner Aufzählung fehlen noch die Steuern, das dürfte bei einem "Selbstständigen" der größte Posten sein, der (im zweiten Jahr) reinhaut.

    Ich bin aber Unternehmer. Das bedeutet, dass bei mir gewisse Grundstrukturen (und Personal) vorhanden ist. Die SiFa-Tätigkeit ist dann nichts weiter, als ein weiteres Produkt, das man anbietet. Entweder On-Top bei bestehenden Kunden oder um im Cross-Selling weitere Produkte zu verkaufen.

    Deshalb sehe ich die SiFa-Arbeit primär als Produkt an, das ich in einem Markt platziere. Theoretisch kann ich da jeden Preis zwischen 0€ und 1.000€ die Stunde aufrufen. 0€ oder einen Low-Cost Preis als Bribery bzw. Einstieg in den Marketing-Funnel oder 1.000+ wenn ich dem Unternehmer durch meine Arbeit mehrere 100.000€ spare.

    Gott seit Dank bin ich Atheist

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  • .....genau.

    Wobei die Auflistung nur einige Punkte sind, völlig klar.

    Die Sache mit diversen Steuerarten ist dann auch wieder unterschiedlich: Freiberufler und Mehrwertsteuer wäre da so ein Thema.

    Dazu immer fach- und sachkundigen Rat einholen!

    .
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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Ich lese als in Bayern lebende FaSi gerne diese Diskussionen und stelle fest, das immer wieder die 50 Euro auftauchen aus meiner Sicht ist es nicht kostendecken selbst wenn zusätzlich die Fahrzeit und die Kilometer berechnet werden.

    Ein vernünftiger Preis ist 79 €/h auch wenn größere Organistaionen 61€/h anbieten und dann im Vertrag erwähnt das 30% für Alles Drum Herum benötig wird. 61 + 30 % ist a bisserl über 79....

  • Ich empfehle jedem der sich selbstständig macht doch erst mal einen Lehrgang in Buchhaltung zu machen.

    Ein Steuerberater wäre auch zu empfehlen.

    Bei einigen SIFAs kenne ich den Weg, dass aus einer Nebentätigkeit dann eine Selbstständigkeit wird von der man leben kann.

    Ich finde man sollte auch beachten, wie ist die Straßenlage heute.
    Einige werden bestimmt lachen. Aber wenn ich vor 5 Jahren für die Strecke von A Stadt nach B Stadt noch 30 Minuten benötigt habe, kann es heute schon 45 oder gar 60 Minuten werden, weil die Strecke stärker befahren ist. Ergo muss ich auch Termine anders planen etc.

    :bremse:

  • Hallo,

    Ich lese als in Bayern lebende FaSi gerne diese Diskussionen und stelle fest, das immer wieder die 50 Euro auftauchen aus meiner Sicht ist es nicht kostendecken selbst wenn zusätzlich die Fahrzeit und die Kilometer berechnet werden.

    Ein vernünftiger Preis ist 79 €/h auch wenn größere Organistaionen 61€/h anbieten und dann im Vertrag erwähnt das 30% für Alles Drum Herum benötig wird. 61 + 30 % ist a bisserl über 79....

    Thread gelesen? Pauschale Aussagen im Sinne von 50, 60, 70 oder 80 Euro/Stunde
    sind nett, aber nicht zielführend. Jeder hat andere Voraussetzungen....eine
    unterschiedliche Marktlage usw..

    Die Sache mit diversen Steuerarten ist dann auch wieder unterschiedlich: Freiberufler und Mehrwertsteuer wäre da so ein Thema.

    in welchem Bezug? Wer keine Umsatzsteuer zahlt ist an die Grenze von 17.500
    Euro/ Jahr gebunden und dementsprechend ein Kleinunternehmer. Diesen
    steuerlichen Status kann man auch als Gewerbetreibender haben. Sollte es
    um die Gewerbesteuer gehen, so fällt diese bei einem Freiberufler nicht an.
    Wobei man hier aufpassen muss, auch ein Freiberufler kann zur Gewerbe-
    steuer herangezogen werden, dies ist vom Tätigkeitsbild abhängig. Daraus
    können dann weitere Folgen erwachsen, z.B. Zwangsmitgliedschaft IHK. Diese
    Mitgliedschaft ist an die steuerrechtliche Einstufung gebunden, sofern
    sich aus der Tätigkeit keine Mitgliedschaft bei Hwk ergibt. Ebenso kann man
    Gewerbetreibender (mit Gewerbeanmeldung) sein, in den Augen des Finanzamtes
    aber Freiberufler sein. Hier greift wieder die unterschiedliche Definition des
    Gewerbebegriffes und die Zielsetzungen zwischen dem Gewerberecht als
    Ordnungsrecht und dem Steuerrecht.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • ............ Moin,

    wobei die Freiberuflichkeit NUR für die SiFa-Aufgaben geht. Alles andere, was noch so nebenher läuft, ist entsprechend steuerpflichtig.

    Selbstständig machen und davon leben, als Klein-Unternehmer? Geht sicherlich nicht so einfach.

    Wie auch immer:
    Ein Gang zum Finanzamt, zur Versicherung, zu den Kammern, etc. ist unerlässlich.

    Das Thema hatten wir aber auch schon des Öfteren.
    Allen Interessenten empfehle ich die Suchfunktion, und das nicht nur in diesem board.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo,

    wobei die Freiberuflichkeit NUR für die SiFa-Aufgaben geht. Alles andere, was noch so nebenher läuft, ist entsprechend steuerpflichtig.

    Ja, wobei ich bei allen Sifa´s ohne Studium die Freiberuflichkeit
    anzweifeln würde, dieses Thema hatten wir aber schon. Auch
    die Sifa-Aufgaben sind steuerpflichtig, nur greift hier halt keine
    Besteuerung durch die Umsatzsteuer, hier ist die "Unternehmenssteuer"
    die Einkommenssteuer. Hier beginnt bei vielen Kleinunternehmern
    der Trugschluss, man müsse keine Steuern zahlen. Das ist falsch, hier
    greift die Einkommenssteuer. Und kommt man über den Freibetrag (rund
    8600 Euro/Jahr, Achtung: Ändert sich fast jährlich!) hinaus, muss
    man Einkommenssteuer bezahlen. Dieses muss man natürlich bei seinem
    Unternehmensmodell entsprechend berücksichtigen. Und auch an anhand
    solcher Faktoren ergeben sich dann Stundensätze. Habe ich mich
    nämlich für das Unternehmensmodell "Kleinunternehmen" entschieden,
    so unterliege ich der Grenze und kann dementsprechend auch keinen
    Stundensatz von 80 oder 100.00 Euro aufrufen. Irgendwand wird es nämlich
    nach oben hinaus eng und man kann keine Aufträge mehr ausführen bzw.
    muss sein Unternehmensmodell dann ersetzen.

    Noch etwas komplizierter wird es bei Rechtsformen wie GbR. etc. als
    Kleinunternehmen, hier gilt die Grenze von 17.500 Euro nur einmal.

    Selbstständig machen und davon leben, als Klein-Unternehmer? Geht sicherlich nicht so einfach.

    Es kommt darauf an, gerade unmittelbar nach der Gründung kann die
    Kleinunternehmerregelung hilfreich sein. Sie erspart einem die monatlichen
    Umsatzsteuermeldungen (gilt für die ersten 12 Monate) und je nach gewählter
    Besteuerung, auch die Zahlung von Umsatzsteuer aufgrund von fiktiven Annahmen.
    Auf der anderen Seite, hat man zu Beginn viele Anschaffungen, so kann
    die Umsatzsteuer wieder interessant sein.

    Ich habe mich damals dagegen entschieden.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010