Arbeitsstättenverordnung

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  • Hallo Zusammen, möchte euch/ ihnen diese Pressemitteilung nicht vorenthalten. Einsprüche können doch einiges Bewirken. Beste Grüße und schönes Wochenende.


    "ZIA Büro Arbeitsstättenverordnung: Der Supergau ist abgewendet
    Anfang Dezember ist die neue „Verordnung zur ‚Änderung von Arbeitsschutzverordnungen“ in Kraft getreten, in deren Zuge auch die Arbeitsstättenverordnung novelliert wird. Laut ZIA „Zentraler Immobilien Ausschuss“ werden im Zuge der Anpassung zwar rechtliche Unklarheiten in der Praxis beseitigt, jedoch finden sich nach wie vor Verbesserungspotenziale.
    „Die Arbeitsstättenverordnung liefert nun endlich einen rechtlichen Rahmen für Telearbeitsplätze und erleichtert die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie für Erwerbstätige in Deutschland. Zudem wird klargestellt, dass beruflich bedingte mobile Arbeit, also etwa das gelegentliche Arbeiten mit dem Laptop in der Freizeit oder das ortsungebundene Arbeiten wie unterwegs im Zug, nicht in den Anwendungsbereich der Verordnung fallen“, meint Andreas Wende, Vorsitzender des ZIA-Ausschusses Büroimmobilien. Dieses Beispiel sei in den Medien immer wieder fälschlicherweise als "Telearbeit" und als übertriebene Bürokratie dargestellt worden, meint Wende.
    Sichtverbindung in Arbeitsräumen ignoriert technische Möglichkeiten
    Im Zuge der Novellierung wurde auch die Regelung der Sichtverbindung nach außen für dauerhaft eingerichtete Arbeitsplätze und sonstige große Sozialräume aufgenommen. Ausgenommen davon sind Sanitärräume. „Zwischenzeitlich hatten wir die Befürchtung, dass auch Sanitärräume oder Teeküchen über ein eigenes Fenster verfügen müssen. Die Kosten für die Immobilienwirtschaft wären enorm gewesen. Glücklicherweise wurde davon jetzt Abstand genommen“, sagt Wende. Dennoch bleiben die Regelungen problematisch. „Heutzutage ist es baulich ohne weiteres möglich, die Schutzbedürftigkeit der Erwerbstätigen auch anders zu regeln als durch Tageslicht. Dennoch dürfen Arbeitgeber nur Arbeitsräume betreiben, die möglichst ausreichend Tageslicht erhalten und eine Sichtverbindung nach außen haben. Moderne und interaktive Bürolösungen werden dadurch konterkariert“, meint Wende. „Darin zeigt sich wieder einmal die Regulierungswut des deutschen Gesetzgebers“.
    Büros entscheidend im War for Talents
    Sinnvoller wäre es laut ZIA, die Möglichkeiten für Entwickler, Vermieter und Arbeitgeber flexibler zu gestalten. „In Deutschland befinden wir uns in einem starken Wettbewerb um Arbeitskräfte. Das bedeutet, dass Unternehmen stets daran interessiert sind, attraktive und moderne Arbeitsflächen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereitzustellen. Dennoch müssen sie dabei die Kostenseite beachten. Fehlgeleitete Verordnungen führen hingegen dazu, dass Büroflächen weder effizient noch attraktiv gestaltet werden. Damit ist niemandem geholfen“, ergänzt Wende. Angesichts der enormen Bedeutung von Büroimmobilien – jeder dritte Erwerbstätige in Deutschland ist auch Büronutzer – könne das gefährliche Ausmaße annehmen. „Büros sind Innovationsmotoren und müssen dementsprechend in allen Rahmenbedingungen gefördert statt erschwert werden“, sagt der Ausschuss-Vorsitzende."

    http://www.zia-deutschland.de/pressemeldung/…ist-abgewendet/

    VG Sifuzzi

    "Es ist der der gewöhnliche Fehler der Menschen, bei gutem Wetter nicht an Sturm zu denken." Niccolo´Machiavelli - Der Fürst 1513

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  • Dennoch dürfen Arbeitgeber nur Arbeitsräume betreiben, die möglichst ausreichend Tageslicht erhalten und eine Sichtverbindung nach außen haben. Moderne und interaktive Bürolösungen werden dadurch konterkariert

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für die Masse der Nutzer sinnvoll wäre, Büroräume ohne Tageslicht oder Sichtverbindung nach außen zu haben. Die Arbeitsstättenverordnung ist ja auch recht flexibel und lässt durchaus Arbeitsplätze ohne Tageslicht zu. Für die Augen ist es eine Wohltat, ab und zu auch den Blick in die Ferne schweifen zu lassen und ich persönlich freue mich, wenn ich in Nachbars Garten die Vögel oder Eichhörnchen beobachten kann. Eine nette Abwechslung zum Computerbildschirm.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Moin,

    besser: zitierte - "... Supergau ..."

    Ein in mehrerer Hinsicht dummer Begriff - und in dieser Schreibweise gibt der Verfasser zu, dass er nicht weiß, von was er eigentlich schreibt ... :cursing:

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Hallo zusammen,
    es wurde Zeit, dass das Tageslicht und der natürliche Tag-Nacht-Verlauf wieder den Rückweg in die Arbeitsräume antreten muss. Die Diskussionen darum, und die "Schlupflöcher" dazu sind doch grauslig. Dann kann man doch psychische Belastungen hoch und runter beurteilen... Was soll denn die Maßnahme sein, im Nachhinein doch das Fenster oder die Sichtverbindung, gemäß TOP? Psychische Belastungen doch nur halbherzig beurteilen? Ziemlich in die Tasche gelogen, meiner Meinung nach.

    "Das bedeutet, dass Unternehmen stets daran interessiert sind, attraktive und moderne Arbeitsflächen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereitzustellen."

    :ta: schön, dass ich so früh am Morgen was zu lachen hatte... Dann könnte das Leben einer Sifa so schön sein :034:


    "Fehlgeleitete Verordnungen führen hingegen dazu, dass Büroflächen weder effizient noch attraktiv gestaltet werden."

    Naja, das kommt immer auf den Blickwinkel an. Oft sind es doch Fehlplanungen und der zu starre Blick auf die Kosten, die in der Praxis dazu führen.

    Ich finde es gut. Schaun wir mal die Umsetzung in der ASR an, dann sehen wir weiter.

    VG Martina

    Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (W. Churchill)
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    Das Schwierige am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.
    Andre' Maurois

  • Guten Morgen zusammen, hoch interessant und spannend wie der Artikel z. T. interpretiert wird. Die meisten von uns leben und arbeiten sicherlich in "behüteten" und "normalen" Verhältnissen, ich kenne bei uns z. B. kein Büro, dass keine Sichtverbindung nach außen hat. Viel wichtiger fand ich das Statement zur mobilen Arbeit, denn das ist die Zukunft und geförderte Projekte (wie z. B. PRENTIMO) zeigen, dass hier völlig neue Gefährdungen auf uns zu kommen. Und wer die ersten Entwürfe der ArbStättV kennt, sollte auch den Begriff des "Supergaus" nicht anprangern, ein bisschen was ist schon dran.

    Einen Tipp aber noch von meiner Seite in Bezug auf Innovation und Einfluss von Licht auf den Menschen. Die Wissenschaft ist hier durch die LED Technologie schon wieder ein gutes stück weiter, wenn es um den Einfluss von Licht auf den Menschen geht. Ein toller Beitrag auf ARTE mit dem Titel "Verlust der Nacht - Die globale Lichtverschmutzung - Arte Doku HD".

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    Viele Grüße und schönen Sonntag noch

    Uwe Dünkel

    "Es ist der der gewöhnliche Fehler der Menschen, bei gutem Wetter nicht an Sturm zu denken." Niccolo´Machiavelli - Der Fürst 1513

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  • Im Augenblick fahre ich morgens bei Dunkelheit los und fahre auch am Abend bei Dunkelheit nach Hause. Alleine das deprimiert schon. Hätte mein Büro kein Tageslicht, wäre das eine massive Belastung für mich, auf die ich wirklich keine Lust hätte.

    Zitat von ZIA

    ...attraktive und moderne Arbeitsflächen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereitzustellen. ...

    Das bedeutet in meinem Falle zwei Schreibtische, die in L-Form aufgestellt sind. Da habe ich Platz für PC, Monitor, Notebook, Scanner, Drucker, Telefon - die komplette Hardware also. Attraktiv oder modern ist das nicht, es ist angenehm Platz zum Arbeiten zu haben und auch mal nahezu verschwenderisch Papiere ausbreiten zu können (das verschafft oft genug im wahrsten Sinne des Wortes einen besseren Überblick).

    Damit bin ich privilegiert, das ist ein Luxus, den nur wenige andere Mitarbeiter haben und der sich flächendeckend niemals umsetzen ließe. Und das ist der entscheidende Punkt: Die Realität ist nicht so rosig wie im Absatz Büros entscheidend im War for Talents dargestellt. Das hängt doch stark von den Branchen und den Positionen ab. Die Forderung nach Tageslicht als ungerechtfertigt abzutun dient nur dazu, an den Kosten der Arbeitsplätze zu sparen.

    Was die ZIL will, findet man im Bereich Immobilien auch an anderer Stelle: Da wird den Mietern von Wohnungen in gutem Zustand gerne mal eine Luxussanierung zugemutet. Um die Wohnqualität zu steigern... Meist steigt davon vor allem die Miete in eine Höhe, die für die Altmieter nicht mehr zu tragen ist. Auch bei den tageslichfreien Büros geht es nicht um angeblich attraktive, sondern um billige Arbeitsplätze.


    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

  • „Heutzutage ist es baulich ohne weiteres möglich, die Schutzbedürftigkeit der Erwerbstätigen auch anders zu regeln als durch Tageslicht. Dennoch dürfen Arbeitgeber nur Arbeitsräume betreiben, die möglichst ausreichend Tageslicht erhalten und eine Sichtverbindung nach außen haben. Moderne und interaktive Bürolösungen werden dadurch konterkariert“ (ZIA)

    Wo sind denn die modernen, interaktiven Bürolösungen der letzten Jahre, die die Schutzbedürftigkeit auch ohne Sichtverbindung nach außen gewährleisten? Meiner Ansicht nach werden hier nur Phrasen gedroschen, in Wirklichkeit dürfte es wieder um Billiglösungen gehen, die uns als Arbeitsschützer meist im Nachhinein auf die Füße fallen.

  • Hallo SG Sibe,

    google mal nach Tageslichtsystem, dann findest Du dazu eine ganze Menge.

    @all Dem Arbeitgeber zu unterstellen generell den Schutz der Beschäftigten zu vernachlässigen (wie es hier ein wenig rausklingt) halte ich für überzogen. Es gibt z.B. brandschutzrechtliche Vorgaben, die normale Fenster wegen des geringen Abstandes zum Nachbargebäude nicht erlauben. Im Altbestand fallen dadurch einige mögliche Arbeitsplätze weg.
    Zum Glück sieht es in der Praxis oft so aus, dass eine für alle Parteien zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann.
    Arbeitgeber und Arbeitsschützer sind keine Gegner, sondern Partner mit dem gleichen Ziel. Nur der Ansatz zur Lösungsfindung ist unterschiedlich. ;)

    LG
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Hallo bauco,
    danke für den Hinweis zum Thema "Tageslichtsystem". Das Thema ist spannend und die Lösungen dort waren mir nur teilweise bekannt.
    Mir geht es allerdings nur um die Sichtverbindung nach außen, für die ich bisher noch keinen Ersatz, geschweige denn eine innovative Alternativlösung gesehen habe. Sichtverbindung nach außen ist eben mehr als nur Tageslicht.
    Gruß Sibe

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  • Im Altbestand fallen dadurch einige mögliche Arbeitsplätze weg

    Für mich fallen solche Konstellationen klar unter den Ausnahmebereich
    Anhang zur Arbeitsstättenverordnung, Punkt 3.4: "Dies gilt nicht für
    1. Räume, bei denen betriebs-, produktions- oder bautechnische Gründe Tageslicht oder einer Sichtverbindung nach außen entgegenstehen,"

    Im Kellerraum ist eben technisch nicht machbar, dass dort eine Sichtverbindung nach außen vorhanden ist, oder in Deinem Fall bei geringem Abstand zum Nachbargebäude, da verbietet eben der Brandschutz ein entsprechendes Fenster.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.