Ich traue mich bald keine Tür mehr aufzumachen

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  • Moin,

    jeder Tag eine neue Überraschung. Heute habe ich mir einen kleinen Lagerraum angesehen. ;( Alles drin: Apfelsaft, Geschirrhandtücher, Mineralwasser, hochalkalisches Reinigungsgranulat, Entkalker, unbeschriftete Plastikbehälter mit Flüssigkeiten und als Kröung des ganzen zwei 35kg schwere 12 V 100Ah Batterien, die in diesem Raum aufgeladen werden. An manchen Regalböden steht wenigstens, um was es sich handelt (Geschirrspüler, Bodenreiniger usw.). Bei den meisten Behältnissen fehlt es aber. Gefahrstoffdatenblätter? Fehlanzeige. Betriebsanweisungen? Fehlanzeige.

    Also, jetzt erst einmal die Batterien aus dem Raum schaffen, alle gelagerten Stoffe erfassen, Sicherheitsdatenblätter und Betriebsanweisungen besorgen, Gefahrstoffkataster erstellen, ggfs. PSA für die Personen, die mit dem Zeug in Kontakt kommen, besorgen. Habe ich irgendetwas wichtiges vergessen?

    Gruß Frank

    P.S. Habe ich eigentlich erwähnt, dass der Raum unverschlossen war? :102:

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

    2 Mal editiert, zuletzt von Guudsje (11. April 2013 um 19:49)

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  • HI,

    hast ja voll zu tun.

    Rausfinden was in den Plastikflaschen ist, diese Beschriften und vorher Prüfen dürfen diese Stoffe in Plastikflaschengelagert werden.

    Hatten dieses bei uns auch. Haben für diese Flaschen ein Aufkleber erstellt und Beschriftet (bei uns war es Sauerstofföl). Wurde damals von unsere Betriebsärztin gefunden und bemängelt. Probleme, sind die Kollegen. Die dieses Flaschen selbst befüllen und an Ihrem Arbeitsaufbewahren. Das Beschriften wird von dieses noch nicht ganz eingesehen. Finden bei uns auch immer wieder was neues, was schon seit Jahren in Ecken abgestellt wurde und jetzt nach und nach zum Vorschein kommt. Das schlimme ist nur, keiner wahr es und weiß teils was drin ist. Bin zur Zeit bei uns noch Stellv. aber werden den Posten demnächst übernehmen. Da kommt dann noch viel Arbeit und Fragen auf mich zu.

    Also Kopf hoch und durch.

    Grüße aus Neuwied

  • Ähhh, japp.
    Lebensmittel entsorgen? Kannst ja auch ein Labor beauftragen, die die prüfen aber das wäre mir zu aufwendig. Fazit: Wech damit!!!

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hi Frank,

    fotografiere das auf jeden Fall und baue aus den Bildern eine hybsche Präsentation, die Du dann bei der nächsten Arbeitsschutzausschusssitzung dem Gremium vorstellen kannst.
    Und nicht nur davon, sondern von allen gravierenden Problemen.

    Nachdem Du hier ja nun einige Threads gestartet hast zu verschiedenen Themen, drängt sich mir der Eindruck auf (Du hast Dich in meiner Erinnerung auch schon so geäußert), dass der Arbeitsschutz bei euch allerhöchstens rudimentär vorhanden ist. Momentan tut sich für dich, das Subject legt den Schluss nahe, eine Baustelle nach der anderen auf.
    Die kannst Du nicht alle gleichzeitig abarbeiten, da muss eine Prioritätenliste her.

    Nur ein Beispiel: Du siehst u.A. die Notwendigkeit ein Gefahrstoffkataster zu erstellen, du hast nicht beschriftete Flaschen.
    Wie Jens schon schrieb, Flaschen entsorgen, basta. Das geht relativ schnell und reduziert die Gefährdung schon deutlich.
    Die Erstellung eines Katasters bedeutet auch Gefährdungsbeurteilungen zu erstellen für die erfassten Stoffe. Dazu benötigtst Du auch die verarbeiteten Mengen, das wie der Verarbeitung. Aus diesen Informationen (Gefährdungsbeurteilung) wird dann die notwendige Betriebsanweisung erstellt. Die BA sieht beim Umgang mit Fäßern des Stoffs anders aus wie beim Umgang mit einer kleinen Flasche. Möglicherweise kann die BA wegen geringer Gefährdung entfallen.
    Aber das braucht richtig Zeit.

    Und setzt Dich nicht selbst zu sehr unter Druck, niemand kann von Dir erwarten aus der Hölle in Wochenfrist das Paradies zu machen. Es wird auch niemand.
    Meine Aufsichtsperson sagte kürzlich zu mir: Arbeitsschutz ist ein Weg der kleinen Schritte, das Wichtigste ist, dass es stetig voran geht.

    Fazit: Zuerst die dringlichsten, schnell zu erledigenden Dinge machen, und dann immer mehr zu den weniger dringlichen, bzw. längerfristigen Dinge übergehen.

    Und sollte es bisher bei Euch keine Arbeitsschutzausschusssitzungen geben, dann ist das etwas, was Du jetzt sofort intieren solltest. Ist auch vorgeschrieben vier im Jahr durch zu führen.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Das mit den Fotos ist eine super Idee :thumbup: Prioritätenliste ist zur Zeit in Arbeit, was mir auffällt und gleich gemacht werden kann, wird sofort erledigt. ASA gibt es bei uns (und wird jetzt auch seit meiner Existenz mindestens einmal im Quartal tagen :whistling: ). Druck mache ich mir keinen, dafür macht es zu viel Spaß und ist das ganze Thema zu interessant.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Lebensmittel entsorgen? Kannst ja auch ein Labor beauftragen, die die prüfen aber das wäre mir zu aufwendig. Fazit: Wech damit!!!

    Gruß

    Jens

    Bei den Lebensmitteln handelt es sich samt und sonders um verschlossene Glasflaschen, die auch noch nicht angebrochen sind. Eine Kontamination könnte ich mir da jetzt schwerlich vorstellen. Reinigen der Flaschen von aussen sollte da doch ausreichen? Oder bin ich noch nicht paranoid genug? :D

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Du scheinst ja eine Menge zu tun zu haben. Ich würde mal schauen ob du nicht Arbeiten abgeben kannst. Z. Bsp. an den Gefahrstoffbeauftragten , den Brandschutzbeauftragten, den Gewässerschutzbeauftragten, dem Abfallbeauftragten. Ob ihr solche Funktionen habt oder braucht, weiss ich nicht. Aber es ist zumindest gut wenn man sich auf einige Kollegen verlassen kann.

    Gruß :thumbup:

  • Bei den Lebensmitteln handelt es sich samt und sonders um verschlossene Glasflaschen, die auch noch nicht angebrochen sind. Eine Kontamination könnte ich mir da jetzt schwerlich vorstellen. Reinigen der Flaschen von aussen sollte da doch ausreichen? Oder bin ich noch nicht paranoid genug? :D

    Ferndiagnosen sind schwierig. Dazu müsste man genau wissen, was da wie, in welcher Menge u.s.w. zusammengelagert wurde.
    Aber grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass das in Ordnung geht. Aber nur dann, wenn die Beschriftung der Flaschen stimmt. Willst du aber wirklich 100%ig sicher sein, dann ab in die Tonne.

    Hardy

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    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • ...Also, jetzt erst einmal die Batterien aus dem Raum schaffen, alle gelagerten Stoffe erfassen, Sicherheitsdatenblätter und Betriebsanweisungen besorgen, Gefahrstoffkataster erstellen, ggfs. PSA für die Personen, die mit dem Zeug in Kontakt kommen, besorgen. Habe ich irgendetwas wichtiges vergessen?


    Fotodokumentation ist immer gut und kann für die Zukunft als Negativbeispiel benutzt werden. Hab ich leider vor Jahren vergessen, als ich die Sahnetorte im Kühlraum der Pathologie gefunden hatte. Leichen waren dort keine, aber Chemikalien in rauhen Mengen und auch einige Präparate, welche als potentiell infektiös anzusehen waren.
    Du solltest Dem Verantwortlichen für den Raum die Ohren lang ziehen (nur bildlich, nicht praktisch). Dann darf er im Raum für Ordnung sorgen und auch gleich die Chemikalien auflisten sowie die SDB beschaffen. Ist sein Job, auch wenn er das gerne abstreitet.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Ich würde entsorgen lassen ... nicht aufgrund einer möglichen Kontamination, sondern als Lerneffekt ...
    Wie war das nochmal? Der Mensch lernt nur dann schnell, wenn es weh tut, sehr weh tut ...


    Aber nur wenn die Getränke Privatbestand sind, sonst tuts dem Chef weh...

    Hardy

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  • Mal wieder eine Tür aufgemacht und -

    ÜBERRASCHUNG!!! ;( Ein Büroraum, in dem eine Vielzahl von Batterien für Verkehrsmessgeräte (Panasonic LC-XC 1222P) gelagert werden. Die Worte lead und acid haben bei mir dann die Lampen angehen lassen. Also erst einmal einen passenden Lagerplatz für die Dinger finden, genaue Produktbezeichnung raussuchen, Sicherheitsdatenblatt besorgen (bereits erledigt), Gefährdung ermitteln, Betriebsanweisung erstellen. Unglaublich, was man alles findet.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Moin,

    heute mal ausnahmsweise keine Tür aufgemacht, sondern eine Garage. ;( Ich Naivling habe gedacht, die wären für Fahrzeuge konzipiert worden. Weit gefehlt: Natürlich lassen sich dort auch ganz wunderbar Massen von Bleisäurebatterien lagern. :cursing:

    Gruß Frank

  • Sieht nach einer Batterieladestation aus, die kann man durchaus auch in einer "Garage" installieren, wenn man einiges beachtet.

    Ich hab folgendes in einer Garage gefunden, darüber war ich nicht so sehr erfreut.

    Dateien

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Sieht nach einer Batterieladestation aus, die kann man durchaus auch in einer "Garage" installieren, wenn man einiges beachtet.

    Ich hab folgendes in einer Garage gefunden, darüber war ich nicht so sehr erfreut.

    Ja wenn :S

    Apropos wenn, wenn ich mir Dein Bild anschaue, sehe ich "meine" garage schon viel entspannter. :D Nee, im Ernst, da muss ich jetzt dringend dran.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Also wenn ich das Bild von den schönen vielen Batterien in den Regalen anschaue, da fällt mir dazu ein, das im Umkreis von 2,5Meter von Betterieladestationen keine Brennbaren materialien sein dürfen. So wie es auf dem Bild aussieht, ist das wo die Batterien drauf stehen bestimmt, Ironie an: nicht brennbares Holz Ironie aus. Dann kommt noch dazu, dass die Garage zwangsbelüftet sein muss usw. Bin mal gespannt, was du noch so alles findest.

    Mit oberschwäbischen Sicherhietsgrüßen
    Ritschi

    Ich denke, also bin ich. Und ab jetzt Frührentner.|?

  • In der Garage parkt nachts noch ein Auto. Dort steht auch noch eine Leiter, die die Kollegen "günstig" im OBI erworben haben. Prüfung Fehlanzeige! Einer der Regalböden ist bereits gebrochen. Ich habe jetzt mal durchgezählt. Dort werden 34 Batterien gelagert und geladen. Laut Datenblatt des Herstellers gasen die Batterien Wasserstoff aus. Als Regalböden hat man Pressspanplaten verwendet. Zwei der Kollegen sind Raucher und da sie nicht im Fahrzeug rauchen dürfen, wird die Kippe halt vor dem Einsteigen durchgezogen. Da ich im Forum gründlich gelesen habe, werde ich keine Ex-Beurteilung durchführen, da ich dafür nicht qualifiziert und ausgebildet bin.

    In der Garage befinden sich vier Steckdosen. Damit man genug Batterien gleichzeitig laden kann, behilft man sich mit Mehrfachsteckern (ohne besonderen Schutz) und verlegt gefühlte 1km Kupferkabel. :S Leider habe ich kein Bild der Batterien, die gerade nicht geladen werden. Da man ein schönes "Türmchen" gebaut und die Batterien gestapelt. Alleine der Einsatz von 1.--EUR Mehrfachsteckdosen zum Laden von Batterien von 12V/17Ah treibt mir den Schweiß ins Gesicht. X(

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.