Erfassen von Stoffen und Gefahrstoffen

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  • Hallo Ihr,

    ich bin gerade dabei unser Stoffkataster, welches nicht nur für Gefahrstoffe ist, zu aktualisieren.
    Zu diesem Zwecke besuche ich die einzelnen Abteilungen und schau (zum Leidwesen mancher Personen :D ), was da in Schränken und Regalen so an Stoffen und Gefahrstoffen so lagert.
    Eigentlich hatte ich die stille Hoffnung, das ein oder andere "Mittele" aus dem Kataster entfernen zu können. So viel zur Theorie.....
    Die Realität sieht völlig anders aus.... Hier ein Rostlöser, da ein Lackspray, hier wieder ein Känchen Öl.... von jedem nur ein Fläschchen oder Döschen.... Jedenfalls sammelt sich da so einiges an.
    Natürlich haben wir ein Freigabeverfahren, wie Gefahrstoffe oder auch Stoffe ins Haus kommen dürfen. Grad was Stoffe für die Fertigung unserer Produkte betrifft....
    Allerdings gibt es dann auch noch die Variante:"Geh mal gschwind in den Baumarkt und hol..." Dies betrifft den aber eher die angegliederten Abteilungen wie z.B. Haus & Hof oder Instandhaltung.....

    Wie exzessiv betreibt Ihr das Erfassen von Stoffen und Gefahrstoffen? Listet Ihr jedes einzelne "Mittele"?

    Ich für meinen Teil würde jedes einzelne beurteilen, listen und BA schreiben und natürlich unterweisen lassen 8)
    Aber ist das nicht an der Realität vorbei?

    Ich freu mich auf Eure Meinungen
    Grüßle
    Elke

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
    (Kurt Tucholsky)

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  • Hallo Elke,

    wir haben ein elektronisches "Chemikalien-Informationssystem", welches auch zur Freigabe neuer/geänderter Chemikalien verwendet wird. Damit erfassen wir ca. 98% der Chemikalien am Standort.

    Wir schaffen es aber nicht, alle diversen "Baumarkt-Sprays und -Dosen" zu kontrollieren. Hierzu gibt es Gruppen-BA (z.B. alkoholhaltige Reinigungsmittel), die Bestandteil der jährlichen Gefahrstoff-Grundunterweisung sind.
    Hauptaugenmerk bei den regelmäßigen Begehungen sind nicht die BAs, sondern die sachgerechte Aufbewahrung und die Mengen am einzelnen Arbeitsplatz. Ebenso das Vorhandensein und der Zustand von PSA.

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Zitat

    Original von ElkeH
    Wie exzessiv betreibt Ihr das Erfassen von Stoffen und Gefahrstoffen? Listet Ihr jedes einzelne "Mittele"?


    Für mich ist das eine Frage des Bearbeitungsstandes.
    Wenn es (mir) darum geht, ein Unternehmen, das noch kein Gefahrstoffverzeichnis hat, auf die etwas rechtssicherere Seite zu bringen, dann frage ich bspw. nach
    "ca. Menge Säuren und Laugen".
    "ca. Menge alkoholhaltige Reingungsmittel",
    "ca. Mengen Polymere".
    Dann habe ich wenigstens eine Möglichkeit zur Abschätzung des Gefahrenpotenzials.
    Und dann ermittele ich nach und nach die Einzelstoffe ...

    Ob dann das Geschirrsprülmittel, das in der Betriebskantine für den Geschirrspüler eingesetzt wird, als "reizend" eingestuft wird und demnach in das Gefahrstoffverzeichnis eingetragen werden muss, steht in meiner Prioritätenliste in einem Störfallbetrieb (z.B. wegen des Umgangs mit Isocyanaten oder Flusssäure) sehr weit unten ... ;)

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Hallo Elke,
    ...diese Theorie kenne ich auch. Und irgendwann, wenn Du es auf einem Stand hast, von dem Du glaubst, das ist es jetzt, wirst Du feststellen, dass es nix war, mit "von der Liste streichen". Im Gegenteil, die Erkenntnis wird sein, dass eine Menge dazu gekommen ist. 8o
    Deinen Sätzen entnehme ich, dass es ein bereits existierendes Kataster ist. Somit würde ich alles erfassen, wenn ich sowieso unterwegs bin. Wir hatten mal einen unerfreulichen Zwischenfall mit einer kleinen Dose Klebstoff. Leider giftig - und zum damaligen Zeitpunkt nicht auswechselbar. Ich war sehr froh, dass diese im Gefahrstoffkataster aufgeführt war und es auch sonst keine Nachlässigkeiten gab. Vielleicht ist es eine Überlegung, die Baumarkt-Einkäufe in dem Zusammenhang mit Deinen "Ermittlungen" zur Sprache zu bringen und dies abzustellen. Ich weiß, es wird einen Aufschrei geben... Aber letztlich nur eine Erziehungsfrage, die Dir Arbeit zukünftig erleichtert...

    Arni: es gibt mittlerweile Tabs, deren Folie dran bleibt. Das spart die Handschuhe für die "Spülmaschinen-Einräumer", die ja an jedem solchen Arbeitsplatz getragen werden.... :D :D :D

    Viele Grüße
    Martina

    Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (W. Churchill)
    ----------------------------------------
    Das Schwierige am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.
    Andre' Maurois

  • Moin moin Elke,

    ich kenne dieses Thema auch, wir haben bei jeder Begehung durch die Abteilungen die Schränke nach nicht registrierten Gefahrstoffen kontrolliert.
    Jeden Monat eine andere Abteilung.
    Ich habe auch immer bei der Unterweisung nach Gefahrstoffverordnung § 20
    auf dieses Problem hingewiesen, es war eine ganz schöne Arbeit die jeweiligen Vorgesetzten zu überzeugen, aber jetzt läuft es sehr gut.
    Die Vorgesetzten der Abteilungen halten sich an den Freigabeprozess und ich als SiFa habe bei meinen letzten Begehungen immer weniger Probleme mit dem Thema.

    Ich habe auch im Gefahrstoffkataster alle möglichen Gefahrstoffe aufgelistet und mit Sicherheitsdatenblätter hinterlegt.
    Da ich in einen amerikanischen Unternehmen gearbeitet habe war es Pflicht selbst Seife, Klebestifte, Spühlmittel, Blumendünger, Insektenmittel und anderes ins Kataster aufzunehmen und das wurde auch von Autitoren des Unternehmens geprüft, es hat den Vorteil wenn mal was passiert hat man alles schnell zu Hand ohne erst zu suchen.

    Da das Unternehmen auch ISO zertifiziert ist ist es bei uns vorgekommen das der Externe ISO-Auditor das Kataster sehen wollte. Ich habe dann gefragt was das mit der ISO zu tun hat und er sagte mir wenn wir andere Prozesse außer der ISO auch im Griff haben läuft es im Unternehmen auch rund.

    Viele Grüße

    Hans-Jürgen Sturm

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

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  • Da hilft wohl nur Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung mit gleichzeitigem Ausmisten.

    Anschließend jeden Stoff aufführen und beurteilen.

    Studenten dieser Fachbereiche haben sich bei uns für solche Aufgaben bewährt.

    Wenn erst einmal wieder eine Grundordnung herrscht muß man natürlich dran bleiben.(leichter gesagt, als getan, ich weiß)

    Gruß
    Schnecke004

    Gruß
    Schnecke004

    :282::256:

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    Heute erleben wir die schönen Erinnerungen von morgen

  • Zitat

    Original von Sturm
    ... bei uns vorgekommen das der Externe ISO-Auditor das Kataster sehen wollte. Ich habe dann gefragt was das mit der ISO zu tun hat und er sagte mir wenn wir andere Prozesse außer der ISO auch im Griff haben läuft es im Unternehmen auch rund.


    Der Auditor hat nicht unrecht, aber in einem vergleichbaren Fall habe ich einen Zertifizierer, der penetrant nach GefB, Gefahrstoffverzeichnis usw. gefragt hat und uns mit dem Vermerk einer "Abweichung" gedroht hat, den Rausschmiss in Aussicht gestellt, wenn er sich nicht an das hält, was im QMS dargestellt ist ...
    nur nebenbei: mit dem Arbeitsschutz war alles in Ordnung - wir haben dort ein Arbeitsschutzmanagementsystem - aber das ging den QM-Zertifizierer nichts an.
    Er hat sich dann angesäuert nur um das QMS gekümmert ... ;)

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