Erweiterung der Feulöscheinrichtunge um weiteres Löschmittel

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  • Folgendes Szenario:

    In einer Industriehalle gibt es derzeit eine automatische Sprinkleranlage.
    Dazu kommen Pulverlöscher, die entsprechnd des Brandschutzkonzeptes vorgehalten werden.

    NUn haben wir den Fall, dass ein Bereichleiter den Schutz weiter erhöhen will, indem zum eigenständigen Bekämpfen von Entstehungsbränden ein weiteres Löschmittel (Sand) einbringen will. Der CEO findet solch einen Vorschlag überaus toll.

    Ich persönlich habe massiv dagegen interveniert, da es aus meiner Sicht zu einer Verwirrung / Verunsicherung der Mitarbeiter führt und wohl eher das Heldentum provoziert. Allerdings finde ich nirgends eine solide Quelle, um den Vorschlag einigermaßen rechtssicher vom Tisch zu bekommen.

    Wie schätzt ihr solch einen Vorschlag grundsätzlich ein?

    Voraus schon Vielen Dank für eure Unterstützung.

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  • Es ist ne Lagerhalle mit ner Menge PE / PU und Lithium Akkus
    IM Brandschutzkonzept wird Sand nicht erwähnt.
    In der GBU wurde Sand nicht erwähnt, da es bisher keine Rolle spielte.
    Wie gesagt, wir reden über ne Halle mit einer automatischen Sprinkleranlage und als weiteres Löschmittel Pulverlöscher.

  • Sieht so aus, als sollte das Brandschutzkonzept neu betrachtet werden.

    Es gibt viele Menschen die in ihrer Rosa Welt lauter Helden aus irgendwelchen Filmen sehen die in letztem Einsatz das Leben vieler retten. Bei euch wäre das dann der MA der sich heroisch mit Sandeimer und Schäufelchen auf einen Lithium Brandherd stürzt.

    Nicht böse gemeint, aber dein CEO sollte mal in der Realität ankommen. Feuerwehr rufen wenn´s brennt und schon ist der "Ersten HIlfe" genüge getan.

    Ich will nicht den Sand in Frage stellen. Er sollte aber auf eine fundierten Basis eingeführt werden und nicht weil das einer "toll" findet.

    Gruß

    Peter

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Und wie wird der Sand dann an den Brandherd gebracht?

    Sand kann bei Metallbränden und evt. auch bei Akkubränden sinnvoll sein, das dürfte dann aber Sache von Profis sein, das hat nichts mehr mit Löschen durch Laien zu tun.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Im Zweifel "Sand" mit in die GBU mit aufnehmen und bewerten. Ich denke Sand bei Akku-Brände ist nicht das richtige Mittel. Der Akku generiert sein Sauerstoff für die Verbrennung selber. Bei FW wird bei Akku-Brände (bisher) nur ein Wasserbad eingesetzt.

  • Gerade bei dem Gewicht von Sand, dass ja in Mengen zur Abdeckung herangeschafft werden muss, hört ein Löschversuch durch Laien schnell auf.

    Da sollte man sich lieber auf dem Markt informieren, was dort inzwischen zur Verfügung steht, z.B. "Pyrobubbles".

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Sorry, Loriot - Das Bild hängt Schief

    Ich glaube, wenn du weitere ernsthafte Ideen haben willst, müsstest du schon alles klar beschreiben.

    Eine Palette, selbst wenn sie schon bemerkt wird wenn sie "nur" raucht. Wie viel Tonnen Sand willst du da drauf kippen und womit?

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

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  • Lagerhalle mit etwa 1000 Paletten Lithium Akkus. Dazu zig Tonnen Kunststoffe

    Moin,

    Wo, wie und Wieviel Sand soll es denn sein? Wie ist dann die Wechselwirkung von Sand und SPA? .. Sand per se ist ja auch nicht mit LE's zu bemessen. Wenn der Schuppen brennt, ist selbst die Feuerwehr erstmal aufgeschmissen und würde Sand auch nicht einsetzen, weil in den Mengen gar nie verfügbar.

    Wenn ihr etwas verbessern wollt, baut eine Schaumlöschanlage anstelle der normalen SPA bzw. erweitert die SPA um eine Zumischung. Die hilft besser bei Kunststoffbränden ...

    Zum Thema Akku Brände gab es hier ja schon jede Menge Threats, wichtig ist hier erstmal was wirklich brennt bzw. Ursache ist ... Rieseprobleme gibt es nur wenn die Chemische Reaktion des Akkus die Ursache ist.

    Beste Grüße

    J.H.J

  • Fachinformation „Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus für mobile Arbeitsmittel“

    schreibt in 5. Brandbekämpfung:

    Es muss davon ausgegangen werden, dass betriebliche Brandschutzhelfer/innen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Löschmitteln lediglich die Brandausbreitung verzögern können. Löschmittel, wie Metallbrandpulver, Sand, Granulate oder Löschgase, sind nicht geeignet, um diese Art von Bränden zu bekämpfen und dürfen nicht verwendet werden. Die Löschmittel sind oftmals nur schwer auf die häufig verdeckten, verbauten oder verkapselten Lithium-Ionen-Akkus aufzubringen und erzielen somit keine ausreichende Lösch- und Kühlwirkung.

    Geeignete Löscheinrichtungen

    Es sind nur Feuerlöscher zu verwenden, die einen hohen Kühleffekt erzielen. Geeignet sind Feuerlöschgeräte mit Wasser und eventuell Löschmittelzusätzen, die die Oberflächenspannung von Wasser reduzieren. Dadurch erhöht sich die Eindringfähigkeit des Löschmittels in das Innere des Akkus. Die Kühlwirkung entfaltet sich dort, wo sie am wirksamsten ist. Auf diese Weise wird unter anderem eine anschließende Rückzündung verhindert. Zur Kühlung von Lithium-Ionen-Akkus sind erfahrungsgemäß große Wassermengen erforderlich.

    und die bvfa-Schrift "Sicherheitshinweise zum Löschen von Lithium-Ionen-Akkus"

    Abschnitt 5: Besonders geeignet sind Feuerlöschgeräte mit Wasser und gegebenenfalls Löschmittelzusätzen. Des Weiteren können Wandhydranten unter Einhaltung von entsprechenden Mindestabständen zum Einsatz kommen. Andere Löschmittel, wie z. B. ABC- oder BC-Pulver, Metallbrandpulver oder Kohlendioxid (CO2) sind nicht geeignet und dürfen nicht verwendet werden! Zusätzliche Warn- und Sicherheitshinweise auf den entsprechenden Löscheinrichtungen, insbesondere beim Einsatz an elektrischen Geräten sind zu beachten.

    Von Sand steht da nix. Dafür aber:

    Es muss darauf geachtet werden, dass bei deutlicher Rauchentwicklung oder Gasfreisetzung sofort der Raum bzw. der Gefährdungsbereich verlassen und für ausreichende Belüftung gesorgt wird.

    Auch im DGUV Fachbereich AKTUELL FBFHB-018 wird vor Eigengefährdung gewarnt:

    Nach derzeitigem Kenntnisstand sind Löschmaßnahmen mittels Feuerlöscher im Hinblick auf den Personenschutz von Beschäftigten (incl. Brandschutzhelfer) durch die bereits beschriebenen Gefährdungen als äußerst kritisch anzusehen.

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  • Dann braucht Ihr, wenn alles ebenerdig steht und gut zugänglich ist,:

    Einen Radlader mit mindestens 4 Tonnen Hubkraft für die Schaufel (1,5qm³)

    und viel viel trockenen Sand der vor Ort in der Halle lagert

    + umluftunabhänige Atemschutzgeräte

    + ausgebildete Baumaschinenführer im 3 Schichtsystem die auch AGT tragen können und regelmäßig das Szenario trainieren

    + die Abnahme durch Versicherung + BG + GAA + etc.

    Es stellt sich die Frage, ist das realisierbar - Nein!

    1000 Stellplätze brauchen mehr als 1600qm²= max Größe Brandabschnitt somit ergibt sich das ihr eine Lagerung in Regalen habt.

    Also bauliche Massnahmen ergreifen und erstmal Trennung von Batterie und Kunststoff. Ist zwar beides Lagerklasse 10 aber ....

    Runden Tisch einberufen: Versicherung, Feuerwehr, GAA, BSB, und Kriegsrat halten.

    Alternativ Beratung durch die verschiedenen Anbieter des Glasgranulats mit Silolösung.

    Bitte lest mal fogende Publikationen:

  • 1000 Stellplätze brauchen mehr als 1600qm²= max Größe Brandabschnitt

    aber doch nicht in Industriebauten ... mit Feuerlöschanlage (Sprinkler vorhanden) K4 ... bis 10.000 m² (Tabelle 2)

    erstmal Trennung von Batterie und Kunststoff

    gar nicht möglich, da einige Bauteile der Batterien selber schon aus Kunststoff sind ... und wenn hier fertige Produkte gelagert werden?

    Runden Tisch einberufen: [...] und Kriegsrat halten

    bevor man zu laut kräht erstmal den Ingenieur des Vertrauens fragen (oder ebend ein Forum), was geht, was muss, was kann und was kostet ... es hörte/lass sich ja nach einer freiwilligen Zusatzmaßnahme an.

    Beste Grüße

    J.H.J