Mitschuld bei Unfall ohne Fahrradhelm.

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  • Tenor: Eine generelle Helmpflicht für Radfahrer gibt es zwar nicht - Aber bei einem Sturz tragen Radler automatisch eine Mitschuld an möglichen Kopfverletzungen, wenn ein Helm diese ver- oder gemindert hätte.
    Gericht: Oberlandesgericht Schleswig
    Aktenzeichen: 7 U 11/12
    Datum: 5. Juni 2013
    Quelle: http://www.ndr.de/regional/schle…radhelm141.html

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Irgendwann muss man dann ein protectoren T-shirt anziehen, Knie- und Ellenbogenschützer mit Sicherheitsschuhe, und dann ganz zum Schluß ein Vollederkombi mit Integralschutzhelm. :cursing: Ich habe das Gefühl, da tickt jemand nicht ganz richtig! X(
    Klar schützt ein Fahradhelm, gar keine Frage, aber so lange es keine Pflicht ist, finde ich dieses Urteil übertrieben! ;(

    Mit oberschwäbischen Sicherheitsgrüßen
    Ritschi

    Ich denke, also bin ich. Und ab jetzt Frührentner.|?

  • Hallo Urlauber,

    Klar schützt ein Fahradhelm, gar keine Frage, aber so lange es keine Pflicht ist, finde ich dieses Urteil übertrieben! ;(

    einerseits gebe ich Dir bei Deiner Einschätzung recht, andererseits folgt dieses Urteil einer allgemeinen Tendenz, Mitschuld zu formulieren;
    bei Kfz-Unfällen, die auf erhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen ist, wird die Richtgeschwindigkeit 130 km/h für ein Urteil zugrundegelegt - auch wenn auf einer Strecke keine Geschwindigkeitsbeschränkung vorgeschrieben war. D.h. wenn ein Ufall bei 150 km/h passiert, wird der Verunfallte eine Mitschuld bekommen, weil der Unfall möglicherweise bei 130 km/h nicht passiert oder der Schaden geringer gewesen wäre.
    ... und Versicherungen haben wirklich jedes Interesse, irgendwo eine Mitschuld zu finden / definieren, um nicht voll in Anspruch genommen zu werden ...

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Hi,

    googlt mal nach "de.rec.fahrrad Fahrradhelm".

    Das ist ne Glaubensfrage. Tenor: Fahrradhelm töten.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Schönen Gruß nach Kroatien.... da wäre ich jetzt auch gerne... *Neid* ;(
    Der Fahrradhelm ist zwar keine Pflicht.... aaaaaaber Stand der Technik. Auch wenn keine Pflicht besteht, besteht trotzdem die Pflicht eines jeden Mitbürgers, Schäden von sich und anderen abzuwenden.
    Is ähnlich bei Rauchmeldern. Wir sind seit Jahren in einer Vorstufe zur Pflicht. Mich persönlich regt es auf, dass Fahrradhelme noch nicht zur Pflicht geworden sind. Ich fahre viel Rad und mag es auch nicht immer... aber ich setz das Ding auf. Grade wenn ich mit meinem Sohn unterwegs bin. Komisch ist nur, dass Eltern bei ihren Kids drauf bestehen, sich aber selber nicht daran halten.... Mmmmhhhh, warum?
    Das liegt an der "Überheblichkeit" der Erwachsenen, jede Situation im Straßenverkehr beherrschen zu können.
    Es gab mal ne super Kampangne der BGn und anderen: http://www.dguv.de/risikoraus/index.jsp
    Ich fahre inner Stadt auch grundsätzlich mit Warnweste. Ich behaupte auch zu sagen, dass mir das Ding schon das ein oder andere Mal das Leben gerettet hat. Weil ich einfach eher (rechtzeitig) erkannt wurde. Vor Jahren, als mein Sohn inner Grundschule war, sind wir belächelt worden. Iwann hat der ADAC solche Dinger sogar für die 1.Klässler gesponsort und eingeführt. Komisch. Jetzt schwören iwie alle drauf. Aber eben wieder nur für die Kids.
    Ich finde es vollkommen richtig, der verunfallten Person eine Teilschuld an den Verletzungen zu geben, da die Wirksamkeit allg. bekannt ist. Somit hätten diese schon mit schmalem Geld (ein Fahrradhelm bekomme ich inzwischen für 10 oder weniger €) vermieden werden können.
    Wie a.r.ni auch schon angesprochen hat. Ab einer gewissen Geschwindigkeit aufer BAB, wird bei einem Unfall eine Fahrlässigkeit unterstellt. Wer mal in seine Versicherungsverträge reinschaut, der wird dicke Backen machen. Ich finde das Beispiel sehr gut. Motto: "Pflicht besteht nicht aber Du haftest auch bei Konsequenzen mit, weil du das Risiko kennst!"

    Daher sag ich... Korrektes Urteil :thumbup:

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

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  • Der Helm an sich macht Sinn, das Urteil nicht (oder nur bedingt). Wer als Radfahrer das Unfallgeschehen nicht mit zu verantworten hat, sollte nicht auch noch dafür büßen müssen, dass er der Schwächere ist, solange man ihm keine konkrete Pflichtverletzung anhängen kann. Und das kann man nicht, weils keine Helmpflicht gibt.
    Ich sehe auch bei jedem Verkehrsteilnehmer die Verantwortung für sein Tun, aber die Verhältnismässigkeit sollte schon gewahrt bleiben, wenn ein Radfahrer unschuldig aus dem Sattel katapultiert wird.
    Ich kann diese Tendenzen bei der Behandlung von Opfern, seien sie nun durch Unfall oder Gewalt zu Schaden gekommen, nicht mehr nachvollziehen.


    Gruss vom Thomas

    Neueste Studien der EU kommen zu eindeutigem Ergebnis: "Man steckt halt nicht drin...!"

  • Hallo ToBi.
    Ich kann Deine Standpunkte nachvollziehen... aber wer is denn hier der Schwächere? Das musst Du mir mal erklären... Eine Person, die die Fahrzeugtür öffnet, um die Fahrbahn zu betreten (auch wenn diese unachtsam ist) macht sich beim Aussteigen selbst zum Fußgänger. Somit dient die Fahrzeugtür sogar zum Schutz. Ich würde Deine Argumentation gerne mal sehen, wenn diese Person bereits einige Gliedmaßen herausgesteckt hat und voll durch den Radfahrer erwischt wurde.
    Die StVO sagt es ganz klar schon im §1 "Gegenseitige Vorsicht und Rücksichtnahme" weiterhin wird auch auf Fehlverhalten verwiesen. Ein Radfahrer ist ebenfalls Verkehrsteilnehmer und hat eine vorausschauende Fahrweise einzuhalten. Wenn ich nah an abgestellten Fahrzeugen vorbeifahre, muss ich mit einer aufspringenden Tür rechnen. Hier spreche ich dem Radfahrer/ -in schon ein korrektes Verhalten innerhalb des Straßenverkehrs ab. Was wäre denn bitte gewesen, wenn ein Kind zwischen den Autos auf die Straße läuft und dieses schwer oder gar tödlich verletzt wird? Dann is das Geheule auch wieder groß. Der Radfahrer/ die Radfahrerin hat ihre eigene Gefährdung falsch eingeschätzt und da dieses vielen passiert ist der Helm Stand der Technik. Schon einmal auf Studien geschaut, wie viele tödliche Unfälle es zwischen Radfahrern und Fußgängern gegeben hat? Mach mal.

    Beste Grüße

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

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  • Da hast Du schon recht, aber der Einzelfall ist immer besonderen und zu beachtenden Umständen unterworfen. Aber deshalb ist es so schwierig, dieses Urteil als richtungsweisend zu deklarieren. In der Konsequenz wäre dann auch der Fussgänger aufgefordert, mal vorsichtshalber den Helm zu tragen.

    Und warum bitteschön geniessen abseits des Strassenverkehrs sturzbetrunkene Skifahrer trotz dieser Tendenzen uneingeschränkten Versicherungsschutz, wenn sie sich und andere selbstverschuldet und hochfahrlässig in die Reha oder gar Berufsunfähigkeit eiern ?
    Nix gegen Skifahrer an sich, aber das passt nicht zusammen, wenn es um Tendenzen von Urteilen und Versicherern geht.


    Ski heil vom Thomas

    Neueste Studien der EU kommen zu eindeutigem Ergebnis: "Man steckt halt nicht drin...!"

  • Ich finde es vollkommen richtig, der verunfallten Person eine Teilschuld an den Verletzungen zu geben, da die Wirksamkeit allg. bekannt ist. Somit hätten diese schon mit schmalem Geld (ein Fahrradhelm bekomme ich inzwischen für 10 oder weniger €) vermieden werden können.

    Hi Jens,

    das ist mit Verlaub Käse:
    So einen Helm für zehn Eurodollar kannst Du beruhigt in die Tonne treten. Wenn der zumindest einen rudimentären Schutz bieten soll, dann würde ich minimum das fünffache ausgeben. Die Zehnerteile sind die, die im Genick aufsitzen. Miserable Passform, ungeeignetes Gurtsystem.

    Aber ein echtes Problem ist, mit Helm fahren viele riskanter, ich zähle mich da durchaus dazu...

    Hardy

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  • Stimme ich Dir auch zu.
    Na ja. Skifahrer eben... aber so uneingeschränkt is der Versicherungsschutz da auch net. Hier geht es dann um eine Sportart und nicht um das alltägliche Leben. Und in der StVO sind Skifahrer weniger berücksichtigt ;) Fehlt nur noch, dass ein dribbelnder Fussballer an meinem Auto vorbeiläuft, sich genötigt fühlt und mich wegen Nötigung anzeigt, weil ich ihn durch meine Fahrzeugtür auf die Gegenfahrbahn gezwungen habe :D
    Ok. Wenn ich mit nem Hummer direkt auf seinem 11m-Punkt stehe, sehe ich es ein ;) Fällt dann aber wohl mehr in den Bereich des DFB :thumbup:

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

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  • Hallo!
    Das Urteil finde ich zumindest folgerichtig.
    Wenn ich mich ins Auto setze, und dieses dann auch noch in Fahrt bringe, bin ich potenziell dabei eine Gefahr herauf zu beschwören.
    Das führt zu einer Mitverantwortung, bei Unfällen, die man nicht selber verschuldet.
    Selbstverständlich hat man die Pflicht, Schäden klein zu halten.
    Das ist unabhängig von einer Helmpflicht.
    Uns steht es hier als Laien in keiner Weise zu, solche Urteile zu bewerten. Wir müssen die notwendigen Konsequenzen ziehen.
    Es ist doch Unsinn, wenn dauernd Gesetze zitiert werden und dann nur unsere Auslegung gelten soll.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Es ist doch Unsinn, wenn dauernd Gesetze zitiert werden und dann nur unsere Auslegung gelten soll.

    Aber unsere Auslegung ist eine Diskussionsgrundlage und ggf. eine Strategie in einem Prozess vor Gericht.
    Also kein Unsinn.
    Und wenn ein Urteil gefällt wurde, muss es noch lange kein Grundsatzurteil sein, weil i.d.R. Einzelfälle betrachtet werden.

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
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  • ...Uns steht es hier als Laien in keiner Weise zu, solche Urteile zu bewerten. Wir müssen die notwendigen Konsequenzen ziehen....


    Genau darum ging es mir. Erst einmal über das Urteil zu informieren und dann kann ja jeder für sich selbst die Konsequenzen daraus ziehen.
    Das Urteil ist kein Grundsatzurteil, allerdings stammt es ja auch nicht von einem "Provinz Amtsgericht". Es könnte somit von einem anderen Gericht durchaus als Orientierung herangezogen werden und offensichtlich gibt es eine Tendenz zu Urteilen, die ähnlich ausgehen.
    Als "Menschenschützer" sollte man seine vorsorgende Sichtweise auch nicht gerade bei Feierabend am Werkstor zurück lassen.
    Ich bin kein Freund des Fahrrades und vermeide dessen Verwendung so gut dies geht, wobei bei mir in der Gegend geht es auch fast immer bergauf, das ist mir dann doch zu anstrengend. So langsam werde ich eben ein alter fauler Sack. ;)
    Als vor Jahren meine Kinder in das Fahrradalter kamen, war die erste Anschaffung ein Helm. Natürlich für die Kinder, aber auch der Vater und die Mutter wurden mit einem Modell beglückt. Bei mir war das kein Problem, aber meine Frau hatte Angst um ihre Frisur. Ich konnte mich durchsetzen, was sonst eher selten vorkommt, gegen meine Frau :rolleyes:

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ich finde das Urteil irgendwie seltsam. Ich kann zwar nachvollziehen, dass ein Fahrradhelm die Sturzfolgen mindert, aber würde da ein Integralhelm nicht sogar noch bessere Dienste leisten? Muss ein Fahrradfahrer mit Wirbelsäulenverletzungen dann auch mit einer Teilschuld rechnen, weil er keinen Rückenprotektor getragen hat? Der Tragekomfort der Schutzausrüstung kann ja da nicht der begrenzende Faktor sein, der wird nämlich (wie glaub ich die meisten aus endlosen Diskussionen kennen) von Person zu Person durchaus unterschiedlich beurteilt.

    Gruß Moritz

  • Ich finde das Urteil irgendwie seltsam. Ich kann zwar nachvollziehen, dass ein Fahrradhelm die Sturzfolgen mindert, aber würde da ein Integralhelm nicht sogar noch bessere Dienste leisten? Muss ein Fahrradfahrer mit Wirbelsäulenverletzungen dann auch mit einer Teilschuld rechnen, weil er keinen Rückenprotektor getragen hat? Der Tragekomfort der Schutzausrüstung kann ja da nicht der begrenzende Faktor sein, der wird nämlich (wie glaub ich die meisten aus endlosen Diskussionen kennen) von Person zu Person durchaus unterschiedlich beurteilt.

    Gruß Moritz

    Hi Moritz!

    So ein Schutz muss auch zumutbar sein:

    Ein Integralhelm auf dem Fahrrad hält kein Mensch aus, zumindest bei Temperaturen von über 10°C. Hinzu kommt das Gewicht. Ein Radler, sofern es nicht so ein Gemütlich-Radler ist, sitzt relativ nach vorne gebeugt. Bei der gefahrenen Geschwindigkeit entsteht aber keine Luftströmung, die den Kopf stützt, d.h. es ensteht in der Halswirbelsäure eine starke Belastung. Über deren Auswirkung muss ich sicher nichts schreiben.
    Da ist der Fahrradhelm schon ein guter Kompromiss.
    Wobei die Gegner im argumentieren, dass die meisten Traumata im Gesichtsschädelbereich stattfinden, wo der Fahrradhelm genau gar nicht schützt.

    Rückenprotektor: Der findet durchaus Einsatz im Mountainbike-Downhillbereich. Und dort findet man auch Integralhelme.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

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  • Wobei die Gegner im argumentieren, dass die meisten Traumata im Gesichtsschädelbereich stattfinden, wo der Fahrradhelm genau gar nicht schützt.


    Moin.
    Aus eigener Erfahrung. Mein Sohn hatte vor Jahren einen Unfall. Da kam doch glatt ein Laternenmast über den Radweg gelaufen. Wir beide kannten den und er steht echt bescheiden. Dann noch graues Wetter, kurz nach der Ampel um die Kurve und da war der doch glatt meinem Sohn entgegen gelaufen. Der is da voll vorgerammelt. Prellungen im Gesicht und Zahn abgebrochen. Viel Geweine (ok, da hätte ich verdammtes Pipi in den Augen gehabt ;(;( und den Schreck als Vater werde ich nie vergessen!!!).
    Wenn der dem Helm nicht aufgehabt hätte, dann wäre mit Sicherheit Schlimmeres passiert. Das sah schon böse aus.
    Die Gegener meinen also, dass jemand bei einem Unfall nur aufs Gesicht fällt. Wenn ich überlege, dass der Helm vor Schädeltraumas bewahren soll und nicht vor einer gebrochenen Nase. Diese Argumentation kann ich nicht verstehen.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

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  • Moin.
    Aus eigener Erfahrung. Mein Sohn hatte vor Jahren einen Unfall. Da kam doch glatt ein Laternenmast über den Radweg gelaufen. Wir beide kannten den und er steht echt bescheiden. Dann noch graues Wetter, kurz nach der Ampel um die Kurve und da war der doch glatt meinem Sohn entgegen gelaufen. Der is da voll vorgerammelt. Prellungen im Gesicht und Zahn abgebrochen. Viel Geweine (ok, da hätte ich verdammtes Pipi in den Augen gehabt ;( ;( und den Schreck als Vater werde ich nie vergessen!!!).
    Wenn der dem Helm nicht aufgehabt hätte, dann wäre mit Sicherheit Schlimmeres passiert. Das sah schon böse aus.
    Die Gegener meinen also, dass jemand bei einem Unfall nur aufs Gesicht fällt. Wenn ich überlege, dass der Helm vor Schädeltraumas bewahren soll und nicht vor einer gebrochenen Nase. Diese Argumentation kann ich nicht verstehen.

    Gruß

    Jens


    Das kann ich so nicht nachvollziehen: Dein Sohn hatte Verletzungen Im Gesicht und im Mund. Wie hätte ihm da ein Helm geholfen?

    Und wenn tatsächlich die meisten Verletzungen im Gesichtsschädelbereich entstehen, bei mir waren das bei Stürzen mit dem Rad 2:1, dann ist die Hilfe des Helms nur zu 33% vorhanden.
    Allerdings trage ich wegen des einen Falls gerne den Helm, hätte mir 12 Stiche in die Kopfscharte erspart.

    Aber die Hauptintention der Gegner und da zähle ich auch den ADFC dazu ist, dass durch eine derartige Rechtssprechung, oder eine Helmpflicht, die Akzeptanz dramatisch abnehmen würde, das Auto gegen das Fahrrad zu tauschen. Zumindest der ADFC hat als eines der Hauptziele die Förderung der Radnutzung.

    Ich finde immer die Familien völlig daneben wo die Kinder nen Helm aufhaben und die Eltern "oben ohne" rumgondeln. Das hebt die Akzeptanz bei den Kiddies ungemein...

    Hardy

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  • Ich finde immer die Familien völlig daneben wo die Kinder nen Helm aufhaben und die Eltern "oben ohne" rumgondeln. Das hebt die Akzeptanz bei den Kiddies ungemein...


    So siehts aus. Ich habe mir vom Bund einen Grundsatz erhalten "Führen durch Vorbild!" Und so halte ich es bis heute. Egal, obs mein Sohn is oder ein Bauarbeiter :thumbup:
    Hardy. Er hat zum Schutz seinen Kopf gesenkt... aber leider noch nicht weit genug. Er wäre somit ungebremst mit dem Schädel in den Mast "eingerastet". Ich bin als Kind viele Jahre BMX-Rennen gefahren (falls das noch jemand kennt). Für die Jüngeren: Der Vorläufer vom Moutainbiking. Mischung aus downhill, freestil etc... mit kleineren Rädern und auf ner horizontalen Strecke mit Hügeln, Sprüngen und Hindernissen :D
    Mir ist mein Sohn (ein Kind), was einen mehrfachen Kieferbruch hat der wieder hergestellt wird, wesentlich lieber, als jeden Sonntag Blumen auf sein Grab zu legen.
    Ich muss dazu sagen, dass seine Mutter Krankenschwester in einer Notaufnahme war/ ist. Sie ist ebenfalls ausgebildete und erfahrene RettSan. Die sieht so etwas täglich und wir sind beide davon überzeugt, dass dieser Helm (der dabei gebrochen ist) unserem Sohn das Leben gerettet hat!

    Gruß

    Jens

    PS: Is schon schlimm mit vielen Frauen, oder? Seine Mutter hat auch nie nen Helm getragen :cursing:

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

    Einmal editiert, zuletzt von Globetrotter (20. Juni 2013 um 21:32)