Rauchende Patienten (Blickwinkel Rauche)

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  • Guten Morgen,

    hier mal eine Frage an die Kollegen in Krankenhäusern:

    Wie wird das bei Euch mit rauchenden Patienten in Rauchverbotszonen außerhalb des KH-Gebäudes geregelt. Wer übt bei Euch an dieser Stelle das Hausrecht aus?

    Zum Hintergrund meiner Frage:
    Ich wurde vom Pflegedirektor beauftragt für folgendes Problem eine Lösung zu finden:

    Vor dem Haupteingang wird von Seiten der Patienten trotz Verbotsschilder geraucht. Aschenbecher sind vorhanden, was aber dadurch Sinn macht, dass Leute, die sich dem Haus rauchend nähern eine Möglichkeit haben ihre Kippen loszuwerden.
    Der erste Stock ist vorgebaut, im vorgebauten Teil ist das Büro der OP- und Anästhesie-Leitungen. Haben die zur Lüftung, in diesem Bereich keine RLT, das Fenster geöffnet, zieht der Qualm ins Büro.
    Hier sieht der Pflegedirektor nun eine deutliche Gesundheitsgefährdung für die Leitungen im Büro.

    Ich soll nun ein Konzept entwickeln, wie man die Patienten am Rauchen hintern kann, dazu soll ich in Erfahrung bringen, wie andere Krankenhäuser sowas regeln.

    Eine Riesenbitte: Ich möchte nur etwaige Infos erhalten wie das geregelt wird. Über Sinn und Unsinn oder Zuständigkeit der Sifa möchte ich nicht diskutieren...
    Den Sachstand werde ich dann bei der nächsten ASA offen legen.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

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  • Moin,

    keine Regelung, nur eine Idee (und das noch von jemandem, der nicht aus der Ecke "Krankenhaus" kommt).

    Das Krankenhaus hat auf seinem Grundstück doch Hausrecht und kann demnach entsprechende Regeln aufstellen.

    Wenn sich die Patienten, die im Hause ja bekannt sind, nicht daran halten, kann das Krankenhaus derartige Verstöße vermutlich auch (wie auch immer geartet) bestrafen.

    Ich habe keine Ahnung ob das praktikabel ist - wie gesagt: nur so eine Idee.

    Gruß aus dem Norden

    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

  • Hallo Hardy,

    überall das selbe Problem: Direkt vor dem Eingang wird geraucht.
    Nicht bei einem Krankenhaus, aber ähnliche Situation mit Publikumsverkehr... direkt vor dem Eingang jede Menge Kippen. Der Mülleimer neben dem Eingang hat einmal im Monat gequalmt und stand kurz vor einem Brand.
    Anfängliche Versuche das im Kleinen zu ändern sind fehlgeschlagen. Erst ein (mit Bodenmarkierung gut sichtbar gemachtes) generelles Rauchverbot auf dem gesamten Betriebsgelände ab dem Parkplatz hat geholfen. Dazu einigige dieser Bushaltestellenähnlichen Raucherkabinen (siehe Beispielbild) und die Vorfälle sind seit dem auf 2-3 mal pro Quartal zurück gegangen.
    Am Rauchen hindert man imo niemanden der sich nicht hindern lassen will. Man kann lediglich durch eine deutliche Markierung und weithin sichtbare Rauchmöglichkeiten darauf hinweisen, dass die Raucher nicht mit ihrem "Problem" alleine gelassen werden und ihnen eine vernünftige Ausweichmöglichkeit geboten wird.

    Gruß
    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Das Lukas Krankenhaus in Neuss hat auf dem Klinikgelände überdachte Raucherkabinen aufgestellt. Und weist die Patienten auch darauf hin. Zudem bieten sie aufhörwilligen Patienten Hilfe bei der Entwöhnung an.
    http://www.lukasneuss.de/krankenhaus/raucherinfo.html

    Ich war jetzt länger nicht mehr dort aber ich hatte den Eindruck das es vor dem Haupteingang deutlich besser geworden war.

    Wichtig scheint zu sein, das die Wege für die Raucher nicht zu lang werden. Ich vermute das das Verbot auch konsequent umgesetzt werden muss, sprich soblad jemand rauchend vor der Tür steht, muss ihn jemand ansprechen und auf das Rauchverbot hinweisen.

    Vielleicht funktioniert ja auch das hier: http://www.bz-berlin.de/berlin/friedri…assischer-musik.

    Grüße
    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • Ich hätte wetten können, hier beschreibt jemand das Problem mit den Rauchern in unseren Häusern.

    Bei uns wurden die Raucher auch "verbannt" und in diverse Raucherzonen außerhalb der Gebäude verdrängt. Netterweise liegen dann diese Raucherzonen in unmittelbarer Nähe zum Eingang, so dass die Nichtraucher erst einmal durch ein Spalier von Rauchern ins Gebäude kommen. In unserem Neubau der Kinderklinik wurden vor dem Haupteingang schöne Bänke aufgestellt und diese mit Rauchverbotsschildern verziert. Ungefähr 20m weg davon gibt es dann eine wenig ansehnliche Raucherecke, die dann auch entsprechend schlecht angenommen wird.
    Meiner Meinung nach muss man den Rauchern auch attraktive und bequem zu erreichende Raucherbereiche schaffen, die gleichzeitig dem Schutz der Nichtraucher entgegenkommen. Wer schon einmal in einem Flughafen war, kann sehen, wie man sowas gestalten kann. Dort gibt es in der Regel die Raucherkabinen mit entsprechender Luftabsaugung und diese werden eigentlich recht gut angenommen. Nur in Zeiten knapper Kassen im Gesundheitswesen möchte man für solche Dinge leider kein Geld ausgeben.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Ein Raucherpavillion ist im Ausgangsbereich zum Garten vorhanden, nicht viel weiter als zum Haupteingang.
    Allerdings ist das Bistro, das Krankenhauskiosk im Eingangsbereich, so dass es die Leute mehr in diese Richtung zieht, in den Garten gehen eher die gesundheitsbewussten Nichtraucher.

    Erwartet wird so wie ich das verstanden habe irnkeine Regelung, bei der die Raucher angesprochen werden sofort die Zigarette zu entsorgen. Bei einer solchen Maßnahme sehe ich aber ein deutliches Gefährdungspotential für den Beschäftigten, der die Raucher anspricht, da kann schon mal ein Bedrohungsszenario entstehen. Deshalb bin ich jetzt schon fast soweit einen Sicherheitsdienst zu empfehlen...
    Axo, mehrere Goodwill-Aktionen sind schon an mangelnder Einsicht der Raucher gescheitert.

    Hardy

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    (Terry Pratchett)
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  • Erwartet wird so wie ich das verstanden habe irnkeine Regelung, bei der die Raucher angesprochen werden sofort die Zigarette zu entsorgen. Bei einer solchen Maßnahme sehe ich aber ein deutliches Gefährdungspotential für den Beschäftigten, der die Raucher anspricht, da kann schon mal ein Bedrohungsszenario entstehen. Deshalb bin ich jetzt schon fast soweit einen Sicherheitsdienst zu empfehlen...
    Axo, mehrere Goodwill-Aktionen sind schon an mangelnder Einsicht der Raucher gescheitert.

    Ich kenn ja eure Örtlichkeit nicht. Das die Nähe zum Kiosk interessant ist kann ich mir schon vorstellen. Könntet ihr einen Raucherbereich schaffen der schon in Reichweite des Kiosk bleibt aber ausreichend weit vom Eingang weg ist.

    Das mit dem Ansprechen von Rauchern ist in der Tat nicht immer ganz einfach und es ist nicht jedermanns Sache. Dazu sollten in jedem Fall nur Mitarbeiter eingesetzt werden die für Konfliktsituationen trainiert sind.

    Sicherheitsdienste einzusetzen ist auch nicht ganz ohne, wer will schon mit der Schlagzeile "Sicherheitsdienst malträtiert Patienten im XY-Krankenhaus" in der örtlichen Presse stehen.

    Das ist echt kein leicht zu lösendes Problem das du an der Backe hast.

    Grüße
    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • ...Axo, mehrere Goodwill-Aktionen sind schon an mangelnder Einsicht der Raucher gescheitert.


    Hast Du was anderes erwartet?
    Typisches Suchtverhalten eben.
    Unter rauchfreies Krankenhaus findet man bei Tante Google ja einiges, auch z.B. das hier
    Mag sein, dass es mancherorts funktioniert, aber ich tendiere dazu, dass die Raucherbereiche auch für die Raucher attraktiv sein müssen. In Deinem Fall also in der Nähe des Kiosks. Wenn man die Bereiche dann im Winter noch ohne Mantel und entsprechende Winterkleidung erreichen kann ist es für die Raucher noch attraktiver. Was nützt eine Raucherecke die nicht angenommen wird?

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hi all,

    ganz lieben Dank für Eure Hilfe, damit habt Ihr mich ein großes Stück weiter gebracht.

    Hardy

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  • Hallo Hardy.
    Ich sehe eigentlich das kleinere Problem in der Verlegung einer Raucherecke und diese attraktiv für die Raucher zu gestalten.
    Das eigentliche Problem sehe ich im Umgang mit den Rauchern, die sich nicht daran halten. Bevor Ihr etwas einleitet, würde ich die Frage stellen, was Ihr bei Verstößen machen wollt.
    Überall dort, wo Ihr Regeln aufstellt, müsst Ihr im Vorfeld betrachten, wie Konsequenzen aussehen und diese auch offen kommunizieren. Sonst seid Ihr ein Tiger ohne Zähne :(

    Dahingehend würde ich mal einen Juristen befragen, was da machbar ist. Ihr habt ja immerhin nicht die Angestellten zu maßregeln, was das Einfachste ist, sondern Besucher und Patienten, also Eure Kunden.

    Gruß

    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"

    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo Hardy.
    Ich sehe eigentlich das kleinere Problem in der Verlegung einer Raucherecke und diese attraktiv für die Raucher zu gestalten.
    Das eigentliche Problem sehe ich im Umgang mit den Rauchern, die sich nicht daran halten. Bevor Ihr etwas einleitet, würde ich die Frage stellen, was Ihr bei Verstößen machen wollt.
    Überall dort, wo Ihr Regeln aufstellt, müsst Ihr im Vorfeld betrachten, wie Konsequenzen aussehen und diese auch offen kommunizieren. Sonst seid Ihr ein Tiger ohne Zähne :(

    Die rechtlichen Konsequenzen werden so aussehen, wie z.B. beim Schmucktrageverbot an Händen und Unterarmen beim Pflegepersonal: Der zahnlose Tiger ist unsere Erfindung...
    Pavillionumstellen kostet Geld, das geht gar nicht...

    Hardy

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