Was ist ein Gefahrstoff?

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  • Liebe Foristen,

    bei uns hat sich gerade eine kleine Diskussion entsponnen, was alles ein Gefahrstoff ist - und somit unter die entsprechenden Regelungen fällt. Zur Diskussion stehen Produkte wie z.B. Spezialfolie oder Lötmaterialien.

    Diese Produkte sind feste Stoffe, die bei uns in der Produktion weiter verarbeitet werden. Nun geht es darum, ob bei einem Import aus dem Nicht-EU Ausland dafür ein UFI Code notwendig ist (und wer für dessen Erstellung verantwortlich ist).

    Aufgekommen ist die Diskussion durch die Aktualisierung der CLP Verordnung zum 01.01.2024.

    Danke schon mal für ein paar wegweisende Infos zu dem Thema.

    Viele Grüße

    EHS Mann

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  • Gefahrstoffe sind Stoffe, Gemische oder Erzeugnisse mit gefährlichen Eigenschaften. Sie können akute oder chronische gesundheitliche Schäden beim Menschen verursachen, entzündlich, explosionsgefährlich oder gefährlich für die Umwelt sein.

    Tnt ist auch fest ... Gefahrstoff?

    Beste Grüße

    J.H.J

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  • Hallo,

    Gemäß der CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen) der Europäischen Union werden Stoffe und Gemische, die als Gefahrstoffe gelten, einer einheitlichen Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung unterzogen. Diese Verordnung dient dazu, die Gefahren von Chemikalien zu kommunizieren und die Sicherheit von Arbeitnehmern, Verbrauchern und der Umwelt zu gewährleisten.

    Ein UFI-Code (Unique Formula Identifier) wird für Gemische benötigt, die als gefährlich im Sinne der CLP-Verordnung eingestuft sind und an die Allgemeinheit abgegeben werden. Der UFI-Code dient dazu, im Fall von Vergiftungen oder anderen Notfällen schnell und eindeutig Informationen über das betreffende Gemisch zu erhalten.

    In Bezug auf Produkte wie Spezialfolie oder Lötmaterialien, die feste Stoffe sind und in der Produktion weiterverarbeitet werden, müssen Sie zunächst prüfen, ob diese Stoffe als gefährlich im Sinne der CLP-Verordnung eingestuft sind. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich ihrer chemischen Zusammensetzung, ihrer potenziellen Gefährlichkeit und den Verwendungsbedingungen.

    Wenn diese Produkte als gefährlich eingestuft werden, müssen sie entsprechend den Vorschriften der CLP-Verordnung gekennzeichnet und verpackt werden. In diesem Fall ist auch ein UFI-Code erforderlich, wenn sie an die Allgemeinheit abgegeben werden.

    Wer für die Erstellung des UFI-Codes verantwortlich ist, hängt von der spezifischen Situation ab. In vielen Fällen liegt die Verantwortung beim Hersteller des Gemischs oder beim Importeur, der das Gemisch in den EU-Markt einführt. Es ist wichtig, dass die relevanten Akteure sicherstellen, dass alle erforderlichen Informationen und Kennzeichnungen gemäß den Vorschriften der CLP-Verordnung bereitgestellt werden. Es wird empfohlen, sich bei Unsicherheiten an einen Fachexperten für Chemikalienrecht zu wenden oder die nationalen Behörden zu konsultieren, um eine genaue Einschätzung der rechtlichen Anforderungen zu erhalten.

    Ich hoffe Du siehst jetzt die Sachlage etwas klarer.

    Gruß Torsten

  • Lötmaterialien dürften als Gefahrstoff anzusehen sein, die Folie würde ich eher als Erzeugnis sehen. Die Abgrenzung ist allerdings nicht immer eindeutig. Im Zweifelsfall muss man eben die strengere Regelung beachten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.