Aderendhülsenzange prüfpflichtig

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  • Habe mal wieder eine Frage, weiß aber nicht ob ich hier richtig bin. Wenn nicht dann bitte verschieben.

    Müssen Aderendhülsen geprüft werden, wenn ja wie denn??

    Bin für jeden Tip der hilfreich ist dankbar.

    Gruß aus dem schönen sächsichen, Leipziger Landkreis

    Jens

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  • Moin.
    Was denn jetzt? Aderendhülsen oder Aderendhülsenzange? ;) Die Zange ist ein normales Arbeitsmittel. Ist vor Gebrauch durch den MA auf ordnungsgemäßen/ gebrauchssicheren Zustand zu prüfen, fertsch.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    das ist doch ein ganz normales handwerkszeug, ähnlich zu betrachten wie eine eckschwedenzange oder einen hammer.

    Alle sagten: Es geht nicht. Da kam einer, der das nicht wusste und tat es einfach.(Goran Kikic)

    Wer nichts weiß, muß alles glauben. (Marie von Ebner-Eschenbach)
    „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
    (Sapere aude)

  • Hallo und guten Morgen,

    Aderendhülsen müssen vor dem Einsatz, also bevor ich diese auf die Kabel aufstecke auf Beschädigungen, wie Querschnittveränderungen und auf den richtigen festen Sitz geprüft werden. Mehr nicht. Ich wüsste eigentlich auch nicht, was man sonst noch prüfen könnte und vor allem wie.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

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  • Jaaaa Freunde, bis euch mal der erste Schaltschrank dar nieder brennt, und der Gutachter in seinem Bericht schreibt, dass der Grund des Schadens eine nicht richtig verpresste Verbindung war.
    Das entsprechende Presswerkzeug wird untersucht, und siehe da, Pressbacken entsprachen nicht mehr den Toleranzwerten.
    So passiert in einem Unternehmen bei uns ummer Egge (wo übrigens mein Bruder arbeitet).
    Seit dem gehen unsere Presszangen einmal im Jahr zur Überprüfung zu den Herstellern Klauke, Cembre usw., unabhängig von irgendwelchen Vorschriften, Empfehlungen oder dergleichen.
    Ich hab das bei uns im Haus dann als notwendige präventive Massnahme durchwinken lassen...

    Greetz JOBL

  • JOBL:
    Ok, kann ich nachvollziehen. Aber was machst Du, wenn der MA die Presszange nicht richtig bedient, die Presskraft nicht richtig aufbringt, die falsche Pressaussparung an der Zange verwendet?
    Jede Pressung sollte danach auf ihren festen Sitz geprüft werden. Das ist dann aber eine Maßnahme, die der MA durchzuführen hat. Weiterhin soll ja nach Errichtung und bei den regelmäßig durchzuführenden Prüfungen inzwischen eine Wärmebildkamera verwendet werden. In solch einem Fall würde der Mangel schnell aufgedeckt werden können ;)

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

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  • Ehrlich gesagt, fehlen mir vom TE für eine passende Antwort noch ein paar Informationen.
    Was für Werkzeug wird eingesetzt? So was, so was, so was oder gar so was?
    Maschinenbau, Schaltschrankbau, Anlagenbau oder Versorgungsleitungsbau?

    Ob letztendlich eine Prüfung des Werkzeugs in welchem Umfang notwendig ist, muss die Gefährdungsbeurteilung ergeben, in der, das wissen wir, sowohl das Werkzug als auch die Nutzungsumstände sowie Herstellervorgaben und andere Bestimmungen zu berücksichtigen sind.
    'Ne Aderendhülse auf 1,5 mm² aufpressen oder auf 50 mm², da ist ja wohl ein deutlicher Unterschied im Hinblick auf die Anforderungen.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Moin,

    die Eingangsfrage ist nicht ganz klar.

    Die Presszange ist ein Arbeitsmittel und sollte vor Gebrauch kurz gecheckt werden. Also: scharfe Kante, kurz vor dem Bruch, u.s.w.. Schutz des Bedieners!

    Die andere Seite ist die, das ein Presswerkzeug etwas erfüllen muß: eine korrekte Pressung. Dazu gehört die einzelne Ader mit der passenden Aderendhülse, dem Presswerkzeug und dem nötigen Pressdruck. Jenseits von einem kleinen Querschnitt macht das schon Sinn, denn hier ist schlechte Verpressung ein großer Übergangswiderstand. Hier wird der fliesssende Strom in Wärme umgesetzt und es können, wie korrekt beschrieben, Brände entstehen.

    Wofür jetzt eine Überprüfung? Elektrisch oder Arbeitsschutz?

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Jaaaa Freunde, bis euch mal der erste Schaltschrank dar nieder brennt, und der Gutachter in seinem Bericht schreibt, dass der Grund des Schadens eine nicht richtig verpresste Verbindung war.
    Das entsprechende Presswerkzeug wird untersucht, und siehe da, Pressbacken entsprachen nicht mehr den Toleranzwerten.
    .......

    Hallo!

    Da bin ich einigermaßen platt. Was ist die Folgerung aus der Untersuchung?
    Bei der Eingangsfrage bin ich natürlich von einem handelsüblichen Handwerkzeug ausgegangen. Dies scheint den meisten Antwortern ähnlich zu ergehen.
    Es werden Zangen angeboten, die 6-Quadrat gasdicht in Hülsen verpressen.
    Den Sinn verstehe ich nicht. Nach dem Festklemmen, sieht die Hülse stark verformt aus und die Pressung ist nur noch an der Pressstelle gasdicht.
    Das könnte sie aber bei richtigem Anziehen der Klemmschrauben auch ohne Verpressung sein.

    Den beschriebenen Vorgang würde ich gerne genauer erfahren. Ansonsten kann ich ihn nicht glauben.

    Grüße
    Flügelschraube

  • @ Flügelschraube:

    Stelle dir doch einmal vor, dass eine Klemmschraube die Ader stark anpresst. Wo ist jetzt der größte Kontakt? Doch direkt unter der Schraube. Bei dieser Befestigung kann es doch auch vorkommen, dass sich die Ader wie eine Banane wegbiegt. Somit ist der Kontakt einer großen Ader flächenmässig nur an der kleinen Schraubstelle. Nicht gut. Besser wären dann Klemmen mit mehreren Schrauben und/oder Federbügeln, die vollflächig auf die Ader drücken.
    Doch weiter: Strom hat auch immer irgendetwas mit Erwärmung zu tun. Je schlechter der Kontakt und je höher der Strom, umso höher ist auch die Erwärmung. Jetzt kommt noch hinzu, dass mal viel Strom und mal wenig Strom über den Kontakt fliesst. Also mal wärmer und mal kalt? Diese Wärmespiele lockern im laufe der Zeit noch die Schraube (ein wenig). Also noch schlechterer Kontaktwiderstand. Es schaukelt sich hoch, bis zum Kontaktbrand.

    Wenn du bspw. einen Schaltschrank, gem VDS, überprüfen läßt, wird mittels Thermometer (schlecht) oder Wärmebild (besser) genau diese Kontaktwärme angezeigt und kann dann entsprechend behandelt werden.

    Die Pressung selber erfolgt bei korrekter Arbeitsweise immer gasdicht. Hier wird die komplette Luft aus der Kupferader und der Hülse gepresst. Es kann dann von aussen nichts mehr rein. Diese Pressung kann unterschiedliche Formen annehmen: quadratisch oder rechteckig, aber eben vollflächig. Eine Pressung mit einer Kerbzange macht das nicht! Der so entstandene massive Drahtabschluss liegt dann sauber in der Klemmstelle auf (vollflächig) und wird/kann dann von oben mittels Schraubdruck auf die Unterlage der Klemmung gespresst werden.

    Diese wärmemässigen Abbrände/Kontaktbrände kommen auch im Bereich von 1,5 mm² vor. Diese Ader gibt normal 10 - 16 Amp. Strom her. Multipliziert man das mit einer Spannung von vielleicht 230 V, so ergibt das schon eine gute Kontaktheizung.

    Ich hoffe, dass wird ein wenig klarer.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


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    (kölsche Zuversicht)

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    Die Pressung selber erfolgt bei korrekter Arbeitsweise immer gasdicht. Hier wird die komplette Luft aus der Kupferader und der Hülse gepresst. Es kann dann von aussen nichts mehr rein. Diese Pressung kann unterschiedliche Formen annehmen: quadratisch oder rechteckig, aber eben vollflächig. Eine Pressung mit einer Kerbzange macht das nicht! Der so entstandene massive Drahtabschluss liegt dann sauber in der Klemmstelle auf (vollflächig) und wird/kann dann von oben mittels Schraubdruck auf die Unterlage der Klemmung gespresst werden.
    ...

    Waldmann
    Schönen Dank für die Erläuterung. Klingt alles einleuchtend.
    Vielleicht sollte ich noch sagen, dass ich Elektrotechnik und Physik studiert habe. Grundsätzlich bin ich also im Bilde was thermische Belastung und Fließverhalten von Reinkupfer angeht.
    In der Praxis baue ich Klemmstellen aus (1,5 - 4 #), und sehe, dass die Klemmstelle nur an einer kleinen Stelle wirklich guten Kontakt hat. Gerade bei fest angezogenen Schrauben, verbiegen sich die Adernendhülsen deutlich. Eine Gasdichtigkeit in der gesamten Hülse kann ich dann nicht erkennen. Sie ist nach meiner Meinung auch nicht nötig.
    Die Anzahl der Klemmschrauben ist für den Praktiker ja vorgegeben.
    Viele Steckerklemmen erlauben eine Montage ohne Aderendhülse. Hier scheint mir der Kontakt besser als mit gasdicht verpresster Endhülse, weil vollflächiger.

    Das hat mit der Ausgangsfrage vielleicht nix mehr zu tun. Es könnte um Querschnitte von 50 mm2 oder mehr gehen?

    Grüße
    Flügelschraube

  • Guten Morgen.

    ich bin noch ein Elektriker der guten alten Schule. Ich verzinne wieder ;( Lötzinn und Aderende gut erhitzen, Flussmittel und Lötzinn gut einwirken lassen.
    Aber jetzt mal ehrlich. Welche Parameter werden bei einer Quetschzange überprüft? Druck? Verformung? Und wie kann nach einem Kontaktbrand erkannt werden, dass diese Parameter evtl. die Auslöser waren und nicht die Schlampigkeit des Elektrikers?

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  • Guten Morgen.

    ich bin noch ein Elektriker der guten alten Schule. Ich verzinne wieder ;( Lötzinn und Aderende gut erhitzen, Flussmittel und Lötzinn gut einwirken lassen.
    Aber jetzt mal ehrlich. Welche Parameter werden bei einer Quetschzange überprüft? Druck? Verformung? Und wie kann nach einem Kontaktbrand erkannt werden, dass diese Parameter evtl. die Auslöser waren und nicht die Schlampigkeit des Elektrikers?

    Ja das bleibt das Geheimnis des sachkundigen Gutachters. Meines Wissen (Aussage meines Bruders) war halt nicht nur eine Verbindung mangelhaft ausgeführt, sprich es war in Bereichen des Schrankes welche nicht vom Brand betroffen waren, nachvollziehbar das auch hier Verbindungen nicht den Normmaßen (also wohl hierdas "richtige" Backenmaß) entsprachen. Zudem wurde festgestellt, das teilweise die Aderendhülsen teilweise nur zu 3/4 "gefüllt" waren, und das in Verbindung mit der dann fehlenden Auflagefläche in der Klemme zur Erwärmung und schließlich zum Brand geführt hat.

    Das Problem ist ergo vielschichtig, sprich hier kommen mangelnde Sorgfalt des Mitarbeiters, schlampige Qualitätsprüfung und die nicht mehr Normgerechte Pressung zusammen.
    Das Problem beim Prüfen ist ja, dass eben jene im Regelfall nicht unter Last und über mehrere Stunden gefahren wird, sondern nur eine Funktions/Isolationsprüfung, Durchgängkeit Schutzleiter etc. unter optimalen Bedingungen stattfindet.

    Hier wäre ja grundsätzlich ein Hebel wo man ansetzen könnte, lediglich kommen dann die Herren Projektleiter angelaufen und meinen, eine derartig intensive Prüfung wäre nicht kalkuliert und terminiere schon vor Auslieferung das Projekt kostenmäßg, und sie würden niiiiiiie mehr einen Auftrag erhalten wenn sie eine mehrstündige Prüfung mit einkalkulieren müssten.

    Greetz JOBL

    • Offizieller Beitrag

    ich möchte nochmal auf die Eingangsfrage zurück kommen:

    Müssen Aderendhülsenzange geprüft werden?

    Ja, wie jedes andere Handwerkszeug auch, Sichtkontrolle.

    Müssen Aderendhülsen geprüft werden, wenn ja wie denn??

    Das bitte die Experten fragen und / oder über PN klären. Ich denke das hat nichts mehr mit Arbeitsschutz zu tun, oder?

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