Sind Steckdosen mit Deckel / Klappe in Werkstätten pauschal Pflicht?

ANZEIGE
Werbung auf Sifaboard
  • Hallo zusammen,

    Ich habe eine Frage zur Werkstattplanung. Ein Kunde von mir hat mit einer Fachfirma eine neue Werkstatt mit entsprechenden Steckdosen ohne Deckel geplant - so wie es in der aktuellen Werkstatt auch war. Nun hat der Elektriker vor Ort jedoch gemeint, dass (pauschal) jede Werkstatt nur Steckdosen mit Deckel haben darf und dementsprechend alle vorhandenen Steckdosen nachgerüstet werden müssen. Leider finde ich keine Verordnung oder Regel, die diese Aussage unterstreicht.

    In der Werkstatt selbst befinden sich geschlossene CNC-Maschinen, CNC-Sägen (abgesaugt) und ein paar Ständerbohrmaschinen, die jedoch nur für Kleinstarbeiten mit minimaler Bohrschneidölzugabe genutzt werden. Die Werkstatt ist sehr sauber, es spritzt oder staubt nichts rum. Daher fragen der Kunde und ich mich: Müssen wirklich Deckel drauf?

    Bevor ich hier eine Gefährdungsbeurteilung vorschlage, wollte ich nachhaken, ob jemand eine Norm, Information oder Regel zu der Aussage des Elektrikers hat. Kann ich es mit Hilfe der GB zulässig begründen, dass Deckel nicht pauschal notwendig sind, sondern maximal an den Plätzen, wo offene Arbeiten (z.B. Bohrarbeiten) stattfinden bzw. wo ein gewisser Staub- und Spritzsschutz sinnvoll wäre.

    Vielen Dank euch. :)

  • ANZEIGE
  • Leider habe ich persönlich keinen Kontakt zu dem Elektriker. Ich bin nur extern tätig und der Kunde hat mich nur darüber informiert bzw. gefragt.

    Wie gesagt kenne ich selbst auch kein Pauschales "muss so sein".

    Babo

  • Eben, mir fehlt da der Sinn nach dieser Forderung. In einer KFZ Werkstatt läuft ja nicht jemand rum und verspritzt irgendwelche Flüssigkeiten. Und Staub ist ja überall wo gearbeitet wird, selbst im Büro.

  • Die Steckdosen in der Werkstatt, in der ich zuletzt gearbeitet habe, waren alle offen.
    Und ja, wir hatten vergleichbare Bedingungen.

    Das impliziert nicht, dass es keine anderslautenden Regelungen dazu geben kann.
    Mir sind keine bekannt.

    In der DGUV Vorschrift Null finde ich nichts dazu, und mein GMV wie auch mein BG1) sind recht entspannt. - Was auch wiederum keine "seriösen Quellen" sind.


    1) Bauchgefühl

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • ANZEIGE
  • Hallo,

    recherchiere die Frage mal bei Komnet.nrw.de; unter der Dialog Nr. 5762 habe sie 2010 geantwortet:

    Im Prinzip ohne Deckel möglich .......

    Wie gesagt: Erneut überprüfen und mit deinen konkreten Randbedingungen abgleichen, z. B. Arbeiten im Steckdosenbereich mit Handwerkzeugen.

    mfg

    Uwe

  • Hey, danke dir für den Hinweis! Leider finde ich den Dialog nicht - er sagt mir, dass es keinen Dialog mit dieser Nummer gibt. Unter dem Suchbegriff "Steckdose" finde ich auch nichts passendes.

  • Hallo,

    unsere mechanischen Werkstätten haben Steckdosen mit Deckel bekommen, Grund: Metallstaub. Je nachdem was darin gearbeitet wird fällt er an und wird in der Praxis nicht immer abgesaugt und manchmal mit Druckluft weggeblasen.


    Gruß,

    Carsten

  • Also ich kenne nur die DIN VDE 0100-482 (VDE 0100-482), die in feuergefährdeten Stätten entsprechend hohe Schutzarten fordert (woraus sich der Deckel ergibt)

    Außerdem kommst Du indirekt immer wieder (z.B. über die DGUV Info 203-070) auf die Schutzart IP x4 bei Geräten - das entspricht im Grunde übertragen auf eine Festinstallation / Steckdose dann auch eine mit Deckel ....

  • ANZEIGE
  • Eine Steckdose mit Klappe sollte die Schutzart IP54 erfüllen und damit staub- (erste Ziffer=5) und spritzwassergeschützt (zweite Ziffer=4) sein.

    Eine Übersicht zu den Schutzklassen gibt es z.B. hier:

    IP-Schutzarten & Schutzklassen: Definition & Übersicht
    IP-Schutzarten & IP-Schutzklassen ✓ Was bedeuten IP44 & IP65? ✓ Berührungs-, Staub- & Fremdkörperschutz ✓ Spritzwasserschutz ▶ Zum Ratgeber!
    www.jh-profishop.de
  • Natürlich sollten, sofern eine spezielle Schutzart erforderlich ist, alle elektrischen Geräte dieser Schutzart entsprechen und nicht nur die Steckdose. Somit wäre die Einhaltung der Schutzart auch im eingestöpselten Zustand gewährleistet.

  • Wenn es nur so einfach wäre. Der Knackpunkt ist der gesteckte Zustand.
    Es gibt nur wenige Schuko-Steckverbindungen, die auch im gestecktem Zustand IP44 erreichen (Dichtung, Verriegelung) und die sind zum "normalen" Schuko nicht unbedingt kompatibel. Einen normiert definierten Schutz bei Schuko bekommst du nur mit IP67/68 oder besser.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • ANZEIGE
  • .... und was dahinter steckt?

    ACHTUNG... es wird flach...

    ..... "dahinter" stecken erstmal der Rahmen der Steckdose, der Rahmeneinsatz und dann der Steckdoseneinsatz und Kabel, und irgendwann kommt, wenn es richtig verdrahtet ist der Sicherungsautomat und der Fi.....

    (sorry... ich konnte in dem Fall nicht anders...)

    Ich bin schon lange auch mit dem VDE unterwegs... ich von einer Pflicht noch nie was gehört. Kommt meiner Meinung nach auch ein bisschen auf die Werkstatt an. Wenns ne Holzwerkstatt ist, in der die Absauganlage nicht wirklich vorhanden ist, oder schlecht funktioniert könnte es sinnvoll sein.

    Gruss

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Mike