Umstellung von Arbeitskleidung

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  • Hallo zusammen,

    ich arbeite als Disponent und Geräteverwalter in einem Wasserbauunternehmen.

    Da wir auf dem Wasser spezielle Anforderungen haben, was die PSA bzw. die Arbeitskleidung angeht, haben wir uns für einen Wechsel der Arbeitskleidung entschlossen.

    Wir sind nun dabei Multischutzkleidung anzuschaffen, die diese Anforderungen auch erfüllen.

    Wie das aber immer so ist, kommt die Kleidung bei dem einen besser an bei dem anderen weniger, was zur Folge hat, dass die Kleidung einfach nicht getragen bzw. angezogen wird.

    Da es sich aber hier um eine spezielle Schutzkleidung handelt, sind wir der Meinung, das von der Geschäftsleitung ein tragen angeordnet werden kann.

    Liegen wir hier total daneben oder ist dies Durchsetzungsfähig?

    Bin auf Eure Antworten gespannt.

    Gruß aus Wesel

    Danke fürs lesen !

    Gruß aus Wesel

    Torsten

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  • Hallo Torsten1608,

    ein klares JA. Schutzkleidung darf bzw. muss sogar von der Geschäftsleitung angeordnet werden. Dies ist ihr Recht und ihre Pflicht (siehe Arbeitsschutzgesetz §3 Absatz 1, erster Satz).

    Die Frage nach der Durchsetzungsfähigkeit müsst ihr euch selber beantworten. Aber genau diese Frage wird dann der Staatsanwalt und Richter im Fall der Fälle stellen.

    Bei uns hat ein Mitarbeiter schon die personenbedingte Kündigung erhalten, da er sich nicht davon überzeugen ließ, der Tragepflicht der Schutzbrille nachzukommen.

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Hallo Nico,

    erstmal danke für Dein Feedback. Mit der Durchsetzbarkeit, haben wir uns intern natürlich auch sehr beschäftigt und sind eigentlich zu folgendem entschluss gekommen.

    Ermahnung, Abmahnung und im Wiederholungsfall sogar eine eventuelle Kündigung.

    Hört sich zwar irgendwo Hart an, aber ich denke, dass man anders nicht Herr der Lage wird.

    Gruß Torsten

    Danke fürs lesen !

    Gruß aus Wesel

    Torsten

  • Hallo Torsten,

    genau so.
    Wobei die erste Ermahnung oft schon Wunder wirkt. Auch bei anderen.
    Und es sind Einzelfälle. Die Kündigung war bisher nur in diesem Fall unausweichlich. Ich habe persönlich den Eindruck, dass der Mitarbeiter es darauf angelegt hat.
    99,9% der Kollegen sind einsichtig, wenn ein bisschen Druck kommt.
    Und der positive Nebeneffekt: Wir diskutieren inzwischen über eine Optimierung der Schutzausrüstung und nicht mehr über die Notwendigkeit.

    Ach ja. ;( Über ein K würde ich mich schon freuen. :S

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • So hier erstmal dein K NIKO,

    ja daher weht der Wind bei uns ja auch, wir müssen es auch optimieren und ich gehe auch davon aus, dass eine schriftliche Ermahnung teilweise auch schon wahre Wunder bewirken wird.

    Gruß Torsten

    Danke fürs lesen !

    Gruß aus Wesel

    Torsten

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  • Hallo
    die Angaben sind nicht eindeutig um die Frage bzgl. Anweisung zu beantworten.
    Bei Arbeiten auf dem Wasser besteht i.d.R. Schutzmaßnahmen gegen Ertrinken, wie z.B. Rettungsweste.
    Die PSA muss natürlich nur getragen werden, wenn entsprechend gefährliche Arbeiten durchgeführt werden.
    Machen die MA jedoch auch andere Arbeiten bzw. ungefährliche Tätigkeiten besteht hier keinerlei Verpflichtung eine PSA zu tragen.
    Ich hoffe dass mein Beispiel verständlich und passend zur Ausgangssituation ist.
    Schönes Wochenende

    Gruß
    AL_MTSA

    Sicherheit schaffen ist besser als Vorsicht fordern.
    Ernst Gniza (1910 – 2007),

  • Hallo,

    die Rettungsweste lass ich mal Außen vor. Dies hat aber auch einen Grund, da die Rettungswesetn bei arbeiten auf dem Wasser vorgeschrieben sind. Wer sie nicht trägt, riskiert ne Knolle von der Wasserschutzpolizei. Der Rettungskragen, ist bei uns Ausnahmsweise auch nicht das Problem, sonder die Arbeitssachen an sich.

    Gruß Torsten

    Danke fürs lesen !

    Gruß aus Wesel

    Torsten

  • Hallo,

    ein klares JA. Schutzkleidung darf bzw. muss sogar von der Geschäftsleitung angeordnet werden. Dies ist ihr Recht und ihre Pflicht (siehe Arbeitsschutzgesetz §3 Absatz 1, erster Satz).

    Ja, was ist aber wenn die Schutzkleidung den Mitarbeiter gefährdet?
    (z.B. im Sommer durch Hitze...)

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Das ist auch ein interessanter Efekt, den Du da nennst.

    Nur denke ich, an ganz normale Multinorm Schutzkleidung, welche mittlerweile auf vielen Werken usw. gefordert ist.

    Daher komme ich gerade irgendwie mit dem Begriff Gefährdung durch Hitze etwas durcheinander ;(

    Gruß Torsten

    Danke fürs lesen !

    Gruß aus Wesel

    Torsten

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  • Hallo,

    wir haben zum Beispiel speziell im Sommer das Problem bei
    längeren Brandposten/Brandwachen im Industriebereich,
    im Hinblick auf unsere Überbekleidung. Oft stellt sich da die
    Frage "Überjacke und Überhose" oder "Überjacke und normale
    Diensthose" oder lieber komplett "leichte Einsatzkleidung"...
    was aber wenn was passiert durch mangelnde Schutzkleidung?

    Je nach Art können auch weitere Belastungsfaktoren hinzukommen,
    z.B. AGT-Ausrüstung (gerade bei Tankarbeiten). In der Praxis sieht es
    dann so aus (Beispielfoto hier ohne Überbekleidung von Kollegen(AFS)):
    http://www.ambulance-fire-service.com/bs002.JPG

    Lösung bisher: Überhose im Sommer nur im Einzelfall (je nach Risiko),
    Überjacke ja, aber offen. Weitere PSA (Helm, AGT-Ausrüstung je nach
    Bedarf) Pflicht.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • ...
    Lösung bisher: Überhose im Sommer nur im Einzelfall (je nach Risiko),
    Überjacke ja, aber offen. Weitere PSA (Helm, AGT-Ausrüstung je nach
    Bedarf) Pflicht.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Hallo Simon,

    das kann imo keine Lösung sein! Wenn die PSA (nichts anderes ist eine entsprechende Schutzleidung) notwendig ist, muss sie getragen werden. ist es zu warm müssen andere Maßnahmen getroffen werden. Z.B. Kühlung, kürze Arbeitsintervalle, etc.

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Hallo,


    das kann imo keine Lösung sein! Wenn die PSA (nichts anderes ist eine entsprechende Schutzleidung) notwendig ist, muss sie getragen werden. ist es zu warm müssen andere Maßnahmen getroffen werden. Z.B. Kühlung, kürze Arbeitsintervalle, etc.

    Doch ist es, weil es schlicht an Alternativen fehlt.
    Kühlung in form von Kühlwesten etc. funktioniert nur sehr begrenzt
    (teilweise sogar noch eine größere Belastung) und kürzere Arbeitsintervalle...
    guter Witz.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Das ist kein Witz! Das wird so vielfach praktiziert und funktioniert problemlos!
    Als Beispiel die von Dir zitierten Tankarbeiten: Wenn in Tanks auf Grund von Pfützenbildung noch Atmosphäre herscht willst Du hoffentlich nicht Leute ohne Schutzkleidung reinschicken, weil es zu warm im Tank ist? ;(
    Oder um bei Deinem Fachgebiet zu bleiben: Den Feuerwehrleuten würdest Du doch nicht zugestehen ohne Schutzkleidung zu löschen weil es so warm ist, oder? ;)
    Sind aus Fachkräftemangel keine kürzeren Arbeitsintervalle möglich, können Arbeiten in die frühen Morgenstunden, bzw. in die Abendstunden verlegt werden. Neben Kühlwesten gibt es auch Klimageräte, etc.
    Mögliche Alternativen gibt es zuhauf, lediglich an dem Willen diese -zugegebener Maßen teilweise kostenintensiven Möglichkeiten- auch einzusetzen fehlt es.

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

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  • Hallo,

    Das ist kein Witz! Das wird so vielfach praktiziert und funktioniert problemlos!
    Als Beispiel die von Dir zitierten Tankarbeiten: Wenn in Tanks auf Grund von Pfützenbildung noch Atmosphäre herscht willst Du hoffentlich nicht Leute ohne Schutzkleidung reinschicken, weil es zu warm im Tank ist? ;(
    Oder um bei Deinem Fachgebiet zu bleiben: Den Feuerwehrleuten würdest Du doch nicht zugestehen ohne Schutzkleidung zu löschen weil es so warm ist, oder? ;)
    Sind aus Fachkräftemangel keine kürzeren Arbeitsintervalle möglich, können Arbeiten in die frühen Morgenstunden, bzw. in die Abendstunden verlegt werden. Neben Kühlwesten gibt es auch Klimageräte, etc.
    Mögliche Alternativen gibt es zuhauf, lediglich an dem Willen diese -zugegebener Maßen teilweise kostenintensiven Möglichkeiten- auch einzusetzen fehlt es.

    Das wird wo so praktiziert?
    Sicherlich nicht im Dienstleistungsfeuerwehrwesen, da solche Personalansätze schlicht
    von der Industrie nicht bezahlt werden. Genau lesen, was ich schreibe!

    Die Überbekleidung an sich steht auch nicht zur Diskussion, es steht die
    Überhose zur Diskussion. Und die Frage der Überhose wird vom Risiko abhängig
    gemacht.


    Den Feuerwehrleuten würdest Du doch nicht zugestehen ohne Schutzkleidung zu löschen weil es so warm ist, oder?

    Sicherlich nicht, aber der Vergleich hinkt. Bei solchen Diensten kommt
    man nicht erst im Falle von einem Notfall, sondern steht bereits direkt vor
    Ort. Und jetzt lass es mal 8 Stunden im Sommer sein, da muss man sich
    zwangsläufig Gedanken um Erleichterungen machen bzw. das Risiko im Einzelfall
    sorgfältig abwägen.


    können Arbeiten in die frühen Morgenstunden, bzw. in die Abendstunden verlegt werden.

    Ändert im Sommer nicht wirklich was.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Zuerst einmal an AL_MTSA: Diese Entscheidung, also wann jetzt Schutzkleidung getragen werden muss, obliegt nur und ausschliesslich dem entsprechenden Fachvorgesetzten. Im optimalen Fall natuerlich auf Basis einer GB :-). Eine Aussage wie: "Machen die MA jedoch auch andere Arbeiten bzw. ungefährliche Tätigkeiten besteht hier keinerlei Verpflichtung eine PSA zu tragen." halte ich fuer sehr bedenklich. Wenn ich als Unternehmer in meinem Betrieb festlege, dass die Schutzbrille auch auf dem Klo getragen werden muss, und dies sogar noch begruende,dann ist das so!

    Zum anderen: Da muss ich mal den alten Onkel Mick Jagger zitieren, der da mal gesungen hat : "You can't always get what you whant..." Natuerlich, oder leider, gibt es keine "one fits all" Loesung. Manchmal muss ich eben um den einen Vorteil zu erreichen, einen Nachteil an anderer Stelle hinnehmen. Bitte. das heisst nicht das die Sache dadurch einfacher und angenehmer wird. Hier sind halt insbesondere Faehigkeiten der Analyse und manchmal eben auch der unkonventionellen Loesungsweise gefragt. Also Stichwort: Brandposten - um nur mal bei einem Beispiel zu b leiben. Muessen Brandposten tatsaechlich den ganzen Tag in voller Montur Wache stehen? Wie lange benoetigt so ein Profi um seine komplette Palette anzulegen, 15-20 Sekunden? Also waere doch vielleicht eine Loesung, den Wachen diese minimale "Ankleidezeit", die sie ja letzendlich auch in der Wache haben wenn sie z.B. im Bett liegen, gem. GB zuzubilligen. Ich sehe hier kein signifikant erhoetes Risiko...allerdings bin ich auch kein professioneller Feuerwehrmann :-). Vielleicht hilft es aber etwas, meine Denkrichtung darzulegen. Gefaehrdungsbeurteilungen sind ein ideales Instrument, um auf solche Gegebenheiten angemessen zu reaqgieren, ich muss es nur nutzen. Dabei darf ich dann auch mal eingefahrene Pfade verlassen, ansonsten kann ich auch wieder zu einheitsbreiigen UVVén etc. zurueck.

    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Hallo,


    Brandposten - um nur mal bei einem Beispiel zu b leiben. Muessen Brandposten tatsaechlich den ganzen Tag in voller Montur Wache stehen?

    Es kommt immer darauf an, mal ist es nur daneben zu stehen, mal
    gehören aber auch Aufgaben wie Messtätigkeiten, Kontrollgänge usw.
    dazu. Wobei wir hier jetzt von sehr speziellen Brandposten-Tätigkeiten
    reden.


    Wie lange benoetigt so ein Profi um seine komplette Palette anzulegen, 15-20 Sekunden? Also waere doch vielleicht eine Loesung, den Wachen diese minimale "Ankleidezeit", die sie ja letzendlich auch in der Wache haben wenn sie z.B. im Bett liegen, gem. GB zuzubilligen.

    Auch hier kommt es wieder darauf an, was an PSA benötigt wird.
    Sicherlich wäre es aber nicht zielführend sich erst im Fall X anzukleiden,
    wäre unter Umständen auch gefährlich. Bleibem wir bei Tankarbeiten, bis da
    ein FM (SB) sich ausgerüstet hat (unter Umständen auch mit AS), dann Einstieg
    usw., wäre ein ziemlicher Zeitverlust.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • ..."Das kommt darauf an!" iss schon klaa - ist uebrigens eine meiner liebsten Aussagen... Aber, mein Beispiel war nicht als Diskussionsgrundlage fuer Einzelfaelle und Detailfragen gedacht - es sollte lediglich mal zu einer etwas anderen Denke anregen. :)

    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

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  • ist klar, die Anregungen passen aber halt nicht in die Praxis.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo,

    natürlich können die Meinungen abweichen, es sollte aber fachlich
    begründbar sein....am besten mit Praxiserfahrungen.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010