Prüfung von Notduschen

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  • Hi,

    ei isch hab da mal ne Praxisfrage:

    Die BGI 850 schreibt eine monatliche Prüfung von Notduschen in Laboratorien vor.
    Davon haben wir zwei, eine Augennotdusche und eine Körperdusche an der Eingangstüre wie vorgeschrieben.
    Die Augendusche ist neben einem Waschbecken, insofern stellt eine Prüfung kein Problem dar.
    Das sieht bei der Körperdusche anders aus: Betätige ich diese, setze ich zumindest den Eingangsbereich unter Wasser. Betätige ich sie so lange, bis ich Qualität und Quantität des Wasserstrahls begutachten kann, wirds noch mehr.

    Wie macht ihr das, großen Eimer unter den Duschkopf? Dürfte aber noch genug Spritzwasser geben.

    Ich bin echt ein wenig ratlos.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

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  • Hi Hardy,

    wenn´s nur um die Wassermenge geht hab ich einen kleinen Tipp:
    Ich hab in ähnlicher Situation einfch ein PE-Rohr mit etwas mehr als dem Durchmesser der Brausenkopfs anfertigen lassen. Länge so bemessen, dass man dann dass Wasser bequem in einem Gefäss (z.B. 30L - Hobbock) laufen lassen kann.

    Hat eigentlich immer recht gut funktioniert. Wenn du das "Strahlbild" des Duschkopf analysieren willst bleibt Dir aber wohl nur übrig, neckische Wasserspiele zu veranstalten und die Rutschgefahr im Anschluss zu beseitigen ;)

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Hi Hardy,


    Hat eigentlich immer recht gut funktioniert. Wenn du das "Strahlbild" des Duschkopf analysieren willst bleibt Dir aber wohl nur übrig, neckische Wasserspiele zu veranstalten und die Rutschgefahr im Anschluss zu beseitigen ;)

    Das erwischt die danebenstehenden Laborgeräte... Da isses viel zu eng. Eine Laborerweiterung ist angedacht, aber wann die kommt steht in den Sternen.

    Hardy

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  • Ha säll woisch!
    Dasses da schon wat jibt, hätt isch ja nie vermutet!

    Vielen Dank, bei dem Preis sollten wir da ruckizucki raus aus der Nummer kommen.

    Hardy

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  • Ganz interessant.

    Ich traue mich allerdings nicht diese Prüfung einzufordern.
    Wir hatten bislang eine Dusche, die nach Betätigung nicht wieder zu schließen war.
    Der gesamte Wasservorrat ergoss sich dann in den Raum ohne Abfluss. (geschätzte 84,65 Liter)
    Alle 10 Jahre hat dann mal so ein Spaßvogel an dem Hebel gezogen und einen kleinen Scherbolzen durchtrennt.
    Da schaue ich mal nach dem aktuellen Stand der Notdusche.

  • Hallo Flügelschraube und bildertattoo,

    bei einem meiner ehemaligen Arbeitgeber hat sich das GANZ schnell geändert, als die BG ein Regressverfahren eingeleitet hat. Ein Mitarbeiter hat sich eine Augenentzündung nach Benutzung einer verunreinigten Augendusche zugezogen. :cursing:
    Also monatliche Prüfung mit ausreichend Wasserdurchfluß und halbjährliche Prüfung auf Trinkwasserqualität durch ein Labor. Sonst kann es für den Geschäftsführer teuer werden...

    Und in Deutschland geht es uns doch noch ganz gut.
    Die amerikanische ANSI Z 358.1 - 2009 fordert eine Temperatur der Notfalldusche von 16 - 38 °C (60-100F). Da mussten wir schon Regelventile einbauen, die wiederum natürlich auch regelmäßig zu prüfen sind.

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

    Einmal editiert, zuletzt von Niko (22. August 2012 um 14:38)

  • Da steht man hier auf dem Standpunkt: Solange nix passiert ist alles egal! Ich habe es schon 2mal angeprangert, hätte sogar selber einen Wartungsplan erstellt, aber das wollte keiner, weder der Abt. Leiter noch die Sifa.

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  • Klick mich
    Mit ein bißchen Übung bleibt der Boden trocken. :D
    Gruß, Niko.

    Danke für die Hinweise. Wußte bislang nie, wie ich nach diesen Dingern suchen soll. Bislang war es auch eine feuchte Angelegenheit.
    Eine Prüfung und Spülung der Duschen empfiehlt sich auch schon wegen der Legionellen-Verseuchung link, die sich in so stehendem Wasser leicht entwickeln kann.

    Gruß
    Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Eine Prüfung und Spülung der Duschen empfiehlt sich auch schon wegen der Legionellen-Verseuchung link, die sich in so stehendem Wasser leicht entwickeln kann.

    Gruß
    Frank

    Laut Aussage meiner Hygieneabteilung besteht die Legionellen-Gefahr wohl nur bei warmen Wasser.

    Hardy

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  • Also ich weiss ja nicht, Legionellen ent. bei 25 - 50 Grad. Eine Notdusche nur mit kaltem Stadtwasser fände ich nun nicht sinnvoll. Sonst könnte es unter Umständen noch zum Herzkaschperle kommen bei zu kaltem Duschwasser. Unsere sind geregelt auf schöne Duschtemperatur. Man könnte also auch mal das Duschgel und Shampoo mitnehmen, bei Benützung. ;)

  • ... Legionellen ent. bei 25 - 50 Grad. ... Unsere sind geregelt auf schöne Duschtemperatur.

    1. Duschtemperatur demnach bei Euch < 25 °C?
    Das würden ein paar Damen aus meinem Bekanntenkreis anders sehen. :D
    Also tut Ihr nichts gegen die mögliche Legionellen? ;(

    2. Meines Wissens ist die Legionellenbildung schon bei geringeren Temperaturen möglich. (siehe Verknüpfung unten)

    Zustimmung zu Deiner Meinung hinsichtlich Stadtwassertemperatur bei Notduschen.
    War hier mal ein Thema, bei dem ich auch eine ganze Menge von Martina111 gelernt habe:

    [Frage] Notduschen temperiert ja/nein?

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

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  • Nein nicht unter 25Grad. Ich meinte wir haben angenehme Duschtemperatur, also ich könnt regelmässig drunter Duschen bei Feierabend. Aber auch das Thema werde ich bei der nächsten ASA anschneiden mit dem Verweis auf die Punkte von deinem Link!
    Mich mögen Sie ja da besonders gerne!

  • Da stimme ich a.r.ni zu. Warme Temperaturen in Totleitungen sind schnell erreicht, wenn sich die Notdusche in einem beheizten Raum (Labor, Arbeitshalle etc.) befindet. Dies bietet gute Lebensbedingungen für allerlei kleines "Getier". Und eben das bekommt der Erste ab, der die Dusche benötigt direkt ins Auge oder sonstwohin.
    Die Gefahr der Verkeimung besteht in :D meinen Augen 8) auf jeden Fall. Also schön regelmäßig spülen.

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Da stimme ich a.r.ni zu. Warme Temperaturen in Totleitungen sind schnell erreicht, wenn sich die Notdusche in einem beheizten Raum (Labor, Arbeitshalle etc.) befindet. Dies bietet gute Lebensbedingungen für allerlei kleines "Getier". Und eben das bekommt der Erste ab, der die Dusche benötigt direkt ins Auge oder sonstwohin.
    Die Gefahr der Verkeimung besteht in :D meinen Augen 8) auf jeden Fall. Also schön regelmäßig spülen.

    Gruß Frank


    Ich habe die Augendusch, die minimum zwei Jahre nicht gelaufen ist prüfen lassen, also eine Wasserprobe vom Hygieneinstitut ziehen lassen.
    Preisfrage: Was war da alles drin?

    Hardy

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    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Hier die umso erstaunlichere Antwort:

    Keine Legionelle, Pseudomonaden,..., absolut nix.

    Erschreckend war allerdings die Erkenntnis, dass einige Beschäftigte nicht wussten, für was das seltsame Dingen neben dem Waschbecken gut ist...

    Hardy

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  • Bei uns werden die Augenduschen wöchentlich betätigt und dabei einer Sichtprüfung unterzogen. Bei den Körperduschen konnte ich eine Überprüfung noch nicht durchsetzen. Da dürften einige Modelle dabei sein, deren Funktionsfähigkeit zweifelhaft ist. Da unsere Augenduschen mit Schlauch versehen sind, kann man sie bei kleinflächiger Kontamination bzw. Brand auch dafür verwenden.
    Wenn ich mich recht entsinne hatte vor Jahren eine Uni ein Prüfverfahren vorgestellt, das ähnlich wie das verlinkte funktioniert. Schlauch aus zusammengenähter LKW Plane, 60l Kunststoffaß darunter, dann noch eine Personenwage unter die Konstruktion und eine Stoppuhr in die Hand des Prüfers, schon kann er die Durchflußmenge bestimmen.
    In einer meiner früheren Firmen war die Notdusche direkt in Sprühweite des Kopierers, da wollte ich mich nicht duschen müssen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Fragefüßchen:

    Überprufung der Notdusche nach:
    TRGS 526 mit 30l/min.

    DIN 12899 T3 Klasse III 100l/min bei hochkonz.Säuren und Laugen

    DIN EN 15154 1 60l/min

    oder ANSI 75,4l/min?? Industrie >100l/min??

    Ich bin nun angehalten bzw. schriftlich beauftragt unsere Notduschen mtl. zu überprufen.
    Nächste: wie schnell muss ich eine Notdusche erreichen? Labor 5 sec, alles andere in der Produktion draußen 10 sec.laut ANSI!?
    Temperatur laut DIN EN 15154 15°C das mir aber ehrlich zu kalt um mal eben eine Verätzung mit NaOH oder H2SO4 ne viertel Stunde abzuduschen. Mir selber ist mal eine NaOH Schuppe in den Schuh gefallen und nach ner gewissen Reaktionszeit durch die Socke, hab ich es erstmal im Duschraum unter lauwarmen Wasser abgespült ne halbe Stunde. Fachleute schlagen eine thermoneutrale Temperatur von 32 bis 35 Grad vor, aber ist da nicht wieder mit Legionellen zu rechnen?

    Da ich gerade eine Prüfanweisung dafür am erstellen bin sollte ich schon wissen nach welcher oben genannter ich nun vorgehen muss?!
    Intressanter Link http://www.chemietechnik.de/texte/anzeigen…Anton-Momm-GmbH

    wie sind die Meinungen hierzu von euch Personenschützern??

  • ...Nächste: wie schnell muss ich eine Notdusche erreichen? Labor 5 sec, alles andere in der Produktion draußen 10 sec.laut ANSI!?


    Schöne theoretische Werte, was machst Du, wenn man die Vorgaben nicht einhalten kann? Noch eine Dusche installieren?
    Natürlich sollte eine Notdusche schnell erreicht werden können. Man kann dies auch einmal praktisch ausprobieren, indem derjenige, der an seinem Arbeitsplatz einer entsprechenden Gefahr ausgesetzt ist versucht blind (worst case, Treffer mit Augenverätzung) so schnell wie möglich zur Dusche zu kommen. Man staunt wie schlecht das geht und was alles im Wege ist.

    ...Temperatur laut DIN EN 15154 15°C das mir aber ehrlich zu kalt um mal eben eine Verätzung mit NaOH oder H2SO4 ne viertel Stunde abzuduschen.


    Wer schreibt die 15 Minuten vor? In vielen SDB liest man auch mindestens 10 Minuten und ähnliche Angaben. Dies ist völliger Unsinn.

    ...Da ich gerade eine Prüfanweisung dafür am erstellen bin sollte ich schon wissen nach welcher oben genannter ich nun vorgehen muss?!
    Intressanter Link ...wie sind die Meinungen hierzu von euch Personenschützern??


    Bei dem Link, da möchte wohl jemand sein teures und weitgehend unnötiges Produkt verkaufen. Man kann bestimmt 100l/min per Durchlauferhitzer auf Körpertemperatur erwärmen, der technische Aufwand dahinter ist allerdings nicht gering und dürfte auch wartungsintensiv sein, zumal die Notdusche doch eher selten zum Einsatz kommen sollte.
    Würde mich jemand 15 Minuten unter einer kalten Dusche festhalten, bis ich bewusstlos bin, würde es hinterher eine Strafanzeige wegen Körperverletzung als Dank geben.
    Meiner Meinung nach sind Notduschen in einigen Bereichen sinnvoll, nämlich dort, wo mit entsprechend gefährlichen Stoffen wie z.B. konzentrierten Säuren oder hautresorptiven Stoffen umgegangen wird und die Gefahr einer großflächigen Benetzung besteht. Im Laborbereich dürfte dies nur selten der Fall sein, da genügen meiner Meinung nach Augenduschen mit Schlauch, die kann man auch als Teilkörperdusche verwenden. Dies kann man über die Gefährdungsbeurteilung entsprechend abklären.
    Kaltes Wasser hat mehrere Vorteile. Bei Kontakt mit Säuren und Laugen, wird bei der Reaktion häufig Wärme frei, diese kann durch kaltes Wasser reduziert werden. Weiterhin führt kaltes Wasser dazu, dass sich die Hautporen schließen. Viele chemische Reaktionen sind temperaturabhängig, als Faustregel gilt hier, eine Erhöhung der Temperatur um 10°C verdoppelt die Reaktionsgeschwindigkeit. Daher führt kaltes Wasser dazu, die chemische Reaktion zu hemmen.
    Die Notdusche dient meiner Meinung nach nur dem ersten Entfernen des gefährlichen Stoffs. Die weitere Spülung kann dann z.B. unter der normalen Dusche oder am Waschbecken erfolgen, dort dann evt. auch mit etwas angehobener Temperatur. Voraussetzung ist natürlich dabei, dass man die normale Dusche/Waschraum oder ähnliches einfach und schnell erreichen kann.
    Oftmals findet man unter Notduschen auch keinen Abfluss. Schön, die Dusche läuft mit 30-100l/min für sagen wir mal 5 Minuten und das Wasser verteilt sich im Raum. Auch Elektrogeräte haben in der Nähe der Dusche nichts zu suchen. Verätzung gestoppt, dann aber leider am Stromschlag verstorben.
    Allen potentiell zu duschenden Personen lege ich auch nahe, im Spind einen Satz Ersatzkleidung zu deponieren. Es kommt einfach schlecht, wenn man mit tropfnasser Kleidung oder nackt im Bus unterwegs sein muss.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.