Lärm auf Intensivstation... keine Kenntnisse über Gesundheitsgefahren?

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  • Hallo Kollegen im Krankenhaus,
    folgenden Artikel hab ich vorhin gefunden. siehe hier .

    Besonders diese Aussage "Mit Fakten sei zwar bisher nicht zu belegen, dass durch ein verbessertes Umfeld Patienten länger leben. Aber das Lärm und Stress nicht positiv wirken, sei klar. "Wer Lärm reduziert, erhöht automatisch die Sicherheit", sagt Janssens." macht mich echt stutzig. Wurden da bislang die Sifas nicht in den Intensivbereich gelassen?
    Hier werden ja nicht nur Patienten (auf 24h Schicht) sondern auch Mitarbeiter belastet!

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

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  • Doch werden Sie.
    Die Mitarbeiter werden noch ganz anders belastet als durch den Lärm. Bedauerlicherweise ist der Lärm dort teilweise lebensnotwendig. Wenn einige medizinische Geräte etwas anzeigen oder signalisieren geht dies meistens nur akustisch.
    Die Probleme und Gefahren sind bekannt und werden in vielen Bereich abgearbeitet, allerdings ist dies mit enormen Kosten verbunden, die man in einem Krankenhaus nicht von heute auf morgen stemmen kann.
    Aus meiner Sicht, ist diese Angelegenheit etwas komplexer als in dem Artikel dargestellt.

    :bremse:

  • Hallo!

    Ja, man muss hier fragen von wem der Bericht verfasst wurde, und für wen.
    Reißerisch aufgemachte Texte sprechen den Normalbürger mehr an, als technische Dokumentationen.
    Hier ist jemand nicht in der Physik zuhause. Aussagen wie, "Von der Decke leuchtet nun kurzwelliges Licht, um Sonnenschein zu simulieren.", zeigen es deutlich.

    Unabhängig davon, ist sicher viel Wahres am Artikel. Die besagten Trennwände könnten z.B. auch aus Schallabsorbern bestehen.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Hi, der Patient ist da wesentlich mehr belastet wie die Pflegekräfte. Sind diese im Zimmer stellen Sie bestehenden Alarm ab oder stellen direkt stumm, was auch ok ist bei Anwesenheit. Somit sehe ich hier kein großes Problem für die Beschäftigten. Da stehen eher psychische Belastungen wie Stress im Vordergrund. Denn Artikel finde ich auch nicht reißerisch sondern recht ausgewogen, gerade aus Patientensicht. Die habe ich auch schon fünf Tage erleben dürfen, sogar im Vollbesitz meiner Sinne. Aber hier ist die Arbeitssicherheit nicht zuständig... Vo meim Dableddle

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Moin,

    bin hier gerade rüber gestolpert und bin mit den angegebenen Werten nicht wirklich einverstanden :S .
    Ich habe auf einer Intensivstation an zwei Tagen den Tages-Lärmexpositionspegel erfasst, da sich die MA über den Lärm beschwerten
    Die erste Messung (~ 7-15h )fand im Patientenzimmer zwischen 2 Betten statt, die zweite Messung(8-16 h) im Stationszimmer (am dortigen Arbeitsplatz neben Telefonen und Monitoren).
    An beiden Tagen kam ein LAeq von knapp 60 dB(A) heraus.
    Der PR sagte dass seien gute Werte, auf einer Fachtagung hätte er etwas von 65 dB bei anderen Intensivstationen gehört.
    Daher scheinen mir die im Artikel 80 db sehr hoch ( ok. als einzelen Peaks evtl.).

    Das es für alle trotzdem stressig ist, ist ummstritten. Sofern der Patient bei Bewusstsein ist, ist es ja auch immer für ihnbesorgniserregend, wenn da was bei ihm piepst.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

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  • Hallo,
    @ de Uil
    als Peaks kann ich mir die Werte auch vorstellen. Ich denke in diesem Fall macht es auch die Anzahl. Auf der Intensiv piept es dauern irgendwo und die gesamte Situation trägt nicht gerade zum "Wohlbefinden" für Pflegepersonal und Patienten bei.
    Die Werte deiner Messungen hätte ich aus eigenen Intensiverfahrungen auch so eingeschätzt.

    VG

  • Hi...

    was meiner Ansicht nach in der Thematik vernachlässigt wird, ist die Schallcharakterisitik über das Frequenzspektrum.
    Wenn man Immissionsmessungen nach TA - Lärm durchführt, werden Einzeltöne, wenn sie bei Messungen herausstechen, mit einem Zuschlag versehen.
    Hängt halt damit zusammen, dass sie, wenn sie vorliegen, deutlich stärker wahrgenommen werden und damit auch insgesamt als unangenehmer empfunden werden.

    Wenn ich mir jetzt eine Intensivstation vorstelle (zum Glück hatte ich noch nicht das zweifelhafte Vergnügen in einer zu Gast zu sein) kann ich mir vorstellen das bei den ganzen piependen und pfeifenden Gerätschaften aber genau das eine Rolle spielt.

    in diesem Sinne

    Gruß
    Thorsten

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    Es genügt nicht, unseren Kindern einen besseren Planeten hinterlassen zu wollen.
    Wir müssen auch unserem Planeten bessere Kinder hinterlassen!

  • Frag doch die Eule.... :D

    Im Patientenzimmer war das Maximum im Infraschallbereich (Hörbereich Home ca 16-16000Hz) bei: 6,3 Hz -> 68 dB, 50Hz->55,5dB, 500Hz->52,3dB alle weiteren Werte mehr oder weniger fallend.
    Im Stationszimmer war das Maximum bei 16Hz->63,5 dB, 125Hz ->59,4 dB und dannach auch mehr oder weniger kontinuierlich fallend.

    Infraschall ist ja so eine Sache, gerade auch im Hinblick auf Windlkraftanlagen.
    Ich war dazu bereits zu Vorträgen (für Arbeitsmediziner) und das Resümee mehrerer Studien war, keine Auswirkung auf den Menschen (laut BfR).... ?(

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

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