Kennt sich jemand mit Schaumglas aus?

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  • Moin zusammen,

    wie kann es anders sein - ich hab da mal wieder ein paar Fragen.

    Wir sollen aufgeklebtes Schaumglas (auch bekannt unter dem Firmennamen Foamglas) von bestehenden Betonbauteilen abbrechen und die Betonflächen (vermutlich von Kleberresten unbekannter Zusammensetzung) reinigen.

    Das Schaumglas selbst wird bei der Demontage zerbröseln, wobei eingeschlossene Gase in (laut Herstellerangaben) ungefährlicher Konzentration entstehen. Die Betonflächen sollen mit Flex und entsprechender Bürste gereinigt werden.

    Frage: Kennt sich jemand mit Schaumglas aus? Immerhin fliegen dann auch kleine Glaspartikel durch die Gegend.

    Das Säubern der Betonflächen setzt mindestens Betonstaub frei, der mit Kleberresten durchsetzt ist. Kennt Jemand vernünftig handhabbare Schutzmasken?

    Leider hat das I-net keine Infos zum Rückbau von Schaumglas geliefert. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.

    Ach ja, es gibt natürlich auch die Möglichkeit, die Flächen nach Abbruch durch Sandstrahlen zu säubern (mein persönlicher Favorit), aber es ist nicht klar, ob die Randbedingungen das ermöglichen.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

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  • Tach.
    Ich versuche jetzt einfach mal zu schätzen. Also, wenn es jemand genauer weiß... bitte nicht kreuzigen ;)
    Meines Wissens reicht für die Bearbeitung der Betonfläche eine FFP2-Maske aus. Der vorhandene Kleber... weiß nicht wie alt, ob voll durchgehärtet oder nicht.
    Könnte vllt ein Versuch zeigen, ob da ebenfalls Stäube entstehen. Dann is wohl das SDB hilfreich.
    Falls kleine Glassplitter entstehen können, wäre ja ne Schutzbrille ratsam, vllt sogar Gesichtsschutz (vllt sogar beides), sowie hoch geschlossene Arbeitskleidung und Schutzhandschuhe.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo,
    ich sehe das ähnlich wie Globetrotter. Das SDB von Foamglas ist ja nicht so besonders aussagekräftig. Hier wäre es wahrscheinlich sinnvoll, beim Hersteller nachzufragen, ob die beim Schleifen entsthehende Stäube potentiell krebserzeugend sind. Bei den Masken tendiere ich dazu, Halbmasken mit Wechselfilter zu benutzen, da die wesentlich besser abdichten als "Papiermasken". Wir haben gute Erfahrungen mit der 6000er Serie von 3M gemacht.
    Du solltest daran denken, dass die Mitarbeiter für die Maskenarbeit eine Untersuchung nach G26 benötigen.
    Im übrigen teile ich deine Einschätzung, dass Sandstrahlen die angenehmere Alternative ist.

    Gruß
    Moritz

  • Bei der Kombination von Staub und Splittern empfehle ich auch die Überlegung in Richtung "Gebläseatemschutz" (Leichtkopfhaube über Helm natürlich + Gebläse).
    Die Vorteile: Augenschutz, Gesichtsschutz, Staubschutz, keine(!) Tragezeitbegrenzung, je nach Ausführung keine(!) G26 notwendig.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Bei der Kombination von Staub und Splittern empfehle ich auch die Überlegung in Richtung "Gebläseatemschutz" (Leichtkopfhaube über Helm natürlich + Gebläse).
    Die Vorteile: Augenschutz, Gesichtsschutz, Staubschutz, keine(!) Tragezeitbegrenzung, je nach Ausführung keine(!) G26 notwendig.


    Das ist natürlich die "Königslösung", allerdings ist so ein System nicht grade billig, ich hab sowas mit 800-1000€ im Kopf. Falls ihr solche Arbeiten regelmäßig macht könnte das natürlich was für euch sein (wenn dein Chef nicht so auf die Kohle guckt natürlich auch).

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  • Eine fachkundige Beratung zu den nutzbaren Gerätemöglichkeiten ist eh notwendig.

    Bitte bei Masken auch an die Tragezeitbegrenzungen denken, z.B. FFP oder Halbmaske/Filter mit 3 x 120 Minuten pro Schicht.
    Bei schwerer Arbeit (Atemminutenvolumen AMV 40-60 l/min) sogar nur 3 x 84 (120 x 0,7) Minuten pro Schicht.
    Auch die Arbeitsbedingungen beachten: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, usw. haben eine Einfluss auf die Tragezeit.
    Ach so, die Leute müssen auch im Umgang mit dem Filtergerät geschult werden - am Besten auch mit obligatorischem "Fit-Test".

    Gebläseeinheiten liegen bei ca. 500 - 600 netto zzgl. Haube und Zubehör. Je nach Akkuausführung bis zu 8 Stunden Betriebszeit.
    Die anderen Vorteile sind oben schon genannt.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hallo nj1964,

    wenn es Foamglas ist, wende Dich mal an den zuständigen Verkaufsgebietsleiter. Der kann Dir für gewöhnlich Angaben zu verwendeten Klebern machen, Tipps zur Entsorgung und zum Abbruch geben, etc.
    Bei einem Projekt welches ich betreut habe waren die Platten mit Bitumen verklebt, was afaik meist der Fall ist. Der Aufwand die Platten zu lösen hielt sich in Grenzen. Das Bitumen wurde erwärmt, so konnten die Platten ohne, bzw. mit wenig Bruch abgenommen werden. Wenn das bei euch nicht funktioniert sollte das aber auch kein Problem sein, die Platten splittern nicht wie normales Glas. Schutzbrille und Handschuhe sind beim Abbruch imo ausreichend.
    Nun zum Reinigen der Betonfläche.
    Bei unserem Vorhaben war ein Wasserhochdruckstrahler im Einsatz. Sollte das bei Dir nicht möglich sein als Empfehlung mal nach Fassaden- oder Multifräse googeln. Mit Bürsten werdet ihr nicht weit kommen. Wenn es, wie in meinem Fall, Bitumen ist sowieso nicht.
    Die P2 Masken reichen übrigens aus. Du befindest Dich für gewöhnlich im Freien bei solchen Arbeiten ;)

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Ich möchte noch etwas als Laie hinzufügen:

    Mir scheint es könnte auch ein Problem in der Nachbarschaft entstehen. Als Nachbar fände ich es gar nicht witzig, eine komische Staubschicht auf dem Fernseher und in der Lunge zu haben.

    Kenne ähnliche Probleme beim Streichen eines Antennenturmes mitten in der Stadt.

    Grüße
    Flügelschraube

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  • Moin zusammen,

    eigentlich müßte ich es ja wissen, aber das Tempo und die tollen Ideen, mit denen Ihr mir weitergeholfen habt, überraschen mich doch immer wieder.

    Ein gaaaaanz dickes :62: an Euch.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.