Katasterpflicht für elektrische Anlagen und Betriebsmittel?

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  • Meine Frage dreht sich um die DGUV Vorschrift 3 bzw. die BGV A3. Obwohl meiner Ansicht nach die Übersicht über die prüfpflichtigen elektrischen Anlagen und Betriebsmittel durch ein Kataster erheblich verbessert würde, scheint es nirgends eine Pflicht zur Erstellung bzw. Führung eines Katasters zu geben. Oder habe ich Tomaten auf den Augen oder an der falschen Stelle gesucht? Soweit ich das sehe, könnte man z. B. für jedes elektrische Gerät ein Prüfbuch in der jeweiligen Abteilung haben. Dann hat zwar keiner den nötigen Überblick, aber der Unternehmer hätte die Grundsätze der Prävention erfüllt. Ist das so?


    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

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  • Moin Michael,

    was ist denn das Ziel? Das sichere Arbeiten und die Vermeidung von Gesundheitsgefahren. Ob das Ganze jetzt in einer Datenbank geführt wird oder in einem Prüfbuch pro Gerät oder in einer Exceltabelle ist doch eher dem Bereich "Bürokratie" zugeordnet. Solange man exakt sagen kann, was geprüft ist, was zur Prüfung ansteht etc. ist doch alles in Ordnung.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Jein. Es kann eben keiner exakt sagen, was geprüft ist, was zur Prüfung ansteht etc. ... Das würde ein Kataster ermöglichen. Im Augenblick kann ich nur sagen, daß nicht alle elektrischen Betriebsmittel geprüft werden.
    Bestünde eine Katasterpflicht, wäre ein Kataster leichter durchzusetzen, das angesichts von rund 750 Geräten schon ordentlich Kosten verursachen würde. Wozu sich noch die Kosten für die bisher übersehenen und nicht durchgeführten Prüfungen addieren würden. Mir würde eine Pflicht sehr helfen, nur finde ich nichts dazu.


    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

  • Ich verstehe nicht was eine Katasterpflicht bewirken soll? Schließlich ist es dem Unternehmer selbst überlassen, wie er die Prüfungen organisiert. Wenn dir ein Kataster als hilfreich erscheint, dann führe es doch in deinem Unternehmen ein. Für andere Unternehmen würde es vielleicht nur noch mehr Aufwand bedeuten. ;)

  • *lach* Ich zähle mich zwar auch noch zu den Anfängern mit weniger als einem Jahr Erfahrung, aber eines weiß ich: Es gibt Dinge, die bei Unternehmern beliebter sind als Kosten ohne klar erkennbaren wirtschaftlichen Vorteil...

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

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  • Hallo,

    keine Pflicht aber eine Übersichtsliste/ Datenbank usw. erleichtert den Überblick ungemein und hilft bei den Planung und vermeidet Fehler...

    Initialaufwand ist hierbei zu tätigen...

    man könnte für den Chef ja auch den ROI ausrechnen, ab wann es sich "lohnt".... ;)

  • Hallo Andrasta,

    was nutzt ihm ein QM System? Es gibt sehr viele Unternehmen mit QM System aber gelebt wird dieses nur kurz vor dem ext. Audit.
    Dann nutzt ihm das Kataster was nicht gepflegt ist überhaupt nichts. Vielleicht noch beim Audit selber! Da in vielen Fällen nur kontrolliert wird ob eines vorhanden ist und nicht kontrolliert wird ob es auch annähernd stimmt.
    Ich habe schon viele Audits mitgemacht und habe immer nur gestaunt was von den Auditoren abgefragt, kontrolliert und überprüft wird.
    In großen Unternehmen läuft das in der Regel super aber in einigen kleinen und mittleren Unternehmen zählt es darf keine Kosten verursachen.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

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  • Bestünde eine Katasterpflicht, wäre ein Kataster leichter durchzusetzen, das angesichts von rund 750 Geräten schon ordentlich Kosten verursachen würde. Wozu sich noch die Kosten für die bisher übersehenen und nicht durchgeführten Prüfungen addieren würden.

    Ach, so weinige Geräte, da kennt man ja fast jedes persönlich. ;) Ich habe alleine in meinem Büro 10 prüfpflichtige Elektrogeräte. Dann noch einen "Elefantenfuß", es gibt ja auch noch andere prüfpflichtige Dinge, nicht nur Elektrogeräte!
    Bei uns ist schon seit Jahren eine Gerätedatenbank in Planung. Die Software gibt es wohl auch inzwischen, aber man hat noch keinen "Trottel" gefunden, der die ganzen Daten erfasst und aktuell hält. Meiner Meinung nach müssten alle Bereichsvorgesetzten die Datenbank pflegen und dann natürlich auch auswerten und entsprechend handeln, aber das ist nicht so einfach in deren Köpfe zu bekommen. Einzelne Bereiche nutzen eine Excel Liste mit Auflistung der Geräte und Anlagen, deren Prüfzyklen und der nächsten Prüfung.
    Übrigens, bisher "übersehene" Prüfungen haben ja zunächst einmal Geld eingespart, somit könnte indirekt auch ein Interesse bestehen, diesen Status beizubehalten. Im Schadensfalle wird es dann eben teurer.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

    Einmal editiert, zuletzt von AxelS (23. März 2016 um 07:16)

  • Moin,

    wir haben akut (ca.) 3000 Neuprüfungen vor uns und dazu (ca.) 4500 Wiederholungstäter.
    Das ist, wenn man nur ortsveränderliche Geräte machen möchte 1/2 Vollzeit-Stelle, die jetzt eeeeeeeeeeeeendlich bewilligt wurde.

    Im den beiden nächsten Jahren wird sich diese Zahl verdoppeln.

    Das ist ein Mordsaufwand und geht nicht ohne irgendwelche Listenlösungen.

    Die Erstprüfung ist immer etwas zeitaufwändig. Da werden alle Daten mit aufgenommen und das Gerät wird dabei mit einem Barcode versehen. Der Aussenstehende kann sehen, das geprüft wurde --> Aufkleber. Dieser ist nur ein Augenschmeichler und hat keinen Rechts-Charakter. Ich kann den auch weglassen. Die weiteren Prüfungen gehen dann einfacher: Barcode einlesen und Prüfung starten.

    Früher gab es zu jedem Prüfling ein Protokoll in Papierform. Es hat einige Zeit gedauert bis meine BG eine Tabelle im PC akzeptierte. Dabei muß jedoch sichergestellt werden, das eine eindeutige Zuordnung über (z.B.) eine Seriennummer möglich ist!

    Nennen wir diese Liste einfach KATASTER. Damit kann man dann auch noch spielen. Es können z.B. Alarme eingebaut werden, die den nächsten Termin mit angeben, usw.

    Die ortsfesten Anlagen können genauso aufgenommen werden. DIese sind jedoch umfangreicher und sollten irgendwie in Stückchen geschnitten werden. Es macht keinen Sinn eine 200m lange Produktionslinie als ok oder nicht-ok zu bezeichnen. Da ist es besser den Anlagenteil direkt zu benennen.

    Eine Vorschrift, die ein Kataster haben möchte, ist mir nicht bekannt. Aus der Praxis heraus entwickelt sich so etwas. Nichts anderes sind die elektronischen Prüflisten. Erweitere ich die mit eingescannten Unterlagen (Druckprüfungen, Ex-Prüfungen, Prüfungen für Tore, ....) dann habe ich doch mein Prüfbuch in elektronischer Form.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

    Einmal editiert, zuletzt von Waldmann (23. März 2016 um 08:33)

  • Hallo Michael,

    ich habe mehrere Kataster (einfache Listen in Word und Excel) für alles was zu prüfen ist. Die sind mit einem Menü verbunden (Word mit Verlinkungen).
    Mit Auflistung der Geräte und Anlagen, deren Prüfzyklen und der nächsten Prüfung. Vor den anstehenden Prüfungen lösche ich die Prüfergebnisse des letzten Jahres und drucke die Vorlage aus, die dann z.B. der Elektriker füllt. Das ausgefüllte Dokument scanne ich und schicke es an den Einrichtungsleiter. Ein Beschäftigter schreibt dann die neuen Werte in meine Dateien und pflegt ggf. neue Geräte ein, die der Elektriker gefunden hat.
    Eine Meldung beim Neukauf habe ich nur bei den Messmitteln durchsetzen können. :(

    VG Reinhard

  • Hallo Michael,

    ich sehe Dein Problem ehrlich gesagt nicht. 750 Geräte ist ein absolutes Späßchen und für Excl absolut kein Problem. Kosten fallen für ein solches Kataster eigentlich auch keine an. Wenn Ihr extern prüfen lasst, gebt Ihr der Firma einfach vor, in welchem Format die Daten der Prüfung zu liefern sind, und fertig ist Dein Kataster in Excel.

    Prüft Ihr intern, baust Du einmal eine Excelstruktur auf (das ist in zehn Minuten erledigt) und füllst dann die Datei mit den 750 Geräten. Auch kein Hexenwerk. Parallel dazu legst Du fest, wer Zu- und Abgänge in der Liste verwaltet. Bei 750 Geräten sehe ich hier weder einen großen Aufwand geschweige denn horrende Kosten.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Die Geräte müssen ja erst einmal erfasst werden. Die stehen aber nicht alle schön nebeneinander, sondern in unterschiedlichen Niederlassungen zum Teil hunderte von Kilometern voneinander entfernt...

    Zusätzlich gibt es längst nicht für alle Geräte Wartungsverträge, die bisherigen regelmäßigen Prüfungen beschränken sich entsprechend viel zu oft auf undokumentierte Sichtprüfungen durch Mitarbeiter.

    Ich sehe Handlungsbedarf, bin aber nun einmal nur Berater und kein Entscheidungsträger. Da liegt das für unseren Beruf nicht ungewöhnliche Problem.


    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

  • Moin Michael,

    ich sehe immer noch kein Problem. Für eine Exceldatei ist es unerheblich, wieviele Kilometer zwischen den einzelnen Standorten liegen, und Wartungsverträge benötigt man auch keine, um so etwas aufzubauen. Wir haben keinen einzigen Wartungsvertrag für unsere PCs, Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Mikrowellen, Beamer, Notebooks, Ventilatoren etc.

    Wir lassen extern durch einen "Wanderzirkus" prüfen. Die Firma sitzt mehrere hundert Kilometer von uns entfernt und "tourt" durch Deutschland. Dabei erfasst sie nach einem festgelegten Schema alle Geräte aller Standorte, führt die Prüfungen durch und übergibt uns die Inventar- und Prüflisten in einem festgelegten Datenformat. So sehen wir immer genau, welchse Gerät wo im Einsatz ist, wann es zuletzt geprüft wurde und die Ergebnisse der Prüfung. Meines Erachtens kein Hexenwerk und auch nicht allzu teuer.

    Wir haben in unseren Zweigstellen eine simple Abfrage gemacht "Was habt Ihr alles, an dem ein Stecker hängt?". Die Kollegen vor Ort haben schöne Tabellen geschickt, und wir haben die Daten eingepflegt. Mittlerweile hat es sich eingebürgert, dass wir neue Geräte gemeldet bekommen, so dass unsere Daten relativ aktuell sind.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.