Lärmmessung

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  • Hallo zusammen,

    ich stehe gerade auf dem Schlauch und bin unsicher. Vielleicht könnt ihr mir ja ein wenig Input geben.

    Ich möchte gerne für einen Bereich eine Lärmmessung durchführen. Es ist ein Bereich in dem "Nicht-Lärm" als Ergebnis herauskommen wird, aber egal, es soll korrekt sein.
    Mein erster Step für die Domumentation ist die Beschaffung eines Lageplanes auf dem ich meine Messstellen einzeichnen werde. Das in Abstimmung mit den Mitarbeitern.

    Mein Schätzeisen ist abgeglichen, kalibriert. Ich kann dB(A) und dB(C) messen, nehme hier dB(A). Was ich messen kann, sind ja eigentlich nur Spot-Messungen. Meine Geräte geben keine Aufzeichnung von vielen Werten wieder. Aber: Eine Min- und Maxfunktion gibt es. Somit könnte ich bspw. über einen Zeitraum von XX-Stunden messen und den Max-Wert nutzen.

    http://laermexposition.ifa.dguv.de/html/l%C3%A4rm…onsrechner.html

    Damit würde ich dann den IFA-Rechner füllen und Papier produzieren.

    Würde diese Do It Yourself Aktion, sauber dokumentiert, überhaupt einen aussagekräftigen Nährwert haben, oder wie dokumentiere ich Lärm?

    Was sollte ich noch beachten?

    Danke euch.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Hallo Siggi,

    2 Möglichkeiten:
    Du bleibst mit deiner Messmethodik mit deinem Maximalwert unterhalb der unteren Auslöseschwelle => alles gut! Wenn du zwischendurch niedrigere Läremwerte hast, ist die Gesamtexposition noch niedriger und du kannst davon ausgehen, dass "alles Gut ist".

    Was machst Du aber, wenn du einen Max-Wert > 80 oder soger > 85 dB(A) hast?
    Du weißt nicht, ober der Wert 30 Sekunden, 5 Minuten, 50 Minuten oder 5 Stunden anstand, wenn du nicht daben stehen bleibst.... und einen Peak > 85 dB(A) hast du schnell zusammen (Blöd gesagt muss nur jemand mit entsprechender Lautstärke in der Nähe niesen). Dann bist du keinen Schritt weiter...

    Fazit: ohne ein Gerät, dass die Gesamtexposition über den Zeitraum erfasst, misst du schlimmstenfalls Hausnummern, ausser du stellst dich 8 Stunden daneben und hälst jeden Wert inklusive Uhrzeit händisch fest.

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

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    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Nur mal als Ergänzung; ich hab hier neulich einen Link gepostet. Dort kannst du dir einen anderen Lärmrechner runterladen. Meiner Meinung nach ist der etwas leichter zu bedienen und auch breiter aufgestellt.
    http://www.dguv.de/ifa/fachinfos/…egels/index.jsp

    Ich mach das immer so, wenn ich den Lärm einschätzen will (von richtiger Berechnung liege ich da weit entfernt)...
    Ich schnappe mir einen Hallenplan und trage die ermittelten Werte im Normalbetrieb an den Messstellen ein. Dann nehm ich das Programm und ermittle mit Hilfe von Schätzungen und Befragungen (Beispiel Metallstanze: Mitarbeiterbefragung welches Material wann, wo, wie lange, wodurch Lärm verursacht) den Wert. Den kannst du mit dem Programm auf die Tagesbelastung umrechnen. Liegt der nahe an der Tageshöchstbelastung rege ich eine Messung durch einen Dienstleister mit entsprechendem Equipment an... Wenn ich weit davon entfernt bin, dient der ermittelte Wert als Beleggrungslage.

    Mike

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

  • @Mike,

    das "Ding" von der IFA ist auch das, was ich meinte. Es gibt diesen Rechner 1x auf der Web-Seite und eben als excel-File zum runterladen.

    Den Rest meinte ich auch so, entsprechend.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.


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  • Nur 'mal weitergedacht.

    Für z.B. Temperatur und Luftfeuchte habe ich Datenlogger. Das sind kleine unabhängige Aufnahmegeräte. Die werden per PC konfiguriert. Man kann z.B. sagen, dass sie alle 30 Sekunden oder alle XX-Minuten eine Aufnahme machen. Diese wird dann abgespeichert. Später erfolgt ein recht einfaches Auslesen mit dokumentierten Werten (Zeitstempel) als Exceltabelle oder als Diagramm oder als Einzelergebnis.

    Vielleicht gibt es das ja fertig für Phonmessungen?

    Falls nicht:
    Ich könnte mir meinen Phonmesser auch in einer anderen Anordnung vorstellen:
    Das Signal kann abgegriffen werden. Diese somit verstärken, also erhöhen und über einen Logger für Spannungsaufzeichnungen geben. Dann hätte man doch eine Anordnung zur Aufzeichnung. Letztlich sind die Lärmmessungen nichts anderes als Spannungsmessungen.

    Vielleicht gibt es auch eine App, die mittels Tablet und Messmikrofon etwas aufzeichnen kann?

    Oder:
    https://www.conrad.de/de/extech-sdl6…e-2-103841.html

    Oder:
    https://www.pce-instruments.com/deutsch/messte…kat_10095_1.htm
    http://www.warensortiment.de/technische-dat…raet-sl-322.htm


    Da ergeben sich neue Bastelobjekte.

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  • Lärmmessung per Handy? Die Handylautsprecher und Mikros sind in keinem Fall für sowas ausgelegt.
    Das reicht, meiner Meinung nach, für ne Grobbewertung. Aber SEHR grob.

    Mike

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    Mike

  • Als alsoluten Messwert würde ich das nicht nehmen, eher für eine "Tendenz-Messung".
    Wobei die Messwerte schon recht genau sind.
    Ich habe die Messwerte der BG-Messung mit der Handymessungen verglichen. Die Abweichung lag bei max. 1 dB.
    Die Messungen wurden Zeitgleich durchgeführt.

    Mfg

    FS

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  • ^Moin,

    alle apps sehen immer ganz toll aus.

    Das Problem ist aber: Wo ist welches Mikrofon verbaut. Das Original-Handy-Mikro ist da nur ein Schätzeisen. Es gibt als Zubehör spezielle Messmikrofone, aber auch hier gilt: Wie sieht es mit einer Kalibrierung aus?
    Da bin ich, denke ich, mit einem abgeglichenen Gerät besser aufgehoben.

    Als erste Übersicht: ok, als Referenzwert: nein.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Waldmann (6. März 2017 um 10:23)

  • Moin Waldmann

    Wie wäre es eine Lärmapp /"Tonaufzeichnung" parallel zum geeichten Messgerät laufen zu lassen?
    So kann man später prüfen, wann, wie lang etc. der höchste Wert des Messgerätes erreicht wurde.
    Wenn das dann auffällig ist, kann immer noch ein anderes Gerät besorgt werden.
    Beim Neukauf eines Lärmmessgerät sollte auch die Funktion Nachhall beachtet werden, da dies künftig in die Regeln aufgenommen wird.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • Hallo,
    ein guter Gedanke.

    Die apps zeichnen nicht nur den aktuellen Wert auf, sondern tw. eben auch ganze Messreihen mit Zeitstempel und Co.

    Bei meinem aktuellen Beispiel mache ich es noch wie anno dazumals:
    Sporadisch zu unterschiedlichen Zeiten immer von den gleichen Punkten messen. Das dokumentieren. Dabei eine längere Zeit messen und das dann in die Schichtarbeitszeit hochrechnen.

    Mein nächsten Messgerät wird auf jeden Falle ein Datenlogger werden.

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  • Kann es nicht.

    Im Handy oder Tablet ist ein Mikro verbaut. Gut, schlecht, klar, und wofür gemacht? Ein Abgleich erfolgt sicherlich nicht. Da wird etwas einfach über den Preis verbaut.
    Siehe Post -10- von mir.

    Die App selber kann nur ein Hilfsmittel sein, ein tool eben zur Aufzeichnung. Zusammen mit dem guten Mikro sicherlich klasse. Alleine?

    Der Preis von speziellen Messmikrofonen übersteigt manchmal den Preis des Endgerätes. Warum wohl?

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  • Gerne.

    Nur so nebenbei:
    Ich kenne Menschen, die nutzen ihr Smartphone als Diktiergerät. Früher nannte man die Journalisten. Die setzen ein Mikro auf das Smartphone, jetzt nur für die Sprache. Das kostet in einer guten Qualität über 100 Teuros.

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  • Hallo Siggi,

    das Thema zieht sich ja schon eine ganze Weile durch das Board. Am Anfang stand die Frage wie du eine "proforma" Messung dokumentierst.

    Das Thema Lärm wird oft subjektiv gesehen und trotz der ausgefeilsten Messtechnik hinterher von den Mitarbeitern zerrissen.

    Ich habe mal eine Messung von und mit den Mitarbeitern durchgeführt. Sie haben die für sie lautesten Stellen benannt, das Messgerät gehalten und Werte protokolliert. Als Vorwort zu dem Protokoll habe ich die Vortragsfolien der BGHM besprochen und angehängt.

    Für mich war das eine beispielgebende Veranstaltung mit deren Ergebnissen alle zufrieden waren und es auch nach
    1 1/2 Jahren noch kein Gemeckere gegeben hat.

    VG Reinhard

    Habe mir jetzt zu Hause einen Steharbeitsplatz eingerichtet. Da kann ich zwar auch nicht schmerzfrei den Laptop bedienen, aber zumindest länger davor sitzen. ;-[[

  • Lärmmessungen und ihre rechtssichere Dokumentation sind nicht trivial.

    Du hast - so sage ich mal - zwei Arten von Lärmmessungen:
    a) nach LärmVibrationsArbSchV (http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/i-688.pdf)
    b) nach VDI Richtlinie 2058 bzw. DIN 11690 (http://www.ergo-online.de/site.aspx?url=…htung/laerm.htm)

    Zu a) musst Du 30 Jahre rechtssicher dokumentieren
    Zu b) ist es entspannter

    Grundsätzlich besteht der Bericht aus allen für Deinen Messbereich relevanten Informationen aus obiger BGI. Es geht los mit der Kalibrierung, mit der Kalibrierung des Kalbrators, setzt sich fort mit den Messmethoden, Messwerten, Messorten, mit den Berechnungen, den Schlussfolgerungen, den Maßnahmen und dem Lärmminderungsplan.

    Das alles lernst Du binnen ca. zwei Wochen bei der BG (zwei Teile), und dann hast Du die Fachkunde. Die Anforderungen an die Messgeräte sind relativ hoch (Bappu und Co. reichen nicht für ein detalliertes Bild).

    Mein Tipp: wenn es WICHTIG ist, Auftrag extern vergeben. Wenn es nur zur "Beruhigung" dienen soll, kleines Protokoll nach Version b) erstellen.