Den Chef einbinden?

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  • Hallo,

    wie habt Ihr es geschafft, die Geschäftsführung/den Chef in den Arbeitsschutz einzubinden? Bei uns ist Arbeitsschutz völlig unbekannt. Zwei Teamleiter haben Interesse und ziehen mit, aber die restlkichen zehn Personen sehen Arbeitsschutz als lästiges Übel an, was nur Mehrarbeit aber keinen Nutzen bringt. Die Chefetage hat das Thema überhaupt nicht auf dem Schirm. MNeine Idee wäre, einen Termin mit der BG zu roganisieren, um die verantwortlichen Personen zu sensibilisieren. Problem: Ob ich dafür einen Termin bei der obersten Heereslkeitung bekomme ist frraglich. Wie habt Ihr es gelöst?

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Hallo,

    den Chef die Idee entwicklen lassen, sich mal zur rechtlichen Haftungsverantwortung, durch einen Arbeitsrechtler beraten zu lassen.
    Wie? In einem Gespräch mit der GL (zum richtigen Zeitpunkt) mal den Hinweis fallen lassen, dass man im Arbeitsschutzgesetz über Möglichkeiten der Delegation von Haftungsverantwortung auf die Führungskräfte gelesen habe.

    Habe festgestellt, wenn jemand die Ideen selbst entwicklen kann (sehr ausgeprägt je höher die Stellung), kommt man oft zum Ziel.
    Man sollte nur gut vorbereitet sein, die Ideenentwicklung immer in die richtige Richtung zu lenken.

    MfG

    Jürgen

  • Es gibt viele Ansatzpunkte. Wenn er auf Betriebswirtschaftlichen Wegen wandelt kann man mal ausrechnen was eine Stunde Ausfall eines Mitarbeiters kostet. Dies wirkt schon bei vielen denn Geld ist eine überzeugende Möglichkeit bevor man die rechtliche Keule raus holt und ihn mit Gesetzen langweilt den das weiß er auch selber aber nur die wenigsten kommen darauf dies mal mit Zahlen zu belegen. Könntest auch den Strafkatalog der BG raus holen. Wichtig ist auch wie hoch eure Unfallzahlen sind und in welchem Bereich tätig. Man bekommt auch den Hartnäckigsten mit viel Geduld :thumbup:

    Wünsche einen sicheren Tag
    Lars

    Arbeitsschutz kostet Geld Kranke ein Vermögen


    Sicherheitsfachkräfte … das sind die Mitarbeiter, welche ihren Arbeitsplatz immer am schnellsten aufgeräumt haben:
    :18: Sie brauchen nur den Mund zuzumachen :18:
    Zitat von meiner Mentorin

  • Hallo Frank,

    bei uns ging es nur über die Schiene "Geld".

    Arbeitsschutz? Wofür? Ist doch alles gut. BG? Kostet nur. Der Papierkram? Nee. ..............
    Kurz: Irgendwann hat es durch das Amt für Arbeitsschutz eine Erinnerung gegeben, eine Ermahnung gegeben, ein fettes Bußgeld gegeben und dann ging es so langsam.
    Alles eine Frage der Kultur.
    Später spricht man von Zertifizierungen und komischerweise ist der Arbeitsschutz dort ein Thema.

    Also, geht doch. :thumbup:

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo

    ich sage nur ..." steter Tropfen hölt den Stein"....man kann nichts erzwingen, meine Hauptaufgabe in den ersten zwei Jahren war die Führungskräfte zu sensibilisieren.

    Nun bin ich soweit das auch von Seiten der Führungskräfte interesse vorhanden ist ......und trotzdem werde ich nicht alles sofort komplett umwerfen ...Schritt für Schritt

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

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  • Moin Frank,

    bei beratungsresistenen Geschäftsführern gibt es eigentlich nur zwei Gründe, mit denen Du im Arbeitsschutz etwas bewegen kannst.

    1.) Das steht so im Gesetz bzw. anderen vepflichtenden Vorschriften (z. B. GBV en). Weil dann aber sofort die Gegenfrage kommt: "Wo steht das genau?" solltest Du Dich darauf schon vorbereitet haben.

    2.) Das bringt Kosteneinsparung. Das kannst Du meist nur schätzen, aber das mach mit logisch nachvollziehbaen Ansätzen.

    Ansonsten: Such Dir Verbündete, damit der Druck gleichzeitig von verschiedenen Seiten aufgebaut wird. Z. B. Betriebsrat oder in Deinem Fall (falls möglich, ich kenne Dein Unternehmen ja nicht) die zwei "willigen" Teamleiter.

    Und: Du kannst/sollst als SiFa zwar "nur" beraten, aber das dokumentiere schriftlich. Wenn es hart auf hart kommt, weil was schlimmes passiert ist oder plötzlich ein Bußgeld droht, wird seitens der GF erstmal ein Schuldiger gesucht (man selbst ist ja unfehlbar :cursing: ). Dann ist es gut ,wenn man bei solchen Fragen mit einer vernünftigen Dokumentation kontern kann.

    Ich lerne das gerade auf die harte Tour, obwohl bei uns glücklicherweise nichts Gravierendes passiert ist. Ich hoffe, Du musst das nicht auch.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

  • Ich kein SiFa, sondern eigentlich ein stinknormaler Mitarbeiter/Führungskraft, bei dem lt. Stellenbeschreibung die Koordination des Arbeitsschutzes verortet ist. Angeblich soll das 10% des Sachgebietes ausmachen. :whistling: Nach allem was ich aber bislang gesichtet und gelesen habe, besteht mein Tag z.Zt. zu >75% aus Arbeitsschutz. Eure guten Tipps habe ich gelesen. Danke! Dann werde ich mal versuchen, die ganz dicken Bretter zu bohren. Informieren - Motivieren - Überzeugen! Mal schauen wie es funktioniert.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Die SIfa ist ja auch Kontaktperson zu den Institutionen wie BG und Amt für Arbeitsschutz. Hier kann man sich auch Hilfe holen. Unsere BG hat gerne regelmäßig Begehungen gemacht. Ansprechpartner war immer der GF. ich war nur darüber Informiert worden. Sowas zieht auch manchmal.

    Ansonsten kann ich meinen Vorschreibern nur Zustimmen. Steter Tropfen hölt den Stein.

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  • Hallo Frank,

    wenn Du nicht die SiFa bist - habt Ihr eine SiFa? Vielleicht wäre das ja sonst was für Dich.

    Und solltet Ihr schon eine SiFa haben: Was macht die eigentlich den ganzen Tag?

    Grübelnde Grüße aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

  • Es gibt keine blöden Fragen. Wir haben eine externe SiFa, die bislang eigentlich nur Gebäude abgelatscht ist und meist die Klassiker im Bürobereich (Stolperfallen durch Kabel, falsch eingestellte Monitore, schlechte Sitzhaltung, Verbandskästen vorhanden und geprüft usw.) abgehandelt hat. Für unsere ganzen Maschinen existieren keine GB, wir haben kein Gefahrstoffverzeichnis, keine Sicherheitsdatenblätter usw. Die Spielwiese für die SiFa ist groß und bei der nächsten ASA-Sitzung wird es wahrscheinlich erst einmal große Augen geben, wenn ich einige Begehungen cancele und dafür andere Dinge in den Fokus rücke.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Hallo Frank,

    nachdem Du Dich jetzt nicht mehr traust irgendeine Tür bei Euch aufzumachen ;) , denke ich, dass Ihr doch keine SiFa habt, sondern nur jemanden, der sich so nennt und dafür Geld kassiert.

    Vor allem Deine Chefs sollten darüber informiert werden, dass sie für den Arbeitsschutz verantwortlich sind (wissen tun sie das scheinbar nicht) und die Arbeit der externen SiFa entweder selbst überwachen oder zuverlässig überwachen lassen.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

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  • Kurze Präsentation mit Thema: Verantwortlichkeiten und Haftung im Arbeitsschutz als Führungskraft. Bewirkt manchmal Wunder und/oder mal unter Thyssen-Krupp Urteil googlen....

    http://www.google.com/search?q=thyss…Box&ie=&oe=

    exemplarisch als Zitat: und um formal sicher zu sein: Quellenangabe: https://sifaboard.de/www.faz.net :whistling:


    http://www.faz.net/aktuell/wirtsc…ager-13088.html

    Hat beim einen oder anderen Scheffe schon was bewirkt. Zusammen mit Aufrechnung was der Ausfall eines Mitarbeiters denn kostet....

    Liebe Grüße aus dem Norden

    guard

    :35: Dumm geboren zu sein ist keine Schande, dumm zu sterben jedoch schon!

    Wissen ist ausser der Liebe das Einzige was mehr wird wenn man es teilt!

    Rotation ist Bewegung ohne Raumgewinn!!!

    Kläre die Ursache nicht die Schuldfrage!

  • Tach.
    Alles in Allem ist es wichtig eine Akzeptanz für die Arbeitssicherheit zu erzeugen. Meistens hast Du in solchen Bereichen dann nur den "ersten Rollwiderstand" zu überbrücken und dann kommt das Ganze langsam ins Rollen. Wenn Ihr auf "die Rennstrecke oder Autobahn" wollt, dann denkt mal über ein ganzheitliches Konzept, wie ein AMS nach. Aber das schieb erstmal nach hinten... das wäre für den Anfang zu viel. Was willst Du denn managen, wenn nix da is? ;)
    An den Unternehmer kommst Du (wie auch schon beschrieben) über die Kosten eines Unfalls ran. Bei schweren Unfällen kann das auch schon mal tagelanger Produktionsausfall bedeuten, bis die Beweissicherung und die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der zuständigen Ämter abgeschlossen ist. Das in die Rechnung mit einbauen.
    Kann soagr zur zeitweisen Schließung führen, bis die Arbeitssicherheit auf einem, den gesetzl. Mindestanforderungen entsprechendem Stand ist. Dann kommen zu dem Produktionsausfall sowieso noch die Ausgaben hinzu, um erstmal wieder produzieren zu dürfen. Das kann dann auch schon mal den bankrott bedeuten. Genau, wie nach einem Brandereignis.
    Lass Dir doch auch mal die Zahlen geben, was Ihr an den Euren UVT zahlt. Wenn Ihr einen guten bis super Stand der Arbeitssicherheit im Betrieb habt, dann kann es dazu führen, dass Eure Beiträge gesenkt werden. Dann habt Ihr da schon mal wieder die finanziellen Sachen zum Teil raus. Aber auch die andere Seite aufzeigen. Wie schießen Eure Beiträge in die Höhe, wenn es zum Unfall kommt und der Betrieb nix für die Arbeitssicherheit getan hat? Und von sogar persönlichen Haftungen des Unternehmers und der Führungskräfte hab ich noch garnicht angefangen... Dann kann das neu gebaute Häuschen für die Familie schon mal gleich wieder wech sein... ;)

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)