Ersthelfer Ausbildung / Weiterbildung

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  • Guten Morgen zusammen,

    gestern ist bei uns das Thema Ersthelfer-Weiterbildung aufgekommen. In der BGV A1 §26 ist geregelt, dass nach der Grundausbildung innerhalb von 2 Jahren eine Weiterbildung erfolgen muss. Bisher wurde das so gehandhabt, dass der Ersthelfer, wenn die 2-Jahresfrist abgelaufen war, wieder einen Grundkurs machen musste. Diese Regelung habe ich aber nirgends gefunden.

    Ist das zwingend notwendig, oder reicht trotzdem nur ein 8 Std.-Kurs? Wenn nein, weiß jemand wo das steht? Oder wie wird das bei Euch gehandhabt?

    Über einen entsprechenden Tip wäre ich Euch sehr dankbar.

    Mit kollegialen Grüssen

    Günther

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  • Hallo Günther,

    bei uns wird alle 2 Jahre eine Fortbildung vorgeschrieben. Diese dauert dann 8 Std (4 Doppelstunden).
    Finden kannst Du das in der BGI/GUV-I 509 auf Seite 86.
    Da steht zwar nicht, dass es zwingend vorgeschrieben ist diesen Intervall einzuhalten. Aber dort steht, dass es sinnvoll ist, da die meisten Kollegen (hoffentlich) nie Erste Hilfe anwenden mussten und somit "aus der Übung" sind.
    Sollte dieser Intervall vom Unternehmer angezweifelt werden, empfehle ich eine Gefährdungsbeurteilung. Mit der kannst Du kaum auf ein anderes Ergebnis kommen.

    Ich hoffe, ich konnte ein wenig Helfen.

    Gruß
    Thomas

  • Moin,

    ... Bisher wurde das so gehandhabt, dass der Ersthelfer, wenn die 2-Jahresfrist abgelaufen war, wieder einen Grundkurs machen musste.

    ergänzend zu Schillis Beitrag:
    wenn die zuständige BG die Kosten übernehmen soll, dann ist kein "2-Jahre"-Intervall, sondern tunlichst ein "24-Monate"-Intervall einzuhalten.
    Einige BGn zicken ziemlich herum und ich hatte auch schon lange Diskussionen, ob meine BG nach 27 Monaten noch eine "Auffrischung" anerkennt.
    Ich argumentiere so: "2,49 Jahre sind kaufmännisch gerundet auch 2 Jahre - als zickt mal nicht rum, wenn jemand nach 29 Monaten ankommt; wenn es euch stört, dann schreibt halt 24 Monate in die BGV."
    :cursing:

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Hallo Thomas,

    danke für Deine Antwort und den Hinweis auf die BGI.

    Der Intervall wird im Grundsatz nicht angezweifelt, es wird nur hinterfragt, ob es wirklich notwendig ist einen 16 Std.-Kurs durchführen zu müssen, wenn die 2 Jahre um ein paar Monate überzogen sind. In Österreich ist es z. B. klar geregelt, dass nur ein 16 Std-Grundkurs notwendig ist. Alle weiteren Auffrischungen - auch nach mehreren Jahren Pause - dauern nur 8 Std. So eine Regelung habe ich in unseren Vorschriften eben gesucht und nicht gefunden.

    Gruß Günther

  • Ist es nicht so das auf jeder Bescheinigung des Erste Hilfe Kurses auch das Datum der Befristung mit steht. Daraus kann ich doch ableiten wie lange der Grundkurs seine Gültigkeit hat. Danach ist es empflehlenswert den Auffrischungskurs zu absovieren. Dieser sollte aber nicht erst durchgeführt werden wenn der Grundkurs bereits seine Gültigkeit verloren hat. Ich habe schon die verschiedensten Diskussionen mit diversen MA von diversen BG`n gehabt über den Termin des Auffrischungskurses.

    Gruß aus dem schönen sächsichen, Leipziger Landkreis

    Jens

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  • Bei uns wird es gehalten, wie von a.r.ni erwähnt. 2 Jahre sind eben etwas anderes als 24 Monate.
    Bei den Auffrischungskursen die ich besucht habe wurde von den Teilnehmern oft erwähnt, dass ein 4 stündiger Kurs und dies jährlich, wohl effektiver wäre, aber die Rechtslage sieht eben anders aus.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hi...

    ich organisiere bei uns ebenfalls die Ersthelferschulungen / -trainings.
    @tiefflieger:
    Eine Jährliche Schulung macht meines Erachtens nach durchaus Sinn (als Organisator nehme ich quasi auch jedes Jahr aufs neue Teil), aber ganz ehrlich:
    4 Stunden sind für das Thema ein bischen dürftig - rechne mal alleine aus, wie lange es dauert bis das sich jeder Mal mit der Übungspuppe und der HLW beschäftigt hat. Je nach Gruppenstärke und Ausstattung mit Übungspuppen bist du da ja schon eine Stunde mit beschäftigt. Da hat man, außer dem Auffinden einere Bewußtlosen Person aber noch nichts anderes gemacht!
    Da Du ja auch eher selten Einfluß auf den Trainer hast (ist zumindest bei mir so) ist auch nicht von einem Jahr aufs nächste klar, was den beim letzten Mal gemacht wurde.
    Also - Jährliches Trainng gerne, aber dann trotzdem die 8 stunden ;)

    Aber zurück zum Thema vom Günther:
    da habe ich meinen Vorrednern nicht viel hinzuzufügen: 2 Jahre plus / minus 1 Monat ist der Rahmen, den ich mir setze. Da das Ersthelfertraining eine der ersten Amtshandlungen des neuen Kalenderjahres für mich ist (ich habe immer 2 Grupen á 15 Jährlich im Wechsel) habe ich da eine gewisse Routine drin und komme, je nachdem wie gut der Ausbildungsträger organisiert ist (DRK) immer gut klar.

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Hallo,

    rechne mal alleine aus, wie lange es dauert bis das sich jeder Mal mit der Übungspuppe und der HLW beschäftigt hat.

    Ja, wobei sollte es zu den geplanten Änderungen (hinsichtlich Beatmung) kommen, kann man
    auch das in Zukunft wesentlich schneller durchziehen.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • ...4 Stunden sind für das Thema ein bischen dürftig - rechne mal alleine aus, wie lange es dauert bis das sich jeder Mal mit der Übungspuppe und der HLW beschäftigt hat. Je nach Gruppenstärke und Ausstattung mit Übungspuppen bist du da ja schon eine Stunde mit beschäftigt. ...


    Während die einen noch HLW üben, können die anderen ja durchaus die stabile Seitenlage durchführen, somit ist schon einiges an Zeit eingespart. Auch muss der Trainingsleiter nicht alles im Auge haben, die Gruppe ist da meiner Erfahrung nach durchaus selbstkritisch am Werke. Muss man als betrieblicher Ersthelfer immer üben wie man einen Motorradhelm abnimmt? Ohne Zweifel ist es gut, wenn bekannt ist, wie es geht, aber jährlich müsste man das doch nicht wiederholen.

    Bei uns werden je Helfergruppe 3 Termine alle 2 Jahre angeboten, Gruppenstärke dann 20-30 Personen. Die Teilnehmer können einen der 3 Termine frei wählen, wobei natürlich bei Überbelegung der Termin entsprechend gesperrt wird. Oft fehlt den Ersthelfern doch der kleine Denkanstoß, dann kommt man schon wieder rein und häufigere Übungen sehe ich da eigentlich nur als Vorteil. Der Abstand von 2 Jahren ist hier schon recht lange. Daher auch der Wunsch so etwas jährlich aber kürzer durchzuführen. Meiner Meinung nach könnte so etwas weitgehend kostenneutral im Vergleich zum bisherigen System ablaufen. Die formale Vorgabe lässt es aber nicht zu. Einfach jährlich einen 8 Stunden Kurs zu absolvieren ist weder vom Unfallversicherungsträger, noch vom Arbeitgeber gewünscht.

    SimonSchmeisser
    Mal so aus Neugierde, was soll denn da noch gekürzt werden?

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Hallo,


    SimonSchmeisser
    Mal so aus Neugierde, was soll denn da noch gekürzt werden?

    Keine Beatmung mehr.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo,

    ja, was in meinen Augen Unfug ist, dann kann man es auch ganz
    sein lassen.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hi...

    dabei muss man schon sagen, dass es rein von Seiten der Psychologie und der Physik her (zumindest in der Theorie, die uns gestern nahegelgt wurde) Sinn macht.
    In den USA gibt es ja auch schon Erfahrung bezüglich der HLW ohne Beatmung - und die ist wohl durchweg positiv:

    1. die Hemmschwelle, einem fremden Menschen in Nase oder Mund zu blasen (und damit entsprechenden Körperkontakt zu haben) fällt ohne die Beatmung weg.
    2. die Menge an Luft, die in die Lungen muss, um die grundlegenden Körperfunktionen aufrecht zu erhalten sind nicht besonders hoch.
    3. mit der Kompression des Brustkorbs bei der Herzmassage sorgt man ebenfalls für einen geringen Luftaustausch in der Lunge und bringt damit zumindest so viel Sauerstoff in Richtung Hirn, um die Lebenserhaltung zu gewährleisten.
    -> soweit zumindest die Theroie - laut unseres letztem Trainers beim Ersthelferlehrgang gibt es. wie gesagt, in den USA damit sehr positive Resultate.

    Auf persönliche Praxiserfahrungen verzichte in dieser Hinsicht aber gerne noch ein Weilchen...

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

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  • Hallo,

    mag sein, ein bisschen muss man aber auch mal an das Verantwortungsbewusstsein
    der Leute appellieren. Es gibt diesbezüglich mittlerweile genug kleine Hilfsmittel,
    die man jederzeit mitführen kann, z.B.:

    http://www.amazon.de/PULOX-RESPI-Ke…n/dp/B00835TDFW

    Mir persönlich gehen diese ständigen Abstufungen, überwiegend aus Dummheit/
    Faulheit auf den Geist. Da wird im Straßenverkehr beim Unfall nicht angehalten,
    man hat ja keine Zeit. Da wird der Notruf nicht gewählt, weil man entweder die
    Notrufnummer nicht kennt oder man Angst vor den Kosten hat, da wird keine
    HLW eingeleitet, weil man Angst vor Verletzungen hat usw. usw.......

    Zurück aber zum Ursprungsthema ;)

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • 1. die Hemmschwelle, einem fremden Menschen in Nase oder Mund zu blasen (und damit entsprechenden Körperkontakt zu haben) fällt ohne die Beatmung weg.


    Die Hemmschwelle ist unterschiedlich ausgeprägt und wenn man jemandem helfen möchte, der offensichtlich in entsprechender Notlage ist, kann man Ekel und ähnliches relativ leicht verdrängen.

    2. die Menge an Luft, die in die Lungen muss, um die grundlegenden Körperfunktionen aufrecht zu erhalten sind nicht besonders hoch.


    Wen einer schon eine Weile seinen Restsauerstoff im Körper aufgezehrt hat benötigt er entsprechend viel Luft.

    3. mit der Kompression des Brustkorbs bei der Herzmassage sorgt man ebenfalls für einen geringen Luftaustausch in der Lunge und bringt damit zumindest so viel Sauerstoff in Richtung Hirn, um die Lebenserhaltung zu gewährleisten.


    Der anatomische Totraum beträgt 0,15l, somit muss man über dieses Volumen bewegen um überhaupt etwas in die Lungen zu bekommen. Der Körper benötigt ja nicht nur Sauerstoff, er muss auch CO2 los werden, sonst wird es auch schnell kritisch. Wenn ich dann noch sehe, dass in Zukunft die Hilfsfristen kaum kürzer sondern eher deultich länger werden, muss man sich schon fragen was das soll.
    Bringen die bisher gelehrten Maßnahmen so wenig oder fügen sie gar so viel Schaden zu, dass man hier vereinfachen muss? Oder sind die Leute heute so degeneriert, dass ihnen nur noch einfachste Handgriffe beizubringen sind?

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,


    Bringen die bisher gelehrten Maßnahmen so wenig oder fügen sie gar so viel Schaden zu, dass man hier vereinfachen muss? Oder sind die Leute heute so degeneriert, dass ihnen nur noch einfachste Handgriffe beizubringen sind?

    Nichts davon, die Menschen haben überwiegend schlicht keine Lust bzw.
    Angst vor Ansteckungskrankheiten/ Ekel oder kein Wissen. So wurde das
    zumindest im Rahmen einer Fortbildung im Jan. 2014 beim DRK kommuniziert.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Moin,

    Oder sind die Leute heute so degeneriert, dass ihnen nur noch einfachste Handgriffe beizubringen sind?

    ... ich fürchte, dass Du in die richtige Richtung denkst. ;(

    Der nächste Schritt wird, wie bereits in Groß Britannien, die erlaubte Einschränkung von Hygienemaßnahmen für bestimmte Zeitgenossen.

    Wir gehen interessanten Zeiten entgegen. ;(

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