Elektronische Unterweisung?

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  • Liebe Leute,

    wir sammeln derezit Informationen über die im Arbeitsschutz verfügbaren e-learning Produkte.
    Meine Frage an Euch: Wer setzt denn bereits Unterweisungen auf elektronischem Wege ein und welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?
    Reicht die e-Unterweisung??? Was braucht man noch? Welche Anbieter sind gut?

    Viele Grüße aus dem Schneetreiben 8o

    Gerald

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    "Es ist gelogen, dass Computerspiele Kinder beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören." --- Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

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  • denke auch das man alles was von außen kommt auf die betrieblichen Belange und Gegebenheiten abprüfen und ergänzen sollte, fertige Lösungen von der Stange gibt es ja kaum ;)

    Die Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, dass wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.

  • Es gibt Unternehmen, die ihre jährlichen Unterweisungen garnicht mehr persönlich machen, sondern diese über e-learning-Plattformen im Netz realisieren. Immer mehr Unternehmen wollen das machen und wir fragen uns natürlich, ob das ausreichend ist. BG-Position hierzu ist, dass der persönliche Kontakt zum Unterweisenden sein muss, damit dieser sich vergewissern kann, verstanden worden zu sein. E-Learner sagen, das geht auch mit Tests...

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    "Es ist gelogen, dass Computerspiele Kinder beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören." --- Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

  • Hallo Zusammen,

    bei uns werden die meisten Unterweisungen von den zuständigen Führungskräften durchgeführt.
    Der Persönliche Kontakt mit den Mitarbeitern/inen ist meiner Meinung nach sehr wichtig.
    Die Unterweisung hört beim Vermitteln der Informationen nicht auf, sondern sollte auch immer einen praktischen Teil haben.
    Bei speziellen Themen zB Ladungssicherung, Baustellenabsicherung im Straßenverkehr, Gefahrguttransport nach Ausnahmeregelung (1000 Punkte-Regel) sollte man fachliche Hilfe von Außen holen.

    Ein fertiges Produkt setzten wir in der Grünunterhaltung nicht ein.
    Ausnahmen sind verschiedene Filmsequenzen der Gartenbau-Berufsgenossenschaft.

    Gruß Leo

    vG

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  • ...iss ja wie bei den lieben kleinen - setz dich mal vor die Glotze und dann läuft die Sache schon...

    Spass beiseite. Ich denke - und das ist auch meine, mittlerweile schon in Jahren angesammelte, Erfahrung - insbesondere die Themen Arbeits-Gesundheits- und Umweltschutz erfordern nicht in erster Linie stumpfsinnige Vermittlung von zweifelhaftem Wissen. Sie bestehen zuerst immer noch aus zu leistender Überzeugungsarbeit (Ich denke da wird mir Eckhard beipflichten).

    Sind wir doch mal ehrlich; ich muss meinen Kollegen nicht mehr erzählen wie sie sich die Schuhe zubinden müssen - oder wie Gehörschützer, Handschuhe, Helme usw. zu tragen sind.

    Der heutige Arbeitsschutz ist m.E. völlig anders strukturiert und wann, wie und warum ich beispielsweise eine gute Gefährdungsbeurteilung erstellen kann und muss, welche positiven -oder auch negativen - Auswirkungen eine solche Tätigkeit haben kann...alles was recht ist, aber dafür sind eLearning Produkte definitiv nicht geeignet. Hier ist die gemeinsame Arbeit und die erforderliche Unterstützung von Fachkräften unabdingbar.

    Ihr merkt es vielleicht, bei mir haben Vertreter solcher Produkte noch nicht mal die Chance zu einem Informationsgespräch. Ich musste allerding auch lange Jahre in einem amerikanischen Unternehmen arbeiten wo man der Ansicht war, alles auf diese Weise lösen zu können...

    MfG
    Der Michael

    PS: ...last but not least - die Führungsaufgabe der Unterweisung kann einem dieses System im Übrigen definitiv nicht abnehmen - wird aber häufig als Verkaufsargument verwendet...

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

    Einmal editiert, zuletzt von MichaelD (13. November 2007 um 14:56)

    • Offizieller Beitrag

    hallo michael,

    zu 100% gebe ich dir recht, aber es gibt halt bereiche wo es so, nicht einfach zu realisieren ist, als beispiel die schichtwechsler oder kollegen die kontorollfunktion haben und ihren arbeitsplatz nicht mal eben verlassen können..................
    sicherlich gebe ich dir soweit recht das arbeitsschutz heute sehr viel mit überzeugungsarbeit zu tun hat, aber wie gesagt, es gibt immer noch bereiche die man somit halbwegs ausbügeln kann.

  • ...tja Toni, das ist genau das was ich meine: "...halbwegs ausbügeln kann..."

    Wenn ich anfange die Dinge so zu betrachten und Dinge, in diesem Falle Unterweisungen, letztendlich nur zu machen um eine Pflicht zu erfüllen und ein halbseidenes Nachweisdokument zu erhalten dann Gute Nacht.

    Das ist definitiv nicht mein Anspruch und meine Berufsauffassung. Eine kontinuierliche Verbesserung kann ich, insbesondere wenn ich bereits einen hohen Standard erreicht habe, auf eine solche Weise nicht erreichen.

    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

    • Offizieller Beitrag

    hallo michael,

    wie ich schon im vorfeld sagte, ich gebe dir ja zu 100% recht, aber es muss auch realisierbar und machbar sein und nach dem motto "ich verschließe mich komplett neuen medien entweder hop oder top" das kann es einfach nicht sein.

    unsere aufgabe ist es nicht nur zu überzeugen, sondern auch pragmatisch und flexibel handeln zu können, wer das nicht kann hat auf langer sicht keine chance sich durchzusetzen ;)

    ebenfalls in diesem sinne :D

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  • Toni...

    ...Du hast noch nicht viel Erfahrungen mit diesen Dingen gesammelt, oder?!?

    Ich sag' ja nicht "Weg damit!" Solche Dinge kann man sicherlich auch ergänzend benutzen. Mann sollte aber zum einen sehr aufpassen wen ich davor setze- In diesem Zusammenhang ein Wort zu Eckhard's: "E-Learner sagen, das geht auch mit Tests..."! Schon mal 3 Leute vor Dir sitzen gehabt, die einen solchen Test, aus welchen Gründen auch immer, nicht geschafft haben und mit denen Du dann über Arbeitsschutz reden möchtest?! -und zweitens ist die Gefahr in die Schiene abzurutschen ausschließlich solche Systeme zu nutzen durchaus groß.

    Genau das war meine Erfahrung (Dies ebenfalls zur Beantwortung einer Deiner Fragen Eckhard) in einem meiner Unternehmen.

    Pragmatismus ja - aber nicht an allen Enden.

    Der Michael

    "Wer zu allen Seiten offen ist, kann irgendwo nicht ganz dicht sein" (Von mir)

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

    Einmal editiert, zuletzt von MichaelD (14. November 2007 um 16:11)

    • Offizieller Beitrag

    hallo michael,

    du schreibst "Ich sag' ja nicht "Weg damit!"
    da bezog ich mich auf diese aussage von dir

    Zitat

    Ihr merkt es vielleicht, bei mir haben Vertreter solcher Produkte noch nicht mal die Chance zu einem Informationsgespräch


    das kann man auch anders verstehen ;)

    Zitat

    ...Du hast noch nicht viel Erfahrungen mit diesen Dingen gesammelt, oder?!?


    nein, habe ich nicht, aber ich denke schon das hier sowohl einige kollegen wie auch meine wenigkeit mit nicht soviel erfahrung wie du, schon einschätzen können, ob es in manchen bereiche sinnvoll ist solche medien einsetzen zu können oder nicht.

    Zitat

    Schon mal 3 Leute vor Dir sitzen gehabt, die einen solchen Test, aus welchen Gründen auch immer, nicht geschafft haben und mit denen Du dann über Arbeitsschutz reden möchtest?!


    hmmmm............ hast du diese leute mit gesprächen überzeugen können?!?

    Zitat

    Pragmatismus ja - aber nicht an allen Enden.


    hat ja niemand behauptet :D aber achtung stillstand=rückstand ;)

    nun zu geralds fragen :D

    Zitat

    Reicht die e-Unterweisung???

    ein ganz klares NEIN
    bei mitarbeiter die an einen bildschirarbeitsplatz arbeiten , finde ich diese unterweisungs methode als ergänzung okay.

    bei mitarbeiter im operativen bereich halte ich es für unnötig, und auch nicht für praktikabel.

    Alle sagten: Es geht nicht. Da kam einer, der das nicht wusste und tat es einfach.(Goran Kikic)

    Wer nichts weiß, muß alles glauben. (Marie von Ebner-Eschenbach)
    „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
    (Sapere aude)

  • Hallo!
    Mal ein Update der Recherchen:
    Mehr Unternehmen als gedacht tun es bereits. Die Erstunterweisung findet ausführlich und "konventionell" statt, die jährlichen Folgeunterweisungen dann als E-Learning. Ein interessantes Argument hierfür war, dass man ja wisse, wie diese Unterweisungen in der Praxis ablaufen (Zettel vorlesen, Unterschrift, fertig). Dann doch lieber eine gute Unterweisungssoftware... -so gesehen...

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    "Es ist gelogen, dass Computerspiele Kinder beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören." --- Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

  • Als erstes muß ich mal gestehen, bei uns ist Arbeitssicherheit erst seit wenigen Jahren bis in die unteren Ebenen ein Begriff. Viele "alte" Führungskräfte und Mitarbeiter brauchen das heute noch nicht.
    E-Learning gibt hier wirklich nur den Eindruck von Bürokratie und Müssen.
    Es kann nicht lange gutgehen so anonym und ohne pers. Kontakte ein Unternehmen in Sachen Arbeitsschutz zum Erfolg zu bringen. Und nicht nur dort.
    Wir bewerben uns per E-Mail, bekommen den Arbeitsvertrag ebenso, mit Adresse des Arbeitsortes, Büronummer usw. ? Das ist nicht die Zukunft.

    Zum Thema Unterweisung für Schichtarbeitende oder in Kontrollfunktion:
    Während der Unterweisung kann ich nicht gleichzeitig meine Arbeit erledigen. Ich esse mein Pausenbrot auch nicht während der Arbeit im Laufen. Ich kann auch nachts unterweisen, oder sogen. Weiterbildungsblocks bilden. Ich unterweise unsere Verkäufer/innen auch nicht am Arbeitsplatz während mal gerade kein Kunde da ist, und unterbreche dann für ein Verkaufsgespräch. Es läuft auch kein Brandschutzvideo in der Kantine. Die kommen zur Unterweisung mal ne Stunde früher (natürlich bezahlt oder in Freizeitausgleich). Wie kommt man denn an ein Feedback? Per E-Mail, bei einer Begehung, Kontrolle, über die Statistik?

    Ja, sowas kostet ein Unternehmen Geld. Deshalb muß überzeugt werden, daß sich der finanzielle und zeitliche Einstz lohnt.
    Wir schaffen es auch nicht, jährlich in allen Themen zu unterweisen, aber wir haben einen Anfang gemacht und sehen Ergebnisse die harmonieren. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht.

    Wir lernen und erstellen Regeln aus Erfahrung und Komunikation. Das reine Theorie (nichts anderes ist E-Learning) nicht immer in der Praxis umsetzbar ist haben wir auch gelernt, aus Politik und Gesetzgebung.

    Vielleicht ein riesen Beitrag, aber meine Meinung und Erfahrung.

    Ciao Andreas

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  • Hallo, mein erster Beitrag

    wir hatten bezgl. elektronischer Unterweisung der Beschäftigten in Eigenregie schon mal Kontakt mit unserer Gewerbeaufsicht. Wenn eindeutig nachgewiesen werden kann, wer worin unterwiesen wurde (Stichwort "elektronische Unterschrift" - z.B. Quittierung eines Lernmoduls mit Stempelkarte in elektron. Lesegerät) hätte die Behörde keine Einwände.

    AAABER:
    Bei Unterweisungen über Gefahrstoffe (§ 14) ist explizit eine Unterschrift (schriftlich) gefordert. Also müsste 2-gleisig gefahren werden, was den Aufwand wieder erhöht.

    Thomas

    Thomas

  • Hallo!

    Der Workshop zum Thema "Elektronische Unterweisung", den wir am 16.Januar im BGAG in Dresden veranstaltet haben, war aus unserer Sicht mehr als ein Erfolg. Vertreter aus Unternehmen, von Unfallversicherungsträgern, von E-Learning-Produzenten und Wissenschaftler diskutierten das Spannungsfeld zwischen Anforderungen an elektronische Unterweisungen, wirtschaftlichen Erfordernissen und der Praxis in den Betrieben. Es wurden intensiv diskutiert und nicht zuletzt wurden auch wichtige Kontakte geknüpft.

    Für das Gelingen möchten wir uns bei allen aktiv Beteiligten bedanken und haben die Ergebnisse der Veranstaltung nunmehr auf unserer Homepage auch allen Interessierten zur Verfügung gestellt.

    Die Ergebnisse des Workshops E-Unterweisung finden Sie unter:
    http://www.dguv.de/bgag/de/verans…sung/index.html

    Mit freundlichen Grüßen aus Dresden
    Gerald Eckhardt

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    "Es ist gelogen, dass Computerspiele Kinder beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören." --- Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

  • Und noch ein Update für diejenigen, die sich mit dem Gedanken tragen, e-learning für die Unterweisung einzusetzen.
    Eine Marktsondierung mit einer Übersicht, welche Anbieter in Deutschland welchen Produkte am Markt hat. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber recht umfänglich.

    Gruß
    Gerald

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    "Es ist gelogen, dass Computerspiele Kinder beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören." --- Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989