Betriebsanweisung kontaminierte "private" Arbeitskleidung

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  • Hallo zusammen,

    habe folgendes Problem.

    Kommt ein Mitarbeiter mit einem Gefahrstoff in Berührung und wäscht die kontaminierte Kleidung zu Hause mit anderen Kleidungsstücken, könnten diese ebenfalls kontaminiert sein, bzw. die Filter der Waschmaschine sind kontaminiert.

    Hat hierzu jemand eine Lösung?

    Ein Auditor hat bei uns das Thema aufgebracht, da wir keine Arbeitskleidung stellen die von uns auch gereinigt wird.

    Deshalb wollte ich das Problem vorerst mit einer Art Betriebsanweisung für die Mitarbeiter angehen, als resultierende Maßnahme der GBU.

    Hat evtl. jemand von euch eine Betriebsanweisung oder Verhaltens- bzw. Reinigungsregeln zu diesem Thema?

    Wie habt ihr das Problem gelöst?

    Arbeitskleidung stellen und reinigen lassen bedeutet einen sehr grossen finanziellen Aufwand.

    Freue mich auf eure Antworten.

    Liebe Grüße

    Chris

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  • Hallo,

    Zuerst mal: Was für Tätigkeiten habt ihr (Gefahrstoffe, physikalische Gefährdungen) und welche Anforderungen an die Arbeitskleidung werden gestellt? Die hätte dann spezielle Anforderungen zu erfüllen (Wetterschutz, Schwer entzündlich...), welche beim privaten Waschen nicht mehr gewährleistet wäre... so gesehen hat das Waschen durch den Arbeitgeber rechtliche und dann auch wieder finanzielle Vorteile...

    Ich kenne das so aus dem Labor: Kittel wäscht die Firma - normale Kleidung (Hose, Socken die im normal Fall auch was abbekommen könnten) wasche ich. Wenn private Kleidung aber im Zuge eines "Unfalls" kontaminiert ist (ich habe mit 2l drüber gekippt), dann würde ich doch sagen: Wegwerfen, Versicherung ersetzt es oder Firma reinigt das...

    Ich kenne das auch von meinem Vater bzw. der Steuererklärung... es gab/gibt eine Pauschale für das Reinigen der Arbeitskleidung in der privaten Maschine... aber dann denke ich: getrennt von der privaten Kleidung in einem separaten Waschgang.

    https://www.chefsculinar.de/wer-macht-die-…wasche-9256.htm

    https://www.bardusch.com/fileadmin/user…dusch_final.pdf

    https://www.bardusch.com/de/de/produkte…en-risiken.html

    Letztendlich sollte das aber Licht ins dunkel bringen:

    https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/12574

    "...Die Technische Regel für Gefahrstoffe - TRGS 500 "Schutzmaßnahmen" - Ziffer 5.3.3 konkretisiert: "Ist bei Tätigkeiten eine Gefährdung der Beschäftigten durch eine Verunreinigung der Arbeitskleidung zu erwarten, muss der Arbeitgeber getrennte Aufbewahrung von Straßen- und Arbeitskleidung gewährleisten. Dies kann z. B. durch eine einfach räumliche Trennung bewirkt werden. Die kontaminierte Arbeitskleidung muss im Betrieb verbleiben und erforderlichenfalls gereinigt werden."..."

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

  • Das sehe ich grundsätzlich so. Arbeitskleidung, Schutzkleidung it bei Umgang mit Gefahrstoffen grundsätzlch vom Arbeitgeber zu reinigen.

    Man denke dabei an junge Familien, die die schmutzige Arbeitskleidung / Schutzkleidung in derselben Maschine für die Babywäsche waschen.

    Der Komnet Dialog bei E.Weline sagt alles aus.

    Was sagt denn deine GBU?

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Ergänzend zu meinen Vorschreibern möchte ich noch anmerken, dass eine BA für Privatbereiche nicht die richtige Herangehensweise ist. Man würde da ja versuchen, den Mitarbeitern für ihre Waschmaschine zuhause Vorschriften zu machen... keine gute Idee! ;)

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Hallo zusammen,

    danke schon einmal für die Antworten.

    Ich sehe das auch so, dass WENN Arbeitskleidung gestellt wird, diese vom Arbeitgeber zu reinigen ist.

    Bei uns wird aber keine Arbeitskleidung verpflichtend gestellt.

    Mitarbeiter erhalten für bestimmte Gefahrstoffe natürlich Handschuhe, Schutzbrille, Kittel usw. also die übliche PSA.

    Es geht hier aber um den Fall, dass ein Mitarbeiter in der Fertigung mit einem X-Beliebigen Gefahrstoff mit privater Kleidung in Berührung kommt.

    wie z.B. dass er sich eine komplette Kanne Öl oder Ähnliches über seine private Jeans schüttet.

    Diese kann er schlecht in der Arbeit dann gegen eine neue eintauschen.

    Deshalb wird diese Hose "höchstwahrscheinlich" zu Hause gereinigt, entsorgt, oder auch nicht entsorgt.

    Wie diese aber gewaschen oder behandelt wird,

    Wann diese entsorgt wird, usw. wird bestimmt sehr unterschiedlich gehandhabt.

    Ebenfalls hab ich gelesen, dass bei einer herkömmlichen Waschmaschine dann auch die Filter kontaminiert sind.

    Hängt auch ganz von dem Gefahrstoff ab, inwiefern dieser in der Waschmaschine verbleibt und weitere Kleidungsstücke kontaminiert.

    Deshalb meine Frage wie andere Unternehmen so etwas regeln.

    Ist so etwas mit einer allgemeinen Betriebsanweisung abzudecken und wenn ja, wie?

    Habt ihr evtl. schon so eine BA oder Anweisung erstellt.

    Vielen Dank.

    Lg Chris

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  • Hallo Chris,

    so etwas kann und darf nicht durch eine allgemeine Betriebsanweisung geregelt werden. Wenn ihr im Betrieb mit Gefahrstoffen umgeht, dann hat der Arbeitgeber zu klären, welche Gefahren aus dem Umgang für die Mitarbeiter ausgehen. Zu diesen Umgang gehört auch das im Verlauf des Arbeitsschrittes unbeabsichtigte Verschütten.

    Wenn du von einer Kontamination der Filter in der Waschmaschine schreibst, dann sollte doch eigentlich vorher die mögliche Kontamination der Haut geklärt sein. Bestehen bei euren Abläufen Gefahren durch verschüttete Gefahrstoffe, die Schutzkleidung im Sicherheitsdatenblatt vorsehen, dann hat der Arbeitgeber versäumt, eine entsprechende Arbeitskleidung zu beschaffen!

    Je nach Branche und Umgangsarten gibt es ja genormte Arbeitkleidung mit Schutzfunktionen.

    An dem Punkt sollte eher dein Ansatz erfolgen.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Hallo Hafensifa,

    du hast recht, ich komme hier nicht drum herum.

    Was hältst du von dem Vorgehen, dass jedes Werk dies in seiner GBU mit aufnimmt, bewertet und für Arbeiten mit Gefahrstoffen einen geeigneten Kittel bereit stellt, was eigtl. ja schon erledigt ist.

    Dann aber noch zusätzlich einen Hinweis in der Unterweisung, dass wenn irgend eine Flüssigkeit (durch was auch immer) trotzdem auf die private Kleidung gerät, dass diese zu entsorgen ist und vom Arbeitgeber ersetzt wird?.

    Und das diese Kleidung keinesfalls zu Hause noch in der Waschmaschine landet.

    Liebe Grüße

    Chris

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  • Und ganz ehrlich. Die GBU sollte dann auch erkennen, das beim Umgang mit flüssigen oder Staubförmigen Gefahrstoffen ein Schutzkittel nicht ausreichend ist. Was ist das Problem bei Euch? Auf welcher Seite stehst Du? Ich sehe hier dem Schutz der Arbeitnehmer im Vordergrund.

    Die Gefährdungsbeurteilungen sollten doch schon da sein?

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
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    (Leo Tolstoi)

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    Gruß Mick

  • Moin Chris,

    wenn ich dich als "Kaffesack" und mich als "Fischkopf" bezeichne, solltest du wissen, dass wir im selben kleinen Bundesland leben, oder?!;)

    Ein Kittel ist in der heutigen Zeit nicht mehr das Mittel der Wahl. Im Hafen haben wir auch viele alte "Zöpfe" abschneiden müssen. Da muss wirklich in Richtung normgerechte Arbeitkleidung weiter vorgegangen werden.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Hallo Mick1204

    ich sehe den Schutz der Mitarbeiter natürlich auch im Vordergrund, deshalb suche ich ja nach Lösungen.

    Problem ist, ich kümmere mich in er Zentrale um dieses Problem, aber jedes Werk ist anders, da wir kein Konzern sind.

    Angeboten wird überall eine Arbeitskleidung, diese ist aber nicht verpflichtend zu tragen.

    Mitarbeiter können auch in Jeans kommen, natürlich aber mit der vorgeschriebenen PSA.

    Wir sind kein Chemieunternehmen, wo Gefahrstoffe zur täglichen Arbeit gehören.

    Aber es könnte natürlich vorkommen, dass jemand einen Gefahrstoff verschüttet.

    Klar wäre die beste Lösung, Arbeitskleidung verpflichtend einzuführen, in jedem Werk für jeden Mitarbeiter einen entsprechenden Spind bzw. sogar 2 Spinde (1 für Arbeitskleidung, 1 für private Kleidung) vorzuhalten und Arbeitskleidung regelmäßig reinigen zu lassen.

    Das bedeutet aber einen immens hohen Kostenaufwand.

    Daher suche ich für den Anfang nach Ansätzen, wie ich den Arbeitnehmer schützen kann und keine kontaminierte "Arbeitskleidung" zu Hause in der Waschmaschine landet oder herumliegt.

    Dass das nicht auf ewig so bleiben kann, ist mir durchaus bewusst und wird der Auditor auch nicht durchgehen lassen.

    Micha_K ja das könnte ich vorschreiben, aber diese Arbeitskleidung wird ja auch vom Arbeitnehmer aktuell selbst gereinigt.

    Habt ihr in euren Betrieben alle einheitliche Arbeitskleidung verpflichtend und keiner arbeitet mal in Jeans o.ä.?

    Lg Chris

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  • wir haben Arbeitskleidung wird gestellt, gewaschen und Spinde getrennt nach Arbeits-, bzw. Privatkleidung

    Das ist bei uns auch so

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • Also in der Landwirtschaft und auch in Werkstätten, gibt es einen regen Umgang mit Gefahrstoffen, von daher wird den Mitarbeitern auch oft die Arbeitskleidung gestellt und auch extern von Fachfirmen gereinigt. Natürlich kostet das auch was. Da gibt es auch immer wieder Diskussionen, ob denn die extern Reinigung notwendig ist und man sich das Geld nicht spart um dann neue Arbeitskleidung zu kaufen...

    :010:

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    Gruß Mick

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  • Respekt,

    das ist wirklich sehr vorbildlich!

    Da siehst du gleich, wo Geld steckt:Lach:

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  • Da siehst du gleich, wo Geld steckt :Lach:

    :pinch::/ Sag das nicht so laut...

    Die Landwirtschaft ist einer der am geringsten bezahltesten Sektoren.... Aber die Landwirte wissen worin sie Investieren müssen.... neue Traktoren werden nicht nur wegen Ihrer Schlagkraft gekauft: die Kabinen sind in Sachen Ergonomie, Klima, Licht und Co. der absolute Luxus und werden immer mehr verbessert. Letztes Jahr (vor dem Lockdown) habe ich mir bei einer Vorführung, die neuste Kabinenausführung von JohnDeere angeschaut und probegesessen... mit Massagesitz und allem... :thumbup::thumbup::thumbup:

    :010:

  • :pinch::/ Sag das nicht so laut...

    :) Sorry, du warst nicht gemeint. Das bezog sich auf das Bild von Kelte. Nicht auf die Landwirtschaft.

    Obwohl, wenn ich unsere Winzer und Landwirte so betrachte, da fährt keiner Spritverdunster, noch nicht einmal auf dem Feld.

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