selbst hergestellte Regale/ jährliche Prüfung

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  • Hallo Dalten,

    hat dieser Betrieb eine Berechnung für diese Regale durchgeführt? Damit eine max.Belastung für Fläche und Gesamtlast feststeht?
    Wenn Ja. Dann wie Bauco geschrieben.

    Wenn nein, muss erst einmal eine Berechnung erfolgen.
    Dies kannst du durch eine Berechnung oder aber Praxisbezug machen.
    Praxisbezug wurde zumindest bei uns so gemacht: Man nehme eine handelsübliche Last aus dem Betrieb und lege diese 24-48 Stunden in die einzelnen Regalflächen. Dann hast du eine Belastung davon ziehst du - 10% ab. Damit hast du dann Fachlast und Stiellast.

    Gruß RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau

    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)

  • Hallo Dalten,

    ich kenne nur die beiden folgenden Normen.
    DIN EN 15620 "VerformungsgrenzenFreiräumeToleranzen"
    DIN EN 15512 "AuslegungBerechnung"

    @RaBau habt ihr die 10% Prozent Regel für euch so entschieden oder woher kommt der Wert.
    Wir haben nämlich eigentlich einige Regale die mit dem theoretischen Ansatz der DIN EN Norm nicht mit der eingelagerten Last verwendet werden dürfen.
    Da würde uns die 10% Toleranz schon ein ganzes Stück weiter bringen.

    Beste Grüße,
    Marcha

  • RaBau:
    "Praxisbezug wurde zumindest bei uns so gemacht: Man nehme eine handelsübliche Last aus dem Betrieb und lege diese 24-48 Stunden in die einzelnen Regalflächen. Dann hast du eine Belastung davon ziehst du - 10% ab. Damit hast du dann Fachlast und Stiellast."

    In der Mechanik scheinen die Sicherheitszuschläge sehr klein, wie ich immer wieder feststellen muss.

    Bei Regalprüfungen habe ich schon mehrfach eine Überladung von Fächern reklamiert. Stets wurde mir bestätigt, dass nur mit der zulässige Fachlast belastet wird.
    Die Schätzungen der realen, zur Zeit herrschenden, Belastung wichen dabei erheblich voneinander ab.
    Welche Masse haben individuelle Zusammenstellung von Einzelteilen?
    Die Schätzungen von Logistikbeschäftigten, Regal-Sicherheitsbeauftragtem und Regalinspektor gingen schon mal um den Faktor 2 auseinander.
    Eine Sicherheit von 10 % scheint mir nicht akzeptabel.

    Grüße
    Flügelschraube

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  • Moin,

    bitte 1x die Suchfunktion quälen.

    Ich habe das Procedere in einigen alten Beiträgen mehrmals beschrieben.

    P.S.:
    Ich gebe Flügelschraube recht: 10 % ist zu wenig. Ich würde mit doppelter Last (oder gar dreifacher Last) testen. Dann habe ich keine 10%, sondern 100% (200%) Mehrlast!

    Macht euch doch nichts vor: Europalette mit 1000 kG ist normal, wir reden nicht von einer Palette im Regal, das rummst!

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Ich war kürzlich bei Oehmann auf nem Seminar zum Thema Regale. Er hat auch ganz klar von 24 Stunden Last X im Regal stehen lassen. Vorher und nachher dokumentieren und messen. Und danach nur die Hälfte der Prüflast als max. Dauerlast einlagern.

    Das kann man dann lt. seiner Aussage auch problemlos auf dem Anlagenschild verewigen. Die DIN sagt ja zu dem Punkt, entweder durch Berechnung (also z.B. Statiker) oder Versuch. Und es ist nicht vorgeschrieben, WER diesen Versuch machen muss, ist nicht vorgeschrieben. Korrigiert mich, wenn das mittlerweile anders sein sollte.

    Wichtig: dokumentieren, wie immer halt.....

  • Beim "selbst testen" gelten aber dann erhöte Sicherheitsanforderungen. Sollte das Regal dem Belastungstest nicht stand halten und jemand wird beim Zusammenbruch verletzt.... eine interessante Untersuchung der Berufsgenossenschaft wäre die Folge....

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

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  • Hallo,

    die von RaBau genannten 10% Sicherheitszuschlag kannte ich bisher nicht, kenne es auch nur mit halber Last.
    Beim Erstellen einer Statik wird mit Teilsicherheitsbeiwerten gerechnet. Der Teilsicherheitsbeiwert für veränderliche Lasten γf= 1,5. Vereinfacht gesagt: Damit eine Konstruktion als Tragsicher gilt, müsste sie auch die 1,5fache Last tragen können.
    Imo sollte man dies bei der versuchsgestützten Bemessung berücksichtigen.
    Aber nochmal: Es gibt keinen Unterschied bei der Prüfung von gekauften und selbst hergestellten Regalen. Erst Dokumentation prüfen, dann anhand der Dokumentation das Regal prüfen. Wenn keine Doku vorhanden, wie hier beschrieben vorgehen und daraus eine Dokumentation erstellen, inkl. Kennzeichnung der Regale, etc.

    @Frank Das der Bereich während des Versuches gesichert werden muss sollte selbstverständlich sein ;)

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Hallo,

    lasst euch bitte nicht auf die 10% ein. Das ist im normalen Betriebsalltag zu wenig! Nehmt bitte mind. doppelte Last (=100%) zum Prüfen.
    Das man bei der Prüfung die Umgebung absperrt sollte selbstverständlich sein.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo,

    lasst euch bitte nicht auf die 10% ein. Das ist im normalen Betriebsalltag zu wenig! Nehmt bitte mind. doppelte Last (=100%) zum Prüfen.
    Das man bei der Prüfung die Umgebung absperrt sollte selbstverständlich sein.

    Hallo Waldmann kommt auf das Regal an.

    Ich gebe dir und Bauco in dem Augenblick recht wenn du einfache Regale gebaut hast.

    Die damaligen Regale waren so stabil gebaut, das du rechnerisch sogar einen Leo 2 hättest darin abstellen können (wenn er gepasst hätte).

    Deshalb ging bei uns die 10%. Das hätte ich hier in diesem Beitrag mit beifügen müssen.

    Dann kommt es auch auf das Regal an. Wenn du Kommissonierregale hast kannst du auch mit 20-30% auskommen statt mit 50%.
    Das damalige Technische Büro hat für alle Regale ein Berechungstool entwickelt.

    Ich suche mal durch meine alten Unterlagen, vielleicht finde ich das Tool noch.

    Flügelschraube: Ja in der Mechanik können die Sicherheitsberechnungen scheinbar klein sein. Es hängt aber auch davon ab was du baust.
    Dann können 20% Sicherheit auch direkt viele Kilo/Tonnen mehr Material bedeuten.
    Ich habe schon häufig festgestellt, dass ein richtiges Verwenden oder Aufbauen nach Vorgaben des Herstellers zu einem Nichtbeschädigten Bauteil geführt hätten.

    Ein Regal was mit einem Gabelstapler beschickt wird muss sowieso sehr stabil ausgelegt werden. Denn Staplerfahrer sind im Umgang mit umliegenden Material nicht immer rücksichtsvoll.

    Gruß RaBau

    Fremde Meinungen sind zu akzeptieren meine Antwort auf "du" oder "sie". Ich möchte geduzt werden.
    Ich schreibe weiter alles mit DU (siehe Forumsregel). Die die kein Du haben wollen, machen gedanklich immer aus dem Du ein Sie.
    Gruß RaBau

    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. (Zitat von Peter Bamm)

  • Hallo Zusammen,
    kann mir noch mal bitte jemand sagen in welcher DIN Norm das Prüfverfahren genau beschrieben steht.
    Und weiß jemand ob auf der A+A ein Dienstleister ausstellt der bei den Prüfungen unterstützt?

    Besten Dank!
    Gruß,
    Marcha

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  • Hallo Andi,

    Du findest alle Angaben in der DGUV Regel 108-007 (BGR 234) unter Punkt 4.
    Das hier genannten Prüfverfahren bezieht sich lediglich auf 4.1.2.1 Sicherheit gegen Bruch.
    Wie ich gerade in Deinem Profil gesehen habe, bist Du BauIng. Also ist für Stahlbau die DIN 18800 kein Fremdwort. Ergänzend EN 15512, EN 15620... eine gute Auflistung findest Du hier.

    Ich wiederhole mich noch einmal: Die Prüfung hat genau so zu erfolgen wie bei Regalen von namhaften Herstellern! Du musst eine Dokumentation erstellen! Diese Dokumentation beinhaltet auch die statische Auslegung!


    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl