Softshelljacke oder Winterjacke für Büroangestellte = PSA?

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  • Hallo zusammen. Ich habe eine Frage, auf die ich bisher keine Antwort finden konnte. Da jetzt die kalte Jahreszeit kommt, wird unser Lager mit Winterjacken und Kälteschutzbekleidung bestückt. Wir sind ein Stahlbaubetrieb mit unbeheizten Hallen. Die Arbeiter erhalten entsprechende Winterbekleidung.

    Meine Frage ist folgende: Müssen wir als Firma Büroangestellten, die vielleicht 1 oder 2x pro Tag aus dem Verwaltungsgebäude zur Produktionsleitung o.Ä. gehen, Übergangsjacken oder Winterjacken zur Verfügung stellen? Der regelmäßige Arbeitsplatz ist ja deren geheiztes Büro und die Aufenthaltszeit im Freien betrifft nur den reinen Laufweg. In meinen Augen können die Angestellten hier ihre private Jacken anziehen.

    Hat da jemand einen Rat oder vielleicht sogar ein Gesetz oder Richtlinie?

    Danke schon vorab.

    Das kannste schon so machen.... aber dann isses halt Kacke. :D

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  • Ich teile die Ansicht von @martin s. Für die Büroangestellten ist der Arbeitsplatz das Büro und nicht die unbeheizte Halle. Also kein Kältearbeitsplatz und damit auch keine PSA gefordert.
    Wenn die Büroangestellten auf dem 1-2x täglichen Weg im Freien zwischen den Gebäuden die Kälte stört, können sie ihre eigenen Jacken nutzen. Verpflichtung zur Bereitstellung durch den AG gilt für PSA, also muss er in diesem Falle keine Jacken zur Verfügung stellen.

    "Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant." (Georges Marshall)

  • Moin,

    so ist es.

    Es gibt aber auch nette Arbeitgeber, die gerne ein corporate design haben möchten und die sponsern die Jacken.

    (Ich zahle in meiner Fa. dafür ca. 18 Euro, Topp-Jacke mit Logo und meinem Namen. Da kann keiner meckern und wer nicht will, da kauft auch keine.)

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Eine Verpflichtung aus den Regelwerken besteht nicht und PSA sehe ich nicht erforderlich. Da schließe ich mich meinen Vorrednern an.

    Aber nach dem Sprichwort "Arbeitsschutz geht uns alle an." Gebe ich folgendes zu Bedenken Die Büroarbeitskräfte (Wer sind deine Büroarbeitskräfte? Meister, Ingenieure, usw.) die durch die Werkhalle müssen, welchen Weg sollten sie durch die Werkhalle gehen? Aber das wichtigste zuerst Was wollen deine Bürokräfte? Wenn sie eine Jacke möchten warum nicht. Und wie Groß ist die Werkhalle? Wie lang ist die Einwirkzeit der Kälte auf den Körper (5°C unterschied sorgt schon für eine Erkältung)? Worauf ich hinaus will ist Argumentation über das Gesundheitsmanagement und Vorbildwirkung aufbauen, wenn deine Kollegen im Büro eine haben möchten.

    Das wichtigste ist wir haben daran Gedacht, dass es passieren kann.

    Beste Grüße

    Mirko

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  • Hallo,

    ich sehe das auch wie meine Kollegen mit der Kleidung. Bei Stahlbaubetrieb fallen mir aber Gefahren durch schwere Lasten, Kranbetrieb etc. ein. Wie geht ihr mit diesem Thema und dem Tragen von Schutzschuhen bei euch um?

    Grüße
    Rüssel

  • Hallo zusammen. Ich habe eine Frage, auf die ich bisher keine Antwort finden konnte. Da jetzt die kalte Jahreszeit kommt, wird unser Lager mit Winterjacken und Kälteschutzbekleidung bestückt. Wir sind ein Stahlbaubetrieb mit unbeheizten Hallen. Die Arbeiter erhalten entsprechende Winterbekleidung.

    Meine Frage ist folgende: Müssen wir als Firma Büroangestellten, die vielleicht 1 oder 2x pro Tag aus dem Verwaltungsgebäude zur Produktionsleitung o.Ä. gehen, Übergangsjacken oder Winterjacken zur Verfügung stellen? Der regelmäßige Arbeitsplatz ist ja deren geheiztes Büro und die Aufenthaltszeit im Freien betrifft nur den reinen Laufweg. In meinen Augen können die Angestellten hier ihre private Jacken anziehen.

    Hat da jemand einen Rat oder vielleicht sogar ein Gesetz oder Richtlinie?

    Danke schon vorab.

    Hallo,
    es gibt das ArbSchG mit der ArbStättV in Verbindung der ASR en.
    Betrachtet man das Regelwerk, sehe ich "ungeheizte" Hallen als unzulässig und PSA gegen Kälte als nachrangig. Gibt es zwingende Umstände, welche eine gesundheitszuträgliche Temperatur ausschließen?
    Sicher gibt es Wege die Temperaturen ggf. durch Insellösungen auf zweistellig zu bekommen.
    Bei jeder Gefährdung/Belastung direkt zur PSA zu greifen ist m.E. nach nicht immer sinnvoll.

    Gruß
    AL_MTSA

    Sicherheit schaffen ist besser als Vorsicht fordern.
    Ernst Gniza (1910 – 2007),

  • Interessante Frage, vor allem unter dem Aspekt "Schwere Lasten", wenn man die Schutzgrenzen der Schutzschuhe bedenkt: 200 Joule dynamisch (~ 20 kg aus 1 m Höhe) und 15 kN statisch (~ 1500 kg) ...

    Beim Betreten der Produktionsbereiche sind bei uns zwingend Schutzschuhe zu tragen. Diese werden auch den Angestellten zur Verfügung gestellt. Es stehen entweder S1P oder S3 zur Verfügung. Das ist klar geregelt. Gleiches gilt für das Tragen eines Schutzhelms.


    Hallo,es gibt das ArbSchG mit der ArbStättV in Verbindung der ASR en.
    Betrachtet man das Regelwerk, sehe ich "ungeheizte" Hallen als unzulässig und PSA gegen Kälte als nachrangig. Gibt es zwingende Umstände, welche eine gesundheitszuträgliche Temperatur ausschließen?
    Sicher gibt es Wege die Temperaturen ggf. durch Insellösungen auf zweistellig zu bekommen.
    Bei jeder Gefährdung/Belastung direkt zur PSA zu greifen ist m.E. nach nicht immer sinnvoll.

    Die Produktionshallen sind 60 Jahre alt. Eine energetische Sanierung ist nicht realisierbar. Da könnte man gleich ein neues Werk bauen. Das PSA gegen Kälte nachrangig ist, stimmt sicherlich. Aber wenn eine technische Lösung fernab der betrieblichen Möglichkeiten liegt, das Mittel der Wahl. Es gibt zwar überall angebrachte Gasheizer, welche zumindest bei strengem Frost etwas Wärme bringen, aber trotzdem ist es eher Verbrennen von Geld. Mir würde es auch besser gefallen, wenn die Hallen isoliert und beheizt wären.

    Danke Euch schonmal für die vielen Antworten.

    Das kannste schon so machen.... aber dann isses halt Kacke. :D

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  • sehe ich "ungeheizte" Hallen als unzulässig

    Die ASR lässt sie allerdings zu, sofern die technischen Möglichkeiten nicht zu einer entsprechenden Temperatur führen und da gibt es einige Hallen, bei denen das durchaus zutrifft. Natürlich sollte man auch hier nach T-O-P vorgehen, wobei O oftmals auch P erforderlich macht, oder zumindest als Ergänzung sinnvoll erscheinen lässt.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo STT-Zombi,

    Die Produktionshallen sind 60 Jahre alt. Eine energetische Sanierung ist nicht realisierbar. Da könnte man gleich ein neues Werk bauen.

    wurde das bereits geprüft, oder ist das eine Vermutung? Leider ist es ja mittlerweile tatsächlich so, dass man bei einer umfassenden Sanierung gleich Wunder vollführen muss. Aber dass es günstiger wäre eine neue Halle zu bauen als diese zu sanieren habe ich bisher nur bei Gebäuden erlebt, die zusätzlich statische Probleme hatten.
    Unabhängig davon:
    Es gibt viele kleine Maßnahmen, die eine Menge bringen. Bei einer Firma in Mannheim z.B. haben wir für die kalten Monate einen Vorhang an den Halleneingängen installiert und nur das Trapezblechdach zusätzlich gedämmt. Die Kosten beliefen sich auf knapp über 15k Euro, aber die Temperatur in der Halle fällt nur noch bei extremsten Außentemperaturen auf unter 17°. Deutlich weniger Ausfälle, höhere Produktion, geringere Stromkosten durch Wegfall des Materialaufwärmens, zusätzliche IR-Strahler und Heizmatten, die nur noch sehr selten von den Mitarbeitern angemacht werden, etc.. Der ROI lag bei 1,5 Jahren!!!
    Von außen ist es halt immer schwer einzuschätzen, ob noch andere Maßnahmen möglich wären.

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Hallo bauco. ,,Nicht realisierbar" bezieht sich auf die wirtschaftliche Lage. Die Hallen sind sicher in einem Zustand, wo man mit Außendämmung usw. einiges erreichen kann. Aber wenn man am seidenen Faden hängt, sind selbst 15K Investition eine Hürde. Mit IR-Strahlern könnte man sicher eher arbeiten. Es wird gerade an Lösungen gearbeitet, welche auch bezahlbar sind.

    Die Grundfrage des Threads wurde ja beantwortet.

    Das kannste schon so machen.... aber dann isses halt Kacke. :D