Nutmutter mit Hakenschlüssel + Hammer öffnen

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  • Hallo zusammen,

    um Nutmuttern zu öffnen, werden Hakenschlüssel verwendet. Wenn die Nutmutter nun besonders fest sitzt, nimmt man einen Hammer und schlägt auf den Hebel des Hakenschlüssels. Dadurch löst sich diese. Allerdings kann man sich so auch verletzten, falls der Hammer bzw. der Hakenschlüssel abrutscht. Weiß jemand, ob das benutzen eines Hakenschlüssels in Verbindung mit einem Hammer zulässig ist? Wo findet man hierzu entsprechende Informationen.

    Vielen Dank.

    Gruß Uwe

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  • Moin Uwe,

    warum wird der Hammer benutzt? Weil man mehr Kraft auf den Hakenschlüssel bekommen möchte. Für Hakenschlüssel gibt es Verlängerungen, so dass ich durch den größeren Hebel mehr Kraft auf den Schlüssel bekomme. Einfach mal das Internet bemühen. Bei den Autoschraubern wirst Du sicherlich fündig. ;) Auf die Schnelle habe ich jetzt nur eine Universalverlängerung gefunden http://www.motorradteile-service.de/VERLAENGERUNG-…IV::379497.html , aber wer sucht, der findet.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Hallo Browni!

    Unter der Bezeichnung "Schlagschlüssel" findet man eine Reihe von Firmen, die solche Schlüssel anbieten.
    Auf normales Werkzeug darf natürlich nicht kräftig mit dem Hammer geschlagen werden. Das schließt die "bestimmungsgemäße Verwendung" aus.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Mahlzeit,

    kleiner Hinweis am Rande: Stahl auf Stahl vibriert, ist laut und kann zurückschlagen. Klar muß man (oft) mit mehr Kraft etwas lösen. Wenn es dann doch der "Schlag" sein muß, empfehle ich rückschlagsfreie Hämmer: Schlagfläche aus einem harten, zähen Kunststoff und der Kopf ist mit Bleikugeln oder etwas anderem gefüllt. Der Hammer hüpft dann nicht mehr von der Schlagstelle, sondern klebt dort förmlich.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo,

    Unter der Bezeichnung "Schlagschlüssel" findet man eine Reihe von Firmen

    Schlagschlüssel waren hier wohl nicht gemeint. Schlagschlüsselshop


    warum wird der Hammer benutzt? Weil man mehr Kraft auf den Hakenschlüssel bekommen möchte

    [Klugscheissermodus AN]
    Nicht ganz korrekt.
    Die Hammerschläge bringen einen Impuls (Masse*Geschwindigkeit; Kraftstoß) auf die Verschraubung, um die Haftreibung zu überwinden. Mehr Kraft erhält man(n) durch die Schläge nicht.
    [Klugscheissermodus AUS]

    Da die aus dem Kfz-Bereich bekannten Schlagschrauber meist nicht verwendet werden können, benutzen wir rückschlagfreie Hämmer (Kunststoff- bzw. Gummihammer), die auch den Vorteil haben, den Hakenschlüssel nicht so schnell zu beschädigen. Eine Vorschrift oder Zulassung wird es wohl dazu aber nicht geben. Aber schau doch mal in die DIN1810.

    Dank an dieser Stelle meinem Lehrlingsmeister (RIP). :love:
    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Lassen wir den guten Newton in Ruhe, es geht ja eigentlich um ein anderes Problem. Ich wollte nur auch ein bischen klugscheißen. :D Die Formel, die ich eingefügt habe, ist eine Grafik, deswegen sieht sie so aus. Händisch würde das ansonsten genau wie von Dir eingegeben aussehen.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Es gibt Situationen, in denen man mit einer Hebelverlängerung arbeitet (oft einfach ein geeignetes Rohr) und es gibt auch Fälle, wo man - natürlich! - mit dem Hammer auf einen Schlüssel schlägt. Übrigens in aller Regel mit einem Metallhammer, weil ein Schonhammer Kraft und Genauigkeit reduziert, was kontraproduktiv ist.

    Seit Generationen lernt jeder Handwerker diese Vorgehensweisen in seiner Berufsausbildung und sie sind nach meiner Einschätzung auch heute noch fachgerecht.

    Natürlich ist ein Verletzungsrisiko gegeben, aber das betrifft jede Verwendung eines Hammers. Es ist daher in erster Linie konzentriert zu arbeiten und das Werkzeug und Werkstück sind unbedingt auf den Zustand hin zu überprüfen. Ist etwa der Haken des Hakenschlüssels aufgebogen oder passt der Radius nicht oder ist die Nutmutter durch die Verwendung von ungeeignetem Werkzeug beschädigt, dann ist mit einem Abrutschen und damit auch mit einem erhöhten Verletzungsrisiko zu rechnen.

    Allgemein ist das Verletzungsrisiko bei angemessener Sorgfalt aber äußerst gering, auch wenn man auf einen Standardhakenschlüssel und keinen speziell dafür vorgesehenen schlägt.

    Es mag trivial und lustig klingen, stimmt aber: Ja, man kann sich dabei verletzen. Das kann man aber auch, wenn man mit einem Hammer einen Nagel in die Wand schlägt.


    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

  • Hallo Micherheit!

    Du hast zwar reale Situationen beschrieben, sicher und damit in Ordnung ist dies Vorgehen jedoch nicht.
    Das Schlagen auf einen z.B. Maulschlüssel ist ganz und gar nicht ungefährlich.
    Gerade in diesem Forum sollten unsichere Praktiken (selbst wenn sie üblich sind) abgelehnt werden.
    Das Stichwort scheint mir, ist die bestimmungsgemäße Verwendung. Immer wenn eine nicht bestimmungsgemäße Verwendung, bei einem Unfall, nachgewiesen wird, gibt es praktisch keine Versicherungsdeckung. Schlagschlüssel sind für den Schlageinsatz geeignet, d.h. bestimmungsgemäß mit dem Hammer zu unterstützen.
    Eine Rohrverlängerung mag wirkungsvoll sein, auf keinen Fall aber zugelassen.

    Grüße
    Flügelschraube

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Antworten. Ja ich denke, ich werde mal nach einem richtigen Schlagschlüssel schauen. Der "normale" Hakenschlüssel ist doch sicher nicht dafür gedacht, dass man mit dem Hammer drauf haut.

    Gruß Uwe

  • Moin Uwe,

    schau Dir auch noch einmal die Verlängerungen an. Die sind explizit für Hakenschlüssel und somit eine bestimmungsgemäße Verwendung und wahrscheinlich weniger verletzungsträchtig als ein abrutschender Hammer. Mit dem Hammer erzeugst Du natürlich mehr Bumms. :D

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Moin,

    Moin Uwe,

    schau Dir auch noch einmal die Verlängerungen an. Die sind explizit für Hakenschlüssel und somit eine bestimmungsgemäße Verwendung und wahrscheinlich weniger verletzungsträchtig als ein abrutschender Hammer. Mit dem Hammer erzeugst Du natürlich mehr Bumms. :D

    Gruß Frank

    naja da stellt sich mir die Frage, ob man die Hakenschlüssel damit wirklich bestimmungsgemäß verwendet. Ich würde in meine Bedienungsanleitung für die Verlängerung irgendwas reinschreiben, dass nur Schlüssel verlängert werden dürfen, bei denen der Hersteller das erlaubt. Ich weiß, das die Verlängerung von normalen Schraubenschlüsseln üblicherweise verboten ist, warum sollte das bei Hakenschlüsseln anders sein? Für große Kräfte werden normalerweise keine Verlängerungen sondern Zugschlüssel eingesetzt...

    LG
    Moritz

  • Moin,

    Ich würde in meine Bedienungsanleitung für die Verlängerung irgendwas reinschreiben, dass nur Schlüssel verlängert werden dürfen, bei denen der Hersteller das erlaubt.
    LG
    Moritz

    Moin Moritz,

    wir meinen beide das selbe, sonst könnte ich ja auch gleich das altbewährte Rohr aufsetzen. Wohin das führt kann man bei Meister Röhrig bestens bewundern. :rolleyes:

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Deswegen habe ich ja geschrieben "auf die Schnelle habe ich nur eine Universalverlängerung gefunden" und zur Suche der korrekten Verlängerung animiert. Es ging auch nicht um Maulschlüssel, wie abgebildet. Da wo der Hersteller passende Teile hat, die im Zusammenspiel, erlaubt sind, kann ich das auch einsetzen. Macht auch nicht so viel Krach wie Metall auf Metall. :) Ich denke aber, dass Uwe genug "Futter" hat, um eine für ihn akzeptable Lösung zu finden.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Ich halte einen Hammer in bestimmten Fällen noch immer für durchaus fachgerecht. Die Nutzung eines Hammers mag auf den ersten Blick eine rohe Methode für hohe Momente bedeuten, aber das muß nicht so sein.

    Das Problem ist, daß man bei der Montage oft mit oder ohne Verlängerung zu wenig Gefühl hat, wenn man das höhere Moment durch die Haftreibung überwindet und dann durch die geringe Gleitreibung in Folge leicht ein zu hohes Moment aufbringt. Das kann dann z. B. für ein verbautes Lager extrem verschleißfördernd sein. Deshalb verwendet man den Hammer, um mit feinen Schlägen die Haftreibung zu überwinden und nur wenig zusätzliche Kraft aufzubringen. Mit einem Hammer hat man bei einer Nutmutter gar nicht so selten mehr Gefühl.

    Ein Bildhauer, der eine Oberfläche glättet, benutzt z. B. genau wie der Elektriker, der ein Loch für eine Dose stemmen will einen Hammer und einen Meißel. Die Unfallgefahr unterscheidet sich aber wie die Handhabung der Werkzeuge deutlich. Ich habe in einem früheren Leben in meiner Ausbildung zum Maschinenschlosser gelernt, daß ein Hammer gerade auch bei feinen oder exakten Arbeiten hilfreich und das fachgerechte Werkzeug sein kann. Das mag paradox klingen, ist aber tatsächlich so.

    Deshalb ein anderer Hinweis: Lässt sich eine Mutter nicht mit dem vorgesehenen Werkzeug lösen, wurde bei der Montage vermutlich ein Fehler gemacht. Im Klartext: Die Mutter wurde vorher wie blöde angezogen (besonders beliebt bei Auto- und Reifendienstleistern, wo fast jeder Monteur glaubt "je fester, desto besser"...). Probleme bei der Demontage mit allen möglichen Folgen können im betrieblichen Alltag auch vermieden oder wenigstens gemindert werden, wenn auf die fachgerechte Montage mehr Wert gelegt wird.

    Ich räume aber ein, daß Uwe/Browni vom Lösen von besonders fest sitzenden Muttern schrieb und die macht man nicht mit Gefühl los. Für die Montage kann der Hammer dagegen durchaus fachgerecht sein. Nur eben nicht, um eine besonders hohe Kraft bzw. ein entsprechendes Moment aufzubringen.


    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.