Guten Morgen,
habt Ihr in den vergangenen Tagen das Urteil zum Thema Glyphosat (Bayer-MonSanto) verfolgt? Darüber würde ich gern hier im Forum mit Euch den Chemiebegeisterten diskutieren.
Mir stellt sich dabei die Frage, wie es zu dem Urteil überhaupt kam? Insbesondere in den USA. Jetzt heißt es in der Urteilsbegründung, dass die Firma MonSanto seine Kunden nicht ausreichend über das mögliche Krebsrisikoinformiert hat.
Aber selbst in den USA gibt es die MSDS (SiDaBLa). Jetzt habe ich mir einige Sicherheitsdatenblätter angesehen. Insgesamt 4 Stück. Davon waren jeweils zwei gleichlautend und gekennzeichnet. Also unterschiedlich.
Das mag möglicherweise an den z. T. unterschiedlichen Inhaltsstoffen liegen. Zumindestens lautet die Bezeichnung unterschiedlich. Übrigens, von Verdacht oder ähnlichem auf Krebsrisiko habe ich nichts gelesen.
Jetzt habe ich mir noch den Zulassungbericht angesehen (noch geschrieben nach altem Recht). Dort stehen Gefährlichkeitsmerkmale (gefährliche Eigenschaften) aufgeführt, die ich im SiDaBla gar nicht mehr wiederfinde.
Des Weiteren weisen die auf das Tragen von PSA hin, wo doch das Gemisch gem. SiDaBla gar nicht gefährlich ist.
Mir stellen sich da eine Frage:
Warum die vielen unterschiedlichen Aussagen zu Glyphosat? Selbst im Anhang zum Spiegel Online Bericht gibt es keine einheitliche Aussage, ob gefährlich oder nicht. Mich entsetzt dieser Vorfall ein wenig. Wenn ich doch als Nicht-Chemiker ein SiDaBla lese,
muss ich mich doch auf die dort gemachten Aussagen verlassen können. Eine Plausibilitätsprüfung hätte hier bei mir versagt. Die Zusammenhänge hätte ich nicht erkannt.
Die neue ReachV hilft hier auch nicht wirklich. Ich muss ja nur einen Inhaltsstoff leicht ändern, schon ändert sich ja auch das SiDaBla.
Das Urteil aus den USA mag jetzt nicht unbedingt ein Maßstab sein, kann es ja in der Revision widerrufen werden.
Sollte das Urteil Bestand haben, dann heißt das für mich: den Sicherheitsdatenblättern kann ich nicht glauben. Stimmt das so?