Fensterputzer stirbt am ersten Arbeitstag

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  • Schlimm sowas. :cursing:

    "Die
    Experten für Arbeitsschutz prüfen nun, warum Vorschriften offenkundig
    missachtet wurden: Hatte der Arbeitgeber überhaupt eine Schutzausrüstung zur
    Verfügung gestellt? Gab es für den Arbeiter eine Sicherheitseinweisung?"

    Wenns wirklich so war, dann ist da die Feuer in der Bude. Und zwar richtig. Und zu Recht.

    Ich hab neulich eine (private) Diskussion in ähnlicher weise gehabt. Die Chefin eines Billigmarktes hat sich drüber beklagt, dass ihre 17-jährige Aushilfe sich eine Palette auf den Fuß hat fallen lassen und jetzt einen geprellten Fuß hat, und drei Wochen nicht kommen kann. Sie hat mit nem Hubwagen rumhantiert, auf dem wohl die Palette nicht richtig stand. (Ich kenn die Story nur vom Hörensagen).

    Ich hab mal vorsichtig gefragt, ob die Aushilfe Arbeitsschuhe an hatte, unterwiesen war etc. Dann hab ich noch erwähnt, dass Minderjährige einer besonderen Überwachung unterliegen... Da hat sie mich angeguckt wie ein Auto 8| und gemeint ich solle mich nicht lächerlich machen. Sowas wäre doch nicht notwendig. Und 17-jährige würden sich sowieso weigern Sicherheitsschuhe anzuziehen... (Ihr Mann ist der SiBe im Betrieb und sieht das genauso. Die wäre doch selber schuld, wenn sie so dappig wäre....) Ich hab dann versucht ihr das ein bisschen näher zu bringen. Irgendwann bin ich dann gegangen. Manche Arbeitgeber wollens einfach nicht hören.

    Manche Arbeitgeber werdens nie lernen. Da kämpfst du gegen eine Wand. X(

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

  • Dem kann ich nur zustimmen. Das liegt aber auch zum großen Teil daran dass die kleinen Unternehmer kaum kontrolliert werden.
    Große bekannte Firmen tun auch hauptsächlich viel für den Arbeitsschutz weil sie eher in der Öffentlichkeit stehen und das Immage wichtig ist. Wäre dem nicht so würde da auch nicht viel mehr passieren. Es kostet Zeit, Geld, und Geduld. Und die sind vor allem Selbstständige meistens gar nicht in der Lage zu investieren. Der Weitblick fehlt hierfür auch. Ich denke dass das Unternehmermodell hier auch fehl am Platz ist. Das war schon damals, während der Ausbildung war ich als Betriebsleiterin beschäftigt, ein Thema. Es wurde kritisiert dass ich doch eher auf wirtschaftlichkeit aus sei als auf Arbeitsschutz. Meine Frage ob das denn bei Unternehmern nicht zuträfe wurde nicht beantwortet.

  • s wurde kritisiert dass ich doch eher auf wirtschaftlichkeit aus sei als auf Arbeitsschutz.

    Ich hab ein ähnliches "Problem". Ich bin auch noch Betriebswirt, und seh Arbeitsschutz auch teilweise von der Betriebswirtschaftlichen Seite aus (jetzt nicht falsch verstehen; ich such eigentlich immer eine möglichst gute Lösung für beide Seiten). ABER: Ich hab neulich eine Studie gelesen, wo drinstand dass du für jeden Euro den du in den Arbeitsschutz investierst, 2,20 rausbekommst. Das sind mal grob gerechnet 120% "Rentabilität", ganz grob gerechnet. Wenn das nicht betriebswirtschaftlich ist, weiß ich auch nicht. Ich find das Ding nur nicht mehr, sonst würde ich sie einstellen.

    Und dass nur die "Großen" kontrolliert werden. Da kann ich dir nur zustimmen. Wobei das eigentlich in meinen Augen widersinnig ist. Die "Großen" unterliegen meist einem harten Wettbewerb und müssen sowohl Kundenanforderungen als auch evtl. weitere Normforderungen erfüllen. Wir haben einen Kunden, einen Großlackierer, der unterliegt fünf Normen. Die hatten bisher nicht viel Arbeitsschutz (frag nicht, wie die damit durchgekommen sind)... Wir sind zu dritt durchgegangen, und haben fast nichts im Arbeitsschutz gefunden. Einfach weil alles irgendwie durch andere Vorgaben geregelt ist und mind. drei Kontrollen unterliegt. Bei denen sind auch fast wöchentlich Kunden im Haus und kontrollieren die. (Die haben sogar Gabelstapler die automatisch per Transponder auf 3km/h abgebremst werden wenn sie in ne Halle fahren...)

    Ich will damit nicht sagen, wenn ein Unternehmen nen ISO Stempel oder was-auch-immer-für-nen-Stempel hat, dass es sicher ist, aber man kann das eventuell, nach Prüfung, vielleicht, unter Umständen etwas entspannter sehen.

    Die kleinen, die keinerlei Kontrolle unterliegen, und so vor sich hinwurschteln... denen sollte man auf die Finger gucken.
    Wobei das auch schwanken kann. Ich betreue auch eine Kieferorthopädin die meint, dass sie, bevor sie Steuern bezahlt, das lieber in den Schutz ihrer Mädels steckt... Vorbildlich sowas. Findet man aber selten.

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    Mike

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  • Ich weiß.... aber du verstehst, was ich damit sagen will... der Arbeitsschutz besteht in Unternehmen die solche Normen haben halt schon, zwar nicht aus "Arbeitsschutzvorschrift" sondern aus den Normen. Deshalb sollte man, aus meiner Sicht, eher Unternehmen kontrollieren, die überhaupt keiner Kontrolle unterliegen.

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    Mike

  • Ja, das stimme ich dir zu. Ich würde sogar soweit gehen dass ich das Unternehmermodell abschaffen würde. So dass diese zwangsläufig entweder von ihrer Berufsgenossenschaft betreut werden oder einen externen FaSi beauftragen müssen.

    Aber ich glaub da bin etwas zu radikal. Nur wenn man sieht wie bei manchen mini Unternehmen mit 2 oder 3 Arbeitern gearbeitet wird ... naja, graue Haare hab ich schon ein paar...

  • Unternehmermodell hier auch fehl am Platz ist.


    Hallo,

    da kann das Unternehmermodell eigentlich nichts dafür.
    Das Problem ist doch eher, dass Unternehmer nicht zur Verantwortung gezogen werden. Also "Exekutive", nicht "Legislative".
    Es gibt viel zu viele schwarze Schafe unter den Firmen...
    Und die Wahrscheinlichkeit, dass man erwischt wird, ist eher gering... :cursing:
    So ähnlich wie bei der Handynutzung beim Autofahren... ;)

    So dass diese zwangsläufig entweder von ihrer Berufsgenossenschaft betreut werden oder einen externen FaSi beauftragen müssen.


    Und dann? Welche externe Sifa hat denn schon einmal den betreuten Betrieb angezeigt? Wer hat schon einmal ein Ermittlungsverfahren der BG erlebt?
    Die gesetzlichen Möglichkeiten sind da, aber werden nicht angewandt. ?(

    Ich hab neulich eine Studie gelesen, wo drinstand dass du für jeden Euro den du in den Arbeitsschutz investierst, 2,20 rausbekommst. Das sind mal grob gerechnet 120% "Rentabilität", ganz grob gerechnet. Wenn das nicht betriebswirtschaftlich ist, weiß ich auch nicht. Ich find das Ding nur nicht mehr, sonst würde ich sie einstellen.


    Ist schon seit Februar drin: Klick mich

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Niko, es geht doch auch nicht ums anzeigen/sanktionieren, sondern ums aufzeigen was man machen kann und wie man es besser machen kann.

    Sanktionen sind eine Sache, führen aber meiner Meinung nicht zum gewünschten Ergebnis.

    Die Unternehmer sind meist doch viel zu beschäftigt den nicht ganz so üppigen Umsatz zu machen. Er läßt sich vieleicht von der BG mal kurz belehren, betrachtet das aber alles als Zeitraubend und "er habe ja besseres zu tun" (o-ton alter cheff von mir). Nach seiner Ausbildung/Belehrung hat das alles ganz schnell vergessen und taucht in seinem Alltag unter. Bei den meisten ist das ein täglicher Kampf ums überleben. Von alleine werden sich diese dann nicht mehr Gedanken machen.

    Es ist ja so dass Unfälle sich in den Beiträgen der Unfallkassen wiederspiegeln. Aber Unfallfreiheit? So wie bei Autofahreren die unfallfrei bleiben? Das wäre vieleicht auch ein Anreiz, gerade bei kleinen Betrieben.

    Das ganze System ist stark Reform bedürftig meiner Meinung nach.

  • Sanktionen sind eine Sache, führen aber meiner Meinung nicht zum gewünschten Ergebnis.
    ......
    Bei den meisten ist das ein täglicher Kampf ums überleben. Von alleine werden sich diese dann nicht mehr Gedanken machen......


    Hallo Andrasta,

    wenn es nicht von alleine geht, dann muss man eben motivieren.
    Und motivieren geht NUR über Belohnung und Bestrafung (Ich denke da nicht nur an Geld, das ist nur eine kurzfristige Motivation)

    Die guten belohnen... :thumbup:

    Die schlechten bestrafen... und das nennt man dann Sanktionen.

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Hi,
    ich leite Seminare im Unternehmermodell. Und ich wage die Behauptung, dass diese Seminare für die Unternehmer sehr viele neue Erkenntnisse bereit halten!

    Wer sich seiner Verantwortung nicht bewusst ist, kann auch nicht verantwortungsbewußt handeln, oder?
    Wow, bin selber ganz begeistert von dem Wortspiel...

    Und das Unternehmermodell wurde genau beleuchtet bevor es auch in der DGUV Vorschrift 2 unverändert aufgenommen wurde, wurden die Erfolge (Unfallzahlen...) gegen ein Unternehmermodell sprechen, wäre es herausgeflogen!
    Ich bin der festen Überzeugung, dass sich das Unternehmermodell hervorragend für Kleinunternehmen eignet!

    Die Notwendigkeit, vor der ersten Aufnahme der Tätigkeit eine Unterweisung durchzuführen, wird auch im Unternehmermodell klar aufgezeigt. Von mir zumindest (hoffe ich zumindest...). Leider ist es wie schon in der Schule, von dem, der vorne steht, hängt viel ab...!

    Mit besten Grüßen
    CHeil

  • Hi,

    bitte nichts durcheinander bringen.

    Die BG betreut keine Betriebe, sondern überwacht und beratet, auch wenn heute immer mehr beraten wird.

    Sobald der Betrieb einen Angestellten hat, muss der Chef eine SiFa und einen Betriebsarzt bestellen, so steht es im Gesetz, leider weiss das kaum ein Unternehmer, außer er kommt eine Anfrage von seiner BG.

    Und dazu mal etwas Praxis;
    Nun hat der Unternehmer eine SiFa und einen BA und hat 12 Mitarbeiter, also volles Programm, Gefährdungsbeurteilung, ASA und so weiter.
    Zusammen kommen SiFa und Betriebsarzt auf 18h Regelbetreuung im Jahr und dann noch das Betriebsspezifische, was kein Unternehmer haben will, "denn es kostet mehr Geld und die Regelbetreuung reicht aus, oder die SiFa taugt nichts" (Zitat eines Unternhmers).
    Das Unternehmen liegt etwas ab vom Schuss, die SIFa hat schonmal über 60 Minuten Fahrzeit.

    Wo wird die Fahrzeit eingerechnet, natürlich in die 18h, denn die werden ja bezahlt und es muss sich auch für die SiFA rechnen.
    Der Betriebsarzt sagt gleich, sie müssen bei mir vorbeikommen, daraus fahre ich nicht.

    So, wie soll bei solchen situationen eine gute Betreuung erfolgen.
    Hab auch schon mit Unternehmern gesprochen, die sagen die finden nicht mal eine SiFa, weil die zuwenig Mitarbeiter haben und somit nicht rentabel sind für eine Freiberufliche SiFa.
    Und da keine SiFa nur von Luft und Nächstenliebe leben kann, muss sie wirtschaftlich denken.

    Aber das Problem liegt hier weder bei den SiFas noch bei den BAs, denn es gibt einfach zu wenige und damit fallen die Unternehmen einfach durchs Raster.

    Viele Chefs wissen gar nicht, was sie nach dem Gesetz her alles machen müssen, erlebe ich dauernd.
    Gerade in kleinen Betrieben, wo die ganze Verwaltung nebenbei am Wochenende gemacht wird, fällt der Arbeitsschutz leider nicht ins Gewicht.

    Das Unternehmermodell hat einen guten Ansatz wird aber oft nicht so wie gedacht umgesetzt. Bei der Metall BG, also nun BGHM, ist es so dass der Unternehmer auf ein einwöchiges Seminar muss, und anschließend eine Gefährdungsbeurteilung und die Betriebsanweisungen erstellen muss, wenn dies erfolgt ist, händigt der TAB die Urkunde aus, anschließend erfolgen weitere Seminare und Veranstallungen die der Unternehmer besuchen muss.
    Und auch im Unternehmermodell brauch der Betrieb eine SiFa und Betriebsarzt die Betraten zur Seite stehen und die müssen Vertraglich auch benannt werden.

    Das ist zwar nichts, im Verlgeich zur SiFa Ausbildung, aber eine Grundbesohlung gibt es da auf jeden Fall und der Chef weiss nun nicht nur wie man Arbeitschutz schreibt, sondern auch was Arbeitsschutz ist.

    Und was Kontrollen durch BGen und GAA angeht, wo hat der Fensterputzer sein Betrieb? Wahrscheinlich ein Schreibtisch in der Wohnung und sein Fahrzeug und das Lager ist im Keller eines Mehrfamilienhauses.
    Das gilt auch für fast alle Sub-Fahrer von GLS, DPD und Co., und noch für viele andere Firmen.

    Wo soll die Kontrollinstantz denn da den Arbeitsschutz kontrolieren? Die haben nur die Mitgliedsadresse und die ist nicht am Arbeitsplatz.

    Und dann fragt mal den TAB von einem Betrieb, wieviele Unternehmen der hat, die meisten werden da so eine Zahl nennen, die glaubt keiner, von meinem TAB weiss ich, das er über 7000 Betriebe hat, JA SIEBENTAUSEND!!!!!

    Der Arbeitsschutz ist leider ein Thema, von dem die meisten Unternehmer nicht viel wissen möchten, denn die Konsequenzen werden meist weder in der Presse noch sonstwo breitgetreten.

    Und leider kennen auch nicht alle (Staats-)Anwälte das Wort "Organisationsverschulden" denn was anderes ist leider oft nicht die tatsächliche Ursache.

    Man kann es auch mal so sehen, als SiFa wird uns so schnell die Arbeit nicht ausgehen und das ist doch auch irgendwie beruhigend.

    In dem Sinne mit einem extrem zynischen Unterton.
    Grüße
    Lucy

    P.S. was belohnen angeht, bei einigen BGen kommen die Betriebe einen Beitragsnachlass wenn sie "unfallfrei" durchs Jahr gekommen sind... das gibt es schon lange und ist gesetzlich Vorgeschrieben, bitte auch mal das SGB VII und die Satzung der BG lesen!

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    Genau die meinte ich. Hab sie nur nicht mehr gefunden. Danke.

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    Mike

  • Ja, das stimme ich dir zu. Ich würde sogar soweit gehen dass ich das Unternehmermodell abschaffen würde. So dass diese zwangsläufig entweder von ihrer Berufsgenossenschaft betreut werden oder einen externen FaSi beauftragen müssen.

    Jein.... denke ich. Abschaffen würde ich es jetzt nicht direkt. Es gibt Unternehmer (siehe mein Beispiel der Kieferorthopädin) die nehmen das echt wichtig und tun selbstständig was.
    Ich würde es begrüßen, dass den Unternehmern die das Unternehmermodel anwenden, auf die Finger geguckt wird. Wenn sie Mist bauen, kriegen sie ne Chance es besser zu machen. Wenn sie nochmal kontrolliert werden, und sie haben nichts geändert; Strafzahlung und Zwangsbetreuung durch eine externe Sifa für mind. 3 Jahre. Und dann mit erhöhter Stundenanzahl um der Sifa gelegenheit zu geben da aufzuräumen... :D (Ja, ich weiß; wir sind nur beratend tätig.... man müsste halt einen Rahmen schaffen...).

    Ja. Das ist jetzt ein bisschen populistisch und vielleicht ein bisschen überzogen... aber das ist halt meine Ansicht.

    Mike

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    Mike

  • Zwangsbetreuung durch eine externe Sifa für mind. 3 Jahre. Und dann mit erhöhter Stundenanzahl um der Sifa gelegenheit zu geben da aufzuräumen... :D (Ja, ich weiß; wir sind nur beratend tätig.... man müsste halt einen Rahmen schaffen...).


    das ja mal ein guter Vorschlag :D

  • Zitat von »Mike144«
    Zwangsbetreuung durch eine externe Sifa für mind. 3 Jahre. Und dann mit erhöhter Stundenanzahl um der Sifa gelegenheit zu geben da aufzuräumen... :D (Ja, ich weiß; wir sind nur beratend tätig.... man müsste halt einen Rahmen schaffen...).


    das ja mal ein guter Vorschlag :D

    Danke. :D

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    Mike

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  • Hallo Mike, Hallo Andrasta,

    ich bin "etwas" verwundert! Unternehmen werden durch die staatlichen Arbeitsschutzstellen und durch die Berufsgenossenschaft kontrolliert, egal ob sie im Unternehmermodell sind oder nicht! Ihnen wird also in gleichem Maaße auf die Finger geschaut. Wenn sich dann herausstellt, dass etwas nicht in Ordnung ist, wird dieses entsprechend beanstandet, Fristen zur Erfüllung gesetzt. Wird eine Erfüllung in der Frist nicht gemeldet, gibt es eine weitere Frist, diesmal dann mit Strafandrohung. Wie gut dieses bei allen staatlichen Stellen und BGen umgesetzt wird, lasse ich offen, spielt auch keine Rolle, da es unabhängig vom Unternehmermodell ist. :huh:

    Ich habe in meinen Seminaren des Unternehmermodells häufig Unternehmer, die bis dato extern betreut wurden. Sie haben es satt, jedes Jahr eine Rechnung zu bezahlen, die Sifa aber nicht einmal zu Gesicht bekommen. Wie gesagt, häufig, ich rede hier nicht von Einzelfällen! Und ich bin mir 100% ig sicher, dass diese Unternehmen durch eine Chef-Betreuuung ihre Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz verbessern.

    Arbeitsschutz ist Chefsache! Und wenn dem Chef nicht klar ist, warum er zwingend eine Unterweisung vor der Aufnahme einer Tätigkeit durchzuführen hat, dann kommt es zu Arbeitsunfällen wie beschrieben. Eine externe Sifa hätte mit Sicherheit nicht geändert, die vorherige Teilnahme des Unternehmers am Unternehmermodell zumindest vielleicht!

    Von daher stelle ich mal die Gegenthese auf: jeder Unternehmer sollte ein gundlegendes Seminar zum Thema Arbeitsschutz besuchen müssen. Schon allein, damit er weiß, das es seine Verantwortung ist und er weiß, wofür er die Sifa hat. Aber dann würden die Unternehmer den Sifas auch mehr auf die Füße treten! Da käme mit Sicherheit Leben in die Bude... :rolleyes:

    Jetzt noch ein paar Worte dazu, die Sifa mit Privilegien auszustatten und "aufräumen" zu lassen: wofür haben wir die staatlichen Ämter und die BGen? Kann ja wohl überhaupt nicht angehen, dass jemand, bloß weil er ein paar Wochen Seminar gemacht hat, auf einmal Anweisungen in einem fremden Unternehmen erteilen darf! Wo kähmen wir denn da hin? Dass demnächst Bürgerwehren bewaffnet durch die Gegend laufen und jemanden, der auf den Boden gespuckt hat, festnehmen und 24 Stunden ohne Anklage wegen dem Tatverdacht der Umweltverschmutzung festhalten?
    Ich finde, wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Sifas beraten. Und das ist auch gut so. Wer Druck ausüben will, kann sich ja bei der BG oder beim Vater Staat bewerben. Ob man dann genommen wird, ist vielleicht eher zweifelhaft. Die "kriegsgeilen" kommen wegen mangelnder Eignung auch nicht in die gute alte Bundeswehr (von Ausnahmen abgesehen).

    Soviel zu meiner Ansicht, zu der ich gerne Rede und Antwort stehe!

  • Unternehmen werden durch die staatlichen Arbeitsschutzstellen und durch die Berufsgenossenschaft kontrolliert, egal ob sie im Unternehmermodell sind oder nicht! Ihnen wird also in gleichem Maaße auf die Finger geschaut. Wenn sich dann herausstellt, dass etwas nicht in Ordnung ist, wird dieses entsprechend beanstandet, Fristen zur Erfüllung gesetzt.

    das ist die sogenannte Sollsituation. Die Istsituation ist in vielen Fällen, gerade was den Bau betrifft eine ganz andere. Ich habe schon mit kleineren Unternehmern zu tun gehabt die mich angeschaut haben wie ein Autobus als ich nach Gefährdungsbeurteilungen fragte. Sowas hätte er ja noch nie gehört. Auf meine Frage was denn die BG dazu sage meinte er ausser dass sie ihre Beiträge kassieren würde er von denen nicht viel hören. Und von 25 Kleinbetrieben die ich auf der letzten Baustelle durchgeschleust hatte waren lediglich 3 Arbeitsschutzmäßig gut organisiert. Und das ist nur die Baustelle.
    Wenn du mit offenen Augen auch privat herumgehst da begegnen dir ständig haarsträubende Dinge, angefangen von kleinen Läden bis hin zu Werkstätten und sogar Supermärkten in denen es unschwer zu erkennen ist dass Arbeitsschutz ein Fremdwort ist. Und nicht nur Arbeitsschutz, auch Umweltschutz scheint manchen ein Ausserirdisches Wesen zu sein. DAS IST FAKT. Würde so konsequent kontrolliert und auf die Finger geschaut, dann dürfte dies so in diesem Maße nicht sein.

    Zitat

    Ich habe in meinen Seminaren des Unternehmermodells häufig Unternehmer,
    die bis dato extern betreut wurden. Sie haben es satt, jedes Jahr eine
    Rechnung zu bezahlen, die Sifa aber nicht einmal zu Gesicht bekommen.
    Wie gesagt, häufig, ich rede hier nicht von Einzelfällen! Und ich bin
    mir 100% ig sicher, dass diese Unternehmen durch eine Chef-Betreuuung
    ihre Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz verbessern.

    Ich würde mal behaupten, wenn diesen betroffenen ihre Arbeitssicherheit so am Herzen läge dann hätten sie diese FaSi schnell gefeuert. Zumindest würde ich so handeln. Wenn ich für eine Dienstleistung bezahle dann erwarte ich auch Erfüllung. Natürlich überlasse ich den Dienstleister nicht sich selbst, sondern prüfe ob er seinen Auftrag denn auch erfüllt. Tut er das nicht, dann ist er schnell draussen. Ich habe auch schon FaSi's kennengelernt die eine Schande für den Beruf sind, so ist das ja nicht. Aber der Unternehmer ist auch wenn er sich die "Beratung" einer FaSi ins Boot holt nicht aus der Verantwortung. Wenn er nicht abfordert und nicht abfragt und nicht umsetzt und sich nicht interessiert, dann muss er sich nicht wundern.

    Zitat

    jeder Unternehmer sollte ein gundlegendes Seminar zum Thema
    Arbeitsschutz besuchen müssen. Schon allein, damit er weiß, das es seine
    Verantwortung ist und er weiß, wofür er die Sifa hat. Aber dann würden
    die Unternehmer den Sifas auch mehr auf die Füße treten! Da käme mit
    Sicherheit Leben in die Bude... :rolleyes:

    Die kleinen Unternehmer von denen hier die Rede ist müssen das sogar. Nur um dem zu entgehen beschäftigen sie FaSis. In meinem Alltag ist das so dass ich ständig den Unternehmern auf die Füße trete. (zum Glück tragen sie Sicherheitsschuhe S3, sonst würds richtig weh tun) Ich bin eine von den Nervensägen die nicht lockerlassen bis der Punkt erledigt ist. Wenn das Leben in der Bude mehr Sicherheit bedeutet, immer her damit.

    Zitat

    Sifas beraten. Und das ist auch gut so. Wer Druck ausüben will, kann sich ja bei der BG oder beim Vater Staat bewerben.

    Nun, mal ersnthaft. Nur in D ist das so dass die FaSi "nur beratend" tätig ist. Ich hatte das Vergnügen für eine ausländische Firma tätig zu sein und war in der Position sehr viel mehr Entscheidungsfreiheit und aber auch mehr Verantwortung zu haben. Der verantwortliche Bauherr versuchte zwar öfters mit mir zu diskutieren ob das denn müsse und so weiter, aber wenn ich hartnäckig blieb dann musste es eben. Das ist ein ganz anderes Arbeiten. Es vereinfachte viele Dinge enorm.
    Bei Deutschen Auftraggebern ist das weitaus schwerfälliger. Da berätst du dich als FaSi manchmal zu tode. Es passiert so gut wie nichts. Du musst den Punkt immer wieder und immer wieder und immer wieder unermüdlich zur Sprache bringen bis die so genervt sind und nur damit du die Klappe hälst endlich was tun.

    Also von wegen Kirche im Dorf lassen. Ich habe bevor ich meine Ausbildung bei der BG-Bau gemacht habe von der BG nie auch nur ein Härchen zu gesicht bekommen.
    denn....

    Zitat

    von meinem TAB weiss ich, das er über 7000 Betriebe hat, JA SIEBENTAUSEND!!!!!

    das kann ich so bestätigen, die meisten vernachlässigen ihre Arbeit nicht, die meisten schaffen es einfach nicht jeden kleinen Betrieb zu kontrollieren.

  • Moin moin zusammen,

    hier kann ich Andrasta nur aus voller Überzeugung zustimmen, ich habe die gleichen oder ähnliche Erfahrungen gemacht.

    Und noch etwas zu den Aufsichtpersonen der BG,en und des Gewerbeaufsichtsamtes die den Betrieben auf die Finger schauen sollen und zu denen ich einen guten Kontakt pflege was ich jeder FaSi nur empfehlen kann.

    Jede Aufsichtsperson hat viel zu viele Betriebe zu betreuen was dazu führt das sie nicht alle Betriebe begehen können weil die Zeit dafür fehlt. Dazu kommt noch das die AP,s nach eigener Aussage in erster Linie den Unternehmer beraten (Wie die FaSi) und nicht unbedingt kontrollieren sollen. (Aussage eines AP,s den ich gut kenne) Und was bei einer Beratung manchmal heraus kommt hat Andrasta ja ausführlich erklärt, was auch meine Erfahrung ist.

    Übrigens das die AP,s beraten und nicht so sehr kontrollieren sollen ist der Wunsch des BG Vorstandes.

    Mit freundlichen Grüßen aus Braunschweig

    HJS

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen